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nationalstolz!?

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S

Stan

Gast
Damit meine ich, würde hier mal eine Identifizierung stattfinden, was natürlich nur in den Köpfen geht, ...
Warum denn nicht eine globale Identifikation?

Warum muss es denn so kleinräumig sein? Entspricht das etwa unserem Denken? Kleinräumig?

Nicht bereit für Visionen und Veränderungen?
 

chimaira

Aktives Mitglied
Bist Du sicher? Selbstverständlich kann man auch eines von beidem. Man kann einerseits für das Land keinen Stolz empfingen und sich gleichzeitig dafür schämen. Das geht ohne weiteres.
Klar geht das. Aber es ist widersinnig, zu sagen, dass man eines davon darf und das andere nicht. Weil ich hier öfter in dem Tenor gelesen habe "Wenn überhaupt muss man sich schämen": Das ist kompletter Unsinn, finde ich.

Und was soll das alles mit Regeln zu tun haben? Ein Nationalstolz ist doch keine Regel ( Du musst ) sondern wenn schon, eine ganz freiwillige Sache.
Ich bin zum Beispiel lediglich stolz auf mich ( und meinen Hund, wenn man das darf ) - nicht aber auf Deutschland und schon mal gar nicht im derzeitigen Zustand.
Nein, der Nationalstolz ist keine Regel. Ich finde das Wort stolz auch nicht gut. Ich würde es Selbstbewusstsein nennen: Wir müssen hier einfach konkreter werden, was unsere Bedürfnisse bei der Integration anbelangt zum Beispiel.

Es mag vielleicht sein, daß die Deutschen nach dem Krieg auf den schnellen Wiederaufbau und auch auf die Sozialsysteme ( solange sie noch funktioniert haben ) spwas wie stolz waren - aber inzwischen?
Klar, aber man kann ja auch auf vergangene Dinge zufrieden zurückblicken.
 

chimaira

Aktives Mitglied
Warum denn nicht eine globale Identifikation?

Warum muss es denn so kleinräumig sein? Entspricht das etwa unserem Denken? Kleinräumig?

Nicht bereit für Visionen und Veränderungen?
Dann erklär mir mal, wie diese globale Identifikation möglich sein soll. Bei den Ungleichheiten, die zwischen allen Ländern herrscht? Bei den Unterschieden in Bezug auf Religion, Selbstverständnis, Mündigkeit, Staatswesen, Klasse, Finanzen etc. pp.?
Ganz im Kleinen beginne ich ja auch mit der Identifikation im Familienkreis. Das geht dann weiter: Arbeit, Hobby, Partei, Gewerkschaft, Freundeskreis usw.
Jeder Mensch definiert sich meiner Meinung nach nie nur über eine Zugehörigkeit, sondern ist polymorph aktiv.

Und ja: Der Mensch denkt kleinräumig. So isser nunmal.
 
S

Stan

Gast
Dann erklär mir mal, wie diese globale Identifikation möglich sein soll.

1. Bei den Ungleichheiten, die zwischen allen Ländern herrscht? Bei den Unterschieden in Bezug auf Religion, Selbstverständnis, Mündigkeit, Staatswesen, Klasse, Finanzen etc. pp.?
Ganz im Kleinen beginne ich ja auch mit der Identifikation im Familienkreis.

2. Das geht dann weiter: Arbeit, Hobby, Partei, Gewerkschaft, Freundeskreis usw.

3. Jeder Mensch definiert sich meiner Meinung nach nie nur über eine Zugehörigkeit, sondern ist polymorph aktiv.

4. Und ja: Der Mensch denkt kleinräumig. So isser nunmal.
Hallo Chimaira,

zu 1. Das ist in einer Familie oder in einer Stadt, einem Land nicht anders.

zu 2. Siehe zu 1.

zu 3. Warum nur im kleinen Rahmen?

zu 4. Nicht jeder Mensch denkt kleinräumig. Wenn ja, sollte er es mal anders versuchen.

Überlege mal, wieviele Nationen - so will ich es mal nennen - es auf der Fläche gab, bevor Deutschland auf dieser Fläche entstanden ist. Jeder war stolz auf das jeweilige Kleinstaatschen. Und jeder hat sich bekriegt und die Birne eingeschlagen.

Was hindert uns daran die Entwicklung weiter zu treiben? Die Ansätze sind doch schon dazu da. Siehe EU. Einfach mal 100 oder 200 Jahre weiterdenken.
 

Sori

Sehr aktives Mitglied
Ich denke, Chimaira hat recht...
ist unlogisch zu sagen, man kann nicht auf etwas stolz sein, was man nicht selber geleistet hat, aber man kann sich schämen dafür.
Ich bin weder stolz drauf, Deutsche zu sein, noch schäme ich mich dafür. Schliesslich ist das weder meine Schuld noch meine eigene Leistung gewesen, hier auf die Welt zu kommen. Kann ja keiner was dafür, wo er geboren wird.
Ich bin aber im Grunde froh, in einem Land geboren zu sein, in dem man relativ frei leben kann. Und ich ärger mich auch über einiges, was in diesem Land hier passiert. Hat sein gutes und sein schlechtes, Deutschland.
Aber was ich ganz schlimm finde, wenn man möchte, dass ich mich noch schuldig fühle, für dinge, die meine Vorfahren vor 60 Jahren gemacht haben. Warum?? Ich finde das absolut schrecklich und hoffe, dass ich einer ähnlichen Situation auf der Seite des Widerstands stehen würde, aber ich schäme mich nicht dafür.
Genausowenig kann ich also auch stolz auf Dinge sein, die gut laufen, für die ich aber nicht verantwortlich bin....

Ich finde, das, was in unserer Welt am meisten benötigt wird, ist Toleranz und das in jeder Hinsicht.
 

pete

Sehr aktives Mitglied
Nein, der Nationalstolz ist keine Regel. Ich finde das Wort stolz auch nicht gut. Ich würde es Selbstbewusstsein nennen
Genau. Weder schämen noch stolz sein. Selbstbewusstsein triffts genau.
Selbstbewusst könnten bzw. sollten die Menschen jeder Nation sein. Und tolerant.
Dagegen - wer sich schämt, stellt sich unter andere, wer stolz ist, eher darüber.

Peter
 
H

harlekin

Gast
ich bin stolz ein mensch zu sein. kann aber dazu auch nichts. sagen wir: ich ich bin ein stolzer mensch, weil ich mich nicht gegenüber, wer es auch sei, beuge.
gruß harlekin
 
R

rosegarden

Gast
Stolz im Zusammenhang mit der deutschen Nation hat natürlich immer den Geruch der Vergangenheit an sich.Ich bin schon in gewisser Weise stolz darauf das Deutschland seit dem 2.Weltkrieg eine doch funtionierende Demokratie auch erhalten hat, die meine Großeltern aufgebaut und die meine Eltern weiterentwickelt haben.Ich kann meine Meinung äußern,darf Reisen und lebe (noch) in einem Staat der sozial ist.Alles was aus diesem Land wird und alles was hier passiert haben letztlich wir alle zu verantworten.Ich bin bestimmt nicht mit allem einverstanden was hier passiert,aber Demokratie lebt auch davon,das möglichst viele sich daran beteiligen.Und wenn es nur darum geht,sich gegen den rechten Mob der NPD zu stellen.Die RAF der 70er und 80er Jahre hat versucht die Demokratie zu beseitigen,und zwar deutlich schlimmer als der Haufen rechter Spinner heute,die dann bei Wahlen auch mal Zulauf bekommen.Und den Terrorismus hat diese Demokratie besiegt.Ja,besiegt.Nicht meine Eltern alleine,aber sie haben alle zusammengestanden damals,als ein Kanzler Schmidt diese Republik vor dem Chaos rettete.Sowas kann nur eine starke Demokratie unbeschadet überleben.Heute kratzt man überall den Sozialstaat an,wir haben einen unendlichen Reformstau,egal ob Rente,Arbeitsmarkt,Krankenkassen....aber haben wir nicht alle gemütlich unter einer 16jährigen Kanzlerschaft des Zuguckens unser Leben gemütlich eingerichtet?Es ging ja immer ganz nett,neue Staatsverschuldung seh ich auf meinem Konto nicht.Dafür zahlen wir heute die Zeche und das Gemecker ist da.
Was wollt ich eigentlich damit sagen?Achja,stolz ist echt das falsche Wort,weil es hier zu negativ behaftet ist.Ich bin froh in einem Land zu leben,das seine Stärke in einer großen Krise bewiesen hat.Deswegen habe ich keine Angst um diese Demokratie.Wenn ich als Holländerin oder Schweizerin geboren worden wäre,hätt ich aber wahrscheinlich auch nichts dagegen.Stolz machen mich eigene Leistungen.
In diesem Sinne,wenn jeder seine Meinung auch hier äußern kann,kann dieses Land so schlimm nicht sein,findet
Anna
 

chimaira

Aktives Mitglied
Hallo Chimaira,

zu 1. Das ist in einer Familie oder in einer Stadt, einem Land nicht anders.
Nur, dass es viel weniger Menschen sind?

zu 4. Nicht jeder Mensch denkt kleinräumig. Wenn ja, sollte er es mal anders versuchen.
[/quote]

Jeder fängt im engsten Umkreis an, das ist einfach so. Der Mensch hat eine gewisse gewöhnliche Umgebung, und die meisten kommen da nicht raus oder ändern daran wenig.
Zum Thema Nationalstolz: Wie bereits geschrieben, ist es das falsche Wort. Man sollte sich einfach emanzipieren.
Die EU ist leider kein gutes Beispiel, wenn die Idee auch eine gute ist. Jedes einzelne Mitglied versucht immer wieder, Regeln zu umgehen, die von der Allgemeinheit gestellt wurden, weil sie Angst haben, Individualität einzubüßen.
 

phate

Mitglied
Ich will mal eine gewagte Behauptung zur Diskussion stellen:

Wäre es nicht friedlicher auf der Welt, wenn es keinen Nationalstolz gäbe?

Damit hast Du unzweifelhaft recht ... aber dann schaff auch bitte gleich die Religionen (bzw. den Fanatismus, der daraus erweckt werden kann) ab.
 
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