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Schulverweigerung über mehrere Jahre

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Rom2022

Aktives Mitglied
Meine Frau hat mich gebeten, den Faden in ihrem Interesse zu verfassen, in der Hoffnung, dass hier Insider sind, die sich damit auskennen. Auch weil sie mich um Rat gebeten hat und ich ihr nicht wirklich weiterhelfen konnte. Nächste Woche schaffe ich das nicht erst, daher heute.

Meine Frau ist Lehrerin und hat eine 9. Klasse im Fach Geschichte. Seit der 6. Klasse hat sie ein Kind in der Klasse, das kontinuierlich die Schule schwänzt.
Das Verhalten wird von den Eltern gedeckelt.
Das Jugendamt hat sich bereits seit Jahren eingeschaltet. Die Eltern bezahlen brav sämtliche Bußgelder.
Das Kind wurde bisher immer mitgezogen und ist auch wegen den Coronaregelungen nie sitzen geblieben. Das Jugendamt tut genau nichts.
Meine Frau hat mehrere Anträge wegen Kindeswohlgefährdung beim Schulamt gestellt.
Wenn die Polizei vor der Tür steht machen die Eltern nicht auf und müssen das wohl auch nicht.
Das Jugendamt sagt: Eine Kindeswohlgefährdung liegt nicht vor, da das Kind in einem ordentlichen Zimmer lebt und keiner häuslichen Gewalt ausgesetzt ist. Sie hätten da andere Fälle, die dringlicher sind.
Die Eltern zahlen fein die Bußgelder und nichts passiert.
Bald kommt das Kind aus der Schule und ist vom Wissen her auf dem Stand eines Fünftklässlerkindes.
Meine Frau weiß nicht mehr was sie machen soll. Sämtliche Sozialarbeiter haben sich am Kind die Zähne ausgebissen.
In unseren Augen sind die Eltern die Schuldigen, weil sie nicht konsequent durchgreifen und weiterhin das Bußgeld bezahlen.
Das Ding ist eine verfahrene Kiste.
Die Sozialarbeiter sind ratlos, die Schulleitung weiß auch nicht mehr weiter und man führt das Kind eben einfach im Klassenbuch weiter und sammelt die Fehltage.
Meine Frau ist nicht glücklich mit der Situation. Ich hätte nie gedacht, dass es sowas geben kann, aber es wird nichts gemacht.
Man gibt sich quasi damit zufrieden.
Meine Frau möchte nicht aufgeben.
Hat hier jemand schon mal so einen Fall gehabt? Ist das nicht auch Kindeswohlgefährdung?
 

cucaracha

Urgestein
Solche Fälle kenne ich auch.
Wenn Kinder nicht zur Schule gehen aufgrund ihrer eigenen Probleme, dann liegt es an den Eltern.
Mit engagierten Eltern könnte das Kind auf eine Waldorfschule gehen oder einen Schulabschluss per Internet und einem Träger machen.
Ich würde mit der Jugendlichen freundlich reden.
Was sagt denn die Jugendliche, wenn man sie fragt warum sie nicht zur Schule will ?

Ihr könnt ansonsten nichts tun.
Oft holen die Jugendlichen später in Ausbildungsmassnahmen einen Schulabschluss nach.
 

Rom2022

Aktives Mitglied
Ich würde mir da ehrlich gesagt keinen Kopf machen, das ist weder deine Aufgabe noch die deiner Frau, wobei letztere getan hat, was sie konnte.

Selbst wenn das Kind im Rahmen von Corona immer "versetzt" wurde dürfte das Zeugnis am Ende sowie die hoffentlich gut seitens der Schule dokumentierten Fehltage verheerend aussehen.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass da kein "Home Schooling" seitens der Eltern oder so stattfindet, sondern der Sprössling weitgehend sich selber und seinem nun pubertären Weltbild überlassen wird.

Ein Eintritt in die Arbeitswelt dürfte damit nahezu unmöglich sein zumal durch die Schwänzerrei auch weitere wichtige Skills neben der puren Bildung nicht erlernt wurden.

Die Eltern werden ihren Sprössling entweder bis zum bitteren Ende durchfinanzieren müssen oder beim Sprössling selber fällt danach der Groschen und er begibt sich auf den zweiten Bildungsweg um doch noch was aus seinem Leben zu machen.

Wäre ich an der Stelle deiner Frau, würde ich alles dokumentieren, was ich versucht habe und nun alle weiteren Versuche einstellen.
Sie hat alles dokumentiert, ist aber nicht gerade glücklich mit der Situation.
Und ich kann sie irgendwo auch verstehen. Es ist ein Versagen sämtlicher Institutionen auf ganzer Linie.
Das Jugendamt sagt, die Kindesvernachlässigung ist nicht schlimm genug. Das Kind hat es doch warm und ist keiner Gewalt ausgesetzt.
Die Polizei kann immer nur klingeln, mehr auch nicht.
Die Lehrer und die Schulleitung (die meisten) haben mittlerweile resigniert und aufgegeben.
Die 2 Schulsozialarbeiter sind anfangs noch jeden Tag hin gelaufen und haben versucht das Kind zu wecken, nachdem es nach dem 12. Mal aber immer noch nicht aufstehen wollte und die Eltern die Bußgelder weiter bezahlen, haben auch sie irgendwann aufgegeben.
Der springende Punkt sind wohl die Eltern.
Die Mutter geht für alle arbeiten und der Vater ist selbst arbeitslos und nimmt das so hin.
 

Rom2022

Aktives Mitglied
Solche Fälle kenne ich auch.
Wenn Kinder nicht zur Schule gehen aufgrund ihrer eigenen Probleme, dann liegt es an den Eltern.
Mit engagierten Eltern könnte das Kind auf eine Waldorfschule gehen oder einen Schulabschluss per Internet und einem Träger machen.
Ich würde mit der Jugendlichen freundlich reden.
Was sagt denn die Jugendliche, wenn man sie fragt warum sie nicht zur Schule will ?
Es wäre krank und würde sich angeblich nicht fühlen. Das Kind wird ja nicht mal gemobbt. Dass man sagen könnte das wäre der Grund. Von den 15 Mal, die es innerhalb der ganzen Schuljahre da war, war es immer integriert.
 

cucaracha

Urgestein
Ich vermute, es gibt mit den Eltern massive Probleme.
Wenn die Jugendliche bei ihren Eltern bleiben möchte, könnt ihr nichts tun.

Ich hatte öfter Jugendliche betreut, welche 7 bis 8 Jahre lang nicht mehr in der Schule waren.
Niemand musste Bussgeld zahlen....aber das wird unterschiedlich sein.
 

Rom2022

Aktives Mitglied
Ich vermute, es gibt mit den Eltern massive Probleme.
Wie meinst du das? Na, ja die deckeln ja alles. Was die schon an Bußgeld bezahlt haben. Das ist sicher bald schon ein Einfamilienhaus über die Jahre. Die bräuchten das Kind einfach mal zur Brust zu nehmen und damit Tacheles zu reden. Stattdessen rennt sie auf Arbeit und der Vater sitzt zu Hause und nimmt das alles so hin. Sie will scheinbar keinen Stress.
 

cucaracha

Urgestein
Es gab doch irgendwo einen Faden in dem wir feststellten, dass Jug Mitarbeiter sehr unterschiedlich arbeiten... :cool:
Wenn bei dieser Familie der zuständige Jug Mitarbeiter sich nicht einmischen will, dann ist es so.

Die Jugendliche wird euch nicht die Wahrheit sagen...und dann kann man nichts machen.
 

Rom2022

Aktives Mitglied
Es gab doch irgendwo einen Faden in dem wir feststellten, dass Jug Mitarbeiter sehr unterschiedlich arbeiten... :cool:
Wenn bei dieser Familie der zuständige Jug Mitarbeiter sich nicht einmischen will, dann ist es so.

Die Jugendliche wird euch nicht die Wahrheit sagen...und dann kann man nichts machen.
Ich finde es unglaublich. Da ist die ganze Zukunft doch mit versaut. Verstehe auch die Eltern nicht.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

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