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Herzneurose oder Herzrhythmusstörungen?

Löwenherz99

Neues Mitglied
Hallo liebe Community,
ich habe das Problem, dass ich fast nur Abends ein starkes Engegefühl in der Brust bekomme und das Gefühl als würde mein Herz jeden Moment stehen bleiben. Manchmal höre ich auch einen einzelnen Herzschlag lauter. Ich hatte deshalb schon viele schlaflose Nächte und hab teilweise Panik bekommen mit Herzrasen. Außerdem passiert es immer Mal wieder, dass ich nachts mit Herzrasen aufwache, was mich dann wieder total ängstlich macht. Ich bin 19 Jahre alt und weiblich. Ich bin nicht übergewichtig und rauche nicht. Trotzdem habe ich jede Nacht wieder das Gefühl, dass ich am nächsten Morgen nicht aufwache. Es würde bereits ein EKG gemacht, welches keine Auffälligkeiten zeigte, bis auf T-Negativierungen ( wenn ich das richtig erinnere). Kann es trotzdem sein, dass etwas mit meinem Herzen nicht stimmt oder bilde ich mir das nur ein?
 

Oceansize

Mitglied
Hallo Löwenherz99,

deine Symptome stimmen exakt mit dem überein, was ich vor einigen Wochen durchgemacht habe. Ich hatte über viele Wochen die extreme Angst, dass etwas mit meinem Herzen nicht stimmen könnte, bildete mir ein, kurz vor einem Herzinfarkt zu stehen, hatte Panikattacken und ein ständiges komisches Gefühl in der Brust. Durch die Angst kam ich in einen Teufelskreis: ich konzentrierte mich nur noch mehr auf meinen Herzschlag und reagierte nur noch panischer bei jeder kleinen Unregelmäßigkeit.

Irgendwann landete ich sogar in der Notaufnahme, wo man allerdings nichts feststellen konnte. Mein Arzt führte dann ein Langzeit-EKG und eine Langzeit-Blutdruckmessung durch. Das Ergebnis: außer einer nicht weiter besorgniserregenden Sinusarrhythmie war alles in bester Ordnung.

In meinem Fall war es also so, dass ich mir die Symptome nur einbildete. Es war also wirklich wohl eine leichte Herzneurose. Mir half es enorm, einfach zu akzeptieren, dass das, was ich fühle, rein psychischer Natur ist. Mittlerweile denke ich überhaupt nicht mehr an mein Herz.

Mein Rat an dich: lass vom Kardiologen alles abklären und sage dir immer wieder selbst, dass mit deinem Herzen alles in bester Ordnung ist.
 
C

Catley

Gast
Ach, Liebes, ich weiß, wie extrem schlimm das ist.... :eek:
Ich habe fast 40 Jahre mit dem Mist gelebt. Und fast jeden Abend Panik empfunden, weil immer im Moment des Einschlafens eine Extrasystole mich wieder raushaute und hochschrecken ließ.

Erst Pfingsten 97 hatte dieser Spuk endlich ein Ende. Es hatte mit meinem Glauben zu tun; solltest dus wissen wollen, schreib mich per PN an.

Ansonsten: Zur weiteren Unterstützung nehme ich Dociton, einen Betablocker, der fantastisch hilft. Sprich mal mit deinem Doc darüber.

Alles Gute dir!
 

Löwenherz99

Neues Mitglied
Hallo Löwenherz99,

deine Symptome stimmen exakt mit dem überein, was ich vor einigen Wochen durchgemacht habe. Ich hatte über viele Wochen die extreme Angst, dass etwas mit meinem Herzen nicht stimmen könnte, bildete mir ein, kurz vor einem Herzinfarkt zu stehen, hatte Panikattacken und ein ständiges komisches Gefühl in der Brust. Durch die Angst kam ich in einen Teufelskreis: ich konzentrierte mich nur noch mehr auf meinen Herzschlag und reagierte nur noch panischer bei jeder kleinen Unregelmäßigkeit.

Irgendwann landete ich sogar in der Notaufnahme, wo man allerdings nichts feststellen konnte. Mein Arzt führte dann ein Langzeit-EKG und eine Langzeit-Blutdruckmessung durch. Das Ergebnis: außer einer nicht weiter besorgniserregenden Sinusarrhythmie war alles in bester Ordnung.

In meinem Fall war es also so, dass ich mir die Symptome nur einbildete. Es war also wirklich wohl eine leichte Herzneurose. Mir half es enorm, einfach zu akzeptieren, dass das, was ich fühle, rein psychischer Natur ist. Mittlerweile denke ich überhaupt nicht mehr an mein Herz.

Mein Rat an dich: lass vom Kardiologen alles abklären und sage dir immer wieder selbst, dass mit deinem Herzen alles in bester Ordnung ist.
Danke für die Antwort! Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass meine Ärzte mich nicht mehr richtig ernst nehmen. Es wurde schon ein EKG in Ruhe gemacht, aber kein Langzeit EKG. Ich habe einfach so starke Angst zu sterben und so viele Dinge nicht mehr machen zu können. Ich habe Angst, dass die Ärzte etwas übersehen oder es sich auch manchmal zu einfach machen und direkt alles auf die Psyche schieben... Ich bin seit Jahren schon wegen vieler anderer Dinge ständig bei Ärzten. Aber gegen andere Beschwerden kann ich auch selbst angehen, aber, was das Herz angeht, muss man den Ärzten vertrauen...
 

Oceansize

Mitglied
Dieses Gefühl, dass einen die Ärzte nicht mehr ernst nehmen, kenne ich nur zu gut. Aber man muss auch mal die Sicht der Ärzte verstehen: da kommt jemand, der sagt, er habe Herzrasen oder Herzrhythmus-Störungen. Und dann betreibt man einen großen Aufwand, um die Symptome abzuklären - und am Ende ist alles in bester Ordnung. Wenn der Patient dann noch weiter nachbohrt und ungläubig ist, kann man als Arzt schon die Geduld verlieren. Mein Arzt hat zum Glück gemerkt, wie fertig mich das ganze gemacht hat, und nimmt nun auch wieder die restlichen Symptome ernster, nachdem die Herz-Kreislauf-Geschichte abgeklärt ist.

Die Psyche eines Menschen ist schon sehr mächtig. Und das tückische an psychosomatischen Symptomen ist ja gerade, dass sie sich so anfühlen, als könnten sie unmöglich von der Psyche ausgelöst werden! Bei mir war es jedenfalls so, dass die Symptome mit dem Herzen sofort aufhörten, als mir verschiedene Ärzte bestätigt hatten, dass alles in Ordnung sei. Seitdem höre ich nicht mehr so intensiv in mich hinein... ich spüre mein Herz im Alltag überhaupt nicht mehr und nehme auch meinen Herzschlag nicht mehr wahr. Das plötzliche Aufwachen in der Nacht mit heftigem Herzrasen und Stechen im Brustbereich ist auch verschwunden... genauso wie die Panikattacken in der Öffentlichkeit vor lauter Angst, hier und jetzt einfach umzufallen und zu sterben.

Vieles von dem, was du schreibst, Löwenherz 99, klingt auch nach einer Angststörung. Lies dir mal in Ruhe durch, wie oft du in deinem Beitrag von Gefühlen, Ängsten und Befürchtungen schreibst. Dann bekommst du dein Aha-Erlebnis. Aber lass auf jeden Fall alles vom Kardiologen abklären und bestehe auf ein Langzeit-EKG. Wenn du erst das Blatt Papier in den Händen hältst, auf dem schwarz auf weiß steht, dass alles okay ist, wirst du eine enorme Erleichterung spüren und deine Symptome besiegen können!
 

Löwenherz99

Neues Mitglied
Dieses Gefühl, dass einen die Ärzte nicht mehr ernst nehmen, kenne ich nur zu gut. Aber man muss auch mal die Sicht der Ärzte verstehen: da kommt jemand, der sagt, er habe Herzrasen oder Herzrhythmus-Störungen. Und dann betreibt man einen großen Aufwand, um die Symptome abzuklären - und am Ende ist alles in bester Ordnung. Wenn der Patient dann noch weiter nachbohrt und ungläubig ist, kann man als Arzt schon die Geduld verlieren. Mein Arzt hat zum Glück gemerkt, wie fertig mich das ganze gemacht hat, und nimmt nun auch wieder die restlichen Symptome ernster, nachdem die Herz-Kreislauf-Geschichte abgeklärt ist.

Die Psyche eines Menschen ist schon sehr mächtig. Und das tückische an psychosomatischen Symptomen ist ja gerade, dass sie sich so anfühlen, als könnten sie unmöglich von der Psyche ausgelöst werden! Bei mir war es jedenfalls so, dass die Symptome mit dem Herzen sofort aufhörten, als mir verschiedene Ärzte bestätigt hatten, dass alles in Ordnung sei. Seitdem höre ich nicht mehr so intensiv in mich hinein... ich spüre mein Herz im Alltag überhaupt nicht mehr und nehme auch meinen Herzschlag nicht mehr wahr. Das plötzliche Aufwachen in der Nacht mit heftigem Herzrasen und Stechen im Brustbereich ist auch verschwunden... genauso wie die Panikattacken in der Öffentlichkeit vor lauter Angst, hier und jetzt einfach umzufallen und zu sterben.

Vieles von dem, was du schreibst, Löwenherz 99, klingt auch nach einer Angststörung. Lies dir mal in Ruhe durch, wie oft du in deinem Beitrag von Gefühlen, Ängsten und Befürchtungen schreibst. Dann bekommst du dein Aha-Erlebnis. Aber lass auf jeden Fall alles vom Kardiologen abklären und bestehe auf ein Langzeit-EKG. Wenn du erst das Blatt Papier in den Händen hältst, auf dem schwarz auf weiß steht, dass alles okay ist, wirst du eine enorme Erleichterung spüren und deine Symptome besiegen können!
Ich verstehe es absolut, dass Ärzte die Geduld verlieren und ich ärgere bzw. Schäme mich fast schon bei jedem Arztbesuch, weil ich das Gefühl habe ich stehle den Ärzten die Zeit für andere Patienten, die viel schlimmere Sachen haben. Ganz oft rede ich mir dann auch ein, dass ich mich ja nicht immer so anstellen muss und bin sogar ziemlich sauer auf mich selbst... Mittlerweile habe ich aber nicht nur Abends/ Nachts Atemnot, sondern so ziemlich den ganzen Tag, was mich so weit einschränkt, dass ich fast ausschließlich den Tag im Bett verbringe. Jede Aktivität kostet mich extrem viel Kraft und macht mich auch direkt sehr müde. Bei mir ist es auch so, dass es mich eher beruhigt, wenn ich weiß, dass Menschen da sind, die mir helfen könnten, wenn etwas passieren würde. Deshalb fühle ich mich gerade alleine Nachts im Bett besonders hilflos. Einen Termin bei einem Kardiologen zu bekommen erweist sich als sehr schwierig, da ich kein Notfall bin, weil das EKG in Ruhe ja auch in Ordnung war. Was die Angst angeht: Ja ich habe sehr große Angst zu sterben alleine im Schlaf. Ich fürchte mich vor dem Tod und habe fast jede Nacht das Gefühl, dass jetzt alles vorbei ist. Ich habe mich allerdings auch bereits einer Psychoanalyse unterzogen, die ergeben hat, dass ich keine intensive psychologische Hilfe brauche und dass diese sich sogar eher negativ auf mich auswirken könnte. Das heißt in die Richtung komme ich auch nicht wirklich weiter.
 

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