Mir ist unser Konkurrenzdenken auch ziemlich schleierhaft. Welchen Vorteil kann ich denn daraus ziehen, wenn ich mich an anderen messe?
Wenn ich etwas kann oder nicht kann ändert sich daran doch nichts durch den Vergleich mit anderen. Und ob ich es gut genug kann, zeigt mir das Ergebnis.
Sport war für mich immer dazu da, Bewegung und Spaß in mein Leben zu bringen, Geselligkeit, und auch um zu lernen und meine Fertigkeiten zu verbessern.
Wettkämpfe brauche ich dazu nicht.
Manchmal muss man sich nocht mal verbessern wollen. Sondern einfach genießen, was man da tut. Mit wem man es tut. Die Sonne. Die Atmosphäre.
Ist wie beim Mensch-ärgere-dich-nicht. Völlig egal, ob ich 10 von 10 Runden verliere, ich mag solche Abende. Gewinne ich, wird der Abend nicht besser.
Beruflich empfand ich es schon manchmal als lächerlich, auf welch verbissene Weise da um einen Posten gerangelt wird.
Kommt für mich gleich nach morgendlichem Run auf die Angebote im Supermarkt/Discounter.
Ich war 1 x zu früh bei Aldi - du lieber Himmel! Passierte mir nie wieder.
Zwar bin ich manchmal unzufrieden, weil ich mich in einem Bereich dümmer, ärmer, unfähiger und so weiter als andere Männer fühle
Kommt immer drauf an, beispielshalber als ich vor einem Restaurant geparkt habe, wo fast jeder auf dem Parkplatz ein besseres Auto hatte.
Aber wegen eines Autos? Da ärgert dich dein Mangel an Selbstwertgefühl, sonst kämst du gar nicht auf solche Gedanken und Gefühle.
Ich hätte es eher witzig gefunden, zwischen 'dicken Schlitten' aus einer kleinen Rostlaube auszusteigen.
Mir fällt da ein Bekannter ein, der einen relativ wertvollen Oldtimer fährt. Im Sommer. Im Winter steht der in der Garage und mein Bekannter besorgt sich für ein paar Hundert Euro ein 'Winterauto' , rostig, zerbeult, danach Schrott, käme nicht mehr durch den TÜV.
Damit steht er dann auch vor Edelschuppen. Ist ihm egal (ich stehe da nie, höchstens bei Einladungen, nicht meine Preisklasse 😉).
Blech und 4 Räder, ein Transportmittel, mehr sind Autos nicht. Fahren kann Spaß machen, geht aber auch ganz praktisch kleiner motorisiert. Ist doch egal.
Also beim Sport sich nicht mit anderen messen - wofür spiele ich dann Badminton oder Tennis?
Das macht ja gar keinen Sinn.
Treibst du gar keinen Sport?
Das ist genau diese Denkweise, verbunden mit Vorurteilen. Man kann sogar sehr gut bei einer Sportart sein, ohne das Bedürfnis zu haben, das sich oder anderen immer wieder beweisen zu müssen oder anderen seine Überlegenheit zu demonstrieren oder was da die Motivation hinter diesen Vergleichen ist.
Man kann sich sogar bewusst zurücknehmen bei Spielen (Tennis z. B.) u.a., um Mitspieler zu motivieren.
Man kann Lehrer werden und anderen helfen sich zu verbessern. So macht das z. B. meine Tochter. Und statt zu konkurrieren tauscht sie sich mit einer anderen Lehrerin aus, sie unterrichten sich auch mal gegenseitig, um von Tipps der anderen zu profitieren, und um Kunden rangeln sie auch nicht. Friedliche Co-Existenz.
Es liegt in der Natur der Sache, dass einem das erheblich weniger Spaß macht, wenn man nicht allzu viel drauf hat.
Es lebe das Vorurteil. 😁
Es kann sich lohnen, einen Blick über den Tellerrand zu wagen.
Ein Gürtel ist ja auch eine Bestätigung und ein Zeichen wie weit ich gekommen bin.
Schon, und will man den Sport zum Beruf machen, sind gewisse Qualifikationen nötig.
Aber sonst? Wozu braucht man diese Form der Bestätigung?