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Berufliche Umorientierung vom Büro ins Handwerk mit 26?

ChiefKebab

Mitglied
Moin,

ich habe mir hier jetzt einige Beiträge durchgelesen, scheint ja vielen so zu gehen wie mir. Tut schonmal gut zu wissen, dass man mit seinen Sorgen nicht alleine ist. Aber jetzt habe ich mich hier einfach mal selbst registriert. Ich weiß nicht genau warum. Wahrscheinlich nur, damit ich das mal loswerde, mir Mut anlese oder vielleicht sogar tatsächlich Tipps oder Anregungen zu bekommen.

Also es geht um meine berufliche Situation. Ich habe mit 16 eine Ausbildung in der Verwaltung im öffentlichen Dienst gemacht, mit 19 war ich fertig. Seitdem arbeite ich in dem Beruf, jetzt bin ich 25. Zuerst war ich relativ zufrieden, aber seit nun doch schon einiger Zeit merke ich zunehmend, dass der Beruf eigentlich gar nicht zu mir passt. In meiner letzten Abteilung wurde ich fast krank vor Langeweile, Monotonie und Desinteresse. Ende letzten Jahres habe ich dann intern die Abteilung gewechselt, in der Hoffnung das es dort besser wird. Wurde es zwar etwas, aber ich bekomme es nicht aus dem Kopf, dass ich eigentlich am liebsten nochmal etwas ganz anderes machen will. Ich habe keine Lust mehr, den ganzen Tag im Büro vor dem Bildschirm zu sitzen und Zahlen in Excel-Tabellen zu verschieben oder Formulare auszufüllen, die mich nicht interessieren.

Ich würde lieber praktischer und handwerklich arbeiten. Ich möchte abends sagen können, heute habe ich was geschafft geleistet. Studieren möchte ich nicht, ich will arbeiten. Ich denke schon lange über eine zweite Ausbildung zum Gärtner im Garten- und Landschaftsbau nach. Ich weiß, das wäre ein krasser Wechsel. Ich habe in meinem Urlaub auch schon ein zweiwöchiges Praktikum in einem kleinem Betrieb gemacht, die mir direkt danach eine Ausbildung angeboten haben. Ich würde das eigentlich echt gerne annehmen, aber ich traue mich einfach nicht, obwohl ich derzeit so unzufrieden bin und ich weiß, dass das viel besser zu mir passen würde... Aber ich würde weniger verdienen, sowohl natürlich in der Ausbildung, als auch danach. Außerdem wäre es körperlich ziemlich anstrengend und viele sagen, dass man das nicht bis zur Rente machen kann. Und ich wäre bei Ausbildungsbeginn bereits 26. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Wer hat da Erfahrungen? Aber ich könnte noch ewig weitergrübeln. Wie kann ich mich dazu überwinden, es einfach zu wagen?
 

Griseus

Mitglied
ABC-Gärtner willst du werden? pfff, Baumschulen sind viel schöner! :)

Eine zweite Ausbildung in gärtnerischer Richtung ist nicht selten, genausowenig wie Rückenprobleme... Die meisten Landschafter sind reine Steingärtner, bei dem ganzen am Boden gekrieche und Steine rumgeschleppe scheint es oft zu Problemen zu kommen.
Du hast den Alltag bereits erlebt? bzw was hast du in dem Praktikum gemacht, ich hatte schonmal einen im Praktikum der hat sich das ganze auch überlegt und festgestellt, dass er Körperlich nicht ganz geeignet ist.

Aber man muss auch sagen: dieses ganze Gegärtnere ist extrem unterschiedlich, auch in ihren eigenen Teilbereichen! Es kommt also ziemlich auf die Firma an bei der du arbeitest ;)
Steingärtner die nichts anderes als Einfahrten pflastern ist die einfachste und anstrengenste Version, aber wenn du dich mit Pflanzen auskennst sieht das ganz anders aus, dafür muss man sich halt auskennen/lernen (jaaa das ist eine frustierende und kaum zusammenhängende Masse :p)
Als Landschafter mit Ahnung kann man das auch ewig machen, beim Obstbaumschneiden fällt man höchstens von der Leiter ;) nur die einfachen Arbeiten können auf dauer Probleme machen...

D.h. wenn du die nötige Motivation hast, nur los. Zurück könntest du dannach immernoch, die erste Lehre verfällt ja nicht
und zur Not gibt es auch im Landschaftsbau Bürolastige tätigkeiten :p vor allem bei Großbaustellen. Es ist viel möglich, aber der bestbezahlteste Beruf ist es halt auch nicht.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Warum machst Du die Ausbildung zum GaLaBauer nicht im öffentlichen Dienst? Z.B. Stadt Grünflächenunterhaltung oder Friedhof?

Mit der Kombi Verwaltung + Grün, vielleicht später noch den Meister, kannst Du es im städt. Bauhof zu einem guten Vorgesetztenposten schaffen, wo Du sowohl draußen areitest als auch drinnen Büroarbeit machst, Personal einteilst etc. Und Du wirst besser bezahlt und bist besser abgesichert als in einem kleinen Unternehmen.

Bei welcher Verwaltung arbeitest Du denn? Gibt es einen Bauhof o.ä. bei Euch? Dann würde ich da mal Kontakte knüpfen und mit den Kollegen schwätzen, wie es sich da so arbeitet und welche Perspektiven Du dort hättest.
 
Zuletzt bearbeitet:

ChiefKebab

Mitglied
Hey, danke für deine Antwort. Der Betrieb in dem ich bereits das Praktikum gemacht und die Ausbildung angeboten bekommen habe, war ein kleiner 3 Mann Betrieb plus Azubi. In den zwei Wochen haben wir jedenfalls sehr unterschiedliche Arbeiten gemacht. Bruchsteinmauer gebaut, Pflege und Baumschnitt, und einen Garten komplett neu gestaltet mit Terrasse pflastern, Pflanzen und Rollrasen. Ich denke ich würde auch so einen kleinen Betrieb bevorzugen, der kleine, aber abwechslungsreiche Baustellen hat. Ich war abends zwar echt kaputt, aber es hat wirklich Spaß gemacht. Nur mit dem finanziellen muss ich nochmal gucken.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Die einzige Lösung, die ich aus Erfahrung anbieten kann ist, dass du beruflich durchhältst.
Im ÖD wird man anscheinend tatsächlich auf Stellen eingesetzt, die viel Routine bieten und die - nach Einarbeitung und je nach Laufbahn – auch Praktikanten absolvieren könnten.

Deswegen wäre Dein Weg der ( wie auch der Weg in die Selbstständigkeit ist), dass Du den Hauptjob so lange behältst, bis du nebenberuflich dermaßen viel Anforderungen erledigen musst, dass Deine Freizeit nicht mehr ausreicht und dass du in den Nebenjob einen Wechsel mit beruflichem Erfolg durchführen kannst.
Bedenke: Aktuell hast du einen Status und ein Einkommen, das Du - natürlich – verbessern kannst aber nicht verschlechtern sollst, wenn Du ohne Aussicht auf Gleichwertiges oder besseres wechselst.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

ChiefKebab

Mitglied
Was verdienst du aktuell in der Verwaltung?
TvöD E6, das sind knapp 2.800 € brutto. Mir ist klar, dass ich als Gärtner da nicht wieder hinkommen werden. Aber im Moment geht es mir nicht ums Geld, sondern darum Spaß am Job zu haben. Die Frage ist nur, wie das später in ein paar Jahren aussieht. Deswegen zweifel ich ja auch noch so, ob das die richtige Entscheidung wäre.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Ich meine als Gärtner im Ö.D. ist man auch in 5 oder 6 eingruppiert. Als Meister dann in 8 oder 9. Als Abteilungsleiter der Sparte Grün je nach Größe des kommunalen Betriebs ca. EG 11 - 13.

Und wie gesagt, die Kombi aus Verwaltungsausbildung und Galabauausbildung kann Dich schnell voran bringen. Vor allem, wenn Du dann noch den Meister machst. Oder ein Studium ergänzt.
 

ChiefKebab

Mitglied
Gärtner im öffentlichen Dienst finde ich aber weniger interessant. Zumindest bei uns besteht die Tätigkeit hauptsächlich aus Rasenmähen und Büsche schneiden, also die Pflege. Klar, das gehört dazu, aber interessanter finde ich die Neu- und Umgestaltung von Gärten, sowas gibt es im öffentlichen Dienst nicht.

Ich glaube, ich werden meinen Praktikumsbetrieb nochmal auf die Ausbildung ansprechen und dann nächsten Jahr die Ausbildung beginnen, falls das Angebot noch steht. Ich hab zwar Angst, dass ich es irgendwann bereuen und mich in meinen Bürojob zurücksehnen werde, aber sicher ist, dass ich es auf jeden Fall bereuen werde, wenn ich es gar nicht erst versuche und weiter hier meine Zeit absitze...

Ich meine als Gärtner im Ö.D. ist man auch in 5 oder 6 eingruppiert. Als Meister dann in 8 oder 9. Als Abteilungsleiter der Sparte Grün je nach Größe des kommunalen Betriebs ca. EG 11 - 13.

Und wie gesagt, die Kombi aus Verwaltungsausbildung und Galabauausbildung kann Dich schnell voran bringen. Vor allem, wenn Du dann noch den Meister machst. Oder ein Studium ergänzt.
 

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