Genau das ist der Punkt: es ist den Menschen egal und das ist auch komplett verständlich: Es ist den Menschen egal, aber ES ist nicht egal.Ich glaube, dass dies aber bei diesem Thema nicht funktioniert. Wenn es um existenzielle Dinge wie dem Heizen geht, ist den Menschen Klimaschutz und co. egal.
Genau deshalb haben wir ja Politiker: Die wählen wir ja dazu, dass sie optimalerweise einen klaren Kopf bewahren und die verschiedenen Interessen emotionslos nach ihrer Wichtigkeit bearbeiten. DAS ist dann Realpolitik: Dass eben alles mit n den Topf kommt und eben kein Wunschkonzert geblasen wird.
Würde man die Politik stets nach den verständlichen und emotionalen Reaktionen des Einzelnen machen, wäre es keine Realpolitik: Diese muss die unterschiedlichen Interessen abwägen und gewichten und das bedeutet leider immer, dass verschiedene Prioritäten gesetzt werden und man leider nie allem gleichemaßen gerecht werden kann: Und deswegen wird Realpolitik natürlich immer ein Kompromiss sein. Und es wird immer unzufriedene geben, aber optimalerweise hat man eine Entscheidung getroffen, die für die größtmögliche Menge Menschen den größtmöglichen Nutzen bringt und man hat in einem Szialstaatt auch immer Abfederungsmechanismen mit drin, damit keiner unter die Räder kommt. SO verstehe ich vernünftige und soziale Realpolitik.
ja, das war natürlich absolut falsch. Jetzt könnte natürlich jeder Grünenwähler/Umweltschützer sagen: Seht ihr: "Wir habens euch doch gesagt".Du sagst, dass man abwägen muss und alles betrachten soll. Ja da stimme ich dir zu! Aber das gilt nicht erst seit heute. Es war völlig falsch nur auf Gas als fossile Übergangslösung zu setzen. Es war völlig falsch, den Klimaschutz vor die Sicherheit der Grundversorgung zu setzen. Es war völlig falsch Klimaschutz um jeden Preis zu betreiben.
Vielen war das ja seit langem klar, aber was hilft das jetzt?
Außer dass man halt draus lernen sollte und den gleichen Fehler nicht nochmal machen sollte.
Natürlich war der Energiekurs der Merkelregierung in vielen Dingen extrem kurzsichtig und naiv.
Viele wissen das schon länger und jetzt sollten es eignetlich alle wissen.
Aber besser spät als nie!
Absolut. Da liegt ja genau der Fehler der bisherigen Politik (und vielleicht auch der künftigen: Hoffen wir das beste):Energie und Heizung muss A) ausreichen und B) bezahlbar vorhanden sein. Ohne die Sicherheit einer Grundversorgung brauchen wir nicht darüber zu reden, ob Deutschland mit Klimaschutzmaßnahmen seine 1% zum Klimaschutz beitragen soll oder nicht.
Eine vernünfitge Energiewende ist IMMER erstmal unbequem, was aber nicht bedeutet, dass sie deswegen falsch ist.
Aber je früher man anfängt mit egal welcher Maßnahme, desto sanfter wird sie. Aber sie wird eben nie komplett schmerzlos für ALLE. Irgendwer muss immer in den sauren Apfel beißen (zB Konzerne, die mit Gas handeln usw). Und genau DA hat halt Merkel total versagt: Sie hat lieber NICHTS gemacht (dann ist auch keiner unzufrieden) und damit die Probleme so weit verschoben, dass es halt nicht mehr sanft über die Bühne gehen wird und deutlich mehr Unzufriedene auf dem Plan sein werden.
Das kann ihr und ihren Kollegen aber egal sein, denn sie müssen die Suppe nicht auslöffeln. Und man kann ja dann immernoch sagen: Die anderne habens verbockt.
Kleines Beispiel: Es gibt nach wie vor Neubauten, die mit Gas, Pellets oder sogar Öl ausgestattet wurden. Einfach weil diese Heizungsarten viel zu lange viel zu gleichwertig neben den neuen Technologien standen.
Sie haben sie eben für viele noch gerechnet obwohl klar war, dass sie nicht zukunftsfähig sein werden.
Anstatt entsprechende Anreize und Förderungen zu setzen, bzw auch evtl Verbote zu erlassen, hat man aber nichts dergleichen gemacht. Sonst hätten sich ja gaaanz sicher gaaanz viele furchtbar aufgeregt.
Und jetzt? Jetzt wären viele froh, wenn sie statt einer Gasheizung bei ihrem Neubau vor 5 oder 6 Jahren eine Wärmepumpe und Solarzellen hätten.
Und die Gesellschaft wäre froh, wenn alle diese Neubauten schon nicht mehr mit Gas versorgt werden müssten und mehr Gas für die da wäre, die keine Alternative gehabt hätten.
Soweit ich weiß funktionieren Wärmepumpen noch nicht bei Hochhäusern und in der Industrie ja auch nicht: Aber nehmen wir an, es wären ab 2015 keine neuen Gas, Öl oder Pelletsheizungen dort verbaut worden, wo sie möglich sind: Dann hätte es damals einen riesen Aufschrei gegeben: Verbotskultur! Die armen Gaslieferanten! Wollt ihr dass wir frieren? usw.
Aber JETZT hätten wir ein paar Sorgen weniger und für die Umwelt wäre es auch gut.
Ich glaube, aktuell bereuht es keiner, der eine Wärmepumpe hat, aber jeder, der sich ne neue Gasheizung hat bauen lassen, wird sich gut in den H...beißen.