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Was stimmt mit mir nicht?

E

Eine

Gast
...und Selbstmitleid.

Was bringt Dir das alles?


Was bedeutet, in schlimmen Phasen seist Du ein Energiefresser?
Wie verhältst Du Dich gegenüber Deinen Lieben?

Meine Strategie ist vielleicht auch nicht der Hit, aber ich wüsste nicht, wie ich das sonst angehen könnte:
Ich sage dann ehrlich, dass ich keiner sehr unterhaltsamen Phase stecke und mein Ruhebedürfnis groß ist. Und nutze den Rückzug auch bewusst dafür, andere nicht zu stressen, da ich dann ja auch anstrengend und empfindlich bin.
Naja, zum Beispiel das Beispiel mit dieser Nummer. Ich bilde mir dann ein, dass x, y der meine Nummer hat mir damit doch irgendwie schaden könnte (keine Ahnung, sie Menschen geben, die mir böses wollen, etc.). In diesen paranoiden Phasen möchte ich dann unbedingt die Kontrolle haben. Ich bitte dann darum doch bitte meine Kontaktdaten zu löschen. Geschieht das aber nicht, gerate ich in Panik und Angst macht sich breit. Ich denke dann: was will die/der damit? Warum löscht er sie nicht? Will er oder sie mir was böses? Dann bitte ich in meiner Panik erneut und eindringlicher darum. Meine Angst und meine Gedanken werden immer verwirrender. Und ich selbst habe das Gefühl gar nicht mehr ich selbst zu sein. Wie dumm es von mir war, zu glauben, dass mir dadurch Gefahr droht, stelle ich dann immer erst hinter fest und schäme mich dann total. Das sorgt natürlich dafür, dass ich meinen Mitmenschen damit tierisch auf die Nerven gehe und sie lieber nichts mehr mit mir zutun haben wollen. Sie fühlen sich ja dann wahrscheinlich vor den Kopf gestoßen, wenn meine Synapsen da mal wieder Fasching feiern.

Es ist zur Zeit auch eine schwierige Zeit und ich versuche da auch sehr aufmerksam zu sein und meide ja schon so gut es geht alle sozialen Kontakte. Aber ich muss doch auch wieder lernen mit solchen nun wirklich nicht bedrohlichen Situationen wieder realistisch umgehen zu können, sie aushalten zu können, ohne sofort in größte Panik und in ein Gedankenchaos zu geraten. Das lernt sich ja nicht in der Isolation.
 
G

Gelöscht 85627

Gast
Naja, zum Beispiel das Beispiel mit dieser Nummer.
So genau weiß ich nicht alle Einzelheiten, aber es ist nicht soooo ungewöhnlich, dass man jemandem seine Nummer gibt, das nach einer Weile bereut und befürchtet, der andere könnte nicht vertrauenswürdig sein.
In dieser Situation waren schon viele Menschen.
Der eine hat stärkere Ängste, der andere schwächere, je nachdem wird die Reaktion ausfallen.
Du bist da vielleicht etwas sehr streng mit Dir, wenn Du, psychisch angeschlagen, da zu einer Überreaktion neigst. Was würdest Du einer Freundin mit PtBs und diesem Problem sagen?

PtBs-Geschenke in schlimmen Phasen:
pure Überforderung durch ALLES.
Nach einer kleinen Stabilisierung:
Der Drucker zu Hause "frisst" Papier, Stau.
Ich, früher Büromaus, also eine quasi Alltäglichkeit: Zusammenbruch, heulend. Wieder eine Woche außer Gefecht, bevor mehr als Bett, Dusche, Essen ging.
Ach, und ich hatte eine Telefonphobie! Ziemlich verrückt, oder?

Jemand backte Kuchen, verwechselte Zucker und Salz. Zusammenbruch.

Im Nachhinein lachten wir unter Tränen über uns, als wir wieder ein Schrittchen weiter waren.

meide ja schon so gut es geht alle sozialen Kontakte.
Auch wenn Therapeuten das in der Regel verteufeln, kommt es auf die Intention Deiner Handlung an. Tust Du es, um solchen Situationen wie mit der Nummer aus dem Weg zu gehen, gehst Du Deinen Ängsten auf den Leim, lässt Dich von ihnen beherrschen und fährst eine Vermeidungstaktik.
Dann solltest Du daran arbeiten, da wieder herauszukommen.

Ich war erschöoft und hatte keine Kraft für Kontakte. Erst durch Rückzug und Schlaf ohne Ende besserte sich das und ich konnte langsam (!) wieder in Kontakt gehen.
Völlig andere Situation.

Mit meinen Ängsten (Telefon z B) ging ich ganz anders um, da zwang ich mich zu Konfrontation im Rahmen meiner Möglichkeiten/Kräfte. Und erst nach Stabilisierung gezielter. Auch da nahm ich aber noch Hilfe in Anspruch, wenn ich diese brauchte.

Aber ich muss doch auch wieder lernen mit solchen nun wirklich nicht bedrohlichen Situationen wieder realistisch umgehen zu können, sie aushalten zu können, ohne sofort in größte Panik und in ein Gedankenchaos zu geraten.
Du "musst" gar nichts. Du willst das, Du kannst das mit Geduld irgendwann lernen, aber Du "musst" nicht.
Selbsterzeugter Druck blockiert nur.

Das lernt sich ja nicht in der Isolation.
Nein. Aber nicht unter Druck, Zwang.
Sondern mit Geduld zum richtigen Zeitpunkt.
Ich glaube, Du zäumst das Pferd von hinten auf.

Im Vordergrund sollten geduldiger, liebevoller Umgang mit Dir selbst, Achtsamkeit, Grenzen setzen und selbst wahren usw. stehen.
Du scheinst da einiges nicht wirklich verinnerlicht zu haben, was in den vergangenen Jahren Teil der Therapie hätte sein müssen.

Das Jetzt unterscheiden zu können von alten, ins Jetzt schwappenden Ängsten, sollte auch erarbeitet worden sein.
Wie sonst solltest Du lernen, mit für Dich kritischen, triggernden Situationen anders umzugehen?
 
E

Eine

Gast
PtBs-Geschenke in schlimmen Phasen:
pure Überforderung durch ALLES.
Nach einer kleinen Stabilisierung:
Der Drucker zu Hause "frisst" Papier, Stau.
Ich, früher Büromaus, also eine quasi Alltäglichkeit: Zusammenbruch, heulend. Wieder eine Woche außer Gefecht, bevor mehr als Bett, Dusche, Essen ging.
Ach, und ich hatte eine Telefonphobie! Ziemlich verrückt, oder?
Genau solche Weinanfälle hatte und habe ich auch in den harmlosesten Situationen. So, dass es meinem damals besten Freund ziemlich peinlich war, was es für mich dann noch schlimmer machte. Danke, dass du mir von dir davon erzählt hast. Weisst du, in der Therapie hier passiert so ein Austausch irgendwie gar nicht. Die Gruppen sind sehr gemischt vom Krankheitsbild und keiner ist bereit, über solche Privaten Dinge zu sprechen. Es ist schwierig und mir fehlt irgendwie jemand, der all diese blöden Symptome kennt und nachvollziehen kann. Schließlich mache ich das alles ja nicht mit Absicht und will schon gar nicht absichtlich jemandem etwas böses. Im Gegenteil.
Ja, es braucht mehr Geduld von meiner Seite aus und mehr Verständnis, das ich mir selbst entgegenbringe. Und es ist ja nicht so, dass ich so gar keine Fortschritte mache. Nur gehe ich gefühlt drei Schritte vor und zugleich zwei wieder zurück. Das ist anstrengend. Wenn eines wieder halbwegs gut funktioniert, fällt etwas anderes dafür wieder zusammen.
Ich vergesse in der ganzen Geduldsthematik auch immer wieder, dass mich die Ereignisse diesen Jahres noch einmal komplett zurück geworfen hatten und ich nochmal komplett bei 0 angefangen habe. Vielleicht darf ich das einfach nicht vergessen und da wirklich geduldiger mit mir sein. Völlig unabhängig davon, ob es andere auch mit mir sind. Da ich die Zeit ja sowieso nicht mehr zurückdrehen kann und Dinge, die ich getan und gesagt habe nicht mehr ungeschehen machen kann, ist es wahrscheinlich wirklich klüger nicht immer darauf zu sehen, sondern darauf, was ich geschafft habe und was ich in Zukunft besser machen kann.
Leider verliere ich schnell diese Sicht, wenn ich gefühlter Unsicherheit ausgesetzt bin.
Mit der neuen Therapeuten werde ich eine Art MindMap erstellen, mit all diesen Problemen, die wie voneinander losgelöst oder zersplittert sind und sie versuchen in einen Zusammenhang zu bringen. Vielleicht hilft es mir, endlich einen Weg, einen Anfang aus diesem Chaos zu finden.

Danke euch. :)
 
G

Gelöscht 66896

Gast
Hallo Eine,
ich weiß nicht ob Dir das helfen könnte: Konfrontationstherapie.
Was Du dafür brauchst: Mut zu leben.
Du schreibst, Du vermeidest alles, auch soziale Kontakte. Aber gerade die braucht ein Mensch, um gesund zu bleiben/werden. Zu wem Du Kontakt hälst, entscheidest doch Du selbst. Da hält sich die Gefahr in Grenzen. Aber lasse Dir unbedingt auch von Fachleuten helfen.
Alles Gute
 
E

Eine

Gast
Gerade die sozialen Kontakte aber waren es, die mich mitunter nochmal so sehr zurück geworfen hatten. Mir fehlt da inzwischen jedwedes Vertrauen. Das lässt sich nicht einfach so wieder herstellen, geschweige denn mein Misstrauen einfach verschwinden. Ich wünschte, ich könnte all die Gefühle, die mich nicht loslassen einfach aus mir raus schneiden. Ich werde sie einfach nicht los und sie überfallen mich wie ein Sturm.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Nicht nur ein sicheres Zuhause ist für Dich wichtig , sondern auch ein Job oder Bezahlmöglichkeiten ggf. durch Ämter o.ä. damit Du das bezahlt bekommst.

So ne Ghetto Bude wo die Gestalten zwielichtiger sind als die Wohnsituation, das wär nix für Dich .

Gesundes soziales Umfeld bedeutet nicht , das Du Dich nicht alleine fühlen kannst oder einsam auch ein Mensch mit einem sozialen Umfeld kann sich alleine oder einsam fühlen, grade in Zeiten von Corona ist das so .

Bedeutet Zielsetzung - soweit auf die Beine kommen , das das wieder geht.

Diesen Mindmap ist ja im Grunde noch leer gestalte sie sicher und so, das Du nachher nicht sagst gefällt mir nicht.

Lerne sicherheitsrelevantes rationales Denken , es gibt so ein Sprichwort - wer sich in gefahr begibt , der kommt darin um.
Sicherheitsrelevantes rationales Denken stellt die Priorisierung auf safety first .
Nicht auf denke "positiv" wird schon gutgehen.....

Austausch findest Du sicher in Selbsthilfegruppen, Menschen denen dasselbe passiert ist oder Menschen die dieselben Symptome durchleben wirst Du finden, wenn Du sie aktiv suchst.

Würdest Du Dich in so einem desolaten Zustand auf die Gesellschaft "loslasssen" oder würdest Du Dir selbst als Patient , wenn Du der Arzt wärst sagen , " Ne , Durchstarten mit Job und Wohnung kommt später , erstmal musst Du körperlich / geistig dafür fit sein."

Dann sollte die Zielsetzung genau das sein .
 

Youshri

Aktives Mitglied
Und ich mache mir natürlich Gedanken, ob es wirklich ptbs ist
Meine vollmommen unbedarfte Meinung hierzu wäre, einfach und konsequent gerade mit diesen krankmachenden Gedanken aufzuhören.
Man sollte es auch akzeptieren, dass man nicht so perfekt wie eine Figur oder ein Bild sein kann und dass sich infolgedessen auch die Stimmungen, Eindrücke und Vorkomnisse wandeln und ändern. Dann gibt es Phasen, in denen man ganz unbeschwert vorwärts geht, und andere Phasen, wo es gar nicht weiter geht. Das ist so. Für uns alle. Bist Du psychisch am Tiefpunkt, dann ist das so. Sich deshalb zu schämen, heilt Dich nicht. Viel besser wäre es, sich einmal einzugestehen, dass man in solche Situationen kommt und diese sich quasi zyklisch wiederholen können. Dann ist man darauf vorbereitet und kann sich insofern damit helfen, dass man lernt, wie in dem Fall der Fälle damit umgehen zu können.
Ich will damit nur sagen, dass es vielleicht schon etwas helfen könnte, viel gelassener sich selbst gegenüber zu sein. Denn das schliesst ja eine fachmännische Behandlung nicht unbedingt aus.
 
E

Eine

Gast
Ich hatte gestern noch ein sehr langes Abschlussgespräch mit dem Oberarzt und er versicherte mir, dass meine Eigenarten Symptome der Ptbs sind und ich keinem Wahn oder sowas unterliege. Er erklärte mir, dass mir das Urvertrauen fehlt und deshalb kleinste Unsicherheiten im Leben mich in ein emotionales Gedankenchaos stürzen. Das passiert, weil dann in meinem Gehirn nicht mehr die kognitive Seite aktiviert ist, sondern das Primatenhirn die Funktion übernimmt.
Zudem hatte ich gestern einen totalen Nervenzusammenbruch als ich in der Gesprächsgruppe zu dem Ergebnis kam, dass ich nur gesund werden kann, wenn ich endlich radikal akzeptiere, dass die Dinge im Heute sind, wie sind. Wenn ich dies allerdings tue, erkenne ich an, dass ich nichts mehr tun, nichts mehr ändern kann an meiner Vergangenheit. Natürlich geht das sowieso nicht, aber da gaugelte ich mir unbewusst etwas vor, denn amzeptiere ich es, dann muss ich mir eingestehen, dass die Dinge wirklich so schlimm waren und sind, dass ich nichts mehr tun kann, um sie zu ändern. Davor hat mich mein Gehirn geschützt, weil es mich gefühlt innerlich umbringt, wenn ich all das akzeptiere.
Jetzt heisst es in meinem Leben erstmal ein sicheres Gegengewicht aufzubauen. Etwas, das ich bereits hatte und das zusammen mit meinem besten Freund zusammengefallen war. Ich fange also nochmal von vorne an.
Bislang habe ich versucht meine Zukunft so zu gestalten, dass es mir doch irgendwie möglich sein könnte, dass ich etwas an der Vergangenheit ändern kann. Mit allem was ich tat klang immer die Hoffnung mit, etwas würde sich dadurch an der Vergangenheit ändern lassen. Aber das funktioniert ja nicht. Ich bin sehr überfordert damit, jetzt völlig unabhängig von dieser Hoffnung mir ein Gegengegewicht zur Vergangenheit aufzubauen, weil ich einst dachte, ich hätte damit längst begonnen. Deshalb hänge und hing ich auch so sehr an meinem damals besten Freund, er war meine Sicherheit, das Gegengewicht zu meiner Vergangenheit. Nun aber hat er die Seiten gewechselt und auch das muss ich radikal akzeptieren. Ich kann da nichts mehr tun. Das alles mir nun einzugestehen zerreißt mich. Und vielleicht baue ich mir erst etwas neues, bevir ich diesen Schritt gehe, damit ich dann irgendwie aufgefangen werde. Ich denke das wird schwer, denn mir fehlt jedwede Zuversicht auf Menschen zu treffen, die wirklich geduldig mit mir sind und mich als Mitmensch aushalten. Ich bin, so wie ich bin, kein guter Umgang und ich verstehe, warum sie sich von mir abwenden.
Ich traf mich gestern mit einer Freundin aus dieser Stadt hier. Sie berichtete mir, dass sich mein damals bester Freund bei ihr meldete. Allerdings hatte sie diesen Anruf verpasst und fragte via Nachricht nach, was er wollte. Er log, sagte er wolle eine andere anrufen. Ich weiß aber, dass er keine andere mit ihrem Namen kennt. Er predigt Wahrheit und lügt selbst. Das hat mir die Augen geöffnet...
Es war ein schöner Abend. Sie ist die einzige, die tatsächlich meine paranoiden Eigenarten versteht und nachvollziehen kann, denn ihr geht es ähnlich. Am Ende haben wir darüber sogar lachen können. Vielleicht sollte ich mehr solche Menschen in mein Leben lassen, die verstehen warum ich bin, wie ich bin und die mir dies nicht als etwas böswilliges auslegen. Die darauf vertrauen, dass sie in meinem Herzen einen Platz haben, ich ihnen nicht peinlich bin und mich verurteilen. Ich dachte, ich hätte solche Menschen damals gefunden, aber so war es nicht. Alles nur Lüge.
Mal sehen, wie es nun weiter geht. Ich brauche zuerst ein neues Zuhause. Damit steht und fällt erstmal alles. Und dann muss ich anfangen die Dinge zu akzeptieren - auch wenn sie schlimm sind und aufhören, Menschen, die mir nur schaden und mit mir bewusst schlecht umgehen zu idealisieren. Und vielleicht gehen dann auch nach und nach die Symptome endlich weg.
Eine lange Reise fürchte ich...
 

Tiffany

Mitglied
Heei,
Anfangs ist es inmer gewöhnungsbedürftig, wie auch dein arzt dir gesagt hat, musst du dich jetzt auf dich konzentrieren, der rest kommt später…schritt für schritt baust das wieder auf… menschen kann man später durch sein neues da sein, wieder gewinnen. Du hast nicht verloren, denn du bist am kämpfen. Es kommt schon noch. Das verspreche ich.
Wie gehts dir heute so?
 

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