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Stationäre Therapie

Usu

Aktives Mitglied
Hallole,

ich weiß gar nicht warum ich mich wieder in Frage stelle, aber: Here we go!

Mir geht es nicht gut, das ist ein Fakt. Okay, das weiß ich seit ein paar Wochen und habe versucht ambulant Hilfen zu organisieren. Leider stand kein Therapeut vor meiner Haustür der gesagt hat "Sie können am Montag gleich anfangen, das passt ja wunderbar!" und auch mit meiner Psychiatrischen Behandlung medikamentös gibt es gerade keine wirkliche Perspektive. Selbsthilfegruppen habe ich noch keine gefunden die Aufnimmt, wobei ich ehrlich gesagt denke dass ich anderen Betroffenen meinen Wahnsinn nicht auch noch aufbürden kann... Beratungsstelle war ich bereits. Online-Beratung genutzt... mein Umfeld um Hilfe gebeten.

Gebracht hat's nicht annähernd irgendwas. Oft war es eher so dass mein Umfeld z.B. entweder uninteressiert war oder überfordert. Manche Leute haben sich auch ohne irgendeine Äußerung verabschiedet und mich "gegeistert".

Also was nun?

Die Entscheidung, eine stationäre Geschichte anzugehen puh. Das hat mich schon lange lange gewurmt, es war furchteinflößend und ein Schritt der schwierig umzusetzen ist. Die Gründe sind etwas kompliziert. Jedesfalls, ich war an dem Punkt zu sagen: " OKAY, alles organisiert, wann geht's los?!" Alles abgehakt, alles, alles?

Nein Stopp mein schlechtes Gewissen habe ich dabei wohl vergessen, verdammt, das handelt doch immer entgegen jeden ärztlichen Rat auf eigene Faust.

Niemand hat gesagt ich soll das nicht machen, niemand verbietet es, niemand kritisiert es soweit dass ich mich drum schere, doch dieses Gefühl ich kann hier nicht zuhause alles stehen lassen? Es war ein simpler Satz "Es wäre schöner du wärst hier"
auf den auf Nachfrage was ich tun soll dennoch kam "Schau was für dich gut ist, wir unterstützen das" DEEENOCH mein Kopf wieder Amok läuft.

Warum bin ich denn so? Ich check's langsam echt nicht mehr.

Anderen einen Aufwand bereiten, wat wie geht denn das überhaupt? Das vermeide ich doch? Ich würde eher umkippen als das zu tun, woher kommt denn das Gefühl nun?

Ich erwarte jederzeit einen Rückruf von der Klinik wo ich sagen muss, was ich tun will? OMG! Ich bin ne Dramaqueen.
Warum fällt es mir so schwer?
 

Usu

Aktives Mitglied
Vielleicht falsche Klinik? Versuchs mal bei De`Ignis/Egenhausen. Top!
De Ignis kenne ich nur unter einem guten Ruf. Dennoch das ist nicht das Problem. Ich habe verschiedene Kliniken angefragt, dort konnte ich gut unterkommen und das Angebot passt. Das ist es nicht. Es ist eher dieses.... was denken die Anderen, und was denke ich selbst über mich schätz ich...
 

Usu

Aktives Mitglied
Es geht ja noch nichtmal darum gleich hinzufahren, es ist erstmal nur die Zusage dass irgendwann ein Platz für mich da ist. Vermutlich 4 wochen muss ich ohnehin warten....
 
G

Gelöscht 116409

Gast
Erwarte keine Wunder.
Wenns um Depression oder Psychosen, Bipolares oder sowas geht ist die Haupttherapie Medikamente die dich ruhig stellen.
Mit Psychotherapie ist in solchen Einrichtungen nicht viel.
 

Usu

Aktives Mitglied
Erwarte keine Wunder.
Wenns um Depression oder Psychosen, Bipolares oder sowas geht ist die Haupttherapie Medikamente die dich ruhig stellen.
Mit Psychotherapie ist in solchen Einrichtungen nicht viel.
Ich bin gegen Medikamente gar nicht eingestellt, solange ich einen Nutzen spüre und er den Kosten überlegen ist. ADs hatten den noch nie leider. Wieviel Psychotherapie dort gemacht wird wird sich sicher zeigen klar.
 

Usu

Aktives Mitglied
Ich vermute mal, ich hätte die Frage vielleicht auch so stellen können:

Warum sind andere Menschen, bzw. deren Aufwand den ich bereite, durchgängig wichtiger als meine mentale Gesundheit?

Wie egoistisch ist gesund-egoistisch?
 
E

Eine

Gast
Ich kenne diese Art zu denken und zu fühlen selbst sehr gut. "mir steht das nicht zu", "es gibt Menschen, die es dringender brauchen", "ich nehme anderen einen Platz weg", etc...
Ich bin zur Zeit wieder auf Station, zum Dritten Mal. Mir wurde letzte Woche vermittelt, dass ich an meine Grenzen komme, zugleich sollte ich aber für mich einstehen, selbst entscheiden, wann ich nun entlassen werden möchte. Ich fühlte mich hilflos, überflüssig, aufgegeben von Seiten der Ärzte.
Heute musste ich dann allen Mut zusammen nehmen und meine Entscheidung dem Oberarzt mitteilen. Ich sagte: wenn ich ehrlich bin, dann wünsche ich mir noch etwas mehr Zeit.

Der Oberarzt stimmte sofort zu, grinste und fragte mich, was daran nun so schwer war, für mich einzustehen?

Gute Frage. Es sind eben genau diese Gedanken und Gefühle, die du auch beschreibst. Und auch die Sorge, unberechtigt hier zu sein. Meine Situation zu "dramatisieren", wie es einst mein bester Freund (der es nicht mehr ist) zu mir sagte.
Daraufhin stellte mir der Oberarzt die Frage: Dann muss ich ja davon ausgehen, dass Sie mir Versicherungsbetrug unterstellen, wenn Sie glauben wir stimmen unbegründet einer weiteten Behandlung zu".
Da fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen, denn natürlich unterstelle ich dies nicht. Es wird also alles schon seine Berechtigung haben.

Und du hast sie sicherlich auch, du musst es nur annehmen können. Egal was andere denken.

Alles Gute!
 
Ich vermute mal, ich hätte die Frage vielleicht auch so stellen können:

Warum sind andere Menschen, bzw. deren Aufwand den ich bereite, durchgängig wichtiger als meine mentale Gesundheit?

Wie egoistisch ist gesund-egoistisch?
Ich finde Du liegst schon richtig damit.
Vielleicht solltest Du das mal anders be-greifen.
So vielleicht, als Basisarbeit:
Therapie bedeutet Begegnung, Austausch und Reflektion. Man arbeitet gemeinsam daran, dass das Morgen (wieder) erkennbar wird. Somit wird die Zukunft (wieder) greifbar, realistisch umsetzbar.
Wenn sich in dieser Zukunft auch Dein persönliches Umfeld wiederfindend kann, um so besser.

Mehr auf sich selbst achten, dass hat nichts mit Egoismus zu tun, dass beruht schlicht auf einer Notwendigkeit, weil man sich (grob?) vernachlässigt hat. Jetzt heist es -> Selbstfürsorge.

Niemand hat gesagt ich soll das nicht machen, niemand verbietet es, niemand kritisiert es soweit dass ich mich drum schere, doch dieses Gefühl ich kann hier nicht zuhause alles stehen lassen? Es war ein simpler Satz "Es wäre schöner du wärst hier"
auf den auf Nachfrage was ich tun soll dennoch kam "Schau was für dich gut ist, wir unterstützen das" DEEENOCH mein Kopf wieder Amok läuft.

Warum bin ich denn so? Ich check's langsam echt nicht mehr.
Wenn Dich Dein Umfeld darin unterstütz, weshalb machst Du Dir ihre Gedanken?
Du möchtest bestimmt Geborgenheit, Orientierung und Verlässlichkeit. Das sind für mich ganz natürliche Grundpfeiler des Mensch-Seins. Du möchtest all das auch geben und können. Ja, aber dafür ist jetzt nicht die Zeit, denn jetzt bist Du dran! Wie will man jemanden Helfen können, wenn man selber am "ertrinken" ist. Das macht doch keinen Sinn.

Das erste was ich Stationär lernen musste, mich selbständig zu strukturieren und zu organisieren. Wenn nicht, gab es ein ordentliches Gemecker. Das war mir oft sehr peinlich. Ich musste damals sehr klein anfangen.
Für Dich heißt das jetzt, ein Plan muss her, eine eigene Strategie. Dabei kann man sein Umfeld mit einbeziehen. ;)
Vielleicht hast Du Dein Umfeld damit verwöhnt, dass Du stets für sie da warst? Somit entstand der Eindruck, dass Du kaum Hilfe brauchst. kannst Du denn Hilfe annehmen? Oder eher schwer?
Dann ist es doch klar, warum sich das unrichtig anfühlt, wenn man plötzlich auch mal an sich selber denkt. Aber hey.... genau das - Nicht-an sich-denken, dass hat doch dazu geführt, dass es so ist wie es jetzt ist. Oder?
Jetzt haben sie die Chance für DICH da zu sein! :)
 

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