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Ich bin im Kinderheim aufgewachsen!

Kunkina234

Mitglied
Hallo, ich bin 18 und in vielen Kinderheimen aufgewachsen. Diese Gewalt die ich dort erlebt habe, ist unbeschreiblich und ich ertrage mein Leben nicht mehr. Ich wurde jahrelang misshandelt, erniedrigt und mir wurde solch Schuld eingeredet dass ich sterben möchte. Es gibt kein Glück in meinem Leben, ich hatte keine Kindheit und kenne fast nur Gewalt durch die Erzier dort. Wie kann ich je ein normales Leben führen, ohne Freunde Familie oder schöne Erinnerungen an denen ich mich festhalten kann? Ich gehe demnächst in Therapie um dass Grauen erstmals einer Psychologin anzuvertrauen, aber ich glaube einfach dass es mir nicht helfen wird. Immer geht alles schlecht in meinem Leben, wieso? Und ich hasse es, dass dieses Thema nie erwähnt wird und wenn doch nur schöngeredet und nicht über Gewalt in den heutigen Heimen gesprochen wird. Gibt es vielleicht eine Art Forum wo ich mich mit Menschen unterhalten kann, die dass Selbe erlebt haben? Aber vermutlich gibt es sowas nicht... Ich will einfach nur tot sein, ich zerbreche an meiner unendlichen Last und dieser Traurigkeit. Ich glaube, ich werde mich bald umbringen!
PS: ich bin wegen Verdacht auf sexuellen Missbrauch dort hin gekommen, ich erinnere mich aber nicht an meine frühe Kindheit. Ich kenne nur die Heime und ihr Grauen... Nur ihr Leid, die Dunkelheit und Kälte und den Hass der Mitarbeiter. Und bitte nehmt dass unbedingt ernst, denn meine Geschichte ist echt und ich bin verzweifelt!
 

Frau Rossi

Sehr aktives Mitglied
Ich wünsche dir das du in der Therapie es erwähnen und damit auch ein Stück abgeben kannst.
Dann siehst du hoffentlich auch Licht und nicht nur die Schatten.
Ob es ein entsprechendes Forum gibt weiss ich nicht aber vielleicht gibt es hier jemanden der es weiss.
Du bist sicherlich nicht alleine mit Gewalterfahrungen in Heimen.
Leider ist jeder Fall einer zuviel.
 
S

Santino

Gast
Hallo Kunkina

Ich bin viel älter als du (ü40), aber möchte dir sagen: Du bist nicht allein mit deinen Gefühlen und deinen Erlebnissen. Auch mir ist es genauso ergangen wie dir. Ich bin auch ausschliesslich in Heimen aufgewachsen und habe ganz genauso nur Gewalt und Ablehnung dort erfahren.

Es gibt durchaus ein Forum für Menschen mit Heimerfahrungen, schau da:


Ich bin dort aber nicht aktiv, weil ich niemanden finden konnte, der eine vergleichbare Hintergrundgeschichte hat wie ich. Vielleicht wirst du dort aber fündig - denn von der Familie wegzukommen aus vielerlei Gründen (allen voran Kindeswohlgefährdung) ist ja der gängige Hintergrund von Kindern, die in Heimen aufwachsen. Ich wünsche dir jedenfalls, dass du dort jemanden findest.

Ich umarme dich mal virtuell, wenn du möchtest.

Liebe Grüsse
Santino
 

Kunkina234

Mitglied
Hallo Kunkina

Ich bin viel älter als du (ü40), aber möchte dir sagen: Du bist nicht allein mit deinen Gefühlen und deinen Erlebnissen. Auch mir ist es genauso ergangen wie dir. Ich bin auch ausschliesslich in Heimen aufgewachsen und habe ganz genauso nur Gewalt und Ablehnung dort erfahren.

Es gibt durchaus ein Forum für Menschen mit Heimerfahrungen, schau da:


Ich bin dort aber nicht aktiv, weil ich niemanden finden konnte, der eine vergleichbare Hintergrundgeschichte hat wie ich. Vielleicht wirst du dort aber fündig - denn von der Familie wegzukommen aus vielerlei Gründen (allen voran Kindeswohlgefährdung) ist ja der gängige Hintergrund von Kindern, die in Heimen aufwachsen. Ich wünsche dir jedenfalls, dass du dort jemanden findest.

Ich umarme dich mal virtuell, wenn du möchtest.

Liebe Grüsse
Santino
Vielen Dank für deine Antwort! Da du eben schon über 40 bist, wirst du wahrscheinlich sogar noch schrecklichere Erfahrungen gemacht haben wie ich. Ich bin gerade extrem am weinen als ich dass gelesen habe weil ich nicht gedacht hätte, dass es hier jemanden gibt der auch so was erlebt hat. Mein letztes Heim und dass wo ich jetzt lebe sind gut, aber ich kann einfach nicht an meinen Erinnerungen loslassen. Ich frage mich immer, was aus den anderen Kindern geworden ist! Und ja, ich kenne dieses Forum aber die meisten dort sind sicher nicht in meinem Alter. Ich kenne eine Erzierin die in einen der Heime wo sie mal arbeitete, kündigte weil die Mitarbeiter den Kindern dass antat was sie auch mir antaten. Das wollte sie nicht länger unterstützen und ich bin froh, dass es auch Leute wie sie gibt. Es tut nur unendlich weh und diese Einsamkeit ist immer noch tief in meiner Seele.
 

bertil

Aktives Mitglied
Und bitte nehmt dass unbedingt ernst, denn meine Geschichte ist echt und ich bin verzweifelt!
Das tue ich, würde aber gerne wissen, in welchem Land das gewesen ist. In unseren Breiten sollte das spätestens seit den 90ern nicht mehr in dieser extremen Weise vorkommen -können-, sag(t)en die Familienpolitiker.

Ein Fall für Wiedergutmachung. Geh zur kostenlosen Rechtsauskunft Deines Kreis/Bezirksgerichtest. Und ja, die bieten einmal in die Woche oder so eine kostenlose Rechtsauskunft an.

Dafür solltest Du die erlittenen Misshandlungen protokollarisch niederschreiben. In Form einer Liste, chronologisch nach ungefährem Datum gereiht und kompakt. Was geschah, welches Leid hast Du dabei konkret erlitten. Mit den Namen der anwesenden Betreuungspersonen, die selbst handelten oder eben nicht eingriffen. Damit geh zu einer kostenlosen Rechtsauskunft und vertraue darauf, dass zu einem Erfolg führt. Wird man von einer Stelle nicht ernst genommen, auch solche Folgefehlleistungen kommen vor, liegt es an Dir, die Nächste Stelle/Behörde aufzusuchen, die es schon aufgreift.

Lass das mit dem umbringen sein. Denn ENDLICH bist Du 18 und das bedeutet, dass Dir nichts dieser Dinge mehr passieren kann. Kinder sind leider immer noch vogelfrei, ab 18 ist man endlich eine respektierte Person zu der man sich korrekt verhält, um nicht von ihr geklagt zu werden.

Also IMMERHIN ab jetzt.....
 

Kunkina234

Mitglied
Das tue ich, würde aber gerne wissen, in welchem Land das gewesen ist. In unseren Breiten sollte das spätestens seit den 90ern nicht mehr in dieser extremen Weise vorkommen -können-, sag(t)en die Familienpolitiker.

Ein Fall für Wiedergutmachung. Geh zur kostenlosen Rechtsauskunft Deines Kreis/Bezirksgerichtest. Und ja, die bieten einmal in die Woche oder so eine kostenlose Rechtsauskunft an.

Dafür solltest Du die erlittenen Misshandlungen protokollarisch niederschreiben. In Form einer Liste, chronologisch nach ungefährem Datum gereiht und kompakt. Was geschah, welches Leid hast Du dabei konkret erlitten. Mit den Namen der anwesenden Betreuungspersonen, die selbst handelten oder eben nicht eingriffen. Damit geh zu einer kostenlosen Rechtsauskunft und vertraue darauf, dass zu einem Erfolg führt. Wird man von einer Stelle nicht ernst genommen, auch solche Folgefehlleistungen kommen vor, liegt es an Dir, die Nächste Stelle/Behörde aufzusuchen, die es schon aufgreift.

Lass das mit dem umbringen sein. Denn ENDLICH bist Du 18 und das bedeutet, dass Dir nichts dieser Dinge mehr passieren kann. Kinder sind leider immer noch vogelfrei, ab 18 ist man endlich eine respektierte Person zu der man sich korrekt verhält, um nicht von ihr geklagt zu werden.

Also IMMERHIN ab jetzt.....
Doch, es ist in Deutschland passiert und es gibt immer noch extrem viel Gewalt in Kinderheimen. Darüber spricht nur keiner!
 
S

Santino

Gast
Vielen Dank für deine Antwort! Da du eben schon über 40 bist, wirst du wahrscheinlich sogar noch schrecklichere Erfahrungen gemacht haben wie ich. Ich bin gerade extrem am weinen als ich dass gelesen habe weil ich nicht gedacht hätte, dass es hier jemanden gibt der auch so was erlebt hat. Mein letztes Heim und dass wo ich jetzt lebe sind gut, aber ich kann einfach nicht an meinen Erinnerungen loslassen. Ich frage mich immer, was aus den anderen Kindern geworden ist! Und ja, ich kenne dieses Forum aber die meisten dort sind sicher nicht in meinem Alter. Ich kenne eine Erzierin die in einen der Heime wo sie mal arbeitete, kündigte weil die Mitarbeiter den Kindern dass antat was sie auch mir antaten. Das wollte sie nicht länger unterstützen und ich bin froh, dass es auch Leute wie sie gibt. Es tut nur unendlich weh und diese Einsamkeit ist immer noch tief in meiner Seele.
Ich bin ja nun auch nicht in deinem Alter, aber ich kann deine Gefühle verstehen. Ich will gar nicht schreiben: Weine nicht, denn ich habe leider auch keine Lösung für den Schmerz, die Einsamkeit und die Traurigkeit gefunden. Vielleicht sind meine Beiträge deshalb nicht sonderlich hilfreich, ich weiss es nicht.

Aber vielleicht hilft es dir etwas, dass du nicht allein bist mit diesen Erfahrungen. Und man kann durchaus noch was aus seinem Leben machen: Ich hab studiert, promoviert (also meinen Doktortitel gemacht), bin beruflich sehr erfolgreich geworden - finanziell geht es mir heute gut und ich wohne in einem schönen, warmen, freundlichen Haus, das mir allein gehört. Ich hätte all die Jahre auch mehrfach heiraten und eine eigene Familie gründen können, wenn ich dies gewollt hätte.

Ich würde sagen, dass du all das auch schaffen kannst und dass es mit deinem Hintergrund (Kindeswohlgefährdung) nicht zu spät ist, ein schönes, zufriedenes Leben führen zu können. Vielleicht kannst du irgendwann deine Herkunftsfamilie sogar kennenlernen und da zumindest mit dir selbst "Frieden" schliessen und erforschen, wer du bist, was damals passiert ist, deine Wurzeln finden, wenn das auch nicht unbedingt "positiv" ausgehen mag (auch negative Wurzeln können Wurzeln sein, wenn du verstehst, was ich meine).

Ich sehe deine Situation absolut nicht als auswegslos an. Gib nicht auf.

Doch, es ist in Deutschland passiert und es gibt immer noch extrem viel Gewalt in Kinderheimen. Darüber spricht nur keiner!
Ja. Auch in der Schweiz ist dies noch der Fall. :(
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Kunkina234

Mitglied
Ich kenne meine Herkunftfamilie, ich bin mit 7 ins Heim gekommen, aber dass ist auch sehr früh. Ich erinnere mich nur nicht mehr an dass was passiert ist, denn ich habe dass fast alles verdrängt durch mein Trauma. Und doch, du hilfst mir sehr ganz egal wie alt oder jung du nun bist. Ich bin sehr allein und ich hoffe, irgendwann finde ich etwas was ich Heimat nennen kann! Wie schon unten geschrieben, ich bin Deutsche und dass ist in Deutschland passiert, hier im 21 Jarhundert! Und es passiert in diesem Augenblick und alle sehen einfach weg... Es war auch sehr viel psychische Gewalt und diese ist in Heimen scheinbar gang und gebe. Einmal drehte mir ein Erzier so lang den Arm um, bis ich aufhörte zu beleidigen. Es fühlte sich an, als wollte er ihn brechen ich könnte hier noch so viel erzählen, aber dass wird einfach zu lang für einen Kommentar...
 
S

Santino

Gast
Ich bin sehr allein und ich hoffe, irgendwann finde ich etwas was ich Heimat nennen kann!
Ich glaube, dass dir das gelingen kann, wenn du deine Erfahrungen aufarbeitest. Selbst ich hab einiges erreichen können. Ich bin mir sicher, dass du das auch schaffen kannst.

Wie schon unten geschrieben, ich bin Deutsche und dass ist in Deutschland passiert, hier im 21 Jarhundert!
Ja, ich glaube dir.

Und es passiert in diesem Augenblick und alle sehen einfach weg...
Leider interessiert sich fast niemand für die Schwächsten der Schwachen. Ich hoffe aber, dass es irgendwann keine Kinderheime mehr gibt, sondern ein gut betreutes Pflegefamiliensystem, bei dem dann jedes Kind einen Platz und ein Zuhause bekommen darf. Das wäre meine Idee für eine gute Alternative.
 

Kunkina234

Mitglied
Ich glaube, dass dir das gelingen kann, wenn du deine Erfahrungen aufarbeitest. Selbst ich hab einiges erreichen können. Ich bin mir sicher, dass du das auch schaffen kannst.


Ja, ich glaube dir.


Leider interessiert sich fast niemand für die Schwächsten der Schwachen. Ich hoffe aber, dass es irgendwann keine Kinderheime mehr gibt, sondern ein gut betreutes Pflegefamiliensystem, bei dem dann jedes Kind einen Platz und ein Zuhause bekommen darf. Das wäre meine Idee für eine gute Alternative.
Ganz genau! In Kinderheimen bekommt man keine Liebe und was ist dass für eine Erziungsmethode ein neun Jähriges Kind mit einem erwachsenen Mann in der Dunkelheit in den Wald zu schicken, nur um ihm Angst zu machen? Gewalt wird es leider immer in der Pflege geben, auch in Altersheimen. Heist dass also, ich kann mit dir auch weiter schreiben?
 

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