Mich hat das sehr schockiert. Als erstes, aus der Sicht einer Mutter, packte mich die Wut und ich dachte, wäre das mein Kind, dann....
Ein impulsiver Gedanke.
Dann dachte ich darüber nach und war nur noch verwirrt. Ich dachte darüber nach was solch junge Kinder dazu bewegt so zu handeln. Ich kann nicht beurteilen, ob man in dem Alter schon so reflektiert denken kann. Angenommen sie waren Zuhause Opfer, glaube ich nicht, dass sie sehen und verstehen können, dass ihre Wut nicht zu Luise gehört. Das ist etwas das wir lernen, wenn wir erwachsen sind.
Und doch schüttelt mich die kaltblütigkeit. 30 Messerstiche... Und dann noch anrufen, dass ist für mich ein Handeln auf der Erwachsenebene. Völlig berechnend.
Ich denke gerade an die kleine Maus, wie es ihr wohl erging in den letzten Stunden und Minuten. Für sie war die Welt in Ordnung bis sie - ja so wie es ist - abgeschlachtet wurde. Die Schmerzen, die Ohnmacht, ihr ausgeliefert sein. Mir bleibt nur die Sprachlosigkeit. Sie hatte noch ihr ganzes Leben vor sich ...
Ruhe in Frieden ... 😢
Ich habe darüber nachgedacht, warum nicht einer von beiden der verkopfte Part war? Oft ist es bei zwei Menschen, auch bei Freunden so, dass der eine der wütende ist, aber der andere, der einen kühlen Kopf bewahrt und vor Dummheiten schützt. Warum haben sie sich nicht ergänzt? Warum haben sie sich verbündet und einen Mord begangen? Was ist mit diesen Kindern, die so viel Hass in sich tragen?
Was ist, wenn das alles aus Mobbing entstanden ist und Luise einer derjenigen war, die dabei waren und der Ursprung nicht in der Familie liegt?
Mir gehen so viele Fragen durch den Kopf.
Ich habe kein Gefühl, ob es das besser macht das Alter herab zu setzen, könnte mir aber vorstellen, dass damit vielleicht die Hemmschwelle größer wird und dadurch mehr Schutz bietet.
Erstmal müssen sie in die geschlossene Klinik und wenn ein Therapeut es schafft ihnen ihre Strafe klar zu machen und sie ein Schuldbewusstsein entwickeln, werden sie ihr ganzes Leben mit dieser Schuld leben. Ob das reicht weiß ich nicht. Ob es angemessen ist auch nicht. Ich glaube es bedarf einen guten Gutachter, der sich das ganzheitlich anschaut und dann urteilt. Und auch ich sehe es so:
Gewalt hört nie durch Gewalt auf. Irgendwo muss die Gesellschaft anfangen das zu durchbrechen und aus meiner Sicht liegt der Anfang in jedem Opfer. Opfer von Mobbing, Gewalt oder was auch immer. Nur so kann die lange Spirale Opfer->Täter endlich durchbrochen werden.
Und auch glaube ich, dass es sicherlich noch andere Gründe gibt, wieso nicht alles bekannt gegeben wird. Dann bekommt das Jugendamt einen auf den Deckel, weil es nicht hingeschaut hat. Die Lehrer die nichts gemeldet haben usw. Ich glaube das nicht gewollt ist, dass sich gesellschaftlich aufgelehnt wird. Da wäre vermutlich wieder viel zu deutlich das alles versagt hat.
Jugendamt arbeitet nur noch kostensparend, aber nicht mehr im Sinne der Kinder und zum Kindeswohl.
Es ist einfach traurig.