Das ist tatsächlich ein sehr richtiger Gedanke.
Erinnern und Erwarten geht schliesslich nicht anders, als dass man es in der *Gegenwart* tut.
Das heisst: Auch, wenn man das Gefühl hat, eine Erinnerung *sei* die Vergangenheit, insofern, als würde man vergangene Ereignisse in der Erinnerung "abrufen", so ist Erinnern stehts ein gegenwärtiger Vorgang, weil Erinnern zwingend gegenwärtig getan werden muss. Man kommt aus der Gegenwart nicht aus.
Entsprechend sind Erinnerungen nicht zwingend das, was wirklich passiert ist, aber da wir auf das, was wirklich passiert ist, nicht unmittelbar zugreifen können, gibt es keine Vergangenheit ausserhalb des Erinnerns, so gesehen, und entsprechend gibt es keine Vergangenheit ausserhalb des Gegenwärtigen.
Genauso verhält es sich mit Erwartungen hinsichtlich einer wie auch immer gearteten Zukunft.
*Mic Drop angesichts dieser philosophischen Schwere*