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Deutsche und internationale Politik

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pete

Sehr aktives Mitglied
Der Trend scheint dahin zu gehen, dass die beiden grossen "Volksparteien" immer mehr Wähler verlieren - man kann sagen, dass es bereits so ist.

Erstaunlich finde ich, dass in USA nicht ähnliches zu sehen ist. Republikaner und Demokraten - sollten die tatsächlich fast die gesamten Amerikaner repräsentieren ?

Peter
 
C

cheney

Gast
Hallo Pete,

ja der Trend geht eindeutig in diese Richtung. Ich denke das liegt daran das sowohl die SPD als auch die Union immer mehr an Profil verlieren.
Während die SPD seit Schröders Agenda 2010 in weiten Teilen der Bevölkerung nicht mehr als die Partei der sozialen Gerechtigkeit wahrgenommen wird, hat die Union das Problem das sie sich zunehmend ihrer Identität und ihrer Wurzeln entledigt. Wer sich heute als "konservativ" bezeichnet findet in der deutschen Parteienlandschaft einfach keine politische Heimat mehr. Die Union hat geradezu Angst davor als konservativ wahrgenommen zu werden. Dieser Trend zeichnete sich schon in den letzten Jahren der Ära Kohl ab.
Mir graut jetzt schon vor dem Tag, an dem die Grünen oder die PDS eine 20% + x Partei werden.

Warum es in den USA keiner Partei ausser den Demokraten und den Republikanern gelingt auch nur annähernd ein so großes Wählerpotenzial aufzubauen, weiss ich auch nicht! Ein interessantes Phänomen!

Cheney
 
Y

yoshuah

Gast
Warum es in den USA keiner Partei ausser den Demokraten und den Republikanern gelingt auch nur annähernd ein so großes Wählerpotenzial aufzubauen, weiss ich auch nicht! Ein interessantes Phänomen!
ich vermute, das hat sehr viel mit Geld zu tun. Die letzten Wahlkämpfe waren regelrechte Materialschlachten (z.T. auch Schlammschlachten), die hauptsächlich über das teure Medium Fernsehen ausgetragen wurden.

Hinter den Präsidentschaftskandidaten stehen einflussreiche Familienverbände, bei denen sich Firmenkapital und (deswegen?) sehr viel "Vitamin B" bündelt. Wie soll eine kleine Partei mit beschränkten Mitteln in diesem riesigen Land Präsenz zeigen?

Den Deutschen möchte ich unterstellen, dass sie weniger auf "politische Kaufkraft" reagieren und sich etwas detaillierter infomieren, und dass Wähler ihre Entscheidungen immer weniger aus Gründen der Familientradition oder der Zugehörigkeit zu einem Berufsstand treffen.
 
C

cheney

Gast
ich vermute, das hat sehr viel mit Geld zu tun. Die letzten Wahlkämpfe waren regelrechte Materialschlachten (z.T. auch Schlammschlachten), die hauptsächlich über das teure Medium Fernsehen ausgetragen wurden.

Hinter den Präsidentschaftskandidaten stehen einflussreiche Familienverbände, bei denen sich Firmenkapital und (deswegen?) sehr viel "Vitamin B" bündelt. Wie soll eine kleine Partei mit beschränkten Mitteln in diesem riesigen Land Präsenz zeigen?

Den Deutschen möchte ich unterstellen, dass sie weniger auf "politische Kaufkraft" reagieren und sich etwas detaillierter infomieren, und dass Wähler ihre Entscheidungen immer weniger aus Gründen der Familientradition oder der Zugehörigkeit zu einem Berufsstand treffen.
Ja da hat Yoshua recht. Bei den Republikanern zum Beispiel wird vor jeder Kongress oder Präsidentenwahl extra ein Komitee gebildet, welches das zu erwartende Spendenaufkommen seitens der Wirtschaft für den nächsten Wahlkampf schätzt. Ich denke mal das daß bei den Demokraten genauso ist. Da fließen echt unglaubliche Beträge!

Cheney
 
C

cheney

Gast
Im Moment wird ja viel über diesen Bericht der Baker Komission gesprochen. Man mag über diesen Bericht denken wie man will. Ich persönlich bin der Meinung das diese Komission einen wichtigen Grundstein für eine neue Strategie im Irak gelegt hat.
Robert Gates sagt das der Krieg im Irak nicht mehr zu gewinnen ist. Auch darüber lässt sich sicher streiten. Denn Fakt ist das die US Truppen dort kein einziges mal geschlagen worden sind. Deswegen ist ein Vergleich mit Vietnam auch vollkommen unsinnig.
Es darf den Amerikanern jetzt nicht darum gehen so schnell wie möglich abzuziehen und einen Scherbenhaufen zu hinterlassen wie damals in Südostasien. Es muss um die Befreiung einer Armee aus einer sinnlosen und nicht aussichtslosen Lage gehen. Und hier sind meiner Meinung nach die Europäer gefordert.
Deutschland kann hier als EU Ratspräsidentin eine entscheidene Rolle spielen.
Als vor zehn Jahren der Bosnien Konflikt zu eskalieren drohte, signalisierte Europa den Amerikanern das man den Konflikt mit typischer und altbewährter EU Diplomatie lösen würde. Europa scheiterte in einer geradezu fatalen Art und Weise, und biederte sich bei den Amerikanern an, in der Hoffnung auf militärische Hilfe. Diese bekamen sie dann auch.
Heute dürfen wir uns dieser Erinnerung nicht verweigern, und müssen zu unseren Bündnisverpflichtungen stehen. Nicht weil wir den Irakkrieg plötzlich gut finden müssen, sondern weil unsere amerikanischen Freunde uns brauchen! So wie wir sie damals gebraucht haben.

Cheney
 

mikenull

Urgestein
Der Krieg ist für die Amerikaner nicht erst verloren seit Bush diese Watsche von Baker bekommen hat. Das war alles seit langer Zeit zu beobachten.
Ich glaube auch nicht, daß die Amerikaner noch irgendwas im Irak zu melden haben. Sie sollten so schnell wie möglich abziehen und dem überfallenen Volk seinen Ölreichtum zurückgeben.
Und selbstverständlich muß die BRD und einige andere Europäer dem Irak beim Wiederaufbau helfen. In jeder Beziehung - aber nicht mit Waffen.

Wir sollten uns mal vor Augen halten was angerichtet wurde: Es gab 3000 amerikanische Soldaten, die gestorben sind und eine Unzahl von Verletzten und Schwerverletzten. Es sind eben nicht ein paar Liberale die um die Soldaten weinen - es sind Ehefrauen, Familien, Kinder, Arbeitskollegen, Freunde. Und wir sollten due verursachten 460 000 toten Iraker bei dieser Gelegenheit auch nicht vergessen, plus der ungenannten Zahl von Verletzten und Schwerverletzten. Auch das sind unschuldige Opfer - jeder soviel wert wie ein Amerikaner.

Wie die Amerikaner im ganzen nahen Osten ihr Gewicht wieder erlangen sollten, weiß ich auch nicht.
 

chimaira

Aktives Mitglied
Wenn sie das selbst mal wüssten...

Für die Amerikaner ist es schon unmöglich, einen Status quo herzustellen / aufrecht zu erhalten.
Dieser Krieg hat so viele Familien, Gerechtigkeit und Glauben zerstört, ob es allein mit einem Abzug getan ist, wage ich zu bezweifeln.

Ich weiß nicht, ob wir auf einen weiteren Religionskrieg zuschlittern. Genug Brennpunkte gibt es bereits. Die Juden sind wieder einmal Angriffspunkt und wunder Punkt zugleich und dadurch wirds nicht leichter!

Da sieht man, was man von Religion hat! Wahrscheinlich bin ich deswegen so gegen das unvernünftige Glauben (Bitte nicht angegriffen fühlen, Cheney).

Die Frage lautet, wie sich die unterschiedlichen Staaten zueinander entwickeln. Was passiert mit Israel? Welche Rolle nehmen in dieser Hinsicht die Amis ein? Wird der Iran mit Palästina gemeinsame Sache im Säbelrasseln machen und werden wir in Europa damit umgehen können? Werden wir Soldaten schicken oder zusehen?
 

mikenull

Urgestein
Allein mit einem Truppenabzug wird nichts in Ordnung kommen - das ist schon klar. Aber er ist die Voraussetzung dafür, daß es überhaupt nochmal besser werden kann. Entweder wird der Irak in drei Teile zerfallen oder die Mullahs aus dem Iraln werden die Macht übernehmen. Eigentlich genau das, was Bush verhindern wollte - aber nun kaum noch ändern kann. Man kann nur heilfroh sein - und Frau Merkel ist es - daß die Deutschen und Franzosen sich da raus gehalten haben und demnächst gefragt sein werden, wenn es um den Wiederaufbau geht. Und natürlich wird der führende Staat dieser Welt sich überlegen müssen, wie man in Zukunft Kriegstreiber, ja möglicherweise Verbrecher in der Regierung ausbremst und auf den Rat der Verbündeten etwas mehr gibt. Und den Europäern sei angeraten was die Franzosen schon immer auszeichnet: Nämlich eine distanzierte Haltung zu allem "guten" was da über den Ozean kommt.
 

chimaira

Aktives Mitglied
Das letzte, was du angesprochen hast, ist seit jeher meine Meinung: Deutschland sollte sich an den Franzosen orientieren und eine solide Freundschaft zu ihnen aufbauen.
Amerika ist zu weit weg (England daher uninteressant), als dass es uns von Nutzen sein könnte.
Schröder ging da in die richtige Richtung, auch wenn das nicht unbedingt zum Thema gehört!

Gruß
 
C

cheney

Gast
Was würde denn im Irak passieren wenn die Amerikaner von Heute auf Morgen abziehen sollten? Es würde wohl das totale Chaos ausbrechen. Das kann niemand ernsthaft wollen.
Die irakische Armee ist noch längst nicht soweit das sie alleine für Sicherheit sorgen könnte. Auch ich bin gegen militärische Interventionen seitens der Deutschen. Aber wir könnten z.B. helfen die irakischen Streitkräfte auszubilden. Und auch im Bereich der Infrastruktur im Irak könnten wir einiges tun. Aberjetzt mit dem Finger auf die Amerikaner zu zeigen und in Schadenfreude zu versinken, bringt gar nichts. Denn es kann auch nicht in unserem Interesse sein wenn Staaten wie der Iran oder Syrien versuchen Kontrolle über den Irak auszuüben.

Mike, ob dieser Krieg schon lange verloren ist, möchte ich mal vorsichtig bezweifeln. Ich denke das er nie in letzter Konsequenz seitens der Amerikaner geführt wurde.
Zu deinen Aussagen zum Thema Kriegsverbrecher in der US Regierung möchte ich mich nicht nochmal äußern. Du kennst meine Meinung dazu!

Cheney
 
Status
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