Cheney,
wenn Amerika so toll ist, warum ziehst Du nicht dorthin, Du könntest freiwillig zur Armee gehen und dort Dienst tun!
der Che.G
Hi Che.Ge ,
das dachte ich mir auch schon. Aber er will ja dich und mich "bekehren" .
Wahrscheinlich braucht er noch ein paar Dumme für die Front ....
Und hier meine "Morgen-Lektüre" extra für Cheney:
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Iwo Jima
von Bill Bonner
General Kurbayashi wusste, dass seine Zeit gekommen war, lange ehe die Waffen am 19. Februar 1945 das Feuer eröffneten. Er hatte schon an seine Frau geschrieben, um ihr Lebewohl zu sagen. Er hatte sein Seppuku Schwert vorbereitet. Und jetzt lagen vor ihm 880 Schiffe mit 110.000 Soldaten. Und jeder einzelne dieser kämpfenden Menschen wollte seinen Tod.
Und so begann die Schlacht von Iwo Jima. Zuerst ein Bombardement vom Meer aus, das jeden einzelnen Stein auf einer Insel erschütterte, die kleiner ist als Manhattan ... und dann kamen die schweren Bomber, um das Ziel weich zu machen.
Vergangene Nacht habe ich mir den Film „Flags of our Fathers“, angesehen. Henry fand ihn ein „bisschen lahm“. Ich war jedoch unterhalten und fasziniert. Ich habe mich schon lange mit der Frage des Mutes befasst. Das war, im weitesten Sinne, ein Film über dieses Thema.
Der Film von Clint Eastwood erzählt die Geschichte der Männer, die das Sternenbanner auf dem Surbachi bei Iwo Jima errichteten ... und die drei von ihnen, die es überlebten. Die anderen drei starben innerhalb weniger Tage nachdem die Flagge gehisst wurde.
Es war eine seltsame Schlacht. Und dieses hochgelegene Stück Land erobert und die Flagge gehisst zu haben, bedeutete noch lange nicht das Ende dieser Schlacht. Die Soldaten schafften es nach nur einer Woche der Kämpfe auf den Berg. Aber noch waren die 22.000 japanischen Soldaten auch dort ... und die meisten waren immer noch in der Lage zu kämpfen und hielten wenig davon, irgendetwas anders zu tun. Sie hatten sich versteckte Festungen gebaut, die in den Fels geschlagen und mit Zement und Stahl verstärkt wurden ... oft waren sie mit anderen Höhlen über kilometerlange unterirdische Gänge verbunden. Die amerikanischen Soldaten blickten sich um, aber sahen keine Feinde. Dennoch wurden sie auch weiterhin erschossen.
Die Japaner hatten weder die Insel verlassen, noch hatten sie aufgegeben. Sie waren in den Untergrund gegangen und dort war es fast unmöglich, sie zu erreichen.
Ich selbst habe nie an einer richtigen Schlacht teilgenommen. Das ist vielleicht der Grund, warum ich heute so gerne über Schlachten lese. Schlachten haben eine gewisse moralische Haltung; in der Politik tragen dumme und absurde Dinge oft dazu bei, dass man die Massen für sich gewinnt oder dass ein bestimmter Mensch gewählt wird. An den Märkten können Dummheiten einen reich machen – zumindest eine Zeitlang. Beides gilt nicht in Kriegen. Dummheit und Feigheit werden immer bestraft, aber wenigstens ist die Begeisterung – aus einer sicheren Entfernung – einnehmender.
Die drei überlebenden Teilnehmer an diesem Flaggenhissen in Iwo Jima wurden nach Amerika zurückgeschickt, während der Krieg weiter andauerte. Sie wurden die Küste rauf unter runter geschickt und man verlangte von ihnen, auf eine ganz andere Art ihre Pflicht zu erfüllen. Diesmal wollte die amerikanische Regierung, dass sie dazu beitragen, dass die amerikanischen Anleihen nach oben kommen. Die Soldaten taten, was man von ihnen verlangte und die Massen, die echte Helden vor sich sahen, brachten ausreichend Geld auf, um dafür zu sorgen, dass die Flugzeuge auch weiterhin fliegen konnten. Aber das ganze schien einen von den dreien doch mehr zu belasten als die anderen – er war ein Pima Indianer. Er kannte die Wahrheit. Er war einfach nur ein Soldat, der getan hatte, was man von ihm verlangte, aber kein echter Held.
Vielleicht sind manche Menschen für Betrug zugänglicher als andere. Vielleicht hatte er als Eingeborener Amerikaner sowieso schon seine Probleme, sich in die Gesellschaft einzugliedern. Was auch immer der Grund war. Dieser arme Soldat schien sich von dem Krieg nie wieder zu erholen ... und trank sich schließlich zu Tode.
Es ist selten, dass ein Soldat sich wegen dieser Dinge sorgt. Poeten quälen sich oft wegen der Wahrheit, des Mutes und der Schönheit. Und Frauen, die einen guten Instinkt haben, wenn es darum geht Betrug zu erkennen, neigen dazu, von reichen Feiglingen stärker angezogen zu werden, als von armen Helden. Aber ein wirklich kämpfender Mann denkt darüber nicht nach. Er deckt den Mann, der vor ihm steht ... und seine Deckung hängt von dem Mann hinter ihm ab. Er bittet nicht um mehr und stirbt sogar, wenn man es von ihm verlangt, ohne sich zu beschweren. Wenn man eine solche Schlacht sorgfältig untersucht, dann kann man die guten Soldaten für das was sie wirklich sind, schätzen und ehren – nicht nur als hohle Requisiten für Politiker und Finanzierungskampagnen.
Die japanische Strategie war einfach. Sie wussten, dass sie Iwo Jima nicht würden halten können. General Kuribayashi wurde die Mission erteilt, so viele Opfer wie möglich unter den Marines zu fordern und die Amerikaner dazu zu bringen, zweimal darüber nachzudenken, ob sie die Hauptinsel überfallen wollten. Man hielt General Kuribayashi für ein Genie auf seinem Gebiet. Er hatte in Kanada gelehrt und war durch die USA gereist. Er war Gelehrter und Aristokrat, dessen Wissen über den Krieg breit gefächert war.
Aber die Oberbefehlshaber in Japan wussten nichts von der wichtigsten Information, die sie gebraucht hätten. Die Amerikaner hatten eine Atombombe zu ihrer Verfügung, und sie brannten nur darauf, sie einmal auszuprobieren. Je mehr Opfer Kuribayashis Männer machten, desto mehr schien es Sinn zu machen, diese Bombe zu nutzen.
Rückblickend wäre es eine bessere Möglichkeit gewesen, die Insel zu verlassen und für den Frieden zu stimmen. Aber welcher kämpfende Mann würde das wollen? Das wäre fast eingestandene Feigheit.
Selbst ohne das Wissen von der Atombombe hätte ein wirklich mutiger japanischer Staatsmann zugeben müssen, dass dieser Krieg verloren war, denn die Japaner hatten keinen Brennstoff mehr ... sie hatten sowohl in der Luft als auch auf See die Kontrolle verloren. Ein solcher Staatsmann hätte sich den Konsequenzen gestellt und seinen Landsleuten hunderttausende weiterer Tote erspart.
Aber Mut ist selten, ganz besonders beim Militär. Ein guter Soldat ist bereit für sein Land und seine Kameraden zu sterben. Doch unter keinen Umständen wird er bereit sein, zu denken ... und damit riskieren, als Feigling abgestempelt zu werden. Es gibt keinen schlimmeren Beinamen als Feigling. Um diesen Beinamen zu vermeiden sind die Männer vom Militär bereit, die absurdesten und unglaublichsten Dinge zu tun.
Das galt vermutlich für die Japaner noch mehr als für die Amerikaner. Geübt in der unermesslich fordernden Samurai Tradition, verlangte man von den Japanern, dass sie bis zum letzten Mann kämpfen. Und von ihrem Befehlshaber wurde erwartet, dass er sich eher selber tötet, als in Gefangenschaft zu geraten. Jeder, sagte Kuribayashi zu seinen Soldaten, müsste zuerst 10 Amerikaner getötet haben, ehe er selbst niedergehen durfte. Und am Anfang der Schlacht haben seine Männer diese Zahl sogar noch übertroffen. Sie erschossen die Angreifer aus ihren versteckten Nestern. Am Strand oder in den Felsen fanden die Soldaten nur wenig Schutz. Und der Feind schien überall zu lauern. Sie hatten das erste Maschinengewehr noch nicht ausgemacht, da eröffnete irgendwo anders ein anderes das Feuer.
Das war die einzige Schlacht gegen die Japaner, in der Amerikaner mehr Verwundete zu beklagen hatten als der Feind – 26.000 verglichen mit 22.000 Fast alle Japaner wurden getötet. Viele töteten sich selbst, um der Gefangennahme zu entgehen – darunter auch der japanische Befehlshaber, der sich selbst in seinem Bunker mit seinem Schwert tötete, ehe die Marines ihn kriegen konnten.
Ich gebe zu, dass ich General Kurbayashi bewundere. Was er tat, verlangt Stärke und Selbstdisziplin. Aber ich würde ihn noch mehr bewundern, wenn er den Mut aufgebracht hätte, sich seinen Vorgesetzten zu widersetzen und aufzugeben.
Ich bewundere auch die Marines, die kämpften ... und die, die starben. Da die Japaner nicht bereit waren, aufzugeben, musste jeder versteckte Kaninchenbau gefunden und neutralisiert werden, einer nach dem anderen, mit entsetzlichen Kosten. Es war, als würde man „menschliches Fleisch gegen Stahlbeton schleudern“, sagt ein Kriegshistoriker.
Und menschliches Fleisch tat, was menschliches Fleisch nun einmal tut. Gegen die Felsen und den Beton von Iwo Jima geschleudert, starben 6.821 Marines. Mehr als ein Viertel der Ehrenmedaillen, mit denen die Marines im Zweiten Weltkrieg ausgezeichnet wurden, wurde für Aktionen in Iwo Jima verliehen – insgesamt 27, die meisten, die je an Soldaten in einer einzigen Schlacht verliehen wurden. Und Iwo Jima erwies sich unmittelbar darauf als sehr geeigneter Luftwaffenstützpunkt und als Landepunkt für beschädigte Flugzeuge, die auf dem Weg zurück von Japan hier notlandeten. Ob das fast 7.000 Tote und 26.000 Verwundete wert war, ist eine andere Frage.
Waren diese Männer – die Alliierten genauso wie die Japaner – Helden? Oder waren sie eher Idioten, die taten, was man von ihnen verlangte? Ich weiß es nicht. Darüber müssen die Götter entscheiden. Ich sage nur, wie es auf mich wirkt. Mein Herz sagt mir, dass sie tapfere Männer waren. Mein Hirn sagt, mir, dass sie von den Männern und der Maschinerie, die sie in den Tod geschickt haben, besseres hätten erwarten können. Mit dieser anderen Art der Tapferkeit, hätte keine der beiden Seiten töten ... oder getötet werden müssen. Aber diese Geschichte hätte dann keinen so guten Film abgegeben.
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