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Kann man einem 86-jährigen noch Lebensmut vermitteln?

Werwiewas

Sehr aktives Mitglied
Ich habe vorletztes WE noch mit ihm verbracht und Samstag mit ihm telefoniert, da war er noch mein "starker" Vater. Heute klang er wie ein völlig anderer Mensch. Alt und des Lebens überdrüssig.
Ich habe das auch so erlebt. Meine Mutter wollte auch nicht mehr, schon lange nicht.
Es ist schwer mit anzusehen, wenn die Eltern am Ende des Lebens angekommen sind, aber so ist halt der Lauf der Welt.

Du wirst auch die alte, überdrüssige Seite akzeptieren müssen. Dein Vater hasst es genauso wie du, dass er kein starker Mann mehr ist, sondern immer gebrechlicher wird.

Du kannst ihm helfen, indem du ihn so nimmst, wie er ist, ohne ein Drama draus zu machen.
Mir ist durchaus bewusst, dass das Leben irgendwann ein Ende hat, aber ich würde ihm gerne noch etwas Kraft schenken.
Dann verbring soviel Zeit mit ihm, wie du einrichten kannst. Falls das euer Ding ist, könntet ihr gemeinsam Fotoalben ansehen und du ihn alte Geschichten erzählen lassen.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Hallo!
Meine Mutter ist auch 86.
Sie hat chronische Schmerzen,im Kopf aber ganz klar.
Manchmal ist sie auch alles überdrüssig.
Das Beste,was man ihnen schenken kann ist Zeit und Aufmerksamkeit.
Verständnis,Zuhören.
Mut machen.
Ist nicht einfach,für mich auch schwer,weil ich soweit weg wohne und sie so selten besuchen kann.
Heute habe ich lange mit ihr telefoniert und am Ende des Gespräches hörte sie sich schon besser an,als am Anfang.
Versuche soviel Zeit wie möglich mit ihm zu verbringen!
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Was würdet ihr euch eigentlich wünschen?

Die Mutter meines Freundes war beinahe bettlägerig und schwermütig, raunzte ständig und man hörte sie nur jammern und klagen und ach, wann ist das endlich vorbei, scheiß Leben..
Sie machte sogar so, dass man ihr die Tasse führen musste.
Dann kam ein Unfall, sie brach sich den Oberschenkel und kam vorübergehend dann ins Pflegeheim, dort hieß es, jetzt ist die Chance, ein Zimmer wäre frei und die Söhne unterschrieben. Sie kam also unvermittelt ins Heim für ganz.
Das war das Beste, was ihr passieren konnte. Von wegen Bettlägerig, sie traf dort ihre ehmaligen Leute alle wieder, sie sang mit beim wöchentlichen Musizieren, sie war bald wie ausgewechselt, lief flott mit dem Rollator ums Heim, dreimal hintereinander und war quitschvergnügt, dauernd wer um sie, das war für sie genau das, was ihr so fehlte. Das wussten wir alle nicht, nicht mal sie selbst. Sie legte sich immer quer, ja nicht ins Heim... wehe.
Zwei Jahre noch so, dann kam Corona mit strengster Isolation und sie verstarb während dieser Tage mit Neunzig.
 

Holunderzweig

Sehr aktives Mitglied
Ich glaub, nichts ist tödlicher als Langeweile. Die alten Frauen und Männer hier im Dorf stehen bis zuletzt im Stall und haben alle viel zu tun. Einer wurde beim Holzarbeiten erdrückt von einem Baumstamm, mit 99 Jahren per Unfall aus dem Leben geschieden. Eine hatte jetzt ihren Hunderter mit Gasthausfeier und wie ich hörte blieb sie von Mittag bis Mitternacht da.
Ich würde mir wünschen, ins Heim zu kommen, dort, wo die Oma war, wenns gar nicht mehr geht.
 
G

Gelöscht 125804

Gast
Versteh es bitte nicht als Angriff, aber ich finde die Fragestellung schon sehr bedenklich.

Lebensmut ist doch nun wahrlich keine Frage des Alters. Ich kenn Menschen, die sich zum 90. Geburtstag etwas für ein neues Hobby gewünscht haben. Und gerade hier, aber auch im wahren Leben, gibt es Menschen, die mit 30 sich am Ende ihres Weges wähnen.

Geh mal in dich. Legst du ihm eine ähnliche Denkweise durch irgendetwas auch unbewusst nahe? Die Art der Fragestellung lässt das zumindest denkbar erscheinen.

Weißt du, manchmal endet ein Leben mit 30, 40, 50, 60 auf einen Schlag. Und der ältere Herr, der meint, das alles sei eh bald vorbei, lebt noch 15 Jahre. Für diesen Fall sollte man was im Kopf haben, wie man diese Jahre nutzt, oder?
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Meine Eltern (86/85) sind ja seit Februar auch beide schwer krank, meine Mutter jetzt dauerhaft im Altenheim.

Ja, es ist tagesformabhängig. Ablenkung ist gut, Besuch durch die Enkel, Telefonate mit Verwandten etc.

Dass sie mal jammern, ist doch normal. Mehr als da zu sein, so viel man es eben schafft, kann man kaum tun.

Lebt dein Vater noch daheim?

Mein Schwiegervater hat ab seinem 85. Geburtstag ständig und jedem immer wieder verkündet, dass er jetzt dann bald stirbt. Er wurde 92.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Meine Mutter ( jetzt 86) hat sich vor ein paar Jahren beschwert,dass sie alles ,was ihr Spass gemacht hat,nicht mehr machen kann.
Mein Vorschlag war,dass sie mal Bücher für Erwachsene ausmalen könnte,was sie abgetan hat : " Das ist doch was für Kinder".
Ich habe ihr ein bisschen später einfach so ein Buch mit Buntstiften dazu geschenkt.
Dann hat sie das mir zu Liebe ausprobiert und seitdem ein neues Hobby gefunden.
Sie malt mit Begeisterung,vergisst alles um sie herum ( hat sie selbst gesagt),kann dabei entspannen .
Das Schlimmste für ältere ( und eigentlich für jüngere )Menschen ist Langeweile und zu viel Grübeln.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Das Schlimmste für ältere ( und eigentlich für jüngere )Menschen ist Langeweile und zu viel Grübeln.
Das schlimmste ist, nicht ernst genommen zu werden,
Hat nicht auch ein alter Mensch das Recht darauf?
Hat er nicht das Recht zu sagen „Mir reicht es jetzt. Ich habe genug gelebt, gemacht, erlebt.“?
Klar kann man immer versuchen ihn aufzumuntern. Aber auf Augenhöhe. Und nicht indem man sein empfinden einfach abtut.
Mein Vater war 92 als er starb. Als meine Mama starb war er 85. Und ab da sagte er oft er wolle nicht mehr. Und was er noch alles erleben müsse. Das war am Endexein Glück, weil viele Leute das von ihm hörten. Auch Ärzte. Und so durfte er letztendlich nach einem Schlaganfall in Ruhe und Frieden gehen. Ohne Patientenverfügung und eben trotzdem ohne irgendwelche lebensverlöngernden Zwangseingriffe.
Es ist doch eigentlich jedem klar, wenn man ein bestimmtes Alter erreicht hat, ist es irgendwann früher oder später zu Ende.
Da muss man doch niemandem was vormachen.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Das schlimmste ist, nicht ernst genommen zu werden,
Hat nicht auch ein alter Mensch das Recht darauf?
Das stimmt auch.
Alle Menschen haben ein Recht darauf.
Es ist doch eigentlich jedem klar, wenn man ein bestimmtes Alter erreicht hat, ist es irgendwann früher oder später zu Ende.
Da muss man doch niemandem was vormachen.
Und das stimmt auch.
Tatsächlich ist es so,dass es auch für uns jüngere früher oder später zu Ende ist.
Aber wir denken halt nicht so oft daran.( Und wahrscheinlich sollte man das auch nicht andauernd,oder doch?)
Wie lange jeder von uns noch vor sich hat,weiss niemand.
Was wir mit unser Zeit machen,zählt.
 
G

Gelöscht 125804

Gast
Es ist doch eigentlich jedem klar, wenn man ein bestimmtes Alter erreicht hat, ist es irgendwann früher oder später zu Ende.
Ich frage mich immer, wie viel Glück Menschen mit Krankheiten im Umfeld haben, um so denken zu können.

Ich hab eine Freundin mit 25 verloren und mir stirbt gerade mein bester Freund mit 35 unter den Händen weg.

Deshalb hält sich mein Verständnis für lebensmüde Alte in engen Grenzen, tut mir leid.
 

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