Ich, w, habe immer das Gefühl ich bin die Einzige, die so denkt. Allgemein ist es ein Thema worüber keiner sprechen will, denn es geht um Tod und das Sterben.
Ich bin jetzt 24 und ich merke seit circa 1 Jahr wie schnell die Zeit vergeht. Davor habe ich auch immer gedacht man lebt gefühlt ewig auf dieser Welt, aber jetzt bin ich geschockt. Ich schaue mir teils Fotos auf meinem Handy an und wenn ich dann sehe dass die teils schon 2 Jahre alt sind, dann bekomme ich ganz merkwürdige Gefühle. Es macht mir Angst. Wenn ich 75 werden würde hätte ich jetzt schon 1/3 meines Lebens weg. Wobei man ja auch beachten muss dass viele Menschen jung sterben, mehr als man vielleicht denkt. Es kann theoretisch jeden Tag passieren. Man kann auch Krankheiten bekommen, zum Beispiel Krebs, und dann jahrelang leiden.
Jetzt zum Punkt: Aus diesem Grund möchte ich für mich mein Leben wieder mehr genießen und auch mal verrückte Dinge tun und nicht immer nur lernen (bin Studentin mit Nebenjob) oder arbeiten. Und nein, ich bin keine Dauerstudentin. Ich bin in dem Alter im Studium, weil ich schon eine Ausbildung abgeschlossen habe und auch danach gearbeitet habe. Trotzdem kommt mir jetzt der Gedanke dass es mir Angst macht nur lernen und arbeiten zu sollen den Großteil der Zeit und dass ich so sein soll wie mir die Gesellschaft das vorgibt bzw. wie man eben zu sein hat. Auch keine verrückten Dinge zu tun. Alle in meinem Umfeld sind nur am Lernen oder am Arbeiten, alle sind so perfekt. Super geregeltes Leben, keiner macht mal was verrücktes. Ich habe etwas ziemlich verrücktes getan und meine Mutter ist extrem sauer auf mich deswegen, sie möchte nichtmal mehr mit mir sprechen. Ich habe damit keinem geschadet und es war auch nichts schlimmes, aber es war eben etwas sehr ungewöhnliches was andere Leute nicht machen würden. Es ging um das Thema Dating. Der Grund dafür, dass ich es getan habe war eben auch meine Erkenntnis darüber wie kurz das Leben ist und wie schnell es vorbei sein kann. Deshalb dachte ich mir ich möchte es jetzt einfach mal genießen.
Ich lebe auch nur noch nach Gefühl und nicht mehr nach Kopf. Dafür kann ich mir auch viel anhören von meinem Umfeld. Sowas wie dass ich mal meine Gefühle in den Griff bekommen muss und auch mal nachdenken soll und dass dieses und jenes rein logisch keinen Sinn macht zu tun auch wenn ich es gerne tun würde und es mich traurig macht es nicht tun zu sollen. Mir wird immer nur gesagt ich muss mein Studium und Arbeit priorsieren.
Alle fragen einen immer nur "Wie läuft das Studium?", aber keiner fragt mal wirklich interessiert "Wie geht es dir?"
Hat noch wer solche Gedanken? Oder versteht mich jemand? Ich überlege deswegen in Therapie zu gehen, aber ich weiß auch nicht was das ändern sollte.