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Wer kauft das eigentlich noch?

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Sofakissen

Aktives Mitglied
Bei unseren Läden wird eigentlich eher immer mehr veganes Zeug angeboten. Klar, manchmal wandert (leider) auch mal was veganes aus dem Sortiment. Aber meist wird an diese Stelle dann etwas hingestellt, was ebenso vegan ist. Ich habe eigentlich eher das Problem, dass die veganen Produkte leergekauft sind (vor allem jene, die echten Fleischprodukten mittlerweile zum Verwechseln ähnlich sind), während das Billigfleisch kaum mehr jemand kaufen will. Ich kenne einige Allesesser, die ihre Brote auch mal mit vegetarischer Lyoner schmücken, weil die ihnen genauso schmeckt. Da hilft dann nur warten, bis die Supermärkte wieder Fleischprodukte aus dem Sortiment nehmen, zugunsten veganer Alternativen mit besserer Marge, bzw. bis die Regale wieder aufgefüllt werden.

Vegan ist für Supermärkte und Hersteller nämlich wirklich toll. Eine vegane Fakesalami von z.B. Rügenwalder kostet in der Herstellung deutlich weniger als eine Fleischsalami, dafür kann man sie zum doppelten Preis verkaufen.

Wenn zunehmend vegane Produkte bei dir verschwinden (im Sinne vom aus dem Sortiment genommen, nicht wie bei mir von anderen weggekauft), dann nur, weil die Leute in deiner Umgebung lieber Billigfleisch statt vegane Produkte kaufen. Sonst haben die Supermärkte nämlich keinerlei Grund, Fleischprodukte zu weit geringeren Margen als vegane Produkte ins Regal zu stellen.

Zumindest hier bei Aldi, Tegut, Rewe und Edeka gibt es immer mehr vegane Auswahl. Dein Problem kenne ich eigentlich nur von unserem Netto, aber in den gehe ich jetzt einfach nicht mehr rein, Problem gelöst.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Ja einen Rewe, Teegut und Edeka gibt es hier nicht nur Netto, einen Aldi und einen Penny und der Netto genau wie Aldi die nehmen vegan aus dem Regal und packen Massentierhaltung hin, das hatte mich echt verärgert. Penny gehe ich kaum, weil ich deren Sortiment "komisch" finde, vieles dort schmeckt mir nicht.

Ja hier wohnen viele alte Leute die sind ja gerne gerade beim essen knauserig, kann sein, dass denen das zu teuer war und die Läden reagieren, ich bekomme ja auch mit wenn die wegen 5 Cent bei Äpfeln einen Aufstand machen, dann aber für 40 Euro Schnaps im Wagen haben, sowas regt mich dann auf.
Naja ich denke das ist aber auch der Inflation geschuldet. Das Vegane Zeug war ja vorher schon zwei bis drei mal so teuer, selbst wenn es so mancher gewollt hätte, hätte er sich das gar nicht leisten können und die meisten Rentner mussten früher schon hart rechnen und jetzt um so mehr.
Ich nehme mal an das Zeug ist in den Regalen vergammelt weil es keinen Absatz mehr gab.
 

Daoga

Urgestein
Vergammeln tut nichts, weil alle Ladenketten die Sachen kurz vor Ablauf MHD verbilligen. Wenn sie aber von einem Produkt das meiste so auszeichnen müssen, weil es zum Originalpreis einfach nicht gegangen ist, überlegen sie es sich, ob sie das bei der nächsten Lieferung überhaupt noch mal bestellen.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Alte Menschen essen auch noch mehr Fleisch (und haben weniger Geld) als wir jüngeren. Da ist es schon ein großes Lob, wenn man sie eine vegane Wurst probieren lässt und zugegeben wird, dass das "essbar" ist. Ich glaube auch nicht, dass sich das so schnell ändern wird, viele ältere Menschen haben da einfach andere Ansichten, sehen Tiere mehr als Produkt und die Haltungsbedingungen als notwendiges Übel. Eine Mahlzeit ohne Fleisch und Wurst ist für die bestenfalls ne Vorspeise, keineswegs das Hauptgericht. So zumindest bei der Generation 60+ in meiner Familie.

Unser Miniladen hier ist da (leider) ähnlich aufgestellt, als Vegetarier schaut man hier schon mal in die Röhre. Aber ich glaube, ich bin auch die einzige vegetarische Kundin. Die anderen sind Rentner und die wollen nun mal eine billige Salami sowie Standardkäse wie Gouda und verziehen beim Wort "vegan" das Gesicht.

Da hilft nur die Zeit. Die Älteren sterben mit der Zeit weg und die nachfolgenden Generationen sind zunehmend vegetarisch und vegan unterwegs. Ich denke, es wird sich jetzt zunächst so ändern, dass es in jedem Restaurant zunehmend mehr vegetarische und vegane Produkte gibt. Die traditionellen Fleischgerichte verschwinden dann über die Jahre von der Karte.

Essgewohnheiten ändern sich mit jeder Generation, von daher sehe ich positiv in die Zukunft. Wir essen heute doch ganz andere Dinge als die Leute früher. Meine Oma fand Pizzas immer suspekt, dafür schnitt sie sich das fettigste Stück Fleisch vom Braten (Kriegsgeneration), während ich tierisches Fett schon immer eklig fand, vor allem wenn man es sah.

Aber ich kann dich verstehen. Nachdem unser Aldi erst die Sojachunks aus dem Sortiment nahm, traf es jetzt offenbar auch unser Fake-Hühnchenfleisch aus dem Kühlregal. Da steht jetzt zwar ein veganer Rohschinken drin, aber naja... (und das Zeug ist nicht im Regal vergammelt, sondern war eher immer leergekauft).
 

Trope

Mitglied
Die, die so blöd sind, sich den teuren Kram zu kaufen, sind die, die für die anderen Verbraucher die Preise (halbwegs) niedrig halten. Wenn Hersteller auf ihren Hauptmarken sitzen bleiben, werden die Nebenmarken zu den neuen Hauptmarken. Mit entsprechenden Preisen.

Und dass der aktuelle Preisanstieg was mit Bio oder besseren Haltungsbedingungen zu tun hat, halte ich für ziemlichen Unsinn. Die sind ja nicht alle innerhalb der letzten Monate auf Premiumhaltung umgestiegen. Die Hähnchenbrust, die bei Aldi heute 7,98 € kostet, ist dieselbe, die letztes Jahr noch 3,98 € gekostet hat.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Meine Erfahrung ist eigentlich eher, dass vegan aktuell immer billiger wird. Vor 10 Jahren bekam man nur eine ekelhafte vegane Wurst im Reformhaus, 4x so teuer als eine Wurst aus Fleisch im Supermarkt. Dann fand man das Zeug immerhin zunehmend in normalen Supermärkten. Irgendwann fingen typische Fleischhersteller wir Rügenwalder an, vegane Wurst in schmackhaft herzustellen, so nah am Original wie es geht. Und was ich aktuell beobachte ist, dass immer mehr Supermarktketten jetzt mit günstigen Eigenmarken aufs vegane Parkett treten, wo die Veggiwurst kaum mehr teurer ist als eine Wurst aus Fleisch.

Es sind eben die Next-Gen Produkte wie Fakehähnchen, das kaum mehr vom echten Huhn unterscheidbar ist, die noch recht teuer sind (sind vielleicht patentiert oder eben komplexer in der Rezeptur, da dauert es noch, bis es entsprechende Nachmachen gibt). Aber tendenziell geht der Preis nach unten, eben weil es auf diesem Markt immer mehr Konkurrenz gibt.

Also klar, wenn ich die teuren Ersatzprodukte kaufe, muss ich erst mal tief in die Tasche greifen. Aber auf Dauer hilft es mir dennoch, weil die Supermärkte dann natürlich lieber "meine" Produkte mehr Raum geben und immer mehr Hersteller auf die Idee kommen "Moment mal, daran will ich auch was verdienen". Bis es eben genügend Hersteller gibt, dass die Preise aufgrund des Konkurrenzdrucks sinken. In 10 Jahren ist es vielleicht völlig normal, dass es das heutige Billigfleischsortiment in Billigvegan gibt. Aktuell muss man eben die Entwicklungskosten der Rezepturen mitzahlen, die Hersteller würden da nicht so viel experimentieren, wenn am Ende nicht (zumindest eine Zeit lang) eine lohnenswerte Marge stünde.

Die aktuellen Preissteigerungen haben auch nichts mit vegan zu tun, sondern damit, dass sich einerseits tatsächlich die Herstellungskosten erhöht haben (allein der Transport der Produkte zu Fabrik und anschließend zum Supermarkt, bei Tieren massiv erhöhte Futterkosten, erhöhte Energiekosten bei der Herstellung, etwa für Strom). Und zum anderen eben daran, dass natürlich manch Händler die Gunst der Stunde nutzt, um die seit Jahren stagnierenden Preise endlich mal etwas anzuheben.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Ich glaube auch nicht, dass sich das so schnell ändern wird, viele ältere Menschen haben da einfach andere Ansichten, sehen Tiere mehr als Produkt und die Haltungsbedingungen als notwendiges Übel. Eine Mahlzeit ohne Fleisch und Wurst ist für die bestenfalls ne Vorspeise, keineswegs das Hauptgericht. So zumindest bei der Generation 60+ in meiner Familie.

Unser Miniladen hier ist da (leider) ähnlich aufgestellt, als Vegetarier schaut man hier schon mal in die Röhre. Aber ich glaube, ich bin auch die einzige vegetarische Kundin. Die anderen sind Rentner und die wollen nun mal eine billige Salami sowie Standardkäse wie Gouda und verziehen
echt witzig.... ich bin in den 70iger Jahren Kind gewesen, also jetzt schon fast Deine erwähnte Rentner-Gruppe, die angeblicih so viel Fleisch isst...
so, wie Du argumentierst, haben die damaligen Jungen, die jetzt die von Dir erwähnten "Alten" sind, auch über ihre Vorgängergeneration gewettert... schon in den 70iger, 80iger und weiter Jahren war vegetarisch ganz normal....
"vegan" ist tatsächlich neu, liegt aber eben auch an den verbesserten Techniken. Heißt aber nicht, dass es nicht vorher schon praktiziert wurde.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Ich glaube man muss hier unterscheiden.
Es gibt schon Produkte von denen Bauern mehr Einkommen haben, als andere Produkte. Beispielsweise zahlt Demeter als Bio Verband deutlich mehr an die Bauern pro Apfel.


Bei den meisten Produkten weiß der Verbraucher aber nicht, ob die höheren Preise beim Bauern ankommen. Deswegen macht es keinen Sinn auf Verdacht mehr Geld auszugeben, weil man hofft der Bauer würde mehr davon sehen. Bei Markenprodukten geht oft einiges in die Vermarktung und Werbung.
Wobei das für den Verbraucher auch aufgehen kann. Wenn eine marke sehr viel verkaufen kann (durch Werbung), dann kann sie auch durch eine Massenproduktion einen guten Preis anbieten.

Die aktuellen Preissteigerungen sind nochmal ein ganz anderes Thema. Hier kommt zwar was beim Bauern an, aber er hat eben auch Mehrkosten, weil z.B. Tierfutter und Benzin teurer geworden sind.

Demeter ist ein Halsabschneider ohne jeden Skrupel und fragwürdigen Geschaftsgebahren, ich als Landwirt würde um Demeter einen sehr großen Bogen machen.
Landwirte bekommen einen festen preis für Milch, das war's und der deckt nach wie vor nicht die Produktionskosten Ltr/€.
Und auch im Ökologischen Landbau oder konventionell mit hohem Tierwohllabel sind diepreise zu niedrig.
Das ist der Grund dessen so wenige Ställe umgebaut werden, es rechnet sich einfach nicht.
Der Verbraucher will einen Mercedes S zum Preis eines Renault Twingo.
 
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