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Studie zum bedingungslosen Grundeinkommen

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D

Der Realist

Gast
Nehme ich auch so wahr, auch in anderen Kreisen, dass die Fronten so verhärten, es ist eigentlich nur ein Gegeneinander, indem gemeinsame Ansichten nicht gesucht und betrachtet werden, sondern nur die Unterschiede. Wenn ich das in einer Vergleichsarbeit im Abitur gemacht hätte, wäre der Diskurs bestens mit einer 3 bewertet worden, weil Übereinstimmung und Differenz beides wichtige Bestandteile einer produktiven Auseinandersetzung sind. :)
Wie soll man sich mit der anderen Seite konstruktiv dem Thema nähern, wenn von der anderen Seite nur potemkinsche Dörfer gebaut, Trugbilder gezeichnet oder völlige Realitätsverweigerung betrieben wird?
Dazu kommen schlimme Beleidigungen einzelner Akteure wie Betonköpfe etc.
Wer meint so die andere Seite oder größere Teile der Bevölkerung von einer so großen umwälzenden Veränderung zu überzeugen, der bewegt sich im übertragenen Sinne auf einem anderen Planeten, vielleicht sogar anderem Universum.
 
D

Der Realist

Gast
Das BGE ist eben meilenweit entfernt. Wir haben noch nicht mal eine sanktionsfreie Sozialhilfe/Hartz 4 - wer glaubt da dass ein BGE Gesellschaftlich durchsetzbar wäre? Wobei Hartz 4 fast sanktionsfrei ist, da in der Praxis sich viele erfolgreich drücken oder betrügen können. Ich will garnicht wissen wie viele schwarz arbeiten.

Ich glaube das BGE ist eine denkbare Zukunft, aber nicht so und nicht so bald wie manche hoffen.
Ich kann mir wie gesagt eine negative Einkommenssteuer gut vorstellen. Aber eben auch nicht über Nacht und auch nicht zum Luxus aller sondern zur Absicherung auf einem Hartz 4 ähnlichem Niveau.
"Aber eben auch nicht über Nacht und auch nicht zum Luxus aller sondern zur Absicherung auf einem Hartz 4 ähnlichem Niveau."
Also bist du dafür das wir bei H4 bleiben sollten. Recht hast du.

Bzgl. des Missbrauchs von H4-Leistungen hast du auch recht. Da muss besser verhindert werden.
 

Shira

Mitglied
Ich finde es schade, dass viele so eine negative Sicht auf ihre Mitmenschen und speziell Jugendliche haben. Wer sich mit Soziologie beschäftigt, der weiß, dass finanzielle Sorgen immer eine negative Auswirkung auf die Motivation haben. Wenn ein Kind aufwächst und lernt, es hat sowieso keine Chance, jemals etwas zu erreichen, dann wird es frustriert sein. Es neigt dann vermehrt zu Kriminalität und Drogen, um dieser deprimierenden Perspektive zu entkommen. Wenn man die Situation verändert, indem man jedem den gleichen Betrag im Sinne eines Grundeinkommens zahlt, dann löst sich die Perspektivlosigkeit schlagartig in Nichts auf. Dass sich die Menschen ebenso schlagartig ändern, glaube ich nicht, aber etwas wird sich verändern, und 2-3 Generationen später wird es derlei Probleme wahrscheinlich kaum mehr geben. Denn die Menschen erfahren ein Stück weit soziale Gleichheit und vor allem Sicherheit und Menschenwürde. Hartz IV ist in dem Sinn nicht menschenwürdig.

Mit einem Zustrom an Migranten ist nicht zu rechnen. Denn unsere Sozialleistungen sind bereits jetzt besser als das, was es vielerorts gibt, und es gibt zwar Menschen, die extra deswegen zu uns kommen, aber dagegen gibt es auch Maßnahmen und Regeln. Zum Beispiel ist bereits jetzt der Sozialhilfebezug ausgeschlossen, wenn jemand zur Erlangung von Sozialhilfe einreist. Genauso eine Regelung würde es dann zum BGE auch geben. Hinzu kommt, dass es durchaus möglich ist, dass das BGE europaweit eingeführt wird, und je mehr positive Beispiele es gibt, desto mehr Staaten werden folgen. In Europa gibt es bereits eine Initiative mehrere Minister anderer Länder, die ein BGE in Europa vorantreiben wollen. Das BGE wäre in jedem Land unterschiedlich hoch, angepasst an die Lebensverhältnisse.

Einerseits werden weniger Leute (Annahme) arbeiten, in den Schlüsselbranchen.
Halte ich nicht für problematisch, weil durch Automatisierung sowieso viele Arbeitsplätze wegfallen werden. Somit ist es nicht schlimm, wenn ein paar Leute weniger arbeiten. Wobei ich aber sehr sicher bin, dass die allerwenigsten komplett zu Hause bleiben werden. Wenn man im Bekanntenkreis fragt, sagt da fast niemand, dass er sofort zu Hause bleiben würde, sondern die meisten sagen, sie würden reduziert weiterarbeiten. Das würde dann dazu passen, dass Arbeitsplätze sowieso immer knapper werden.

Um eine positivere Sichtweise zum BGE zu bekommen, empfehle ich die schon verlinkte Seite von mein-grundeinkommen.de. Man kann da auch einfach mal an der Verlosung teilnehmen, man muss nicht einmal etwas dafür zahlen, wenn man nicht will. Es ist gut, wenn sich in möglichst vielen Köpfen etwas verändert und die Vorbehalte kleiner werden, damit das BGE irgendwann kommen kann, möglichst nicht erst in 50 Jahren, sondern schon früher. 50 Jahre werde ich nicht mehr leben.
 

Portion Control

Urgestein
Es ist halt schon etwas nervig.
Du hast schon keine Ahnung wie Deutschland dies langfristig finanzieren könnte, und dann bindest du doch tatsächlich noch die restlichen EU Länder mit ein. Länder die teilweise hoch verschuldet sind, eine mega arbeitslosenquote besitzen und ein sehr geringes Wirtschaftswachstum aufweisen. Länder die sich nicht einmal unser aktuelles Sozialsystem leisten können.

Dazu kann man sich auch mittlerweile kaum noch äußern. Lebe in deiner Traumwelt weiter, wenn es dir hilft deinen Tag zu meistern. Aber mit Realismus hat das halt leider nix zu tun. Wirst ja sehen das es nie eingeführt wird.
 
D

Der Realist

Gast
Wie kann man nur so realitätsferne Gedanken formulieren.
Ich finde es schade, dass viele so eine negative Sicht auf ihre Mitmenschen und speziell Jugendliche haben. Wer sich mit Soziologie beschäftigt, der weiß, dass finanzielle Sorgen immer eine negative Auswirkung auf die Motivation haben. Wenn ein Kind aufwächst und lernt, es hat sowieso keine Chance, jemals etwas zu erreichen, dann wird es frustriert sein. Es neigt dann vermehrt zu Kriminalität und Drogen, um dieser deprimierenden Perspektive zu entkommen. Wenn man die Situation verändert, indem man jedem den gleichen Betrag im Sinne eines Grundeinkommens zahlt, dann löst sich die Perspektivlosigkeit schlagartig in Nichts auf. Dass sich die Menschen ebenso schlagartig ändern, glaube ich nicht, aber etwas wird sich verändern, und 2-3 Generationen später wird es derlei Probleme wahrscheinlich kaum mehr geben. Denn die Menschen erfahren ein Stück weit soziale Gleichheit und vor allem Sicherheit und Menschenwürde. Hartz IV ist in dem Sinn nicht menschenwürdig.

Mit einem Zustrom an Migranten ist nicht zu rechnen. Denn unsere Sozialleistungen sind bereits jetzt besser als das, was es vielerorts gibt, und es gibt zwar Menschen, die extra deswegen zu uns kommen, aber dagegen gibt es auch Maßnahmen und Regeln. Zum Beispiel ist bereits jetzt der Sozialhilfebezug ausgeschlossen, wenn jemand zur Erlangung von Sozialhilfe einreist. Genauso eine Regelung würde es dann zum BGE auch geben. Hinzu kommt, dass es durchaus möglich ist, dass das BGE europaweit eingeführt wird, und je mehr positive Beispiele es gibt, desto mehr Staaten werden folgen. In Europa gibt es bereits eine Initiative mehrere Minister anderer Länder, die ein BGE in Europa vorantreiben wollen. Das BGE wäre in jedem Land unterschiedlich hoch, angepasst an die Lebensverhältnisse.


Halte ich nicht für problematisch, weil durch Automatisierung sowieso viele Arbeitsplätze wegfallen werden. Somit ist es nicht schlimm, wenn ein paar Leute weniger arbeiten. Wobei ich aber sehr sicher bin, dass die allerwenigsten komplett zu Hause bleiben werden. Wenn man im Bekanntenkreis fragt, sagt da fast niemand, dass er sofort zu Hause bleiben würde, sondern die meisten sagen, sie würden reduziert weiterarbeiten. Das würde dann dazu passen, dass Arbeitsplätze sowieso immer knapper werden.

Um eine positivere Sichtweise zum BGE zu bekommen, empfehle ich die schon verlinkte Seite von mein-grundeinkommen.de. Man kann da auch einfach mal an der Verlosung teilnehmen, man muss nicht einmal etwas dafür zahlen, wenn man nicht will. Es ist gut, wenn sich in möglichst vielen Köpfen etwas verändert und die Vorbehalte kleiner werden, damit das BGE irgendwann kommen kann, möglichst nicht erst in 50 Jahren, sondern schon früher. 50 Jahre werde ich nicht mehr leben.
Wie kann man nur so realitätsferne Gedanken formulieren.
Glaubst du wirklich, das was du da schreibst?
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich finde es schade, dass viele so eine negative Sicht auf ihre Mitmenschen und speziell Jugendliche haben. Wer sich mit Soziologie beschäftigt, der weiß, dass finanzielle Sorgen immer eine negative Auswirkung auf die Motivation haben. Wenn ein Kind aufwächst und lernt, es hat sowieso keine Chance, jemals etwas zu erreichen, dann wird es frustriert sein.
Absolut ja. Finanzielle Sorgen und eine unsichere Zukunft belasten Menschen.

Ich glaube aber nicht, dass ein BGE den Menschen diese Belastung nimmt, denn im Grunde ist ein BGE ja nicht viel anders als Hartz 4 wenn du arbeitslos bist: Du bekommst aus Steuermitteln eine knappe finanzielle Hilfe und lebst auf Kosten Anderer. Ja du bekommst es bedingungslos und jeder bekommt es, aber dennoch bekommen andere durch ihren Job mehr und du gehörst zu den Ärmsten der Gesellschaft.

Das Grundproblem für Ängste und Armut ist, dass man arbeitslos ist und auch sonst keine integraler und nützlicher Bestandteil der Gesellschaft.

Ich lebe alleine und habe einen Vollzeitjob. Oft wünsche ich mir mehr Zeit und weniger Arbeit, aber wenn ich dann mal Urlaub habe, werde ich schnell unruhig, bin alleine oder lebe nur in den Tag hinein. Es ist vielleicht eine traurige Erkenntnis, mein Job bietet mir neben Geld auch soziale Kontakte und Anerkennung. Ich bin "jemand", ich kann anderen erzählen welchen Beruf ich habe.

Das BGE macht niemanden glücklich, es schafft keine Anerkennung, keine sozialen Kontakte, es macht dich nicht zum Teil der Gesellschaft.

Das heißt nicht, dass ein BGE per se schlecht ist, aber es ist nicht das, was viele Menschen darin sehen. Ein BGE ist nicht die große Gerechtigkeit und auch nicht die große soziale Wohltat. Eine Gesellschaft muss bestrebt sein möglichst viele Menschen "mitzunehmen". Ihnen eine sinnvolle, soziale, produktive Tätigkeit geben. Ihnen das Gefühl geben wichtig zu sein.

Ich glaube das macht viel mehr Menschen unglücklich: Das Gefühl unwichtig zu sein, unbedeutend, arm, vergessen. Ob man Hartz 4 Morgen BGE nennt und es bedingungslos macht, ändert daran an sich nichts.
 

Shira

Mitglied
Ja du bekommst es bedingungslos und jeder bekommt es, aber dennoch bekommen andere durch ihren Job mehr und du gehörst zu den Ärmsten der Gesellschaft.

Das Grundproblem für Ängste und Armut ist, dass man arbeitslos ist und auch sonst keine integraler und nützlicher Bestandteil der Gesellschaft.
Da habe ich zwei Einwände.
Der erste ist: wenn es ein BGE gibt, dann muss ja tatsächlich niemand mehr arbeiten. Man tut es trotzdem wahrscheinlich, weil man sich zusätzlichen Luxus leisten will und weil man eine sinnvolle Beschäftigung haben möchte. Aber man gehört nicht zu den Verlierern, wenn man nicht arbeitet. Man kann das auch ganz frei entscheiden. Es gibt diesen Druck nicht mehr.
Der zweite ist: wenn viele Leute weniger arbeiten, dann wird die Arbeit mehr für die, die bisher keine haben. Es ist also gut möglich, dass gar niemand mehr arbeitslos sein muss, der es nicht will.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Da habe ich zwei Einwände.
Der erste ist: wenn es ein BGE gibt, dann muss ja tatsächlich niemand mehr arbeiten. Man tut es trotzdem wahrscheinlich, weil man sich zusätzlichen Luxus leisten will und weil man eine sinnvolle Beschäftigung haben möchte. Aber man gehört nicht zu den Verlierern, wenn man nicht arbeitet. Man kann das auch ganz frei entscheiden. Es gibt diesen Druck nicht mehr.
Aber genau das ist doch der Punkt:
Natürlich gehört man weiter zu den Verlierern wenn man nicht arbeitet.
Man gehört immer noch zu den Ärmsten (wer bekommt denn weniger als BGE? niemand!)

Und der Druck ist auch noch da.
Deine Kinder wollen Markenklamotten und Entertainment, deine Frau schöne Kleidung und auch mal in Urlaub fliegen und du selber hast gewiss auch viele wünsche.

Nicht zu vergessen, dass die meisten heute deutlich mehr verdienen als ein BGE vermutlich bemessen wäre. Würde man also arbeitslos, wäre das trotz BGE künftig ein mitunter großer Abstieg. Dann hast du plötzlich nur noch die Hälfte deines Einkommens und die bisherige Wohnung ist zu teuer.

Der zweite ist: wenn viele Leute weniger arbeiten, dann wird die Arbeit mehr für die, die bisher keine haben. Es ist also gut möglich, dass gar niemand mehr arbeitslos sein muss, der es nicht will.
Wir sind eine alternde Gesellschaft, in der immer weniger Prozente der Bevölkerung arbeitsfähig sind. Gleichzeitig steigt die Zahl, derer die Hilfen benötigen. Der Sektor der Altenpflege platz aus allen Nähten und holt schon massiv Arbeitskräfte aus dem Ausland.

Ich halte es für ein absolutes Märchen, dass wir zuwenig Arbeitsplätze hätten. Tatsächlich wird in vielen Bereichen verzweifelt gesucht. Das Problem ist, dass entweder die Menschen nicht die passende Qualifikation haben oder die Jobs nicht machen wollen. Ein BGE würde das ja noch fördern. Ich formuliere das mal ganz platt: Auch sche*ß Jobs müssen gemacht werden.
 

Shira

Mitglied
Ich fürchte, hier ist Hopfen und Malz verloren im Moment. Viele kluge Köpfe haben sich schon mit dem BGE befasst, und das sind keine Traumtänzer. Mit den Grundlagen müsst ihr euch halt mal befassen, sonst kann man nicht drüber reden. Ich müsste mich jetzt nur immer weiter wiederholen, aber dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade, auch unter den Bedingungen des Umgangstons hier. Besorgt euch bitte erst einmal Grundlagenwissen.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Ich fürchte, hier ist Hopfen und Malz verloren im Moment. Viele kluge Köpfe haben sich schon mit dem BGE befasst, und das sind keine Traumtänzer. Mit den Grundlagen müsst ihr euch halt mal befassen, sonst kann man nicht drüber reden. Ich müsste mich jetzt nur immer weiter wiederholen, aber dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade, auch unter den Bedingungen des Umgangstons hier. Besorgt euch bitte erst einmal Grundlagenwissen.
Ich glaube das Problem ist nicht mangelnde Wissen der Grundlagen.

Das Problem bzw. die Ursache der unterschiedlichen Meinungen ist ein grundsätzliche unterschiedliches Werteverständnis und gesellschaftliches Denken.

Es geht nicht darum ob das BGE möglich ist, sondern darum ob es gerecht und gesellschaftlich gewollt ist.
 
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