Tja, was soll ich sagen. Obwohl es mir eigentlich gut geht, bereue ich es, dass ich eigentlich nie für mich selbst herausgefunden habe, was wohl das Beste für mich ist. Hätte ich über andere Wege noch besser abgeschnitten gehabt in Leben? Aber man soll sein Glück ja auch nicht überstrapatzieren. Von daher: Noch 20 bis 30 Jahre Brotjob durchziehen in meiner Wahlheimat mit eigenem Haus nur mit Familie und kaum Freunden, kaum Hobbies ohne Höhen und Tiefen...
Was ist der Grund, warum du du kaum Hobbies hast, oder kaum Freunde, kaum Höhen, kaum Tiefen?
Vielleicht brauchst du gar nicht mehr Freunde, mehr Hobbies, mehr hoch, mehr tief.
Ich habe ein sehr bewegtes Leben mitgemacht, mit extremsten Hochflügen und steilsten Abstürzen und zig "Freunden" und wahnsinnig umtriebigen Hobbies und Geschäftchen und irrsinnigem Aufwand und nun zeigt sich, weniger ist viel, viel mehr. Es ist ein Fest, fast leere Hände zu haben, endlich Friede, Ruhe, Freiheit- alles ist so schön eben, so überschaubar, so gemütlich.
Das ist wie bei der Geschichte vom Nastradin Hodscha, das war ein Weiser aus aus dem Morgenland. Den suchte eine alte Frau auf, völlig aus dem Häuschen, denn, seit die Schwiegertochter im Haus ist, da zieht es sie so runter, sie ist so zornig, hat nur Streit mit ihr, keine Ruhe im Haus, einfach grausig, dieses Leben, das hält sie nicht mehr länger aus.
Nastradin Hodscha hörte zu und fragte, machst du alles, was ich dir rate? Nur dann helfe ich dir, wenn du meinen Anweisungen Folge leistest. Jaja, alles, bitte hilf! konterte die alte Frau.
Also gut, dann nimm alle Hühner, die du hast und bring sie ins Haus, bis nächste Woche, dann kommst du wieder..
Am Ende der Woche kam sie und sie beschwerte sich fürchterlich, wie konnte man das nur raten, dieser Dreck, dieses Gackern, dieses laute Krähen, die Federn über all, furchtbar, schrecklich!!!
Nun gut sagte der Meister, jetzt hole die Kuh dazu, den Stier und nächste Woche komm wieder.
Mit tiefen dunklen Ringen um ihre Augen, mit Tränen über die Wangen und mit Gezeter und Geheule machte sie dem weisen Nastradin Hodscha am folgenem Wochenende Besuch, oh Gott, zu was war das gut, das ist kaum erträglich, Heu am Boden, die Fladen überall, der Stier, die Kuh, die Hühner in der Stube, nicht auszuhalten!
Bring die Ziege ins Haus! Du musst bis nächste Woche die Ziege ins Haus holen, sofort, geh heim und befolge meine Anweisung, sonst helfe ich dir nicht!
Beim nächsten Treff war sie zittrig, verfahren, wirkte krank und wirr, war völlig aufgelöst und abgemagert.
Ich kann nichts mehr essen, ich krieg keinen Bissen herunter bei diesem Gestank, ich kann nicht mehr schlafen bei diesem Lärm, es ist die Hölle!!! Wie kann man mir nur helfen, das sollte Hilfe sein??? Ich bin des Todes, wenn das so weiter geht!!
Nun sagte der Alte- nun schick die Tiere wieder hinaus, gib sie zurück in den Stall, in den Hof und nächste Woche komm wieder.
Die Frau kam, überglücklich, sie war wie ausgewechselt, fröhlich kam sie den Hügel hoch und winkte von Weitem, Nastradin, wie geht das nur, es ist alles so schön!! Wie hast du gemacht, ich bin so dankbar, es ist so ruhig im Haus, alles ist wieder so frei zugänglich, kein Dreck mehr, diese Gackern ist weg, dieses Gemuhe, das laute Meckern, der Lärm, diese Federn und das Gestank, nichts mehr wie vorher...bei uns ist Ruhe eingekehrt, uns ist so wohl..
So ungefähr ist es auch bei mir gewesen. Bei dir wäre angebracht, jetzt schon zu schätzen und zu achten, was da ist und alles Zusätzliche dankbar abzulehnen.