Hallo Cheney,
wenn ich dich richtig verstehe, ist die Gesellschaft, wie du sie dir vorstellst, ausschließlich rechts-konservativ, katholisch, deutschstämmig, heimatliche deutsche Werte pflegend... oder vergaß ich jetzt die Amerikaner... steig da gerade nicht durch. Soll keine Polemik sein! Nur irritiert mich deine Gleichsetzung von konservativ mit bodenständig/unflexibel, das wird dir die Gegnerschaft der bürgerlichen Rechten einbringen. Die wählen übrigens die Grünen, ganz nebenbei.
Ich fürchte, dass sehr viele nicht in dein Bild einer idealen Gesellschaft passen würden. Obwohl, was heißt würden, sie passen dir ja schon jetzt nicht. Was soll mit all denen geschehen? Sollen die auswandern? Aus den Augen, aus dem Sinn? Oder sollen sie katholisch werden und sich zu deinen Werten bekennen? Aber kannst du die gewinnen, die du ausschließt? Am Ende würdest du sehr einsam dastehen.
Du fühlst dich auch schnell persönlich angegriffen, wenn deine Religion in Frage gestellt wird. Und genau das unterscheidet dich von einem Christen, denn der ist Eigentum seines Herrn und fühlt nicht für sich selbst.
Es hat auf mich zu Anfang so gewirkt, als wolltest du Widerspruch provozieren, um dich als "richtigen" (verfolgten?) Christen zu profilieren. Inzwischen glaube ich das nicht mehr. Wenn du so vehement an deinen Vorstellungen festhältst, siehst du für mich aus wie jemand, der auf der Flucht ist, und dem das Wasser schon bis zum Hals steht. Auch dies sage ich nicht, um dich zu beleidigen.
Ich sehe in deiner naiven, demonstrativen Starrheit einen unbewussten Hilferuf. Es ist, als würdest du deinen Fundamentalismus hier auswalzen, um ihn selbst ad absurdum zu führen bzw. führen zu lassen. Aber da ist ja nichts dabei, und das sollte dir keine Feinde einbringen.
Christen sind Menschenfischer. Und ich muss sagen, manche Atheisten sind bessere Christen.
LG yoshuah