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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Kareena

Sehr aktives Mitglied
Oh, wo kommen denn die heutigen Künstler her? So ohne BGE?

Ja, weil Sie gut sind und es auch heute schaffen, ohne BGE.

Wer es nicht schafft zeigt halt Charakter und erkennt seine Fähigkeiten oder er meckert über fehlende Möglichkeiten.

In meinem Freundeskreis gibt es Mütter, die arbeiten, und trotzdem tolle Mütter sind und tolle Kinder haben.

Aus mir wäre übrigens ein toller Fußballer geworden, mindestens Kapitän der deutschen Nationalelf. Aber es gibt ja kein BGE. Deswegen ist das bei mir nix geworden.

Eigentlich finde ich Deine Argumentation immer besser. Ich dachte mir immer, es reicht nicht für die Bundesliga, ich bin zu schlecht. Aber hey, ich bin super, ich bin nur wegen dem BGE gescheitert :)

Kunst ist oft Brotlos und es ist ziemlich schwer über die Runden zu kommen. Das BGE könnte helfen seinen Interesse mehr zu widmen.
 

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Gegenfrage:
Die ganzen heutige Langzeitarbeitslosen bzw. Hartz 4 Empfänger - arbeiten die alle ehrenamtlich und für ihre Familien und co? ^^

Sehr viele Leute sind sicherlich seelisch kaputt. Das liegt ja an der Stigmatisierung die mit Ausgrenzung verbunden ist. Alle sicherlich nicht, dennoch denke ich das ein BGE eine Motivation darstellen könnte.

Natürlich könnte es Menschen geben, die sich so verhalten wie du sagst, aber die Mehrheit würde doch mehr verdienen wollen als 1.000 € BGE.

Das dürfen sie doch auch. Es ist nur eine Grundsicherung, damit niemand in Armut fällt.
Wer als BGE bekäme und keinen Job hat, wäre wie heute:
- arbeitslos
- arm (im Verhältnis zum Rest)

Ja aber der Begriff Arbeitslos wird keine Rolle mehr spielen. Da die Erwerbsarbeit nicht mehr im Fokus ist.

Darüber hinaus wäre er mit hoher Wahrscheinlichkeit:
- sozial isoliert
- unglücklich

Denn was macht es für einen Unterschied ob jemand heute 900 € Hartz 4 oder später 1.000 € BGE bekommt? (hier muss man sogar aufpassen beim rechnen! Wenn BGE über Mehrwertstuern finanziert wird, könnten 1.000 € weniger Realwert haben als heutiges Hartz 4!).
Könnte....Wird aber nicht....Das kann ich dir genau sagen was besser wäre. Die Sanktionen fallen weg, keine Betreuung der Sachbearbeiter und die werden nicht gezwungen irgendwelche Maßnahmen zu besuchen. Es gibt eine größere Gleichgültigkeit ob jemand arbeitet oder nicht.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Könnte....Wird aber nicht....Das kann ich dir genau sagen was besser wäre. Die Sanktionen fallen weg, keine Betreuung der Sachbearbeiter und die werden nicht gezwungen irgendwelche Maßnahmen zu besuchen. Es gibt eine größere Gleichgültigkeit ob jemand arbeitet oder nicht.
Also zusammengefasst:

- Kein Arbeitsloser bekommt mehr wie heute.
- Das BGE wird vergleichbar mit einem sanktionsfreien Hartz 4
- wir nennen es aber "BGE" damit sich die Leute besser fühlen

Das Kernproblem bleibt: Wer arbeitslos ist, hat deutlich weniger Geld und gehört zu den ärmsten der Armen.

Erwerbsarbeit wir immer (in jedem denkbaren Modell) im Fokus stehen, weil Arbeit immer den Unterschied machen wird zwischen "arm" und "nicht arm".

Wer nach einem BGE fragt, muss m.E. zuerst die Frage nach der Verteilung der Arbeit klären.
Sprich: Soll es nicht lieber ein "Recht" auf Arbeit geben.
Und sollte man einhergehend mit einem BGE Arbeit anders verteilen? (z.B. Regelarbeitszeit 30 Stunden die Woche)
 

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Also zusammengefasst:

- Kein Arbeitsloser bekommt mehr wie heute.
- Das BGE wird vergleichbar mit einem sanktionsfreien Hartz 4
- wir nennen es aber "BGE" damit sich die Leute besser fühlen


Das BGE bekommt doch jeder. Egal ob er Arm oder Reich ist. Das ist kein sanktionsloses Hartz 4. Da die Bürokratie wegfällt und es keine Bedarfsprüfung mehr geben wird.

Das Kernproblem bleibt: Wer arbeitslos ist, hat deutlich weniger Geld und gehört zu den ärmsten der Armen.

Es gibt immer Menschen die sind ärmer als der andere.

Erwerbsarbeit wir immer (in jedem denkbaren Modell) im Fokus stehen, weil Arbeit immer den Unterschied machen wird zwischen "arm" und "nicht arm".

Es gibt auch Leute die arbeiten und sind arm.

Wer nach einem BGE fragt, muss m.E. zuerst die Frage nach der Verteilung der Arbeit klären.
Sprich: Soll es nicht lieber ein "Recht" auf Arbeit geben.
Und sollte man einhergehend mit einem BGE Arbeit anders verteilen? (z.B. Regelarbeitszeit 30 Stunden die Woche)
Wie sieht das Recht auf Arbeit aus? Weißt du was meine Befürchtung ist? dass die Linke, SPD, Grüne und die Union künstlich (staatliche) Arbeitsplätze erschaffen will... Das ist ja schon bei dem solidarischen Grundeinkommen der Fall. Das halte ich für kontraproduktiv und es wird nicht funktionieren. Ich finde es auch nicht richtig, wenn Langzeitarbeitslose in den zweiten Arbeitsmarkt kommen. Die Begründung ist ja immer: Hauptsache die arbeiten....:rolleyes: Das führt doch zu nichts.
 

Rose

Urgestein
Ein BGE würde mir persönlich viel Druck und Angst nehmen. Angst meinen Job zu verlieren,Angst davor ernsthaft krank zu werden. Man hat ja immer Druck, weil man mit wenig Geld einfach nicht weit kommt und das Leben nunmal teuer ist.
 

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Ich kann dir helfen: Künstler können sich leichter Selbstständig machen, man hat mehr Zeit für die Familie: Kinder, alte Verwandte u.s.w. Man wird nicht gezwungen jede Arbeit zu machen und man kann sich ehrenamtlich mehr engagieren. Es gibt keine Stigmatisierung mehr. Also nur Vorteile.
Durch das BGE würden die Preise und damit die Inflation deutlich ansteigen.

Viel besser wäre es, falls die öffentliche Hand so viel Geld über hat, die Lohnnebenkosten zu senken.

Bei 2600,- Euro brutto erhält ein Arbeitnehmer 1750,- Euro netto. Für die Rentenversicherung gehen 240,- Euro drauf, die könnte der Staat zur Hälfte, den Rest komplett übernehmen bzw. die Einkommenssteur bei geringen Einkommen auf Null senken. Damit der Arbeitnehmer weiterhin 1750,- Euro erhält, müsste der Arbeitgeber jetzt nur 1870,- Euro bezahlen.

Damit wären viele kleine Unternehmen und Freiberufler eher in der Lage, jemanden einzustellen.

Mir ging es ja selbst so. Ich arbeite auch freiberuflich, heute allerdings nur teilweise freiberuflich, und hatte 7 Jahre lang einen Mitarbeiter (Ingenieur) beschäftigt. Allerdings musste ich ihn dann entlassen, weil ich nicht den gleichen Lohn zahlen konnte, den größere Unternehmen bezahlen. Zudem schwankte die Auftragslage.

Das Problem kleiner Unternehmen und Freiberufler besteht darin, dass sie meist nur Kleinaufträge erhalten. An Großaufträge kommen sie kaum heran, oder sie können die gewünschten Bedingungen nicht erfüllen. Sie würden z.B. 10 Monate statt 2 Monate daran arbeiten oder können bestimmte Sicherheiten nicht bieten.
Nun sind Großaufträge aber rentabler als Kleinaufträge. 10 Kleinaufträge bringen zwar insgesamt die gleichen Einnahmen wie ein Großauftrag, erfordern aber in der Summe den 3- bis 4-fachen Arbeitsaufwand.
 
Zuletzt bearbeitet:

Portion Control

Urgestein
Ein BGE würde mir persönlich viel Druck und Angst nehmen. Angst meinen Job zu verlieren,Angst davor ernsthaft krank zu werden. Man hat ja immer Druck, weil man mit wenig Geld einfach nicht weit kommt und das Leben nunmal teuer ist.
Das stimmt schon. Das wäre wie ein doppelter Boden beim Seiltanzen.
Jedoch sehe ich keine Finanzierungsmöglichkeit für "alle".
Man könnte auch die Sicherheit bieten, indem man sagt die Leute erhalten bei Bedürftigkeit eine Summe die mehr als H4 ist und zudem sanktionsfrei. Das wäre dann aber lediglich eine Abwandlung von H4 und die ganze BGE Diskussion könnte man sich sparen, da eh nicht finanzierbar.

Oder man sagt zb. das es drei Jahre lang sanktionsfreies H4 gibt. Ich meine, jemand der Mitte 20 ist und gesund sollte ja wohl problemlos in Arbeit kommen. Nach 3 Jahren ohne Arbeit würde sich ja wohl abzeichen, das es einfach nur ne faule Sau ist...
 

Daoga

Urgestein
Und sollte man einhergehend mit einem BGE Arbeit anders verteilen? (z.B. Regelarbeitszeit 30 Stunden die Woche)
Das ist nicht so einfach. Einen Vollzeitarzt kann man nicht durch einen Teilzeitarzt und einen Teilzeit-Automechaniker ersetzen. :rolleyes: Geringere Arbeitszeit für jeden bedeutet, daß für geteilte Arbeitsplätze zwei Personen mit gleicher Qualifizierung vorhanden sein müssen. Von denen dann jeder aber auch nur die Hälfte verdient. Für Leute in sehr gut bezahlten Positionen geht das, für Leute die von einer 40-Stunden-Arbeitswoche gerade so über die Runden kommen nicht.
 

Daoga

Urgestein
Kunst ist oft Brotlos und es ist ziemlich schwer über die Runden zu kommen. Das BGE könnte helfen seinen Interesse mehr zu widmen.
Wenn Kunst brotlos ist, arbeitet der Künstler am Kunden vorbei - oder er hat es einfach künstlerisch nicht drauf.
Auch ein Künstler arbeitet nicht ganz für sich selbst (außer es ist ein reines Hobby), sondern sollte zumindest zum Teil kunden- und marktorientiert arbeiten.

Was jetzt kommt, gilt speziell für die Malerei:

Wenn man sich Bildbände über Malerei anschaut, hat man den Eindruck, daß die Kunst im Lauf der letzten 100 Jahre massiv in den Keller gegangen ist, was die Qualität angeht, bis 1900 konnten die Künstler noch fotorealistisch, man schaue sich die ganzen Klassiker an und auch noch Jugendstil etc.,
aber was danach kam, erinnerte häufig an Höhlenmalereien und das Gekritzel von kleinen Kindern oder Affen im Zoo.

Wenn drei Farbstriche auf einer Leinwand oder eine schwarz angemalte Leinwand als "Kunst" verkauft werden, oder die Farbe einfach mit der Maurerkelle draufgeklatscht wird, dann ist das keine Kunst mehr, sondern in meinen Augen simpel Verarschung des Kunden. Wer sowas als "Kunst" kauft, was er jederzeit selber im Vollrausch produzieren könnte, wenn er ein paar Farbtöpfe übrig hat, der ist echt selber schuld.

Echte Kunst im klassischen Stil gibt es heute auch noch, und sie geht wie geschnitten Brot bei den Kennern und wird auch teuer bezahlt bzw. bringt Lizenzeinnahmen bei Abdruck, nur muß man wissen wo man sie finden kann.

Sie hat sich nämlich thematisch verlagert, die Künstler, bei denen Kunst noch von "können" kommt, arbeiten heute meist im großen Bereich Fantasy/Titelbilder/Comics/Karikaturen und Design für Film und Computerspiele.

Wer sich da mal einen Überblick verschaffen will, soll sich die Bildbände der Serie "Spectrum - The Best in Contemporary Fantastic Art" besorgen. Gibt es nur auf Englisch, zu bestellen über Internet oder einen Comicladen, das macht aber nichts, weil außer einem Vorwort, in dem geschildert wird, nach welchen Kriterien die abgebildeten Werke ausgesucht wurden, kein längerer Text drinsteht, der Rest der Bücher besteht aus abgedruckten Bildern und ein paar Skulpturen, bei denen jedem Kunstliebhaber die Augen übergehen. Bei jedem Werk ist eine Beschreibung mit Namen des Künstlers, Titel (wenn es einen hat), Klient (wenn Auftragsarbeit) und Medium (z. B. Öl auf Leinwand oder immer häufiger auch digital). Da kann man als Liebhaber seine Augen spazierengehen lassen und staunen!
Oder sich als Hobby-Künstler inspirieren lassen.
Art not dead yet. :D
 
Zuletzt bearbeitet:

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Das ist nicht so einfach. Einen Vollzeitarzt kann man nicht durch einen Teilzeitarzt und einen Teilzeit-Automechaniker ersetzen. :rolleyes: Geringere Arbeitszeit für jeden bedeutet, daß für geteilte Arbeitsplätze zwei Personen mit gleicher Qualifizierung vorhanden sein müssen. Von denen dann jeder aber auch nur die Hälfte verdient. Für Leute in sehr gut bezahlten Positionen geht das, für Leute die von einer 40-Stunden-Arbeitswoche gerade so über die Runden kommen nicht.
Hinzu kommt, dass einige Produktionsmittel in der Anschaffung sehr teuer sind und ausgelastet werden müssen. Aus einem Zweischichtbetrieb müsste dann ein Vierschichtbetrieb werden.

An anderen Arbeitsplätzen, die nur einen Schreibtisch und einen Rechner benötigen sind flexible Modelle eher zu realisieren. Wenn so ein Arbeitsplatz nur 4 Stunden am Tag genutzt wird, ist das kein Problem. Teilzeitarbeiter sind in aller Regel sogar effektiver.
 
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