Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Angst vor der Arbeitswelt

LilacLights

Mitglied
Hallo Leute,

ich bin neu hier. Habe etwas mit mir gerungen ob ich mich hier anmelden soll, doch da ich nun nicht mehr weiter weiß, dachte ich, warum nicht?

Um mein Problem zu meiner gewählten Überschrift besser zu erklären muss ich euch ein bisschen Hintergrundinformation geben, deswegen hier ein wenig zu mir:

Ich habe schon immer mit körperlichen Beschwerden zu kämpfen, seit ich ein Kind bin. Auch mit mentalen Problemen, allerdings nichts ausschlaggebendes, doch dazu komme ich später.
Ich hatte immer viele Fehltage in der Schule (egal in welcher, ob Grundschule oder Realschule), es gab auch eine Lebenssituation die eher extrem war in der ich das letzte halbe Jahr meiner 10ten Klasse nicht besuchen konnte. Ich wiederholte sie als es wieder besser war.
Als ich dann meinen Abschluss gemacht habe und es immer hieß: "Was willst du jetzt tun? Eine Ausbildung? Fachoberschule?"
War ich immer ratlos. Nach all den Jahren in der Schule mit meinen ständigen Fehltagen (und dem schlechten Umgang in der Schule allgemein) und dem ganzen Stress der damit verbunden war, konnte ich mich nicht für noch eine weitere Schulzeit entscheiden. Außerdem fühlte ich mich wieder krank. Also blieb ich Zuhause und versuchte mich auszukurieren, beziehungsweise nach dem Namen meiner Krankheit zu suchen. Bin zu vielen Ärzten gegangen und habe bis jetzt nur halbe Antworten.
All das ist jetzt 6 Jahre her, ich bin mittlerweile 23 Jahre alt und ich weiß nicht mehr weiter.
Ich habe ein paar Diagnosen, damit bekam ich wenigstens einen Schwerbehindertenausweis mit 30%, doch weiter nichts. Ich ging zum Jobcenter und lies mich beraten in vielerlei Hinsicht. Die haben den medizinischen Dienst meine aktuelle Lage evaluieren lassen und es heißt: Ich kann arbeiten.
Das ist nun alles schön und gut nur stehe ich jetzt trotzdem mit leeren Händen da. Ich habe von der Arbeitswelt keine Ahnung.
Die im Jobcenter haben mich immer wieder gefragt was ich denn werden möchte, welcher Beruf mir gefallen würde und ich hatte darauf keine Antwort. Egal wie oft ich Eignungstests mache und mich nach den verschiedensten Berufen erkundige, ich habe keine Antwort.
Meine körperlichen Beschwerden sind nicht weg, das werden sie auch nie. Ich habe inzwischen gelernt ein bisschen besser damit umzugehen und sie zu "managen" aber ich werde trotzdem immer wieder Fehltage haben und oft zum Arzt müssen. Und was noch dazu kommt: Ich weiß nicht was ich mir zutraue.
Erst habe ich gedacht, nagut, ich mache einen Aushilfsjob. Die Leute im Jobcenter meinten, dass wäre keine schlechte Idee und meinten, weil ich auch etwas zu meiner körperlichen Situation erklärt habe, dass ich vielleicht im Büro irgendwo aushelfen könnte. Nun, danach habe ich in meiner Umgebung gesucht und nichts gefunden, allerdings muss ich mich jetzt langsam für irgendetwas entscheiden. Einerseits brauche ich Geld, andererseits will ich endlich ein eigenständiges Leben führen und meine derzeitige Lebenssituation ist auch nicht so prickelnd aber es geht.

Seit einigen Tagen sitze ich wieder am PC und recherchiere, schaue was ich machen könnte mit meinen Einschränkungen, was mir vielleicht auch gefallen würde, doch nichts ist eindeutig und ich habe schlichtweg Angst vor der Arbeitswelt. Sie ist so schnell und unsensibel und ich fürchte darin unterzugehen.
Und dann auch noch das Problem mit der 6 Jahreslücke, die ich in meinem Lebenslauf habe. Ach, es ist alles sehr viel...

Ich denke ich belasse es erstmal hierbei. Ich hoffe mein Text war nicht zu lang und man versteht einigermaßen was ich meine :)
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Angst vor der Arbeitswelt. Sie ist so schnell und unsensibel und ich fürchte darin unterzugehen.
Ja das ist sie meistens- nicht immer.
Hm und wie wäre es wenn du ein Minijob machst?
Wie machst du das den mit dem Geld?
Bei mir ist das so, dass ich mich auch besser fühle, aber dann denke ich mir, wenn ich wieder mega depressiv werde, dann hab ich endgültig die schnautze voll von der arbeit.,denn ich wurde dadurch schon einmal depressiv.
Minijob reicht leider nicht fürs lebens, deswegen kommt teilzeitjob in frage für mich.
Ich kann dir auch raten, freiwillig auszuhelfen, da kannst du fragen, ob es ok wäre einmal in der Woche auszuhelfen um zu schauen wie belastbar du bist, das machen die oft in der Tagesklinik
 

Traulicht

Aktives Mitglied
Hallo LilacLights! Herzlich Willkommen und schön, daß du da bist.

Es tut mir sehr leid zu lesen, daß du krank bist. Diesbezüglich kann ich dich nur ermutigen, dran zu bleiben, weiter Spezialisten aufzusuchen und alles daran zu setzen, daß es dir peu a peu besser gehen wird.

Die Arbeitswelt kann manchmal sicherlich etwas einschüchternd wirken, sie bietet dir aber auch zahlreiche Möglichkeiten positive Erfahrungen zu sammeln und tolle Menschen kennenzulernen, mit denen man sonst wohl nie Bekanntschaft gemacht hätte.

Zunächst einmal wäre da natürlich eine Ausbildung im Öffentlichen Dienst eine Option. Beispielsweise beim Finanzamt oder der Bundesagentur für Arbeit. Dort hat man häufig die Möglichkeit Gleitzeit in Anspruch zu nehmen, wodurch es dir möglich wäre, Arzttermine außerhalb der Arbeitszeit wahrzunehmen. Auch kann man bei diesen Behörden in der Regel nach Abschluß der Ausbildung problemlos seine Stunden reduzieren, sodaß auch eine Teilzeitstelle in Frage kommt.

In einem Vorstellungsgespräch würde ich ehrlich ausführen, daß die Lücke von 6 Jahren durch eine körperliche Erkrankung zustande kam und du diese jetzt aber im Griff hast und voll durchstarten möchtest.

Die zweite Möglichkeit wäre eine reine schulische Ausbildung. Diese kosten häufig Geld, bedürfen aber je nach Ausbildung keine Firma, die dich unter Vertrag nimmt. Ein Beispiel für so eine Ausbildung ist der Fremdsprachenkorrespondent.

Ohne Ausbildung, mit dieser Lücke und Einschränkungen in der körperlichen Belastbarkeit sehe ich erstmal schwarz für andere Optionen. In der freien Wirtschaft wird so etwas einfach nicht gerne gesehen und Hilfsarbeiterjobs in Büros gibt es schon lange nicht mehr. Parallel zu der Ausbildung ist es je nach Bundesland möglich seine Fachhochschulreife nachzuholen. Das würde ich je nach körperlicher Verfassung versuchen anzustreben.
Rein nüchtern betrachtet mußt du jetzt alles daran setzen, einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Verfügst du über einen Führerschein?

Vielleicht möchtest du ja noch ein bißchen ausführen, was dir so vorschwebt.
 

CasperH

Aktives Mitglied
In einem Vorstellungsgespräch würde ich ehrlich ausführen, daß die Lücke von 6 Jahren durch eine körperliche Erkrankung zustande kam und du diese jetzt aber im Griff hast und voll durchstarten möchtest.
Schwierig, ich weis nicht ob ich dazu raten würde.

Eine Lücke von 6 Jahre ist schon ne Nummer , Gibt es den rein gar nix womit du diese fühlen könntest ?
Vielleicht wäre ein Freiwilliges Jahr ,in welcher Richtung ,auch immer etwas für. Dieses kannst du zur orientierung nutzen, schlechtestensfalls weist du was du zukünftig bestimmt was du nicht machen möchtest, bestensfalls bietet man dir eine Ausbildungsstelle an ! Ansonsten steht zumindest mal was im Lebenslauf.
Wie verbringst du denn deine Freizeit ?
 

FonStine

Aktives Mitglied
Ist ein Antrag auf Gleichstellung vlt eine Option? Wenn ja, such dir Hilfe beim ausfüllen. Die sind sehr tricky.
Mit einem schwerbehinderten Ausweis kommst du vlt besser in die Firmen. Da diese ja eine gewisse Quote erfüllen müssen. Das Integrationsamt hast du dann auch hinter dir.

Bist du denn ein sozialer Typ, oder willst du lieber deine ruhe haben beim arbeiten?
Was spucken denn die job-tests aus?

Es ist ein großer Schritt für dich und erfordert viel Mut. Aber ich denke es zahlt sich nachher aus.

Es ist löblich dass du an die Kranktage und die resultierenden Konsequenzen für den Arbeitgeber denkst. Aber der plant das sowieso mit ein dass die Angestellten auch mal krank sind.

Versuch macht klug!
 

Traulicht

Aktives Mitglied
Schwierig, ich weis nicht ob ich dazu raten würde.
Ich gebe dir recht: es ist schwierig, aber 6 Jahre sind einfach so unfaßbar lang, daß ich da gar keinen anderen Ausweg sehe. Lügen bringt da halt auch nichts... Klar, wenn man sich auf eine Hilfsarbeiterstelle bewirbt, dann zuckt man mit den Schultern und sagt: Mal hier, mal da, nichts festes. Aber in seriösen Unternehmen? Und wenn die Lüge auffliegt, ist das ein fristloser Kündigungsgrund, auch bei Azubis!

Wie kommst du auf den ÖD ? Warum sollte der Themenstarter dort bessere Chancen haben ?
Das Reinkommen dürfte genauso schwierig sein, aber das Rauskommen ist ungleich schwieriger als in der freien Marktwirtschaft. Ich würde es ausprobieren. Wie FonStine schon schieb: "Versuch macht klug."

Ich persönlich tendiere zur reinen schulischen Ausbildung, aber das ist meine persönliche Meinung. Zusätzlich die Fachhochschulreife draufsatteln und dann hat man eine Basis...

Schwierig. Ich bin gespannt was LilacLights weiter ausführt.
 

LilacLights

Mitglied
Ja das ist sie meistens- nicht immer.
Hm und wie wäre es wenn du ein Minijob machst?
Wie machst du das den mit dem Geld?
Bei mir ist das so, dass ich mich auch besser fühle, aber dann denke ich mir, wenn ich wieder mega depressiv werde, dann hab ich endgültig die schnautze voll von der arbeit.,denn ich wurde dadurch schon einmal depressiv.
Minijob reicht leider nicht fürs lebens, deswegen kommt teilzeitjob in frage für mich.
Ich kann dir auch raten, freiwillig auszuhelfen, da kannst du fragen, ob es ok wäre einmal in der Woche auszuhelfen um zu schauen wie belastbar du bist, das machen die oft in der Tagesklinik
Danke erstmal für die Anwort :)
An einen Minijob habe ich auch gedacht, habe mich auch schon für welche beworben, wurde aber nie genommen. Gleichzeitig bin ich mir auch nicht sicher ob das im Moment die richtige Option für mich ist. Da ich keine Zeit und Energie für etwas verplempern wollte, von der ich hinterher nicht viel habe.
Weil wie du schon meintest: Ein Minijob reicht nicht zum leben.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
L Angst vor der Weiterbildung Beruf 8
C Angst vor Veränderungen/ Jobwechsel Beruf 4
G Zweifel und Angst vor beruflicher Umorientierung Beruf 11

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben