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In Omas Haus ziehen zu riskant?

BlindesHuhn

Neues Mitglied
Meine Oma (Mütterlicherseits) ist 91 und schwer psychisch krank. Vor 5 Jahren starb mein Opa, danach wurde es richtig schlimm mit ihr. Schwere Depressionen, Panikattacken, Wahnvorstellungen. Sie konnte sich nicht mehr um sich selber oder das Haus kümmern. Meine Mutter ist alle paar Tage zu ihr hin, hat für sie eingekauft... sie hat nur um sie rotiert und ihr den A**** nachgetragen. Doch genützt hat es nichts, es wurde nur immer schlimmer. Meine Oma hat auch regelmäßige Aussetzer wo sie richtig ausflippt und beleidigend wird. Später kann, oder will sie sich dann nicht mehr daran erinnern. Bei ihr wurde auch eine beginnende Demenz festgestellt. Meine Mutter hat sich von ihr regelrecht in den Wahnsinn treiben lassen, sie war manchmal richtig fertig wegen ihr und hatte jeden Tag Angst was als nächstes kommt. Seit etwas über einem Jahr ist die Oma nun im Altenheim. Seit sie dort ist geht es ihr etwas besser. Leider wurde meine Mutter kurz nachdem Oma im Heim untergebracht war selber schwerst krank. Krebs. Ich erspare euch die Details, doch es war grauenhaft und ging rasendschnell. Anfang des letzten Jahres starb sie.

Die Situation jetzt ist: Omas Haus steht leer seit dem sie ins Heim gekommen ist. Andere Verwandte außer mir hat sie keine mehr. Ihr Haus werde ich zweifelsfrei irgendwann erben, das würde ich auch sofort annehmen! Es war immer so der Plan! Das Ding ist, weil es leer steht könnte ich quasi sofort schon dort einziehen. Es muss sich ja auch irgendwer darum kümmern. Ich schaue jetzt schon immer wieder danach, dass es nicht verfällt. Nur hat meine Oma eine Betreuerin. Und die ist meinem Vater nicht geheuer. Ich wohne noch zuhause - also bei meinem Vater. Und er verunsichert mich aufs übelste wegen dem Haus. Er meint immer das wäre zu gefährlich wegen dem Betreuungsgericht. Und dann versucht er mir einzureden, dass die Oma dann wieder nachhause will und ich sie dann dort pflegen muss. Oder, dass ja jederzeit irgendwas kapuut gehen könnte weil das Haus alt ist. Er ist generell sehr gesetzestreu und wenig emotional oder empathisch. Er findet immer irgendwas anderes womit er mir das Haus ausreden will. Das sorgt auch oft für richtigen Streit. Immer kommen Sätze wie "lass dich bloß auf nix ein", "lass die Finger davon", etc. Es ist immer ein Hin nund her mit ihm, manchmal scheint es auch so als fände er die Idee gut und wolle mich unterstützen. Und später ist er wieder voll dagegen und würde mir nichtmal seinen Rasenmäher leihen - den er nie braucht, weil er 3 hat! Die Sache ist nämlich, er HASST meine Oma. Er hasst sie wirklich abgrundtief bis auf den Tod! Ich habe noch nie erlebt wie jemand einen so hassen kann. Er gibt ihr nämlich die Schuld daran, dass meine Mutter gestorben ist. Weil sie immer Stress gemacht hat. Und Stress macht Krebs. Also gibt er Oma allein an allem die Schuld. Is ja nich so als ob wir beide meine Mutter nie gestresst hätten - vor allem ich als ich jünger war... aber hey, manche brauchen halt einfach einen Schuldigen.

Jedenfalls will er mit meiner Oma nichts mehr zu tun haben und sie auch nie weider sehen. Das ist ja auch sein gutes Recht. Aber er hat auch schon öftern gesagt ich solle sie nicht mehr besuchen, weil sie ja unberechenbar ist. Ich solle noch nichtmal gemeinsam mit der Betreuerin zu ihr hin sagte er! Dabei kommt die Betreuerin sehr gut mit ihr zuerecht. Die wenigsten Leute kommen so gut mit ihr klar. Ich selber habe gespaltene Gefühle. Einerseits ist sie meine Oma, und es gibt auch schöne Momente mit ihr, wo sie klar im Kopf ist und man sich richtig gut mit ihr unterhalten kann. Andererseits gibt es halt auch nicht so schöne Momente wo sie komplett am Rad dreht. Aber ich weiß, dass sie da aben nix für kann und nehme das dann auch nicht persönlich. Mein Vater hingegen hat keinerlei verständnis für psychische Krankheiten und er verteufelt sie nur noch. Er hat auch schon auf wüste weise über sie geschimpft, das könnt ihr euch nicht vorstellen. Er meinte er feiert ne Party wenn "dieses bekloppte A*******" endlich stirbt, und das war noch das harmloseste. Er merkt aber selber nicht, wie er für mich alles nur noch kaputter macht.

Jetzt sitze ich hier und bin total verunsichert durch ihn und weiß nicht mehr was ich eigentlich will!
Also eigentlich wollte ich ja schon immer das Haus haben. Dass ich es mal erbe und dann dort hinziehe war immer der Plan. Ich will nicht für immer dort wohnen, aber wenigstens für eine Zeit lang. Ich bin 26 - ich MUSS langsam mal weg von zuhause! Mich um Omas Haus zu kümmern wäre endlich ein Grund von zuhause raus zu kommen und selbstständig zu werden. Sonst hatte ich nie einen Grund auszuziehen. Ich arbeite 2 Dörfer weiter, und nen Partner hab ich auch nicht. Meine Eltern waren manchmal ziemliche Helikoptereltern und ich hab das Gefühl ich bin viel zu unerfahren und unselbständig für mein Alter. Doch wenn es nach meinem Vater ginge würde ich wohl noch mit 40 bei ihm wohnen - in meinem winzigen Kinderzimmer! Er klammert mich förmlich hier fest. Die einzige Sorge die ich bezüglich des Hauses habe, ist dass mein Geld nicht reicht. Ich verdiene wirklich nicht viel. Aber so geht es anderen ja auch, und die haben auch ein Haus oder müssen Miete bezahlen und kriegen es trotzdem auf die Reihe! Und selbst wenn es zu teuer wird, dann könnte ich ja immernoch nachhause zurück, genau wie bei nem Wasserrohrbruch oder sowas. Und ne Mietwohnung wäre auch nicht wirklich günstiger. Also was spricht eigentlich dagegen es zu versuchen? Nichts, oder bin ich da zu naiv? Ist es zu unsicher weil noch das Betreuungsgericht mit drin hängt? Mein Vater verunsichert mich so sehr, dass es mir die Motivation nimmt und ich am liebsten manchmal wirklich für immer in meinem Kinderzimmer versauern würde. Es wäre ja der sicherere weg. Ich will aber endlich ein eigenes, unabhängiges Leben haben! Und ins Haus meiner Oma zu ziehen wäre doch perfekt für den Anfang. Es ist alles schon da, ich bräuchte keine Möbel kaufen oder sowas. Ich würde auch nix renovieren, und verkaufen könnte ich es später immer noch falls es mir zu teuer wird. Das blöde ist aber, dass ich keinerlei Unterstützung habe. Weder von meinem Vater, noch von sonst irgendwem. Ich weiß meine Mutter hätte mich unterstützt, aber ausgerechnet sie ist nicht mehr da! Würde sie noch leben würde ich bestimmt schon seit einem halben Jahr da wohnen! Freunde oder sowas hab ich nicht! Hatte ich leider noch nie. Ich hab NIEMANDEN! Ich fühle mich komplett alleingelassen! Das ist das eigentlich schlimme, niemanden auf meiner Seite zu haben! Und meinen Vater schert es nicht wie ich mich fühle oder was für mich gut wäre. Er sieht nur seinen Zorn auf die Oma und sein Mistrauen bezüglich der Betreuerin. Aber an mich denkt er nicht. Ich bin gerade auch noch total unter Druck weil ich mal auf der Arbeit erwähnt habe, ich will da hin ziehen, und mittlerweile fragen sie schon nach, aber ich weiß überhaupt nicht ob das alles geht. Deshalb schreib ich das schon verzweifelt ins Internet. Weil außenstehende oft besser beurteilen können.

Was meint ihr, denke ich zu naiv und hat mein Vater Recht und es ist wirklich alles zu gefährlich und unsicher mit der Betreuerin?
Oder sollte ich es einfach versuchen? Was hab ich zu verlieren?
 

HeartAttack

Aktives Mitglied
Wie alt bist du denn? Gab es wirklich keine „normale“Möglichkeit, auszuziehen?
Einfach so da einziehen kannst du jedenfalls nicht, das Haus gehört dir ja nicht.
Du wirst auf jeden Fall mit der Betreuerin sprechen müssen. Vielleicht würde sie einen Mietvertrag mit dir schließen.
 

Sollilja

Aktives Mitglied
Hat deine Oma denn so viele Ersparnisse, dass davon das Heim bezahlt werden kann, ohne dass das Haus verkauft werden muss? Eventuell gibt es am Ende nichts mehr zu erben. Ohne, dass das geklärt ist, würde ich jedenfalls nichts investieren.
 

Hajooo

Sehr aktives Mitglied
Was meint ihr, denke ich zu naiv und hat mein Vater Recht und es ist wirklich alles zu gefährlich und unsicher mit der Betreuerin?
Oder sollte ich es einfach versuchen? Was hab ich zu verlieren?
Nein, du bist nicht naiv.

Das mit deiner Mama ist echt schade. :(
Sie hat ihr bestes gegeben, großen Respekt davor. (y)

Du machst dir Sorgen und Gedanken über dein Umfeld und deine Zukunft.

Das ist doch sehr Gut.

Dein Vater kann wohl auch keine weitere Verantwortung übernehmen, sonst gäbe es diese Betreuerin nicht.

Evtl. kannst du über diese Betreuerin eine Lösung finden.
Hast du mit der schon gesprochen.
Wirkt Sie sympathisch auf dich.

Du wirst wohl das Haus von deiner Oma (und von deinem Vater?) erben.

Vielleicht unterstützt dich die Beraterin oder kann dir Adressen nennen, wo du Hilfe bekommst.

Es könnte auch eine Lösung sein, das haus der Oma zu verkaufen und du ziehst mit dem Geld in eine eigene Wohnung.

Du musst nichts überstürzen.

In deinem Umfeld gibt es bestimmt auch caritative Einrichtungen, die dir helfen.
Evtl. auch mal in der Kirche anfragen.

Gruß Hajooo
 

Daoga

Urgestein
Gegen einen "Housesitter" der im Haus wohnt, zumindest wenn es ein Verwandter ist, der eh Erbrecht haben wird, dann auch die Betreuerin nichts haben. Besser als wenn in das leerstehende Haus eingebrochen wird und sich vielleicht sogar Vandalen drin austoben oder Obdachlose einnisten, sowas passiert leider häufig.
Wegen der rechtlichen Fragen solltest Du einen Anwalt konsultieren, ob man einen "Mietvertrag" aufsetzen sollte, der mit Deinen Aufgaben als "Housesitter" verrechnet wird z. B., oder ob das über familiäres Mitwohnen laufen darf, aber irgendetwas schriftliches und rechtlich abgesichertes solltest Du auf jeden Fall in der Hand haben. Wenn Du wenig Geld zur Verfügung hast, erkundige Dich, ob für Dich ein Beratungsschein (kostenlose Rechtsberatung) noch in Frage kommt, auch völlig Mittellose können sich anwaltlich vertreten lassen wenn nötig, die Kosten dafür trägt dann der Staat.
Deinen Vater solltest Du in dieser Angelegenheit lieber links liegen lassen, der schiebt sein verletztes Ego vor Deine Möglichkeiten und Interessen.
Sprich auf jeden Fall mit der Betreuerin, ob sie ggf. einen Überblick über das vorhandene Vermögen hat, außer dem Haus wird vielleicht auch noch anderes da sein, denn irgendwie wird die Pflege ja offensichtlich finanziert. So daß Du einen Überblick erhältst, wie es bei eintretendem Erbfall aussehen wird, ob Du fähig sein wirst das Haus halten zu können, oder ob es ggf. sowieso verkauft werden muß, weil Dir sonst die Kosten über den Kopf wachsen.
 

grauer Kater

Aktives Mitglied
Sprich auf jeden Fall mit der Betreuerin, ob sie ggf. einen Überblick über das vorhandene Vermögen hat, außer dem Haus wird vielleicht auch noch anderes da sein, denn irgendwie wird die Pflege ja offensichtlich finanziert.
Das würde ich auf jeden Fall als erstes tun.
Normalerweise hätte die Betreuerin mit Sicherheit nichts dagegen mMn, wenn Du die Kosten für das Haus übernimmst und dafür dort wohnst. Denn im Moment steht es leer, verursacht aber dennoch Kosten (Steuern, Versicherungen etc.), die Deine Oma immer noch bezahlen muß, die das Geld aber wahrscheinlich für nötigere Dinge braucht.
Ein bewohntes Haus ist werterhaltender.
Vermieten könnte man es im jetzigen Zustand sowieso nicht, Du bist praktisch der einzige Interessent, der etwas damit anfangen könnte.
ich hab das Gefühl ich bin viel zu unerfahren und unselbständig für mein Alter.
Das finde ich gar nicht mal so, denn Du schreibst selbst:
Und ins Haus meiner Oma zu ziehen wäre doch perfekt für den Anfang. Es ist alles schon da, ich bräuchte keine Möbel kaufen oder sowas. Ich würde auch nix renovieren, und verkaufen könnte ich es später immer noch falls es mir zu teuer wird.
Da hast Du recht. Und bevor das Haus nicht schwarz auf weiß mir gehören würde, würde ich da maximal eine neue Matratze kaufen oder sowas, aber nichts umgestalten.
Es wäre für alle Beteiligten - Deine Oma und Dich - ein Gewinn.
Aaaber mach auf jeden Fall etwas Schriftliches mit der Betreuerin aus.
Ich fühle mich komplett alleingelassen!
Keine Angst, das lernst Du schon. Ganz sicher.
Du brauchst Deinen Vater nicht.
Und wenn irgendetwas ist, dann frage im Internet nach. *zwinker*
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Was meint ihr, denke ich zu naiv und hat mein Vater Recht und es ist wirklich alles zu gefährlich und unsicher mit der Betreuerin?
Oder sollte ich es einfach versuchen? Was hab ich zu verlieren?
Es geht die Betreuerin einen Dreck an, ob du dort einziehst.
Handle schnell, sonst vererbt die Oma alles noch anderweitig (Betreuerin....)
Ich würde sofort da einziehen.
Dein Vater will eine Frau im Haus, die für ihn putzt und kocht, weil seine Frau tot ist.
Strampel dich frei.
Die Gelegenheit ist günstig.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Das einzige was man Dir raten könnte wäre, Dich über die Rechtslage kundig zu machen.
Denn die holt Dich ein, egal was Du willst.

Also kommt es erst mal darauf an, wer die Oma ist: Die Mutter der Mutter oder die des Vaters.
Nur wenn du die einzige nach Mutter bist, erbst Du; sonst Dein Vater.

Wenn das Gericht die Betreuerin als Vormund in Sachen Vermögenssorge eingesetzt hat, ist die deine gesetzliche Ansprechpartnerin für Omas Vermögen. Sie entscheidet also, an wen vermietet - oder bei kostenlosem Wohnen - verliehen wird.
Mietverträge binden, eine Leihe kann fristlos gekündigt werden. Dies muss die Betreuerin / das Nachlassgericht auftragsgemäß dann tun, wenn es darum geht, einen Nachlass zu verwerten um ggf (Heim-)Schulden zu zahlen.

Also wäre es unklug, wenn Du Deine "Wohnung" aufgibst ohne die Möglichkeit zu haben, zum Vater zurück kehren zu können, weil du Dich mit ihm entzweit hast.

Auch meiner Ansicht nach wird das Haus durch Nichtnutzung nicht besser, sondern Wasserhähne und Leitungen gammeln fest. Aber Dir sind insoweit dort die Hände gebunden, dass es nicht an Dir liegt, etwas entscheiden zu können.
 

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