Strategister
Neues Mitglied
Servus,
es ist jetzt schon etwas her seit ich mich hier angemeldet habe, und ehrlich gesagt war ich an diesem Tag sehr depressiv und dachte es würde sich etwas ändern, was es aber nicht tat.
Dieser Post soll ein wenig zum Nachdenken anregen, vielleicht geht es ein paar von euch ähnlich und man findet ein oder zwei Leidensgenossen. Gerne dürft ihr mir auch widersprechen oder kommentieren.
Was also will ich hier erzählen?
Es geht um Einsamkeit, oder besser den Zustand des sich-allein-sein-fühlens. Zu mir: Ich bin jetzt 23, hatte noch nie eine richtige Beziehung ( abgesehen von ein paar schwammigen Bekanntschaften die mich um ein paar Erfahrungen reicher gemacht haben) und wohne seit zwei Jahren wieder zu Hause weil ich mein Studium abbrechen musste, dank einer chronischen Darm-Krankheit (Morbus Crohn:https://de.wikipedia.org/wiki/Morbus_Crohn )
Um das Thema Beziehung soll es jedoch vorrangig nicht gehen, auch wenn es Teil meiner Einsamkeits-Geschichte ist.
Es fing alles vor sechs Jahren an, als ich mein Abitur antrat und sich die ersten meiner "Freunde" aufteilten in unterschiedliche Fächer und Schulen ( Wirtschaftsgymansium, Agrargymnasium, usw.) Ich war damals ein kleiner Nerd und in meinem damaligen "Freundeskreis" ( der erstaunlicherweise relativ groß war, sieben Leute) der Spaßvogel, der für jeden Scheiß zu haben war. Bei jeder Aktivität war ich lustig und für die gute Stimmung verantwortlich, glaubte ich zumindest, bis sich eben alles aufteilte.
Das Abitur war für mich sehr schwer, und ich musste zu meinem Bedauern auch ein Jahr wiederholen, womit sich mein mein Bekanntenkreis noch mehr dezimierte und ich langsam aber sicher merkte, dass ich die ganzen Jahre nur in der Schule durch meine Leistung , nicht durch mein menschliches Wesen aufgefallen bin ( obwohl ich nicht wirklich intelligent war, durchschnittliche 2,5). Mein sich zersplitterter Freundeskreis war mir auch keine große Hilfe, weil jeder sein Ding durchziehen wollte, trotzdem war ich noch guter Dinge dass wir nach der Schule schon irgendwie zusammen bleiben würden.
Nach meinem Wiederholen schloss ich dann mit 19 das Abitur ab und startete gleich zwei Monate später ins Studium, ich wollte den Leistungen meiner Freunde in nichts nachstehen, da sie alle selber entweder dual oder normal zu studieren begonnen hatten, natürlich ein Jahr vor mir.
Für mein Studium musste ich jedoch umziehen, in ein Städtchen eine Stunde Zugfahrt von meiner Heimat, in dem ich auch ein Zimmer mietete und dort meine Zeit verbrachte. Alleine in einem Zimmer weit weg von zu Hause fand ich zu meinem großen Glück nach nur einer Woche meinen besten und auch einzigen Freund dort, der neben mir sein Zimmer hat und unglaublicher weise das selbe studierte wie ich. Wir verbrachten jede freie Minute zusammen, er war zwar vier Jahre älter, jedoch vom Character sehr offen und man konnte mit ihm über alles reden.
Das Studium war hart, Wirtschaftsinformatik, und ich kam sehr selten nach Hause, traf mich weniger mit meinen alten Freunden, die mich aber auch nicht vermissten, da sie selber ihrer Wege gingen. Ich fand auch heraus, dass sich meine alte Heimat gegen mich wendete, weil ich der einzige war, der nicht mehr zu Hause studierte und man handelte mich als jemanden ab, der wie im Ausland studieren würde....
Meine Reaktion darauf: EGAL, sollen sie doch denken was sie wollen, ich zieh mein ding durch und dann komme ich erfolgreich zurück oder besser, ich bleibe hier, wer braucht die da schon. Angetrieben durch meinen Erfolg im Studium, den ich durch hartes Arbeiten weiter steigern wollte, hatte ich weiterhin sehr gute Leistungen und genoss das Leben als Student zusammen mit meinem Zimmergesellen und Freund und die ersten zwei Semester vergingen wie im Flug. Bis es dann dazu kam...
.... Morbus Crohn. Es ging kurz und leider nicht schmerzlos.. Es waren Semesterferien, ich kam ins Krankenhaus, nach zwei Wochen Aufenthalt dann die Diagnose: chronisch krank bis an mein Lebensende. Na toll, zum glück waren es noch lange zwei Monate Semesterferien, in denen ich mich umstellen konnte um wieder mein Studium weiter zu führen. Jedoch wurde mir schnell klar, dass ich trotz der Unterstützung meines Freundes nicht mehr weiter studieren konnte. Der Stress killte mich.. und ich wurde ständig krank. Zwei Semester versuchte ich noch verzweifelt weiter zu studieren, brach dann aber ab.
Bis zu diesem Zeitpunkt muss ich etwas nachtragen, ich war computerspielsüchtig geworden, da ich schon davor viel Zeit vor dem PC verbrachte und nicht mit Leuten draußen feiern ging... Irgendwie fand ich es auch einfach mit menschen zu reden ohne sie zu sehen und im Spiel hatte man immer die selben Interessen...
Was dann folgte will ich nicht noch mal erleben, im Herbst 2017 also kurz bevor ich aus dem Studium "entlassen" wurde, lernte ich online ein Mädel kennen dass mich ein Jahr online psychisch verfolgte. Wir "trafen" uns jeden Tag online und sie erzählte mir jeden Tag wie schlecht es ihr ging und ich blieb bei ihr obwohl ich das von ihr gesagte bald nicht mehr verkraftete. Dazu zog ich mich immer weiter von der Außenwelt weg und konnte erst Ende 2018 mit ihr abschließen, als ich meine Ausbildung began zum Steuerfachangestellten.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nunmehr seit einem Jahr keinen richtigen Kontakt mehr zu irgendwelchen Menschen, musste wieder zu meiner Familie ziehen und meine alten Freunde wollten mich nicht mehr haben. Mir viel es auch schwer neue Menschen kennen zu lernen, da ich meine Hobbys aufgab um zu zocken und online keiner mehr mit mir zu tun haben wollte... weil ich dieses Mädchen jedem Vorzug um ihr zu helfen und ihr ein Freund zu sein ( man war ich bescheuert).
Nachdem ich meine Ausbildung dann nochmals im Februar diesen Jahres wegen eines längeren Krankenhaus Aufenthaltes wegen meiner chronischen Krankheit abbrechen musste, startete ich diesen August erneut in eine Ausbildung, muss jedoch feststellen, dass ich langsam sehr traurig und depressiv werde... da ich es immer noch nicht geschafft hatte irgendeine Art von Kontakt in meiner Umgebung aufgebaut zu haben.
Mein Psychotherapeut, denn ich nun seit über sechs Monaten habe, sah in mir etwas von Asperger Autist und als ich mich in die Materie einlas, fand ich mich sehr gut darin wieder ( man sollte trotzdem nicht jede Diagnose glaube die man aufschnappt).
Meine Wochenenden verbringe ich seit Jahren alleine daheim, der Freund aus dem Studium ist dageblieben und wir sehen uns höchstens einmal im Jahr und jeder Kontaktversuch endet damit, dass die Person mich komisch findet , zu weit weg wohnt oder irgendwann von mir die Schnauze voll hat, weil ich eine eher ruhige Person bin.
Dabei bin ich eigentlich ein recht aktiver Mensch, gehe gerne ins Badminton, schreibe gerne, bin sehr einfühlsam und kann mit jeglichen psychischen Krankheiten gut umgehen. Meine Schwächen liegen nur in der zwischenmenschlichen Kommunikation, mit der man leider Kontakte anfängt und mit einem Fehlen von einer eigenen Persönlichkeit.
Die Einsamkeit macht mir seit langer Zeit immer schwerer zu schaffen, gerade wenn ich in meiner Ausbildung wieder von allen Seiten zu hören bekomme, wie schön doch das freie Wochenende sei, in dem man sich mit Freunden entspannen und dann aktiv in die neue Woche starten könne... Jeder in meinem alter hat gefühlt seinen Freundeskreis , nur ich stecke in einer Spirale fest aus der ich nicht mehr raus zu kommen scheine. Wo andere durch Freunde neue Bekanntschaften machen, kann ich nicht mal anfangen weil mir überhaupt jeglicher Kontakt fehlt.
Ich wollte das hier einmal festhalten und auch fragen, ob ihr einen Weg da raus kennt?
Danke an alle die bisher gelesen haben <3
M f G
Strategister aka Martin
P.S.: Dieser Post ist auch an alle gedacht, die vielleicht gerne Kontakt aufbauen wollen, ich schreibe jedem zurück
es ist jetzt schon etwas her seit ich mich hier angemeldet habe, und ehrlich gesagt war ich an diesem Tag sehr depressiv und dachte es würde sich etwas ändern, was es aber nicht tat.
Dieser Post soll ein wenig zum Nachdenken anregen, vielleicht geht es ein paar von euch ähnlich und man findet ein oder zwei Leidensgenossen. Gerne dürft ihr mir auch widersprechen oder kommentieren.
Was also will ich hier erzählen?
Es geht um Einsamkeit, oder besser den Zustand des sich-allein-sein-fühlens. Zu mir: Ich bin jetzt 23, hatte noch nie eine richtige Beziehung ( abgesehen von ein paar schwammigen Bekanntschaften die mich um ein paar Erfahrungen reicher gemacht haben) und wohne seit zwei Jahren wieder zu Hause weil ich mein Studium abbrechen musste, dank einer chronischen Darm-Krankheit (Morbus Crohn:https://de.wikipedia.org/wiki/Morbus_Crohn )
Um das Thema Beziehung soll es jedoch vorrangig nicht gehen, auch wenn es Teil meiner Einsamkeits-Geschichte ist.
Es fing alles vor sechs Jahren an, als ich mein Abitur antrat und sich die ersten meiner "Freunde" aufteilten in unterschiedliche Fächer und Schulen ( Wirtschaftsgymansium, Agrargymnasium, usw.) Ich war damals ein kleiner Nerd und in meinem damaligen "Freundeskreis" ( der erstaunlicherweise relativ groß war, sieben Leute) der Spaßvogel, der für jeden Scheiß zu haben war. Bei jeder Aktivität war ich lustig und für die gute Stimmung verantwortlich, glaubte ich zumindest, bis sich eben alles aufteilte.
Das Abitur war für mich sehr schwer, und ich musste zu meinem Bedauern auch ein Jahr wiederholen, womit sich mein mein Bekanntenkreis noch mehr dezimierte und ich langsam aber sicher merkte, dass ich die ganzen Jahre nur in der Schule durch meine Leistung , nicht durch mein menschliches Wesen aufgefallen bin ( obwohl ich nicht wirklich intelligent war, durchschnittliche 2,5). Mein sich zersplitterter Freundeskreis war mir auch keine große Hilfe, weil jeder sein Ding durchziehen wollte, trotzdem war ich noch guter Dinge dass wir nach der Schule schon irgendwie zusammen bleiben würden.
Nach meinem Wiederholen schloss ich dann mit 19 das Abitur ab und startete gleich zwei Monate später ins Studium, ich wollte den Leistungen meiner Freunde in nichts nachstehen, da sie alle selber entweder dual oder normal zu studieren begonnen hatten, natürlich ein Jahr vor mir.
Für mein Studium musste ich jedoch umziehen, in ein Städtchen eine Stunde Zugfahrt von meiner Heimat, in dem ich auch ein Zimmer mietete und dort meine Zeit verbrachte. Alleine in einem Zimmer weit weg von zu Hause fand ich zu meinem großen Glück nach nur einer Woche meinen besten und auch einzigen Freund dort, der neben mir sein Zimmer hat und unglaublicher weise das selbe studierte wie ich. Wir verbrachten jede freie Minute zusammen, er war zwar vier Jahre älter, jedoch vom Character sehr offen und man konnte mit ihm über alles reden.
Das Studium war hart, Wirtschaftsinformatik, und ich kam sehr selten nach Hause, traf mich weniger mit meinen alten Freunden, die mich aber auch nicht vermissten, da sie selber ihrer Wege gingen. Ich fand auch heraus, dass sich meine alte Heimat gegen mich wendete, weil ich der einzige war, der nicht mehr zu Hause studierte und man handelte mich als jemanden ab, der wie im Ausland studieren würde....
Meine Reaktion darauf: EGAL, sollen sie doch denken was sie wollen, ich zieh mein ding durch und dann komme ich erfolgreich zurück oder besser, ich bleibe hier, wer braucht die da schon. Angetrieben durch meinen Erfolg im Studium, den ich durch hartes Arbeiten weiter steigern wollte, hatte ich weiterhin sehr gute Leistungen und genoss das Leben als Student zusammen mit meinem Zimmergesellen und Freund und die ersten zwei Semester vergingen wie im Flug. Bis es dann dazu kam...
.... Morbus Crohn. Es ging kurz und leider nicht schmerzlos.. Es waren Semesterferien, ich kam ins Krankenhaus, nach zwei Wochen Aufenthalt dann die Diagnose: chronisch krank bis an mein Lebensende. Na toll, zum glück waren es noch lange zwei Monate Semesterferien, in denen ich mich umstellen konnte um wieder mein Studium weiter zu führen. Jedoch wurde mir schnell klar, dass ich trotz der Unterstützung meines Freundes nicht mehr weiter studieren konnte. Der Stress killte mich.. und ich wurde ständig krank. Zwei Semester versuchte ich noch verzweifelt weiter zu studieren, brach dann aber ab.
Bis zu diesem Zeitpunkt muss ich etwas nachtragen, ich war computerspielsüchtig geworden, da ich schon davor viel Zeit vor dem PC verbrachte und nicht mit Leuten draußen feiern ging... Irgendwie fand ich es auch einfach mit menschen zu reden ohne sie zu sehen und im Spiel hatte man immer die selben Interessen...
Was dann folgte will ich nicht noch mal erleben, im Herbst 2017 also kurz bevor ich aus dem Studium "entlassen" wurde, lernte ich online ein Mädel kennen dass mich ein Jahr online psychisch verfolgte. Wir "trafen" uns jeden Tag online und sie erzählte mir jeden Tag wie schlecht es ihr ging und ich blieb bei ihr obwohl ich das von ihr gesagte bald nicht mehr verkraftete. Dazu zog ich mich immer weiter von der Außenwelt weg und konnte erst Ende 2018 mit ihr abschließen, als ich meine Ausbildung began zum Steuerfachangestellten.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich nunmehr seit einem Jahr keinen richtigen Kontakt mehr zu irgendwelchen Menschen, musste wieder zu meiner Familie ziehen und meine alten Freunde wollten mich nicht mehr haben. Mir viel es auch schwer neue Menschen kennen zu lernen, da ich meine Hobbys aufgab um zu zocken und online keiner mehr mit mir zu tun haben wollte... weil ich dieses Mädchen jedem Vorzug um ihr zu helfen und ihr ein Freund zu sein ( man war ich bescheuert).
Nachdem ich meine Ausbildung dann nochmals im Februar diesen Jahres wegen eines längeren Krankenhaus Aufenthaltes wegen meiner chronischen Krankheit abbrechen musste, startete ich diesen August erneut in eine Ausbildung, muss jedoch feststellen, dass ich langsam sehr traurig und depressiv werde... da ich es immer noch nicht geschafft hatte irgendeine Art von Kontakt in meiner Umgebung aufgebaut zu haben.
Mein Psychotherapeut, denn ich nun seit über sechs Monaten habe, sah in mir etwas von Asperger Autist und als ich mich in die Materie einlas, fand ich mich sehr gut darin wieder ( man sollte trotzdem nicht jede Diagnose glaube die man aufschnappt).
Meine Wochenenden verbringe ich seit Jahren alleine daheim, der Freund aus dem Studium ist dageblieben und wir sehen uns höchstens einmal im Jahr und jeder Kontaktversuch endet damit, dass die Person mich komisch findet , zu weit weg wohnt oder irgendwann von mir die Schnauze voll hat, weil ich eine eher ruhige Person bin.
Dabei bin ich eigentlich ein recht aktiver Mensch, gehe gerne ins Badminton, schreibe gerne, bin sehr einfühlsam und kann mit jeglichen psychischen Krankheiten gut umgehen. Meine Schwächen liegen nur in der zwischenmenschlichen Kommunikation, mit der man leider Kontakte anfängt und mit einem Fehlen von einer eigenen Persönlichkeit.
Die Einsamkeit macht mir seit langer Zeit immer schwerer zu schaffen, gerade wenn ich in meiner Ausbildung wieder von allen Seiten zu hören bekomme, wie schön doch das freie Wochenende sei, in dem man sich mit Freunden entspannen und dann aktiv in die neue Woche starten könne... Jeder in meinem alter hat gefühlt seinen Freundeskreis , nur ich stecke in einer Spirale fest aus der ich nicht mehr raus zu kommen scheine. Wo andere durch Freunde neue Bekanntschaften machen, kann ich nicht mal anfangen weil mir überhaupt jeglicher Kontakt fehlt.
Ich wollte das hier einmal festhalten und auch fragen, ob ihr einen Weg da raus kennt?
Danke an alle die bisher gelesen haben <3
M f G
Strategister aka Martin
P.S.: Dieser Post ist auch an alle gedacht, die vielleicht gerne Kontakt aufbauen wollen, ich schreibe jedem zurück