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Der Realist
Gast
Klasse geschrieben 👍Absolut ja. Finanzielle Sorgen und eine unsichere Zukunft belasten Menschen.
Ich glaube aber nicht, dass ein BGE den Menschen diese Belastung nimmt, denn im Grunde ist ein BGE ja nicht viel anders als Hartz 4 wenn du arbeitslos bist: Du bekommst aus Steuermitteln eine knappe finanzielle Hilfe und lebst auf Kosten Anderer. Ja du bekommst es bedingungslos und jeder bekommt es, aber dennoch bekommen andere durch ihren Job mehr und du gehörst zu den Ärmsten der Gesellschaft.
Das Grundproblem für Ängste und Armut ist, dass man arbeitslos ist und auch sonst keine integraler und nützlicher Bestandteil der Gesellschaft.
Ich lebe alleine und habe einen Vollzeitjob. Oft wünsche ich mir mehr Zeit und weniger Arbeit, aber wenn ich dann mal Urlaub habe, werde ich schnell unruhig, bin alleine oder lebe nur in den Tag hinein. Es ist vielleicht eine traurige Erkenntnis, mein Job bietet mir neben Geld auch soziale Kontakte und Anerkennung. Ich bin "jemand", ich kann anderen erzählen welchen Beruf ich habe.
Das BGE macht niemanden glücklich, es schafft keine Anerkennung, keine sozialen Kontakte, es macht dich nicht zum Teil der Gesellschaft.
Das heißt nicht, dass ein BGE per se schlecht ist, aber es ist nicht das, was viele Menschen darin sehen. Ein BGE ist nicht die große Gerechtigkeit und auch nicht die große soziale Wohltat. Eine Gesellschaft muss bestrebt sein möglichst viele Menschen "mitzunehmen". Ihnen eine sinnvolle, soziale, produktive Tätigkeit geben. Ihnen das Gefühl geben wichtig zu sein.
Ich glaube das macht viel mehr Menschen unglücklich: Das Gefühl unwichtig zu sein, unbedeutend, arm, vergessen. Ob man Hartz 4 Morgen BGE nennt und es bedingungslos macht, ändert daran an sich nichts.
Genau den Kern getroffen.