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Ü30 ohne berufliche und private Perspektive

dioneus

Mitglied
Hallo,
ich versuche mich kurz zu halten und hoffe auf ganz praktische Hilfestellung.

Ich hatte viele Jahre Probleme im zwischenmenschlichen Bereich usw. was lange in meinem Fokus stand. Ich habe keine Freunde im näheren Umfeld (nur Bekannte) und auch keine Beziehung geschweige denn Dates.
Diese Probleme sind auch nicht weg, aber es gelingt mir immer besser, den Blick von anderen weg auf mich selbst zu richten.
In der Theorie weiß ich, welche Schritte ich unternehmen müsste, um mit mir selbst zufrieden zu sein.
Hier ist aber das Problem. Ich habe auch keine berufliche Perspektive.

Ich wusste nach dem Abitur nicht, was ich machen soll (war in der Schulzeit depressiv) und habe ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert (zwischendurch mehrmals das Fach gewechselt). Danach habe ich mich mühsam durch kulturelle Einrichtungen hochgearbeitet, war beim Fernsehen und in einer Werbeagentur. Zwischenzeitlich war ich schon mal stolz, dass mir das soweit gelungen ist. Aber finanziell hat es eigentlich nie gepasst, da ich zudem auch noch in einer der teuersten Städte wohne, wo ich mich nicht mal wohl fühle!
Das Problem ist jetzt, dass ich eigentlich in einem Burnout stecke und gar keine Perspektive sehe. Klar könnte ich mich in einer anderen Stadt auf einen Job bewerben, der irgendwie passen könnte, schauen was zurückkommt und dort mein Glück versuchen. Das war meine Strategie der letzten Jahre, bin aber mehrmals gescheitert, da ich u. a. nicht wirklich qualifiziert bin.
Vor allem weiß ich aber auch gar nicht, was ich machen möchte/soll. Ich weiß, dass ich gut leben möchte, finanziell abgesichert sein, wertgeschätzt bei den Kollegen (das ist mir bei Kollegen auch immer gelungen, weniger bei den Chefs) und auf die Möglichkeit von Homeoffice möchte ich nicht verzichtet.
Ich war zwischenzeitlich auch schon arbeitslos und das Arbeitsamt war gar nicht hilfreich. Ich habe mir schon wirklich viel überlegt, bin spazieren gegangen und habe braingestormt was ich machen könnte. Aber daraus hat sich nie ein richtiger Plan entwickelt. Ich habe Jahre lang auf Urlaub verzichtet und auf einem Schlafsofa geschlafen. Habe nie jemanden einladen können und ich habe es mit Ü30 so satt, mein Leben nicht ansatzweise auf der Reihe und unter Kontrolle zu haben und keine schönen Dinge machen bzw. genießen zu können. Über mir schwebt ständige Angst und Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit. Ich schlafe schlecht und vernachlässige mich.

Ich bin ziemlich hoffnungslos (in letzter Zeit bekomme ich auch Suizidgedanken), und weiß nicht ob ich einfach weiter wie ein blindes Huhn nach dem Korn suchen soll (in einer anderen Stadt), einen generellen Master mache, verschiedene Fortbildungen, was natürlich auch eine Kostenfrage ist. Oder ob ich einen Karrierecoach engagiere, was ich mir eigentlich nicht leisten kann.
Ich bräuchte dringend Hilfe und Orientierung. Ich bin auch schon seit Monaten auf der Suche nach einem Therapieplatz, aber es ist fast unmöglich jemanden zu finden. Ich rufe wöchentlich bei der Koordinationsstelle für Psychotherapie an. Aber berufliche Perspektiven kann mir ein Therapeut ja auch nicht eröffnen. Ich denke, wenn ich einen passenden Job und eine nette Wohnung hätte, und ich mir generell das Leben finanzieren könnte und das Geld auch mal reichen würde, dass ich alles andere leichter in den Griff bekommen könnte und auch mein Selbstwertgefühl wiederkommen kann.
 
Das Thema Job würde ich auch als erstes angehen. Was mir fehlt ist die Info ob und was du jetzt zur Zeit beruflich machst. Welches Gehalt strebst du denn an? Klingt ein bisschen so als würde es dir nur ums Geld gehen und nicht das der Job Spaß macht.
 
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XXXXXGuest

Gast
Hallo,
ich versuche mich kurz zu halten und hoffe auf ganz praktische Hilfestellung.

Ich hatte viele Jahre Probleme im zwischenmenschlichen Bereich usw. was lange in meinem Fokus stand. Ich habe keine Freunde im näheren Umfeld (nur Bekannte) und auch keine Beziehung geschweige denn Dates.
Diese Probleme sind auch nicht weg, aber es gelingt mir immer besser, den Blick von anderen weg auf mich selbst zu richten.
In der Theorie weiß ich, welche Schritte ich unternehmen müsste, um mit mir selbst zufrieden zu sein.
Hier ist aber das Problem. Ich habe auch keine berufliche Perspektive.

Ich wusste nach dem Abitur nicht, was ich machen soll (war in der Schulzeit depressiv) und habe ein geisteswissenschaftliches Studium absolviert (zwischendurch mehrmals das Fach gewechselt). Danach habe ich mich mühsam durch kulturelle Einrichtungen hochgearbeitet, war beim Fernsehen und in einer Werbeagentur. Zwischenzeitlich war ich schon mal stolz, dass mir das soweit gelungen ist. Aber finanziell hat es eigentlich nie gepasst, da ich zudem auch noch in einer der teuersten Städte wohne, wo ich mich nicht mal wohl fühle!
Das Problem ist jetzt, dass ich eigentlich in einem Burnout stecke und gar keine Perspektive sehe. Klar könnte ich mich in einer anderen Stadt auf einen Job bewerben, der irgendwie passen könnte, schauen was zurückkommt und dort mein Glück versuchen. Das war meine Strategie der letzten Jahre, bin aber mehrmals gescheitert, da ich u. a. nicht wirklich qualifiziert bin.
Vor allem weiß ich aber auch gar nicht, was ich machen möchte/soll. Ich weiß, dass ich gut leben möchte, finanziell abgesichert sein, wertgeschätzt bei den Kollegen (das ist mir bei Kollegen auch immer gelungen, weniger bei den Chefs) und auf die Möglichkeit von Homeoffice möchte ich nicht verzichtet.
Ich war zwischenzeitlich auch schon arbeitslos und das Arbeitsamt war gar nicht hilfreich. Ich habe mir schon wirklich viel überlegt, bin spazieren gegangen und habe braingestormt was ich machen könnte. Aber daraus hat sich nie ein richtiger Plan entwickelt. Ich habe Jahre lang auf Urlaub verzichtet und auf einem Schlafsofa geschlafen. Habe nie jemanden einladen können und ich habe es mit Ü30 so satt, mein Leben nicht ansatzweise auf der Reihe und unter Kontrolle zu haben und keine schönen Dinge machen bzw. genießen zu können. Über mir schwebt ständige Angst und Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit. Ich schlafe schlecht und vernachlässige mich.

Ich bin ziemlich hoffnungslos (in letzter Zeit bekomme ich auch Suizidgedanken), und weiß nicht ob ich einfach weiter wie ein blindes Huhn nach dem Korn suchen soll (in einer anderen Stadt), einen generellen Master mache, verschiedene Fortbildungen, was natürlich auch eine Kostenfrage ist. Oder ob ich einen Karrierecoach engagiere, was ich mir eigentlich nicht leisten kann.
Ich bräuchte dringend Hilfe und Orientierung. Ich bin auch schon seit Monaten auf der Suche nach einem Therapieplatz, aber es ist fast unmöglich jemanden zu finden. Ich rufe wöchentlich bei der Koordinationsstelle für Psychotherapie an. Aber berufliche Perspektiven kann mir ein Therapeut ja auch nicht eröffnen. Ich denke, wenn ich einen passenden Job und eine nette Wohnung hätte, und ich mir generell das Leben finanzieren könnte und das Geld auch mal reichen würde, dass ich alles andere leichter in den Griff bekommen könnte und auch mein Selbstwertgefühl wiederkommen kann.
Es klingt ja schon so, als ob du einiges an Berufserfahrung gesammelt hast und weißt was du willst und was du nicht willst.

Das ist schon mal etwas Positives.

Du hast auch geschrieben, dass du dich für Jobs beworben hast, aber dir die notwendige Qualifikation für den Wunsch Job fehlen würde.

Hältst du es für möglich, dass du dir die notwendige Qualifikation aneignen kannst z B durch Zweitstudium, Praktika oder Fortbildung?

Falls nein, hältst du das für möglich, wenn du Vorarbeiten dafür erledigt hast?
 

dioneus

Mitglied
Danke für eure Nachrichten und sorry wegen dem wirren Einstiegstext.
Zu euren Fragen: Ich habe ganz unterschiedliche Dinge gearbeitet, Redaktion und Marketing und bin gerade arbeitslos. Fange ab Januar wohl wieder einen Job an, aber ich habe eigentlich gar keine Motivation. Das Geld schon sehr wichtig ist, stimmt und liegt daran, dass ich 1000€ für ein 1-Zimmer-Appartment zahle. Zuletzt hatte ich ein Netto von über 2500, das ging dann schon, aber davor habe ich Jahre nur 2000 Netto gehabt, da ging also die Hälfte für die Miete drauf. Außerdem habe ich Angst vor Altersarmut und würde gerne was zur Seite legen, natürlich auch für Reisen usw.

Ich habe schon etwas Berufserfahrung, wobei ich das Gefühl habe, nicht besonders viel gelernt zu haben. War sehr viel copy&paste. Gute Jobs bekomme ich schon deshalb nicht, weil einfach nicht das Richtige auf meinem Zettel steht. Und das ist genau der Haken. Ich glaube ich könnte schon einen Job finden, aber die Frage ist, was ich machen will. Und da bin ich völlig ratlos. Will ich Marketing machen? Journalist? Fernsehen? eigentlich nicht. Soll ich eine Fortbildung in Grafikdesign machen? UX Design? BWL? Psychotherapeut? Landschaftsarchitekt? eigentlich nicht. Wenn ich das wüsste könnte ich mich entsprechend weiterbilden, aber da bin ich weit entfernt von und es kostet auch sehr viel.

Und was mir dabei Panik macht, ist zu sehen, dass viele im Bekanntenkreis eine Ausbildung gemacht haben, in dem Bereich Karriere oder sich selbstständig gemacht haben, und viele inzwischen mit ihrem Partner zusammenleben und gemeinsam ihr Leben gestalten. Leute die teilweise zehn Jahre jünger sind als ich. Und ich schlafe seit fünf Jahren auf der Couch und habe privat eigentlich wenig erlebt. Immer gearbeitet, wenig verdient und eigentlich keine Ahnung wozu ich überhaupt lebe. Ich habe an nichts mehr Freude und ich bin auch schon etwas bitter.
 
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XXXXXGuest

Gast
Danke für eure Nachrichten und sorry wegen dem wirren Einstiegstext.
Zu euren Fragen: Ich habe ganz unterschiedliche Dinge gearbeitet, Redaktion und Marketing und bin gerade arbeitslos. Fange ab Januar wohl wieder einen Job an, aber ich habe eigentlich gar keine Motivation. Das Geld schon sehr wichtig ist, stimmt und liegt daran, dass ich 1000€ für ein 1-Zimmer-Appartment zahle. Zuletzt hatte ich ein Netto von über 2500, das ging dann schon, aber davor habe ich Jahre nur 2000 Netto gehabt, da ging also die Hälfte für die Miete drauf. Außerdem habe ich Angst vor Altersarmut und würde gerne was zur Seite legen, natürlich auch für Reisen usw.

Ich habe schon etwas Berufserfahrung, wobei ich das Gefühl habe, nicht besonders viel gelernt zu haben. War sehr viel copy&paste. Gute Jobs bekomme ich schon deshalb nicht, weil einfach nicht das Richtige auf meinem Zettel steht. Und das ist genau der Haken. Ich glaube ich könnte schon einen Job finden, aber die Frage ist, was ich machen will. Und da bin ich völlig ratlos. Will ich Marketing machen? Journalist? Fernsehen? eigentlich nicht. Soll ich eine Fortbildung in Grafikdesign machen? UX Design? BWL? Psychotherapeut? Landschaftsarchitekt? eigentlich nicht. Wenn ich das wüsste könnte ich mich entsprechend weiterbilden, aber da bin ich weit entfernt von und es kostet auch sehr viel.

Und was mir dabei Panik macht, ist zu sehen, dass viele im Bekanntenkreis eine Ausbildung gemacht haben, in dem Bereich Karriere oder sich selbstständig gemacht haben, und viele inzwischen mit ihrem Partner zusammenleben und gemeinsam ihr Leben gestalten. Leute die teilweise zehn Jahre jünger sind als ich. Und ich schlafe seit fünf Jahren auf der Couch und habe privat eigentlich wenig erlebt. Immer gearbeitet, wenig verdient und eigentlich keine Ahnung wozu ich überhaupt lebe. Ich habe an nichts mehr Freude und ich bin auch schon etwas bitter.
Naja, hast du gar keine Vorstellung, was du tun willst? Warum hast du dich ursprünglich für dein Studium entschieden?

Hast du ein bestimmtes Talent oder einen Traum? Und warum bleibst du in einer Stadt, in der du nicht glücklich bist und die Miete so hoch?

Die Berufe, die du hier nennst, variieren ziemlich stark: es ist doch ein Unterschied, ob man als Landschaftsarchitekt arbeitet oder als Psychotherapeut oder ...

Was verbindet diese Ideen für dich? Was ist der gemeinsame Nenner?
 
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XXXXXGuest

Gast
Naja, hast du gar keine Vorstellung, was du tun willst? Warum hast du dich ursprünglich für dein Studium entschieden?

Hast du ein bestimmtes Talent oder einen Traum? Und warum bleibst du in einer Stadt, in der du nicht glücklich bist und die Miete so hoch?

Die Berufe, die du hier nennst, variieren ziemlich stark: es ist doch ein Unterschied, ob man als Landschaftsarchitekt arbeitet oder als Psychotherapeut oder ...

Was verbindet diese Ideen für dich? Was ist der gemeinsame Nenner?
Kann es sein, dass du dein eigentliches Ziel nicht nennen willst oder nicht zugeben, noch nicht einmal vor dir selbst, weil es dir zu unrealistisch erscheint, zu idealistisch oder aus anderen Gründen unerreichbar?
 

Marzipaner

Mitglied
Und wieder sind wir bei meinen lieblings Thema, Hauptsache studieren und dann fallen viele in ein Loch weil einen dann keiner sagt wie es weiter gehen soll.
Letztlich kannst du im Moment nur folgendes machen, du musst dir genau überlegen was du machen willst und nicht was die Gesellschaft gerne sehen würde.
 

Mipft

Aktives Mitglied
Ü30 würde ich wohl eher von einem weiteren Studium absehen. Zumal du, wenn ich das richtig lese, ja bisher keinen Studienabschluss hast. Falls ich mich irre....
Wie wäre es mit einem normalen Ausbildungsberuf? Mit deiner Vorbildung bist du im Normalfall in 2 Jahren fertig; im Handwerk in 3 Jahren.
Wenn dich an deinem bisherigen Wohnort nichts hält, kannst du Deutschlandweit nach passenden Ausbildungsstellen suchen. Im ländlichen Raum bieten potentielle Ausbildungsbetriebe auch etliche Benefits und wohnen ist deutlich günstiger.
 

Amalie203

Mitglied
Hallo @dioneus,

wie ist es dir weiter ergangen? Kann deinen Lebenslauf nachempfinden. Du sagst du bist hoffnungslos und hast Suizidgedanken. Solltest du noch keinen Therapeuten gefunden haben, schilder das doch mal deinem Hausarzt mit dem Wunsch in eine Klinik zu kommen. Da gibt es oft extra Berater, die auch bei neuen Jobmöglichkeiten helfen.
 

dioneus

Mitglied
Hallo liebe Forenmitglieder.

Jetzt sind fast zwei Jahre vergangen seit meinem letzten Posting und ich möchte euch ein kurzes Update geben. Die Welt von vor zwei Jahren fühlt sich heute an wie von einem anderen Stern.
Ich habe im Januar 2023 einen neuen Job angefangen, der mir Spaß gemacht hat und wo ich von externen Kollegen viel Zuspruch und Lob bekommen habe. Intern ist aber aus mir bis heute nur schleierhaften Gründen eine Kampagne gegen mich gefahren worden um mich aus dem Unternehmen (Fernsehen) zu ekeln, was im Dezember 2023 auch gelungen ist. Seit dem bin ich arbeitslos und habe die Stadt verlassen und bin zu meinen Eltern zurückgezogen. Das ist natürlich seit fast einem Jahr kein guter dauerhafter Zustand.

- Ich habe gelernt, dass ich ein komplexes posttraumatisches Belastungssyndrom habe seit meiner Kindheit und daran arbeite ich verstärkt seit diesem Jahr
- mein größtes Defizit ist nach wie vor, dass ich nie wirklich gelernt habe, Freundschaften zu machen. Das lag zum einen an meinem geringen Selbstwertgefühl und andererseits daran, dass ich nie unterscheiden konnte, welche Menschen gut für mich sind. Auch deshalb weil ich selber nie wusste was ich eigentlich will, wer ich bin und keine Grenzen hatte. Deshalb bin ich an viele Narzissten geraten, was mich weiter traumatisiert hat
- Ich möchte nächstes Jahr einen neuen Job anfangen, weiß aber nach wie vor nicht, was ich machen soll.
 

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