Du willst es vermutlich nicht hören, aber die Umsatzsteuernachzahlung könnte noch Dein kleinstes Problem werden.
Deine EÜR Angaben sind dem Finanzamt sehr wahrscheinlich nicht plausibel. Rechne damit, dass sie die Schlinge enger ziehen, bis zu einem möglichen Strafverfahren.
1) Du wärst nach Deinen Angaben für weniger als 1,-€/Brutto pro Stunde durch die ganze Republik gefahren. Das ist verdächtig.
2) Ob ein Abschluss zustande kommt ist Dein Risiko. Aber Du gehst mit erheblichen Reisekosten in Vorleistung. Gem. Deinem geringen Gewinn, sagen wir mal 400,-€ Reisekosten für mögliche 450,-€ Provisionsgewinn pro Einsatz.
3) Du bist Student. Da hat man theoretisch nicht immer Zeit zum Arbeiten. Ich vermute das FA wird versuchen Deine Studienzeiten mit Deinen Reisekostenabrechnungen zu doppeln, um Dich auf Betrug zu checken.
4) Zwischen 17.500€ Kleinunternehmerregelung und rund 200.000€ Umsatz besteht ein so großer Unterschied, dass es wirklich schwer ist zu glauben, dass Du dachtest, dies bliebe folgenlos. Auch das dürfte für das Finanzamt ein Hinweis sein, Dich genau durchzuchecken.
Sorry für die späte Antwort!
zu1) Nein, habe den Job ja nur phasenweise, z.B. in den Ferien gemacht und zu Zeiten, wo ich es mir leisten konnte, an der Uni mal zu fehlen...
Mir war klar, dass ich mit dem Job nicht das große Geld mache aber mir war die Sache an sich wichtig. Wie gesagt, ich war als Charityfundraiser unterwegs, für Organisationen, die mir am Herzen liegen. Neben dem Fundraising, hab ich übrigens bei den Projekten vor Ort gelegentlich aktiv mit angepackt und die anderen Ehrenamtler unterstützt. Für die aktive Mitarbeit habe ich kein Geld erhalten, wollte ich aber auch gar nicht...
zu2) Wenn man die Aktionen ordentlich betreut und etwas Talent für die Sache hat, kommen die Abschlüsse zustande. Dennoch hast du Recht, hätte ich in dem Job "versagt", hätte ich drauf gezahlt. Das ist aber nicht passiert, meine Charityaktionen liefen immer ganz gut.
zu3) Ich habe auch nicht "immer" gearbeitet, s.o.
zu4) Ich habe mehrfach erwähnt, dass ich nichtmals die 50.000€ Umsatz annähernd erreicht oder gar überschritten habe. Das andere war ein Zahlenbeispiel eines anderen Users für ein Jahr, wenn man durchgehend gearbeitet hätte.
Wieso Strafverfahren?
Ich habe meine kompletten Unterlagen meinem Steuerberater gegeben, der die Steuererklärung für mich gemacht hat. Diese wurde immer pünktlich eingereicht. Das Finanzamt hatte also immer Einsicht in meine Einnahmen und Ausgaben.
Wenn das alles unplausible Summen sind, die einem angeblich direkt auffallen müssen, wieso fällt es dem Finanzamt (wo doch "Profis" arbeiten), erst jetzt, nach 5 Jahren auf?