Hier ein Artikel aus der Frankfurter Neuen Presse vom 22.09.2006:
22.09.2006
Kalifornien verklagt Autokonzerne
Los Angeles. Mit einer weltweit einzigartigen Musterklage will Kalifornien sechs große Autokonzerne für die Klimaerwärmung zur Rechenschaft ziehen. Der US-Bundesstaat reichte Klage gegen Daimler-Chrysler, General Motors, Ford sowie die Nordamerika-Filialen der japanischen Autobauer Toyota, Honda und Nissan ein. Ihre Fahrzeuge verpesten aus Sicht der kalifornischen Regierung die Luft mit dem Treibhausgas Kohlendioxid (CO2).
Damit will der konservative Gouverneur Arnold Schwarzenegger offenbar sein Image als radikaler „Grüner“ stärken. Schwarzenegger steht im November zur Wiederwahl.
In der Klage heißt es, die Unternehmen hätten durch die Herstellung von „Millionen Fahrzeugen, die zusammen enorme Mengen an Kohlendioxid ausstoßen“, eine „öffentliche Belästigung“ geschaffen. Die Klimaerwärmung füge der Umwelt, Wirtschaft, Landwirtschaft Kaliforniens und der Gesundheit der Bevölkerung „erheblichen Schaden zu“, fügte der kalifornische Justizminister Bill Lockyer hinzu.
Das Vorgehen ist selbst in den USA einmalig. Laut Justizminister Lockyer machen Autoabgase fast 20 Prozent des in den USA ausgestoßenen Kohlendioxids aus; in Kalifornien sogar 30 Prozent. Kalifornien ist mit 35 Millionen Einwohnern der bevölkerungsreichste Bundestaat der USA. Die Großstadt Los Angeles führt gewöhnlich die Liste der am meisten verschmutzten Städte der USA an.
Der Autohersteller-Verband „Alliance of Automobile Manufacturers“ teilte mit, dass die Industrie bereits sauberere und sparsamere Fahrzeuge baue. „Die heutigen Autos sind 99 Prozent sauberer als die vorige Generation“, hieß es in einer Erklärung.
Bin echt mal gespannt, wie dieses interessante Verfahren ausgeht.