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Arbeitszeugnis selber schreiben

E

Engellein

Gast
Mein Chef möchte das ich mein Arbeitszeugnis selber schreibe... Wenn er meint das stimmt alles so bekomme ich Stempel und Unterschrift.

Jetzt bin ich unsicher was in das Arbeitszeugnis muss. Mein einziges Arbeitszeugnis das ich besitze stammt noch aus der Ausbildung. (Anderer Betrieb)

Muss in das Arbeitszeugnis wirklich alle Tätigkeiten rein was ich im Betrieb gemacht habe?

Noch habe ich nicht gekündigt. Deshalb weiß ich nicht wie ich den Schluss formulieren soll. Ich kann ja noch nicht reinschreiben das mein Chef bedauert das ich aufhöre? Oder muss das so? Schließlich bekommt man meistens nur ein Arbeitszeugnis wenn man gekündigt hat.

Oder erstmal weiterhin ohne Arbeitszeugnis bewerben? Ich meine die meisten Arbeitgeber wissen ja das man sich aus einer Stelle heraus bewirbt.
 

recuperation

Aktives Mitglied
In ein qualifiziertes Arbeitszeugnis gehört alles rein, was sich auf Leistung und Verhalten erstreckt. Also im Wesentlichen was du getan hast (ausgeführte Arbeiten, in welchem Bereich du gearbeitet hast usw.), wie du dich dabei angestellt hast (zuverlässig, eigenständig, genau usw.) und wie dein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kunden war. Bei der Formulierung eines Arbeitszeugnisses gibt es aber sehr viele Fallstricke. Manche Formulierungen klingen toll, besagen aber das Gegenteil von dem, was man damit eigentlich aussagen wollte. Manche Formulierungen müssen unbedingt rein, andere dürfen auf keinen Fall rein.

Such dir am besten Vorlagen im Internet und passe sie auf deine Situation an. Du kannst hier anschließend einen anonymisierten Entwurf posten (ohne deine persönlichen Daten, die Firma etc.). Dann gucke ich gerne drüber.

Ich kann ja noch nicht reinschreiben das mein Chef bedauert das ich aufhöre?
Kannst und solltest du. Und dass er dir für deinen weiteren Werdegang viel Erfolg wünscht.

Oder erstmal weiterhin ohne Arbeitszeugnis bewerben?
Auf gar keinen Fall.
 
H

Herbstlaub

Gast
Ich würde mich ebenfalls um ein Arbeitszeugnis bemühen. Entweder du schreibst es selber. Oder du sprichst nochmal deinen Arbeitgeber darauf an. Er ist verpflichtet dir ein Arbeitszeugnis auszustellen. Ob du nun kündigst oder nicht ist dabei vollkommen egal. Er muss dir eines ausstellen.

Allerdings denke ich auch das es nicht so schlimm ist sich zu bewerben wenn ein aktuelles Arbeitszeugnis fehlt. In der Bewerbung würde ich erwähnen das es fehlt, weil die Stelle ungekündigt ist, die Bewerbung bitte vertraulich behandelt werden soll, du dich beruflich verändern möchtest usw. das Arbeitszeugnis nachreichst wird.

Den meisten Arbeitgebern ist klar das wenn man sich aus einer ungekündigten Stelle bewirbt das es kein aktuelles Arbeitszeugnis gibt. Da ein Arbeitszeugnis heute sowieso wohlwollend sein muss sagt es so gut wie gar nichts mehr aus.

Falls du dich entschließt dein Arbeitszeugnis selber zu schreiben würde ich nicht in Lobgesänge verfallen. Das wirkt dann so als ob dein Arbeitgeber dich los werden wollte. Lieber irgendwo auch mal eine 2 einbauen.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Weil das Zeugnis einfach zum Umfang der vorausgesetzten Unterlagen gehört und das Fehlen etwas aussagt. Zumindest ein Zwischenzeugnis (auf das man bei der Bewerbung für eine neue Stelle einen Rechtsanspruch hat) sollte man immer vorlegen.
Ich hatte noch nie Probleme wegen eines fehlenden Zwischenzeugnisses bei Bewerbungen.
Was machst Du, wenn ein Arbeitgeber das länger hinauszögert?
Nicht bewerben, bis das Zwischenzeugnis endlich vorliegt und somit länger bleiben?
Ich bin im Anschreiben auch nie darauf eingegangen.

Bewerbungen raus und zeitgleich um das Zeugnis kümmern.
 
G

Gelöscht 117143

Gast
Ich musste auch einmal ein Zeugnis selbst formulieren. Erst dachte ich: wow, das ist ja richtig komisch, wenn man sich selbst bewertet, aber im Endeffekt war es wirklich nicht so schlimm. Man muss nur aufpassen, dass man es mit der Formulierung nicht übertreibt, aber sich trotzdem realistisch bewertet.

Ich würde mir einfach 1-2 Tage an den Computer setzen und ein paar Vorlagen durchschauen. Ich wusste auch nicht so richtig, wie man das angeht. Es gibt dazu aber echt unzählige Vorlagen, auch, gerade für Leute, die das selbst schreiben müssen.
Mach dir eine Liste mit allem, was du an Tätigkeiten gemacht hast. Das musst du nicht en detail machen, aber die wesentlichen Aufgaben aufzählen und vielleicht ganz kurz skizzieren. Auch dafür gibt es Vorlagen. Dann gibt es bei der Eigenbewertung eine bestimmte Reihenfolge: Qualifikation, Erfolg, Gesamtbewertung, Umgang mit anderen, Schlussformel - so in etwa.

Es gibt heutzutage echt für alles irgendeine Floskel. Recherche ist hier das Zauberwort. Achte bitte auch auf Zeugnisformulierungen ("zu unserer vollen Zufriedenheit", "zu unserer vollsten Zufriedenheit", "stets zu unserer vollsten Zufriedenheit" etc.)

Notentechnisch würde ich im Bereich 1,5 bis 2,0 bleiben. Alles besser wäre etwas unrealistisch. Da könnte der neue AG denken, dass du das juristisch zurechtgebogen hast, zumal ein rein 1,0 Zeugnis eher selten vorkommt. Also, nicht übertreiben.
Alles schlechter als 2,0 wäre hinderlich für die Karriere, also, auch nicht zu selbstkritisch sein.


Das Gute daran, wenn man das Zeugnis selbst schreiben darf, ist, dass dein AG keine Zeit hat, sich damit zu beschäftigen und dir vielleicht ohne groß durchzuschauen das Ganze absegnet. Du hast dann auch keine bösen Überraschungen und weißt, wo du verhandeln kannst.
 
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