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Eure Meinung zum Bürgergeld?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
G

Gelöscht 117641

Gast
Wer psychisch Krank ist, steht dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.
Nein, das ist nicht korrekt. Wer psychisch krank ist, kann dem Arbeitsmarkt trotzdem zur Verfügung stehen. Mit einer psychischen Erkrankung ist man nicht automatisch arbeitsunfähig oder erwerbsunfähig (Arbeitsunfähigkeit und Erwerbsunfähigkeit sind übrigens nicht dasselbe!).

Wer Krank ist kann nicht arbeiten und ist erwerbsunfähig.
Nein, auch das ist nicht korrekt. Wer (psyisch) krank ist, ist vielleicht arbeitsunfähig, aber noch lange nicht erwerbsunfähig. Erwerbsunfähig ist man erst, wenn man einen Antrag auf EM-Rente gestellt hat und diesem von der Rentenversicherung (die besonders bei psychischen Erkrankungen/Behinderungen gern in ihrem Sinne entscheidet) stattgegeben wird. Nur die Rentenversicherung kann einen als erwerbsunfähig einstufen. Wer einen EM-Rentenantrag stellt und z. B. die Wartezeit nicht erfüllt, dessen Antrag wird jedoch ohne weitere Prüfung abgelehnt und damit verbleibt die Person erstmal im Bürgergeldbezug, selbst wenn er de facto eigentlich gar nicht mehr erwerbsfähig ist.

So einfach, wie viele hier sich das scheinbar vorstellen, ist das leider nicht. Man kann nicht zum Haus- oder Facharzt gehen und der erklärt einen als erwerbsunfähig. Der kann einen nur als arbeitsunfähig einstufen, mehr nicht. Als arbeitsunfähig verbleibt man aber im Bürgergeld, denn Arbeitsunfähigkeit ist nunmal nicht dasselbe wie Erwerbsunfähigkeit.
 

_cloudy_

Urgestein
Die Zuwanderer aus den islamischen Staaten leben hier in der Regel mit Bürgergeld besser als je zuvor in ihrem Leben.

Da kann man dankbar für jeden sein, der zusätzlich arbeitet.
 

Schattenwölfin

Aktives Mitglied
Ich schrieb Baby und nicht Kind. Mütter sind bei Chefs sehr beliebt. Flexibel und immer allzeit bereit.
Das glaube ich kaum, Mütter sind oftmals unflexibel weil sie Probleme mit der Kinderbetreuung haben (Tagesmutter sagt kurzfristig ab, Kita oder Kindergarten geschlossen etc), ausserdem machen sie immer mal kurzfristig krank weil das Kind krank wird oder sie werden selber krank weil sie sich bei ihren Kindern anstecken.

Hinzu kommt die ständige "Gefahr" einer weiteren Schwangerschaft.

Selber erlebt mit etlichen Kolleginnen. Am Ende mussten es dann immer die anderen Kollegen ausbaden, an freien Tagen kurzfristig die Schicht der jeweiligen Mutter übernehmen und letztendlich führte das dazu, das bei uns keine Mütter mit kleineren Kindern mehr eingestellt wurden.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Wer psychisch Krank ist, steht dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung.
Im Gegensatz zu Hartz IV oder das neue Bürgergeld, setzt der Bezug der Grundsicherung im Alter und bei voller Erwerbsminderung allerdings nicht voraus, dass Leistungsberechtigte erwerbsfähig sind und dem Arbeitsmarkt entsprechend zur Verfügung stehen.
Man muss also unterscheiden und nicht einfach jeden über einen Kamm scheren.
Wer Krank ist kann nicht arbeiten und ist erwerbsunfähig.
Es ist nicht ganz so einfach.

Natürlich kann man auch von einer psychischen Erkrankung genesen und ist dann wieder arbeitsfähig - manchmal auch nur eingeschränkt. Damit kann man die Erwerbungsunfähigkeit verlieren und landet wieder im Jobcenter. Nur findet man schwer eine Arbeit, wenn man lange Zeit wegen psychischer Erkrankung ausgefallen ist.

Eine Erwerbungsunfähigkeit muss erst mal festgestellt werden und das passiert nicht über Nacht. Das kann ein oder zwei Jahre dauern. Bis dahin ist man den Sanktionen des Jobcenters ausgesetzt. Da fragt keiner, ob man krank ist.

Es ist keineswegs unbedingt empfehlenswert, in die Erwerbungsunfähigkeitsrente zu gehen, weil man von dort aus nur schwer zurück in den Arbeitsmarkt kommt, es sei denn, man bekommt tatsächlich Grundsicherung. Wer aus der EU-Rente sich wieder arbeit sucht, verliert den Anspruch auf EU-Rente. Sollte man also wieder krank werden, hat man keinen Anspruch mehr und muss Grundsicherung beantragen. Je nachdem kann das wesentlich weniger Geld bedeuten.

Die Zuverdienstgrenzen sind auch andere, weshalb man lieber Bürgergeld bezieht, weil man erst mal wenige Stunden arbeiten kann. Die Rentenkassen sind unberechenbar. Die suchen immer Gründe, einen rauszuwerfen.

Also man kann nicht einfach sagen, psychisch erkrankte Menschen landen in der Grundsicherung. Es gibt viele, die Bürgergeld beziehen. Grundsicherung ist übrigens noch mal weniger Geld. Zwar nicht in den monatlichen Auszahlungen, aber man hat weniger Anspruch auf zusätzliche Zahlungen.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Nochmal diese Menschen bekommen Sozialhilfe alle anderen die Bürgergeld bekommen können arbeiten gehen.
Erstens mal nennt sich das Grundsicherung.

Und dann habe ich gerade ja schon erklärt, dass es falsch ist, was Du behauptest. Man kann das nicht so einfach sagen.

Und was ist an Essengutscheine falsch?
Die würden ja nicht verhungern.
Und wer Alkohol und Zigaretten will muss arbeiten gehen.
Und was soll das mit den Essensgutscheinen? Was versuchst Du damit zu erreichen? Die Mitarbeiter beim Jobcenter haben und hatten tatsächlich die Möglichkeit, Gutscheine auszustellen. Das ist aber in höchstem Maß unpraktisch, weil man nicht eben noch schnell eine Tüte Mehl kaufen kann, weil man die beim großen Einkauf vergessen hat. Abgesehen davon nehmen nicht alle Supermärkte die Gutscheine.


Die andere Seite ist, dass es lange bekannt ist, dass dieses Abstrafen mit Gutscheinen in keiner Weise motivierend ist, sondern die Scham Menschen eigentlich nur noch weiter in die Isolation treibt. Es hat also genau den gegenteiligen Effekt.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Man wird nicht einfach so über Nacht langzeitarbeitslos.
Man hat genügend Zeit sich einen Job zu suchen.
Vor allem in der heutigen Zeit.
Wir haben aber das Problem der Langzeitarbeitslosen und das löst sich nicht über Nacht auf, nur weil im Moment der Arbeitsmarkt entspannt ist.

Schön wie du über Leute sprichst, die das Bürgergeld finanzieren.
Ich rede nicht über Leute, die das Bürgergeld finanzieren, sondern über Leute, die sich beschweren, dass Arbeit sich nicht mehr lohnt.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Wir haben einen Mindestlohn, der dauernd steigt.
Der aber nicht gekoppelt ist mit der Mietsteigerung, oder?


Das ist doch ein tolles Beispiel, laut Ärztin konntest Du nicht arbeiten und dann kannst Du später locker mal so nebenbei eine hochqualifizierte Vollzeitstelle ausfüllen.
Ich schrieb, wir haben Arbeit, die locker für zwei volle Stellen ausreicht, weder dass ich diese Arbeit alleine mache noch dass wir diese Arbeit im Rahmen unserer Zeit schaffen. Das erscheint mir auch logisch, darum hielt ich es nicht für nötig, das auch noch extra anzusprechen.

Tolle Geschichte, die anderen Menschen, die auch erkrankt sind, Mut machen sollte!
Und das genau ist mein Job, psychisch erkrankten Menschen dabei zu helfen, Mut und Selbstbewusstsein zu finden, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Für die meisten gehört da auch ein Job dazu. Und niemand braucht denken, dass das den Leuten einfach gemacht wird.

Ich bin außerdem ausgebildet darin, Jobcentermitarbeiter*innen zu erklären, in welcher Weise psychische Erkrankungen die Suche nach Arbeit beeinflussen und wie man Menschen motivieren kann. Ich habe also einen kleinen Einblick, warum Menschen nicht immer mit dem Jobcenter zusammen arbeiten können und wo da die Blockaden liegen.

Ich weiß natürlich, alles Einbildung, wer will, der kann. Alle sozialen Verbände, die daran arbeiten, auch psychisch erkrankten Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen, sind einfach alle doof. Es reicht völlig, Essensgutscheine zu verteilen. Problem gelöst. :devilish::LOL::rolleyes:
 

Santino

Moderator
Teammitglied
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