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Was der Krieg aus den Friedensbringern macht

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chimaira

Aktives Mitglied
Das Thema, das ich als Aufhänger benutze, ist zwar nicht mehr ganz aktuell, aber es beschäftigt mich dennoch.

Ein 23-jähriger Soldat, James Barker, der im Irak stationiert war, wurde (glaube am 17.11.06) zu 90 Jahren Haft verurteilt.
Er wurde von einem Militärgericht in Kentucky schuldig gesprochen, nach einem Geständnis.

Der Soldat hat im Laufe seiner STationierung, so sagte er, einen immer stärkeren Hass gegen die irakische Bevölkerung verspürt. Dann hat er mit 3 anderen Soldaten ein 14-jähriges Mädchen gefangen, vergewaltigt und getötet. Damit es keine Zeugen gab, hat er auch noch die Familie umgebracht.

Der Text hier stammt von mir und ist kein Zitat irgendeiner Zeitung. Aber alle Online-Nachrichten wissen über dieses Thema zu berichten.

Unglaublich, was man in letzter Zeit hier hören und lesen muss: Die Soldaten, egal welcher Nation, ob Deutsche, Niederländer, Amis, alle bringen einen unglaublichen Hass oder eine derartige Respektlosigkeit gegen die Landesbevölkerung auf, dass mir schlecht wird!
Da sieht man wieder mal, dass es kein echtes Gut und Böse gibt: In jedem Menschen schlummern Aggressionen, die in bestimmten Situationen explosionsartig an die Oberfläche treten!

Übrigens möchte ich mit dem Beitrag nicht wieder langsam langweilig gewordenes Anti-Ami-Phrasengedresche auslösen, sondern nur sagen, dass der Mensch kein gutes Wesen ist!
 

pete

Sehr aktives Mitglied
Hallo chimaria,

Die Soldaten, egal welcher Nation, ob Deutsche, Niederländer, Amis, alle bringen einen unglaublichen Hass oder eine derartige Respektlosigkeit gegen die Landesbevölkerung auf, dass mir schlecht wird!
Das ist aber doch zu pauschal gesagt. Alle ? Nein, es sind einzelne.

Da sieht man wieder mal, dass es kein echtes Gut und Böse gibt: In jedem Menschen schlummern Aggressionen, die in bestimmten Situationen explosionsartig an die Oberfläche treten!
Mangels Selbstbeherrschung an die Oberfläche treten KÖNNEN - aber nicht zwangsläufig müssen.
Dazu möchte ich auch anmerken, dass die Medien derart sensationsgeil sind, dass sie nur die negativen Dinge berichten und die positiven unterschlagen.

Übrigens möchte ich mit dem Beitrag nicht wieder langsam langweilig gewordenes Anti-Ami-Phrasengedresche auslösen, sondern nur sagen, dass der Mensch kein gutes Wesen ist!
Stimmt. Der Mensch hat beide Seiten in sich. Er ist weder ein gutes noch ein böses Wesen.

Peter
 
S

Stan

Gast
Unglaublich, was man in letzter Zeit hier hören und lesen muss: Die Soldaten, egal welcher Nation, ob Deutsche, Niederländer, Amis, alle bringen einen unglaublichen Hass oder eine derartige Respektlosigkeit gegen die Landesbevölkerung auf, dass mir schlecht wird!
Da sieht man wieder mal, dass es kein echtes Gut und Böse gibt: In jedem Menschen schlummern Aggressionen, die in bestimmten Situationen explosionsartig an die Oberfläche treten!
Ich fürchte, das war in keinem Krieg anders. Leider!

Die Menschen werden - aus welchen Gründen auch immer - dann zu Bestien. Es ist halt eine besondere Stresssituation, die ich niemandem gönne. Und dies über längere Zeit hinweg. Wer weiß, wie man sich selber in solchen Situationen verhalten würde.

Eine einfache menschliche Angelegenheit mit der aufgezwungenen Situation umzugehen.
 

mikenull

Urgestein
Ich bestreite, daß es nur einzelne Menschen sind, wie ihr schreibt. Wer mal in der BW bei einer Kampftruppe zu Gast war, der kennt das gut und findet solche Dinge keineswegs überraschend.
 
W

whisperer

Gast
Es gibt da so ein Experiment... leider weiß ich nicht mehr wie es heißt oder wo es gemacht worden ist :( aber es hat stattgefunden, gibt ganze Bücher drüber:

Die Versuchspersonen werden in 2 Hälften geteilt: Wärter und Gefangene, alle leben in einem Gefängnis, schon bald zeichnete sich die Gewaltätigkeit aller Wärter ab...

Wenn der Mensch ausnutzen kann tut er es auch, zumindest wenn er unter Stress steht, sich in einer neuen Situation befindet in der es keine angebrachten Regeln mehr gibt...
 

Yaksini

Sehr aktives Mitglied
hi Fee ,
das war natürlich in Amerika .

für mich sind nebenbei bemerkt Soldaten niemals Friedensbringer , denke es ist eine nette Bezeichnung für eine schreckliche Sache , genau wie die Rede von "heiligen Krieg" , nur Floskeln , die den Normalsterblichen beruhigen soll .
 
O

Oo RavenSoul oO

Gast
Für Fee16 ein Text aus Wikipedia zu dem Thema

Diejenigen, die Wärter darstellen sollten, wurden mit Uniform, speziell von der Polizei geliehenen Gummiknüppeln und Sonnenbrillen ausgestattet; die Gefangenen wurden alle von dem „stellvertretenden Anstaltsleiter“ persönlich begrüßt. Danach wurde jeder Gefangene entlaust und dazu gezwungen, eine schwere Fußkette, einen Nylonstrumpf über dem Kopf und „Gefängniskleidung“ (Krankenhaushemd ohne Unterwäsche) zu tragen.
Die Gefangenen erhielten Nummern, die sie statt ihrer Namen zu verwenden hatten. Diese Nummern waren auch auf der Vorder- und Rückseite ihrer Kittel angebracht. Die Wärter mussten mit „Mr. Correctional Officer“ angesprochen werden. Im Falle eines Ausbruchs, so wurden die Wärter informiert, würde das Experiment abgebrochen werden. Ansonsten hatten die Wärter die Freiheit, eigenständig Regeln auszuarbeiten und alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um Ruhe und Ordnung im „Gefängnis“ zu wahren.
Die Gefangenen wurden immer zu dritt in eine Zelle gesperrt. Die Zellen waren nur so groß, dass gerade drei einfache Pritschen darin Platz hatten. Toiletten gab es in den Zellen nicht. Wenn ein Gefangener auf die Toilette musste, so musste er erst die Erlaubnis eines Wärters einholen. Dann wurde er - je nach Laune des Wärters - mit verbundenen Augen auf die Toilette geführt, damit er den Ausgang nicht sieht, oder eben nicht. Es kam vor, dass die Gefangenen die Eimer in den Zellen für ihre Fäkalien benutzen mussten, da die Wärter ihnen den Gang zur Toilette verweigerten. Dadurch roch das Gefängnis nach kurzer Zeit stark nach Kot und Urin, was die Atmosphäre in dem stickigen Kellergewölbe noch näher an die eines echten Gefängnisses brachte.
Anfangs probierten beide Parteien ihre Rollen erst aus, um zu sehen, wo ihre Grenzen lagen. Die Wärter riefen die Gefangenen zu beliebigen Tag- und Nachtzeiten aus dem Bett zu Zählappellen. Einerseits sollten die Gefangenen dadurch mit ihren Nummern vertraut gemacht werden und andererseits wollten die Wärter dadurch den Gefangenen ihre absolute Macht demonstrieren. Außerdem setzten die Wärter zur Bestrafung gern Liegestütze ein.
Bereits am Morgen des zweiten Tages brach ein Aufstand aus. Die Gefangenen blockierten die Zellentüren, rissen ihre Nummern von den Kitteln und zogen sich die Strümpfe vom Kopf. Die Wärter schlugen den Aufstand nieder, indem sie mit Feuerlöschern eisiges Kohlendioxid in die Zellen sprühten und die Gefangenen dadurch zwangen, die Türen freizugeben. Danach wurde allen Gefangenen die Kleidung und Betten entzogen. Ab diesem Zeitpunkt demütigten die Wärter die Gefangenen bei jeder Gelegenheit sehr stark. Die Ordnung war jedoch größtenteils wiederhergestellt.
Indem sie einige teilweise willkürlich ausgewählte Gefangene bevorzugt behandelten, brachen die Wärter die Solidarität unter den Gefangenen und verhinderten so weitere koordinierte Aktionen der Gefangenen.
 
O

Oo RavenSoul oO

Gast
Teil 2

Eskalation und Abbruch des Experiments [Bearbeiten]
Das Experiment geriet sehr schnell außer Kontrolle. Nach drei Tagen zeigte ein Gefangener extreme Stressreaktionen und musste entlassen werden. Einige der Wärter zeigten sadistische Verhaltensweisen, speziell bei Nacht, wenn sie vermuteten, dass die angebrachten Kameras nicht in Betrieb waren. Teilweise mussten die Experimentatoren einschreiten, um Misshandlungen zu verhindern. Nach nur sechs Tagen (zwei Wochen waren ursprünglich geplant) musste das Experiment abgebrochen werden; insbesondere, weil die Versuchsleiter feststellten, dass sie selbst ihre Objektivität verloren, ins Experiment hineingezogen wurden und gegen den Aufstand der Gefangenen agierten.
Bei Beendigung des Experiments hatten 4 Gefangene emotionale Zusammenbrüche erlitten und hatten aus dem Gefängnis entlassen werden müssen. Ein anderer Gefangener bekam einen psychisch bedingten Hautausschlag, als er erfuhr, dass sein Bewährungsgesuch abgelehnt worden war. Der Rest der Gefangenen versuchte, die Situation durch Unterwürfigkeit zu meistern und den Befehlen der Wärter so korrekt wie möglich Folge zu leisten. Die Gruppe der Gefangenen war zerschlagen, jeder war nur noch ein Einzelner, auf sich allein gestellter aufs Überleben fixierter am Boden zerstörter Mensch.
Am 20. August 1971 wurde das Experiment beendet. Treffen mit Beteiligten ein Jahr danach zeigten, dass bei keinem Beteiligten psychische Spätfolgen aufgetreten waren.
 

chimaira

Aktives Mitglied
Jo, generell muss ich auch Mike zustimmen: Ich persönlich bin der Meinung, dass keiner von uns sagen kann, dass er so nicht reagiert hätte. Und auch Stan hat Recht, wenn er sagt, dass das nichts neues ist.

Ich habe vor etwa 2 Wochen einen Film auf Vox gesehen, eher eine Doku. Dort hat ein Fernsehteam aus Amerika 2 Wochen lang ein KH in Bagdad gefilmt, und den üblichen Tagesablauf festgehalten.
Jeden Tag Dutzende von Verletzten, die bei Bombenattentaten verletzt wurden. Die Soldaten, die überlebten, waren zum Teil derartig traumatisiert, dass sie nicht sprechen konnten, sich nicht bewegten, nur heulten oder beteten. Sie hatten erlebt, wie ihren PArtnern die Arme oder Köpfe weggefetzt wurden, lagen eventuell stundenlang neben ihnen...
Das Neue an diesem Krieg ist übrigens die hohe Verletztenzahl: In Vietnam wären viele dieser Soldaten gestorben.

Was ich meine ist: Diese Menschen leisten da unten Unglaubliches, im Positiven wie im Negativen. Was sie erleben, sehen wir, wenn überhaupt, um 20.15 auf RTL. Solche Reaktionen sind einfach nur menschlich... traurig, aber wahr.
 
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