Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Gesetzesalter für Strafmündigkeit herabsetzen?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
G

Gelöscht 125794

Gast
zum Thema


Zitat aus dem Link:
"Die mutmaßlichen Täterinnen müssten geschützt werden. „Gerade, weil sie noch Kinder sind“, betonte der leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler."
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Ich glaube auch, dass viele Eltern einfach nur Kinder in die Welt setzen. Mit der anschließenden anspruchsvollen Erziehung sind sie oft hoffnungslos überfordert.
So ist als Mutter ist es meine Aufgabe meiner Tochter beizubringen sich an Regeln/Gesetze zu halten. Kein Diebstahl begehen, nicht betrunken Auto zu fahren und niemanden umzubringen.
Auch ist es die Pflicht das Eltern darauf achten was die Kinder sich im Fernsehen oder im Internet ansehen. Am sonsten gilt das als Kindeswohlgefährdung wenn Eltern es nicht verhindern.
Deswegen bin ich dafür das die Eltern bestraft werden.
Die haben in ihrer Erziehung versagt und wegen ihrem versagen ist ein Kind Tod.
Ich als Eltern würde mich zu Grund und Boden schämen.

Hier noch ein Video auf Facebook wo erklärt wird was passiert wenn Kinder unter 14 Jahren ein Verbrechen begehen.

 
G

Gelöscht 125650

Gast
Inzwischen weiß man mehr: 32 Messerstiche!!! Affekt?? NEIN. Sorry, aber da gibts keine Worte mehr, wenn Kinder zu so etwas fähig sind.
Es braucht dringend spezielle Einrichtungen grad für minderjährige Straftäter.
 

Callia80

Aktives Mitglied
Inzwischen weiß man mehr: 32 Messerstiche!!! Affekt?? NEIN. Sorry, aber da gibts keine Worte mehr, wenn Kinder zu so etwas fähig sind.
Es braucht dringend spezielle Einrichtungen grad für minderjährige Straftäter.
Sehr effektiv, wenn man bedenkt das der Geldgeber das Jugendamt ist und die alles auf Sparflamme gestellt haben. Das wird aus meiner Sicht dem ganzen nicht gerecht. Dann werden sie untereinander gewalttätig. Und ich weiß, dass das kein seltenes Phänomen ist, sondern schon fast ein trauriger Standard.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Deswegen bin ich dafür das die Eltern bestraft werden.
Die haben in ihrer Erziehung versagt und wegen ihrem versagen ist ein Kind Tod.
Woher weißt du das? Kennst Du die Familienverhältnisse?



Die Prüfung der Schuldfähigkeit bedeutet nicht, dass man zu den Tätern besonders nett ist. Es heißt auch nicht, dass die Tat keine Folgen hat. Aber die Folgen müssen angemessen und für den Täter verstehbar sein. Und zwar in beide Richtungen, nicht zu lasch, aber auch nicht zu hart.

Bevor man über eine Herabsetzung des Alters redet, muss man erst mal überlegen, was Schuldfähigkeit überhaupt ist,

Die Schuldfähigkeit bezeichnet die Selbstbestimmung, die erforderlich ist, um persönliche Verantwortung zu übernehmen. Bei der Schuldfähigkeit sind zunächst das Alter und sodann die Einsichts- und Steuerungsfähigkeit maßgeblich. Bei einer Straftat geht der Gesetzgeber üblicherweise von einer Schuldfähigkeit aus, wenn der Täter über die Fähigkeit zur Einsicht sowie zur Steuerung verfügt.
siehe google

Bei Kindern mag die Einsichtsfähigkeit noch vorhanden sein, aber Steuerung müssen sie erst noch lernen. Für den Moment haben wir die Grenze zu Einsicht und Steuerungsfähigkeit bei 14 Jahren. Das beruht auf wissenschaftlichen (psychologischen und pädagogischen )Erkenntnissen. Wollen wir das ändern, müsste man erst mal neue Studien in Auftrag geben.

Grundlage unseres Zusammenlebens in Deutschland ist die Verfassung mit unseren Freiheits- und Persönlichkeitsrechten, die es zu verteidigen gilt. An allen Stellen, an denen der Staat diese einschränkt, muss das mit großer Sorgfalt passieren. Sonst schlittern wir Richtung Willkür.

Mit einer Strafe fügt man jemandem mit Absicht Übel zu. Spätestens wenn uns eine Strafe droht, wünschen wir uns, dass dies gerecht und nachvollziehbar passiert. --> Fahre ich zu schnell, möchte ich, dass der vor mir, der auch zu schnell fährt, die gleiche Strafe bekommt.

Zum einen dienen Strafen der Vergeltung von Rechtsverletzungen, zum anderen sollen sie auch zur Verhütung zukünftiger Straftaten beitragen (präventive Funktion), durch Abschreckung und durch „Besserung“ des Täters.

Wem bringt es etwas, diese beiden Mädchen nach Jugendgesetz zu behandeln?

Verstehen die Mädchen, was da mit ihnen passiert?

Wird es andere Kinder abschrecken? Ich denke, dazu sind die Fälle zu individuell.
Wird es die Kinder bessern? Sicher nicht dann, wenn sie die Strafe nicht verstehen.

Da muss man ansetzen. Sind Kinder mit 12 oder 13 in der Lage, zu verstehen, was eine lange Gefängnisstrafe bedeutet? Können sie ein Konzept wie lebenslänglich einschätzen? Kinder wissen auch, dass man vor dem Mittagessen keine Kekse klauen darf. Sie tun es trotzdem. Kinder wissen, dass man nicht morden darf. Aber können sie die Folgen wirklich einschätzen? Oder ist das ein bisschen wie Kekse klauen? ---> Na ja, dafür werde ich halt bestraft, aber drei Wochen Stubenarrest ist mir das wert.

Gibt es Studien dazu, dass Kinder einschätzen können, wie gravierend ihre Tat ist? Oder was Gefängnis bedeutet?

Für mich persönlich ist der entscheidende Punkt, wenn sie das nicht können, werden sie die Strafe als ungerecht ansehen und sich damit selbst zum Opfer inszenieren. Sie sind nicht in der Lage, die Verantwortung zu übernehmen. Mir persönlich ist das wichtig, dass sie irgendwann die Dimension ihrer Tat verstehen können. Ich glaube, das ist auch den Angehörigen gegenüber fair. (Ich jedenfalls leide sehr darunter, dass mein Vater glaubt, ich hätte ihn hintergangen und es ist meine Schuld, dass er im Gefängnis ist. Von Schuldeinsicht keine Spur.)

Dass sie nicht ins Gefängnis gehen, heißt nicht, die schickt man auf einen Ponyhof zum Spielen. Natürlich wird es Maßnahmen geben und bei einer dermaßen großen Gefahr von Fremdgefährdung wird es auch erst mal nichts mit Freigang. Die sind sicher in einer geschlossenen Psychiatrie, ohne Privilegien, kein Handy, fest umrissener Alltag.


Wir haben alle Erfahrung mit geschlossener Unterbringung. Es gibt einen geregelten Tagesablauf und keine Ausnahmen. Fehler werden sehr streng sanktioniert. Wir stellen hier einen typischen Tagesablauf dar, wie wir ihn erfahren haben. Je nach Vertrauen der Betreuer*innen zu dir und den Vorgaben aus dem strukturierten Tagesablauf, sind Ausgänge auf dem Gelände oder in die Stadt möglich. Am Wochenende wird gemeinsam gekocht, es werden Ausflüge gemacht und wir dürfen länger schlafen oder wach bleiben. Je nach Verhältnis zu den Betreuern kann man über den Tagesablauf auch mal diskutieren und sich ein paar Ausnahmen erlauben. In der Regel ist der Tagesablauf folgendermaßen:

Schaut euch Seite 12 an. Dort ist ein typischer Tagesablauf abgebildet.

Es ist nicht viel anders als im Gefängnis. Sie sind aber gezwungen, ihren Schulabschluss zu machen und mehr als zwei Stunden Freizeit am Tag ist nicht. Kooperieren sie nicht vollständig, gibt es harte Maßnahmen, im Zweifelsfall Sedierung oder Fixierung. Außerdem bekommen sie Therapie und MÜSSEN sich damit auseinandersetzen, was sie getan haben. Das ist im Gefängnis nicht unbedingt der Fall.

Es ist also keineswegs Ponyhof-Zeit für diese beiden Mädchen. Ob sie nun schuldfähig sind oder nicht.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Es ist aber doch eine Erziehungssache
Eben, und was, wenn die Mädchen keine Erziehung bekommen haben?

Ich bin nicht für Täterschutz. Ganz im Gegenteil. Ich bin mir nur nicht sicher, wo genau an der Stelle der/die eigentlichen Täter*innen sitzen. Dass die Mädchen von allein auf so eine Idee gekommen sind, ist doch wohl eher unwahrscheinlich.

Indem wir das Alter für Schuldunfähigkeit senken, verhindern wir dann im Zweifelsfall nicht, dass der wirklich Verantwortliche gesucht wird, weil eben die Verantwortung auf Kinder geschoben wird?
 

Callia80

Aktives Mitglied
Laut Medien kommen sie wohl aus einem guten Elternhaus. Und jetzt?

Da ist nämlich wieder die Frage für mich, wie gesund es ist Kinder wie kleine Könige zu erziehen. Wenn Mama in die Schule rennt und den Rasen mäht oder über dem Spielplatz in ihrem Helikopter kreist und dem Kind damit jede Möglichkeit nimmt, Empathie, Konfliktfähigkeit und soziale Kompetenzen zu lernen. Mama klärt das. Das ist aber heute der Standart und die Sicht der Gesellschaft einer guten Mutter. Im Grunde werden sie zu unempathischen und vielleicht auch zu narzisstischen Kindern. Das ist dann die volle Beaufsichtigung, bis sie 18 sind und darüber hinaus.

Grisou, wie kommst Du darauf, dass so viele Messerstiche Affekt sind? Für mich erweckt es das Gefühl kaltblütig und berechnend zu sein?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben