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Das bedingungslose Grundeinkommen/ eine Chance für alle?

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Daoga

Urgestein
Und sollte man einhergehend mit einem BGE Arbeit anders verteilen? (z.B. Regelarbeitszeit 30 Stunden die Woche)
Das ist nicht so einfach. Einen Vollzeitarzt kann man nicht durch einen Teilzeitarzt und einen Teilzeit-Automechaniker ersetzen. :rolleyes: Geringere Arbeitszeit für jeden bedeutet, daß für geteilte Arbeitsplätze zwei Personen mit gleicher Qualifizierung vorhanden sein müssen. Von denen dann jeder aber auch nur die Hälfte verdient. Für Leute in sehr gut bezahlten Positionen geht das, für Leute die von einer 40-Stunden-Arbeitswoche gerade so über die Runden kommen nicht.
 

Daoga

Urgestein
Kunst ist oft Brotlos und es ist ziemlich schwer über die Runden zu kommen. Das BGE könnte helfen seinen Interesse mehr zu widmen.
Wenn Kunst brotlos ist, arbeitet der Künstler am Kunden vorbei - oder er hat es einfach künstlerisch nicht drauf.
Auch ein Künstler arbeitet nicht ganz für sich selbst (außer es ist ein reines Hobby), sondern sollte zumindest zum Teil kunden- und marktorientiert arbeiten.

Was jetzt kommt, gilt speziell für die Malerei:

Wenn man sich Bildbände über Malerei anschaut, hat man den Eindruck, daß die Kunst im Lauf der letzten 100 Jahre massiv in den Keller gegangen ist, was die Qualität angeht, bis 1900 konnten die Künstler noch fotorealistisch, man schaue sich die ganzen Klassiker an und auch noch Jugendstil etc.,
aber was danach kam, erinnerte häufig an Höhlenmalereien und das Gekritzel von kleinen Kindern oder Affen im Zoo.

Wenn drei Farbstriche auf einer Leinwand oder eine schwarz angemalte Leinwand als "Kunst" verkauft werden, oder die Farbe einfach mit der Maurerkelle draufgeklatscht wird, dann ist das keine Kunst mehr, sondern in meinen Augen simpel Verarschung des Kunden. Wer sowas als "Kunst" kauft, was er jederzeit selber im Vollrausch produzieren könnte, wenn er ein paar Farbtöpfe übrig hat, der ist echt selber schuld.

Echte Kunst im klassischen Stil gibt es heute auch noch, und sie geht wie geschnitten Brot bei den Kennern und wird auch teuer bezahlt bzw. bringt Lizenzeinnahmen bei Abdruck, nur muß man wissen wo man sie finden kann.

Sie hat sich nämlich thematisch verlagert, die Künstler, bei denen Kunst noch von "können" kommt, arbeiten heute meist im großen Bereich Fantasy/Titelbilder/Comics/Karikaturen und Design für Film und Computerspiele.

Wer sich da mal einen Überblick verschaffen will, soll sich die Bildbände der Serie "Spectrum - The Best in Contemporary Fantastic Art" besorgen. Gibt es nur auf Englisch, zu bestellen über Internet oder einen Comicladen, das macht aber nichts, weil außer einem Vorwort, in dem geschildert wird, nach welchen Kriterien die abgebildeten Werke ausgesucht wurden, kein längerer Text drinsteht, der Rest der Bücher besteht aus abgedruckten Bildern und ein paar Skulpturen, bei denen jedem Kunstliebhaber die Augen übergehen. Bei jedem Werk ist eine Beschreibung mit Namen des Künstlers, Titel (wenn es einen hat), Klient (wenn Auftragsarbeit) und Medium (z. B. Öl auf Leinwand oder immer häufiger auch digital). Da kann man als Liebhaber seine Augen spazierengehen lassen und staunen!
Oder sich als Hobby-Künstler inspirieren lassen.
Art not dead yet. :D
 
Zuletzt bearbeitet:

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Das ist nicht so einfach. Einen Vollzeitarzt kann man nicht durch einen Teilzeitarzt und einen Teilzeit-Automechaniker ersetzen. :rolleyes: Geringere Arbeitszeit für jeden bedeutet, daß für geteilte Arbeitsplätze zwei Personen mit gleicher Qualifizierung vorhanden sein müssen. Von denen dann jeder aber auch nur die Hälfte verdient. Für Leute in sehr gut bezahlten Positionen geht das, für Leute die von einer 40-Stunden-Arbeitswoche gerade so über die Runden kommen nicht.
Hinzu kommt, dass einige Produktionsmittel in der Anschaffung sehr teuer sind und ausgelastet werden müssen. Aus einem Zweischichtbetrieb müsste dann ein Vierschichtbetrieb werden.

An anderen Arbeitsplätzen, die nur einen Schreibtisch und einen Rechner benötigen sind flexible Modelle eher zu realisieren. Wenn so ein Arbeitsplatz nur 4 Stunden am Tag genutzt wird, ist das kein Problem. Teilzeitarbeiter sind in aller Regel sogar effektiver.
 

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Wenn man sich Bildbände über Malerei anschaut, hat man den Eindruck, daß die Kunst im Lauf der letzten 100 Jahre massiv in den Keller gegangen ist, was die Qualität angeht, bis 1900 konnten die Künstler noch fotorealistisch, man schaue sich die ganzen Klassiker an und auch noch Jugendstil etc.,
aber was danach kam, erinnerte häufig an Höhlenmalereien und das Gekritzel von kleinen Kindern oder Affen im Zoo.
Manche Künstler sind dazu verdammt, weil sie nichts anderes können. :D

Im Gegensatz zum Beispiel zu Picasso.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Hinzu kommt, dass einige Produktionsmittel in der Anschaffung sehr teuer sind und ausgelastet werden müssen. Aus einem Zweischichtbetrieb müsste dann ein Vierschichtbetrieb werden.

An anderen Arbeitsplätzen, die nur einen Schreibtisch und einen Rechner benötigen sind flexible Modelle eher zu realisieren. Wenn so ein Arbeitsplatz nur 4 Stunden am Tag genutzt wird, ist das kein Problem. Teilzeitarbeiter sind in aller Regel sogar effektiver.
Gesamtrechnerisch wäre es schon machbar zb 20 oder 30 Stunden die Woche zu arbeiten. Man muss ja immer sagen, dass das BGE dazu käme, auch für gute Einkommen

Heute: Vollzeiteinkommen 3.000 €
In Zukunft: 30 Stunden Einkommen 2.000 € + BGE 1.000 €

Die Frage ist eben immer nur, wie das BGE erwirtschaftet wird. Wenn wie im obigen Beispiel Arbeitszeit und Einkommen gleichmäßig reduziert würde (schön wärs) gäbe es ja kein PLUS aus dem das BGE bezahlt werden könnte.

Realistischer wäre also die Rechnung:
Heute: Vollzeiteinkommen 3.000 €
In Zukunft: 30 Stunden Einkommen 1.500 € (500 € Steuern um das BGE zu finanzieren) + BGE 1.000 €

Das BGE UND Arbeit für alle wären aus meiner Sicht somit garkein Problem ..... WENN (!) die derzeit arbeitende Mehrheit bereit wäre, mehr nach unten umzuverteilen. Aber genau das wird sie nicht wollen. Niemand wird freiwillig auf Einkommen verzichten wollen um das BGE zu finanzieren.
 

Daoga

Urgestein
Viele würden schon verzichten, weil sie ja als Gegenwert mehr Freizeit hätten. Die ist heute auch viel wert.

Das Problem ist, daß nicht genug gleichermaßen qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, denn nur weil ein heutiger Vollzeitarbeitnehmer auf die Hälfte reduziert, sind nicht plötzlich die heutigen Hartzer und Langzeitarbeitslosen so gut qualifiziert, um die andere Hälfte übernehmen zu können.

Wer ausreichend qualifiziert ist, hat in der Regel auch Arbeit, oder findet welche wenn er sucht. Bekanntlich sinken die Arbeitslosenzahlen, besonders im Handwerk, wo insbesondere in Bayern zur Zeit ein dramatischer Mangel an Fachkräften herrscht.
 

Kareena

Sehr aktives Mitglied
Durch das BGE würden die Preise und damit die Inflation deutlich ansteigen.

Nicht unbedingt...es kommt auf das Modell an.

Viel besser wäre es, falls die öffentliche Hand so viel Geld über hat, die Lohnnebenkosten zu senken.

Bei 2600,- Euro brutto erhält ein Arbeitnehmer 1750,- Euro netto. Für die Rentenversicherung gehen 240,- Euro drauf, die könnte der Staat zur Hälfte, den Rest komplett übernehmen bzw. die Einkommenssteur bei geringen Einkommen auf Null senken. Damit der Arbeitnehmer weiterhin 1750,- Euro erhält, müsste der Arbeitgeber jetzt nur 1870,- Euro bezahlen.

Damit wären viele kleine Unternehmen und Freiberufler eher in der Lage, jemanden einzustellen.

Mir ging es ja selbst so. Ich arbeite auch freiberuflich, heute allerdings nur teilweise freiberuflich, und hatte 7 Jahre lang einen Mitarbeiter (Ingenieur) beschäftigt. Allerdings musste ich ihn dann entlassen, weil ich nicht den gleichen Lohn zahlen konnte, den größere Unternehmen bezahlen. Zudem schwankte die Auftragslage.

Das Problem kleiner Unternehmen und Freiberufler besteht darin, dass sie meist nur Kleinaufträge erhalten. An Großaufträge kommen sie kaum heran, oder sie können die gewünschten Bedingungen nicht erfüllen. Sie würden z.B. 10 Monate statt 2 Monate daran arbeiten oder können bestimmte Sicherheiten nicht bieten.
Nun sind Großaufträge aber rentabler als Kleinaufträge. 10 Kleinaufträge bringen zwar insgesamt die gleichen Einnahmen wie ein Großauftrag, erfordern aber in der Summe den 3- bis 4-fachen Arbeitsaufwand.
Dennoch spricht es nichts gegen ein BGE.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Viele würden schon verzichten, weil sie ja als Gegenwert mehr Freizeit hätten. Die ist heute auch viel wert.

Das Problem ist, daß nicht genug gleichermaßen qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, denn nur weil ein heutiger Vollzeitarbeitnehmer auf die Hälfte reduziert, sind nicht plötzlich die heutigen Hartzer und Langzeitarbeitslosen so gut qualifiziert, um die andere Hälfte übernehmen zu können.

Wer ausreichend qualifiziert ist, hat in der Regel auch Arbeit, oder findet welche wenn er sucht. Bekanntlich sinken die Arbeitslosenzahlen, besonders im Handwerk, wo insbesondere in Bayern zur Zeit ein dramatischer Mangel an Fachkräften herrscht.
Das stimmt leider. Es gibt viele Unternehmen, die verzweifelt Arbeitskräfte suchen. Selbst im öffentlichen Dienst kriegst du kaum Mitarbeiter.
Von daher muss ich immer etwas schmunzeln wenn jemand von zu wenig Arbeitsplätzen oder aufgrund der Digitalisierung von künftig viel zu wenig Arbeitsplätzen spricht.
 

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Viele würden schon verzichten, weil sie ja als Gegenwert mehr Freizeit hätten. Die ist heute auch viel wert.

Das Problem ist, daß nicht genug gleichermaßen qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, denn nur weil ein heutiger Vollzeitarbeitnehmer auf die Hälfte reduziert, sind nicht plötzlich die heutigen Hartzer und Langzeitarbeitslosen so gut qualifiziert, um die andere Hälfte übernehmen zu können.

Wer ausreichend qualifiziert ist, hat in der Regel auch Arbeit, oder findet welche wenn er sucht. Bekanntlich sinken die Arbeitslosenzahlen, besonders im Handwerk, wo insbesondere in Bayern zur Zeit ein dramatischer Mangel an Fachkräften herrscht.
Handwerker fehlen in ganz Deutschland. Die Firmen finden keine Fachkräfte mehr. Ich kenne etliche Handwerksunternehmen, die dicht gemacht haben oder in den nächsten Jahren schließen werden, weil sie keinen Nachfolger finden.

Die Leute bekommen inzwischen mehr Geld, die Handwerkerstunde ist für den Kunden deutlich teurer geworden. Die Mitarbeiter sind aber kaum noch bereit, Überstunden zu machen oder am Wochenende zu arbeiten. Weil Freizeit inzwischen ein höheres Gut ist als der Lohnzuschlag.
 

Daoga

Urgestein
Manche Künstler sind dazu verdammt, weil sie nichts anderes können. :D

Im Gegensatz zum Beispiel zu Picasso.
Stimmt, der hat erst realistisch gemalt, als Anfänger quasi, und entwickelte danach seinen typischen, vereinfachten Stil. Viele heutige "Künstler" könnten nicht realistisch, wenn ihr Leben davon abhinge. :rolleyes:
Ein echter Künstler, der den meisten nur als Karikaturist bekannt ist, aber auch wunderbar realistisch kann: Horst Haitzinger. Wer dessen riesige Ölgemälde mal in einer Ausstellung gesehen hat - die reinsten Suchbilder. Traumhaft! :herz:
 
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