unschubladisierbar
Sehr aktives Mitglied
Ich glaube da kommen einige Gründe zusammen.Oder woran liegt es?
Ich denke, ein Hauptgrund ist an erster Stelle ist, dass die meisten Leute sich zu wenig selbst reflektieren und Fehlverhalten nur bei anderen bemerken.
Jeder denkt von sich, dass er ein freundlicher und anständiger Mensch ist und sich auch so verhält.
Dann kommt hinzu, dass man nur solange freundlich ist, solange bei gemeinsamen Interaktionen, alles so läuft, wie man es sich vorstellt. Bekommt man allerdings signalisiert, dass dem nicht so ist bzw. geht, stellt man auf stur, diskutiert und versucht seinen Kopf durchzusetzen. Für die möglichen Gründe oder Gegenvorschläge / Alternativen ist man taub. Denn man will es genauso wie man sich das vorgestellt hat.
Dann kommt hinzu, dass man heutzutage zu viel mehr Stress und Verantwortung hat. Man ist ständig verfügbar und erwartet auch das es alle anderen sind. Durch die ständige Verfügbarkeit (Handy) ist man täglich mit mehr oder weniger Wichtigem abgelenkt. Termine werden öfter kurzfristig abgesagt oder geändert. Zudem nutzt man viele Kanäle, verliert den Überblick oder verarbeitet die Informationen falsch.
Hat man Kinder verdoppelt sich das nochmal. Und das erzeugt Stress, viel Stress.
Hinzu kommen Soziale Medien in denen natürlich jeder nur das gute und positive teilt und das oft völlig übertrieben. Sieht man so etwas, ist man gefrustet und vergleicht sich mit Anderen. Das erzeugt Unzufriedenheit, Neid und Wut. Zudem kann jeder zu jedem seine Meinung sagen oder bewerten, und wird man selbst negativ bewertet oder zu wenig geliked oder bekommt negatives Feedback, macht es die Stimmung nicht besser.
Anhand der vielen Möglichkeiten die man heutzutage hat, man Preise / Angebote vergleichen kann, will man immer das Bestmögliche für sich, aber will so wenig wie möglich zahlen oder alles auf die eigenen Vorstellungen optimieren. Das kostet Zeit. Zeit in der man nicht entspannen kann.
Dann steigen ständig die Kosten für alles, seltener aber die Löhne oder Rente. Man muss sich alles hart erarbeiten und wird ständig zur Kasse gebeten und/oder muss sich mit Behörden /Ämter rumschlagen.
Lebt man dann noch in einer Gegend mit viel Zuwanderung und sieht, dass die Migranten alles gestellt bekommen, ohne dafür einer Beschäftigung nachzugehen, erzeugt es schnell das Gefühl sich verarscht zu fühlen. Während man selbst ackert, auf Dinge sparen oder verzichten muss und für alles zur Kasse gebeten wird bzw. selbst finanzieren muss, erzeugt das nicht nur Wut, sondern Hass. Vor allem dann, wenn man selbst schon negative Erfahrungen gemacht hat.
Dazu kommt bei Vielen die Angst seinen Job zu verlieren oder hat ihn schon verloren, weil Konzerne immer mehr sparen wollen und entweder die Arbeit von 3 Personen von 1 Person gemacht werden muss oder Betriebe geschlossen werden, weil sie uns Ausland verlegt werden.
Das man mittlerweile seinen Unmut (egal ob berechtigt oder unberechtigt) nicht loswerden darf, ohne im Gespräch als Sexist, Rassist beschuldigt oder nicht richtig gendert hat oder als dumm bezeichnet zu werden, führt dazu das man sich unverstanden fühlt, ergo, man findet sich in einer Diskussion wieder die auch hier, die Stimmung nicht besser macht.
Im Großen und Ganzen kann man sagen:
Einerseits gehts uns zu gut bzw. steigt manchen der Kapitalismus zu Kopf, andererseits ging es uns schonmal besser und es bleiben viele auf der Strecke.
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