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Eure Meinung zum Bürgergeld?

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G

Gelöscht 124757

Gast
Es zeigt sich darin die schädlichen Auswirkungen dieses Systems:
Ohne den ausgebauten Sozialstaat würde es wahrscheinlich deutlich weniger Langzeitarbeitslose geben, da diese sich viel früher und viel intensiver um Arbeit bemühen müssten und dadurch gar nicht in Verlegenheit kommen würden, langzeitarbeitslos zu werden.
Und was ist bei gesundheitlichen Einschränkungen?
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Es zeigt sich darin die schädlichen Auswirkungen dieses Systems:
Ohne den ausgebauten Sozialstaat würde es wahrscheinlich deutlich weniger Langzeitarbeitslose geben, da diese sich viel früher und viel intensiver um Arbeit bemühen müssten und dadurch gar nicht in Verlegenheit kommen würden, langzeitarbeitslos zu werden.
Und das wollen wir wirklich? Menschen, die gezwungen sind, jeden Job für jedes Geld anzunehmen? Warum sollte ein Arbeitgeber dann deinen Lohn noch zahlen, wenn vor der Tür drei stehen, die Deinen Job für die Hälfte machen?

Außerdem, können wir uns das wirklich leisten, im unteren Lohnbereich noch weiter runter zu gehen? Damit die Leute sich dann endgültig keine Wohnungen mehr leisten können? Wollen wir Zeltstädte am Straßenrand wie in den USA?


Zum Thema "Arbeit lohnt sich nicht mehr" kann ich was beitragen.

Ich habe lange Zeit Grundsicherung bekommen, weil ich krank war und meine Ärztin gesagt hat, ich kann nicht mehr arbeiten.

Sobald ich konnte, habe ich mich ehrenamtlich betätigt. Da haben wir zu Weihnachten einen Gutschein über 20 Euro bekommen. Das hat für mich den Unterschied gemacht zwischen "ich kann mir an Weihnachten auch mal ein besonderes Essen leisten" und "es gibt halt Kartoffelsalat und Würstchen". Auch kein schlechtes Essen. Ich will mich nicht beklagen. Aber die 20 Euro waren für mich schon eine Verbesserung meiner Lebensqualität.

Dann habe ich irgendwann angefangen ehrenamtlich zu arbeiten, wo wir 70 Euro Ehrenamtspauschale bekommen. Übrigens für einen Job, der locker eine hoch qualifizierte Vollzeit-plus Verwaltungsfachkraft tragen würde. Aber der Staat ist nicht bereit, diese Stellen zu finanzieren. Lieber zahlt er Rente oder Bürgergeld, Grundsicherung.

Diese 70 Euro waren ein massiver Anstieg meiner Lebensqualität. Das habe ich gemerkt. Ich konnte auch mal mit Freunden einen Kaffee trinken gehen, ohne darüber nachdenken zu müssen, hab ich noch genug Brot zuhause, wann kommt das nächste Geld, schaffe ich das oder muss ich eher was zu essen kaufen.

Heute arbeite ich. 12 Stunden die Woche. Ich bekomme tarflichen Lohn und muss natürlich aufstocken. Bin aber derzeit nicht in der Lage mehr zu arbeiten, sonst werde ich wieder krank. Bzw. ich würde das auch gar nicht schaffen und müsste mich ständig krank melden.

Da ich in einem Staat lebe, der mich unterstützt, bekomme ich massig Geld (für meine Verhältnisse). Und das heißt, ich kann mir Kleidung leisten. Ich kann mir ein belegtes Brötchen leisten in der Mittagspause. Ich kann spontan mich mit Freunden verabreden, ins kino gehen, essen gehen. Ich kann in meiner Wohnung mal ein paar Projekte angehen. Noc h viel besser, als ich jetzt so krank war, musste ich nicht darüber nachdenken, sondern habe mir einfach eine Großpackung Schmerzmittel gekauft. Was mich angeht, ich lebe gerade im puren Luxus.

Ich kann mir kein Auto leisten, fliege auch nicht dreimal im Jahr in den Urlaub. Aber hey, genau, ich kann mir mal zwei Tage in einem Hotel leisten. Ich kann mir leisten, Weiterbildungen zu machen.

Ich frage mich, wenn sich Arbeit nicht mehr lohnt, warum genau die Leute, die solche Sprüche von sich geben, dann überhaupt noch arbeiten. Weil sie halt doch nicht auf ihren Morgenlatte verzichten wollen vor der Arbeit. Weil sie 3 x im Jahr unbedingt ins Ausland fliegen müssen. Weil sie auf keinen Fall auf ihren großen Schlitten verzichten und das gefälligst ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. (Na die stelle ich mir lustig vor auf dem Arbeitsamt, wenn es heißt, ist mir egal, dass sie angeblich schon fünfmal die Unterlagen eingereicht haben. Die sind nicht da, also haben sie die nicht eingereicht. Und bevor das nicht passiert, sperren wir ihr Geld. Mir egal, dass sie dann kein Fahrgeld mehr haben, um zum Jobcenter zu kommen. Dann laufen sie halt.)

Ich habe mich nie bequem auf die Couch gelegt, schon gar nicht für Monate oder gar Jahre. Und vielleicht unterstelle ich das genau deshalb auch nicht anderen.
 

Rose

Urgestein
Ich würde noch einen Schritt weiter gehen.
Und ganz für die jenigen die nicht arbeiten wollen Essens Gutscheine einführen.
Miete und Nebenkosten würden direkt vom Amt zum Vermieter überwiesen werden.
Und für die faulenzer Essens Gutscheine für einen ganzen Monat. Wer dann Geld will muss eben arbeiten gehen.

Ich denke auf diese Weise würden viele plötzlich arbeiten gehen die vorher jahrelang behaupten haben sie könnten nicht.
Das ist absolut Menschenverachtend. Was passieren würde ist, dass die Suizidrate steigen würde. Einige würden kriminell werden.....
Menschen die nicht arbeiten können behaupten das nicht einfach so. Die Zahl der Faulen ist gering.

Ich weiß gar nicht wie man auf sowas kommen kann? Was für Gefühle muss man da haben?
Ich knüppel jeden Tag hart, aber trotzdem wünsche ich mir nicht, das Arbeitslos nur noch Gutscheine erhalten. Den das löst auch nicht, dass ich weniger hart arbeiten muss und ich mehr Geld bekomme.
 

Daoga

Urgestein
Die nichtvorhandene Motivation liegt ganz einfach am Zwang vom Jobcenter, daß Arbeitslose so viele Bewerbungen wie möglich losschicken, nach dem Motto blindes Huhn. Die Firmen werden daher von Bewerbungen zugeschüttet, von denen mehr als 95 % gar nicht ernst gemeint sind, sondern einfach nur Nachweise beim JC produzieren sollen, damit keine Sanktionen erfolgen. Also fragt man doch erst mal nach, falls irgendein Bewerber so aussieht, als brächte er wenigstens erforderliche Qualifizierungen mit, ob er sich diesen Job tatsächlich vorgestellt hat.
 

Revan233

Aktives Mitglied
Und das wollen wir wirklich? Menschen, die gezwungen sind, jeden Job für jedes Geld anzunehmen? Warum sollte ein Arbeitgeber dann deinen Lohn noch zahlen, wenn vor der Tür drei stehen, die Deinen Job für die Hälfte machen?
Man wird nicht einfach so über Nacht langzeitarbeitslos.
Man hat genügend Zeit sich einen Job zu suchen.
Vor allem in der heutigen Zeit.




Ich frage mich, wenn sich Arbeit nicht mehr lohnt, warum genau die Leute, die solche Sprüche von sich geben, dann überhaupt noch arbeiten. Weil sie halt doch nicht auf ihren Morgenlatte verzichten wollen vor der Arbeit. Weil sie 3 x im Jahr unbedingt ins Ausland fliegen müssen. Weil sie auf keinen Fall auf ihren großen Schlitten verzichten und das gefälligst ohne Geschwindigkeitsbegrenzung.

Schön wie du über Leute sprichst, die das Bürgergeld finanzieren.
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Früher hat sich ein Chef oder Personaler halt den Bewerber und seine Unterlagen angeschaut und geguckt, obs passt: Heute muss man alle möglichen Psychospielchen und sonstige Kapriolen einbauen....
Und alle, die diese Psychospiele nicht können, wie z. B. psychisch Behinderte, sind durch so einen Mist leider gleich raus.

Ich würde noch einen Schritt weiter gehen.
Und ganz für die jenigen die nicht arbeiten wollen Essens Gutscheine einführen.
Miete und Nebenkosten würden direkt vom Amt zum Vermieter überwiesen werden.
Und für die faulenzer Essens Gutscheine für einen ganzen Monat. Wer dann Geld will muss eben arbeiten gehen.
Faulenzer sind wohl eher der geringste Teil der Bürgergeldempfänger. Mal abgesehen davon ist es menschenunwürdig, dass diese Menschen dann beim Einkaufen zwangsweise als Bürgergeldempfänger geoutet werden und man ihnen verwehrt, selber zu entscheiden, was sie sich kaufen wollen.
 
G

Gelöscht 124757

Gast
Die nichtvorhandene Motivation liegt ganz einfach am Zwang vom Jobcenter, daß Arbeitslose so viele Bewerbungen wie möglich losschicken, nach dem Motto blindes Huhn. Die Firmen werden daher von Bewerbungen zugeschüttet, von denen mehr als 95 % gar nicht ernst gemeint sind, sondern einfach nur Nachweise beim JC produzieren sollen, damit keine Sanktionen erfolgen. Also fragt man doch erst mal nach, falls irgendein Bewerber so aussieht, als brächte er wenigstens erforderliche Qualifizierungen mit, ob er sich diesen Job tatsächlich vorgestellt hat.
Man wird nicht einfach so über Nacht langzeitarbeitslos.
Man hat genügend Zeit sich einen Job zu suchen.
Vor allem in der heutigen Zeit.
D







Schön wie du über Leute sprichst, die das Bürgergeld finanzieren.
Man wird nicht einfach so über Nacht langzeitarbeitslos.
Man hat genügend Zeit sich einen Job zu suchen.
Vor allem in der heutigen Zeit.







Schön wie du über Leute sprichst, die das Bürgergeld finanzieren.
Bei psychischen Erkrakungen ist die Gefahr Langzeitarbeitslos zu werden sehr hoch.
Da nützt auch der Arbeitskräftemangel nichts.
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Und was soll mit Menschen passieren, die aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können ( Rente bekommt ja längst nicht jeder der arbeitsunfähig ist).
Nochmal diese Menschen bekommen Sozialhilfe alle anderen die Bürgergeld bekommen können arbeiten gehen.

Das ist absolut Menschenverachtend. Was passieren würde ist, dass die Suizidrate steigen würde. Einige würden kriminell werden.....
Menschen die nicht arbeiten können behaupten das nicht einfach so. Die Zahl der Faulen ist gering.

Ich weiß gar nicht wie man auf sowas kommen kann? Was für Gefühle muss man da haben?
Ich knüppel jeden Tag hart, aber trotzdem wünsche ich mir nicht, das Arbeitslos nur noch Gutscheine erhalten. Den das löst auch nicht, dass ich weniger hart arbeiten muss und ich mehr Geld bekomme.
Und was ist an Essengutscheine falsch?
Die würden ja nicht verhungern.
Und wer Alkohol und Zigaretten will muss arbeiten gehen.
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Und alle, die diese Psychospiele nicht können, wie z. B. psychisch Behinderte, sind durch so einen Mist leider gleich raus.

Faulenzer sind wohl eher der geringste Teil der Bürgergeldempfänger. Mal abgesehen davon ist es menschenunwürdig, dass diese Menschen dann beim Einkaufen zwangsweise als Bürgergeldempfänger geoutet werden und man ihnen verwehrt, selber zu entscheiden, was sie sich kaufen wollen.
Und das wäre noch eine Motivation sich eine arbeit zu suchen. Wer nicht bloßgestellt werden will muss nun mal arbeiten gehen.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Außerdem, können wir uns das wirklich leisten, im unteren Lohnbereich noch weiter runter zu gehen? Damit die Leute sich dann endgültig keine Wohnungen mehr leisten können?
Wir haben einen Mindestlohn, der dauernd steigt.

Dann habe ich irgendwann angefangen ehrenamtlich zu arbeiten, wo wir 70 Euro Ehrenamtspauschale bekommen. Übrigens für einen Job, der locker eine hoch qualifizierte Vollzeit-plus Verwaltungsfachkraft tragen würde.
Das ist doch ein tolles Beispiel, laut Ärztin konntest Du nicht arbeiten und dann kannst Du später locker mal so nebenbei eine hochqualifizierte Vollzeitstelle ausfüllen. Tolle Geschichte, die anderen Menschen, die auch erkrankt sind, Mut machen sollte!
 
Status
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