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Kommentare zu beliebigen Meldungen

Daoga

Urgestein
Die PKV wird vom Beamten selbst gezahlt, von seinem Gehalt. Nur wenn eine Behandlung tatsächlich nötig wird, übernimmt der Staat davon als Beihilfe im Schnitt 50 % und den Rest trägt die KV, aber selbst die nicht immer voll, manche Leistungen (z. B. Zahnersatz) sind sowohl von Beihilfe als auch KV gedeckelt, dafür braucht der Beamte dann auch wieder eine extra Zusatzversicherung, wenn er mehr getragen haben will. Sonst zahlt er aus dem eigenen Geldbeutel.
Mit dem Beamtenbashing brauchst Du Dich nicht gegen die Beamten wenden, die haben sich das System nicht ausgedacht, sondern das war die Regierung vor vielen Jahrzehnten, weil es damals für sie einfach günstiger war. An die Spätfolgen, wenn zu viele Beamte mal gleichzeitig ins Pensionsalter kommen, hat in den 50ern noch keiner gedacht, das war damals weit weg, und damals hat man auch bei der normalen Rente an ewiges Wachstum bei einem Pyramidensystem geglaubt. (Für den, ders nicht weiß: jedes Pyramidensystem ist Betrug!)
 

Daoga

Urgestein
Genauso bei der Rente: Es sollte jeder einzahlen müssen. Solange man sich immernoch die Topverdiener entgehen lässt, braucht man sich ja nicht wundern, dass die Rente so wacklig ist: Also auch beamte und Selbständige sollte in den gleichen Topf zahlen und aus dem gleichen Topf bedient werden.
Das wäre einfach nur gerecht. Und es zeigt sich ja in anderen Ländern, dass es funktioniert.
Davor scheut sich aber jede Regierung, auch die jetzige, weil das bedeuten würde, daß für die jetzigen Pensionäre und auch alle, die in absehbarer Zeit in Pension gehen, der Staat entsprechend viel Geld in die Gesetzliche Rentenversicherung umschichten müßte.
Vor diesem riesigen Kostenposten scheut man sich logischerweise, woher das Geld nehmen wenn nicht stehlen? Rücklagen dafür sind kaum vorhanden, weil den Beamten zwar schon seit irgendeiner Vereinbarung in den 60er Jahren 7 % vom Bruttogehalt als "eigener Beitrag zur Pension" abgezogen wurden, dieses Geld aber als reines Buchgeld spurlos verschwunden ist, nie angelegt wurde und somit nicht zur Verfügung steht.
Mit dem Ansparen von Rücklagen wurde meines Wissens erst in den 90ern zaghaft begonnen, als auf einmal die Pensionierung der ersten Nachkriegsgeneration von Beamten vor der Tür stand. Bis in die 70er Jahre hinein wurde großzügig alles verbeamtet, was sich greifen ließ, solange die Wirtschaft noch boomte und das Geld dort großzügiger floß als beim Staat.
 

Portion Control

Urgestein
Der einzige Vorteil ist die Unkündbarkeit. Ein Segen solange es der Wirtschaft schlecht geht, ein Fluch wenn die Wirtschaft besser bezahlt.
"Segen" ja, einen Fluch sehe ich hier aber nicht. Denn der Beamter könnte ja auch kündigen und in die freie Wirtschaft wechseln. Und bitte nicht so tun als würde ein Beamter grundsätzlich weniger verdienen als ein Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft. Das ist nämlich gogolores.
Gerade auch noch dann wenn man die erbrachten Leistungen vergleicht.
 

Daoga

Urgestein
Ein Fluch deshalb, weil es ein hin und her nicht gibt. Wer erst mal draußen ist aus dem Beamtenverhältnis, der bleibt draußen, auch wenn dann die Wirtschaft vor die Hunde geht und er hartzen gehen muß, weil er in der freien Wirtschaft dann keinen Job mehr findet. Oder wenn er immer wieder durch Krankheit ausfällt, denn der Staat nimmt seinen Auftrag in Sachen Behindertenquoten und Inklusion ernst (als großer Arbeitgeber), weshalb er einen relativ hohen Bestand an Behinderten, Arbeitseingeschränkten und später dann irgendwann Dauerkranken hat. In der freien Wirtschaft allerdings liegt der dann dem Staat über Sozialhilfe auf der Tasche, weil ihn kein Arbeitgeber mehr nimmt.
Zur Zeit hat sich, wie ich gehört habe, eine neue Unart entwickelt, Leute gehen beim Staat in Ausbildung, um wenigstens diese zwei Jahre in Ausbildung vollversorgt zu sein, aber ohne Absicht irgendwas zu leisten oder später übernommen zu werden. Früher wurden die zur Halbzeit ausgesiebt und rausgeworfen, wenn die Leistungen zu minder waren, aber das hat man anscheinend über Jahre schleifen lassen.
 

Daoga

Urgestein
Und wer zahlt das?

Die Stellen, die damals die tariflichen Verträge mit allen Einzelheiten gemacht und abgesegnet haben. Irgendwie habe ich den Eindruck, daß man damals fälschlicherweise auf "pensionsverträgliches frühes Ableben" der pensionierten Beamten hoffte. Das gleiche wie in der Rentenversicherung, die ja auch an der ständig steigenden Lebenserwartung ab Renteneintritt krankt. Als die (Nachkriegs-)Rente eingeführt wurde, lag die Überlebenszeit bei im Schnitt 5 - 10 Jahren, heute bei mehr als dem Doppelten. Ständig steigende Lebenserwartung bei ständig sinkenden Lebensarbeitszeiten (wenn schon Schule und Studium bis tief in die 20er Lebensjahre gehen), und dabei mindestens gleichbleibende oder gar steigende Renten - da beißt sich irgendwas.
 

Portion Control

Urgestein
Ein Fluch deshalb, weil es ein hin und her nicht gibt. Wer erst mal draußen ist aus dem Beamtenverhältnis, der bleibt draußen, auch wenn dann die Wirtschaft vor die Hunde geht und er hartzen gehen muß, weil er in der freien Wirtschaft dann keinen Job mehr findet. Oder wenn er immer wieder durch Krankheit ausfällt, denn der Staat nimmt seinen Auftrag in Sachen Behindertenquoten und Inklusion ernst (als großer Arbeitgeber), weshalb er einen relativ hohen Bestand an Behinderten, Arbeitseingeschränkten und später dann irgendwann Dauerkranken hat. In der freien Wirtschaft allerdings liegt der dann dem Staat über Sozialhilfe auf der Tasche, weil ihn kein Arbeitgeber mehr nimmt.
Na dann, willkommen in der Welt von Nicht-Beamten! ;)

Denn alle anderen haben generell dieses Problem. Ihr Leben lang bis zur Rente.
Also müsste man ja auch hier sagen es sei ein "Fluch" und dann ist es auch kein negativer Punkt der speziell auf Beamte zutrifft.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
"Segen" ja, einen Fluch sehe ich hier aber nicht. Denn der Beamter könnte ja auch kündigen und in die freie Wirtschaft wechseln. Und bitte nicht so tun als würde ein Beamter grundsätzlich weniger verdienen als ein Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft. Das ist nämlich gogolores.
Gerade auch noch dann wenn man die erbrachten Leistungen vergleicht.
naja, das ist aber eben nur eine Seite der medaille: Unseren Politikern ist nämlich durchaus klar: Gäbe es die Sozialen Absicherungen und Benefits für Beamten NICHT, dann würde das keiner mehr machen. SO attraktiv ist das Gehalt und die Arbeitsbedingungen von Beamten nämlich nicht, vor allem in Positionen, in denen man eine gewisse Qualifikation erwarten muss. Auch die Arbeitsbedingungen und das geltende Arbeitsrecht wären ohne die sozialen Absicherungen null attraktiv.
KEIN Mensch würde noch zB Lehrer werden wenn er nicht wenigstens die sichere Pension und ein sicheres Gehalt vor Augen hätte.
Noch schlimmer sieht es bei der Justiz aus:
Um zB Richter zu werden muss man ein Prädikatsexamen haben und wer so ein Examen hat, der bekommt aber auf der anderen Seite sofort tolle Angebote von Großkanzleien uund ähnlichen Firmen.
Also Jurist in der Justiz hast Du ein Einstiegsgehalt von ungefähr 3500,- in einer Großkanzlei eher so um die 10 000. (und das ist nach oben offen)
Also warum sollte irgendwer heutzutage noch Richter werden wollen?
Als Gesellschaft haben wir ja durchaus ein Interesse daran, dass nur die besten Absolventen Richter werden und nicht diejenigen, die in der freien Wirtschaft keine Chance gehabt haben, oder?
Also wie kann man da als Arbeitgeber Staat wettbewerbsfähig bleiben?
Die Arbeitszeiten sind teilweise auch im Staatsdienst übel. Also bleibt das einzige was der Staat anbieten kann, die soziale Absicherung, denn in so einer Großkanzlei verdient man zuwar eine Menge und das ganze ist nach oben offen, aber man kann eben auch ganz schnell wieder weg vom Fenster sein. Der Staat zahlt zwar viel weniger, aber er verspricht die Absicherung.

Also IRGENDWAS muss man schon anbieten, wenn man will, dass die Besten für einen Arbeiten oder? Gehälter wie großkanzleien kann der Staat nicht stemmen.
ich bin absolut dafür, dass unser beamtensystem dringend reformiert werden muss (vor allem was die PKV angeht) aber es muss auch klar sein: Irgendwas muss der Staat auch bieten können, damit einem die guten Leute nicht weglaufen und man am schluss nur noch diejenigen hat, die in der freine Wirtschaft keinen Fuß in die Tür bekommen haben.
 

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