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"Kostenbeteiligung" für Urlaub für Freundin mit weniger Geld

Ronis

Mitglied
Wir planen zu fünft ein verlängertes Wochenende Anfang Dezember. Wir, das sind vier berufstätige Erwachsene und eine, die noch an Ihrem Master ist.

Nenne wir die Studentin mal Anna. Anna hat das Wochenende überhaupt erst vorgeschlagen und hat angeboten, es zu organisieren. Sie hat eine Destination und ein Hotel in Deutschland ausgewählt und Zugverbindungen rausgesucht. Vor der defintiven Buchung hat ann uns nochmal gefragt, ob das für uns alle in Ordnung ist und ob das so ist, wie wir uns das vorstellen. Nachdem wir alle unser Einverständnis gegebn haben, ist Anna mit ihrer "Kostenbeteiligung" gekommen:

Da sie weniger als wir verdient, wünscht sie, dass wir uns an ihren Kosten beteiligen. Da Sie mit ihrem Teizeitjob neben dem Studium nur ca. 60% von dem verdient, was wir als Vollzeitberufstatige verdienen, sei es nur fair, dass wir alle je 10% von Ihrem kosten tragen. Sprich: Die Kosten sind bei ca. 500 Euro pro Person für das Wochenende mit allem drum und dran. Ihre Idee ist, dass jeder von uns Ihr noch 50 Euro überweist, weil dann sind die Kosten fair entsprechend den einkommen verteilt. Ich war die erste, die das in der Chatgruppe gesehen hat, und war etwas erstaunt, und habe Anna gefragt, ob sie ihre Gedanken etwas erläutern könne. Ich habe nie erlebt, dass man Kosten für eine gemeinsame Unternehmung nach Einkommen aufteilt. Sie meinte sofort, dass das in Ihrer Familie immer so gemacht wird bei gemeinsamen Urlauben. Die Eltern zahlen etwas mehr, die Kinder etwas weniger. In der Familie kann ich es nachvollziehen, aber unter Freunden finde ich das unüblich.

Anna hat sich dann weit und breit angefangen zu erklären, wie teuer im Moment alles sei und wie schwierig es sei, als Studentin über die Runden zu kommen. Das glaube ich Ihr alles. Ein Freund hat dann vorgschlagen, dass wir statt Geld rumschieben einfach je einen Betrag Ana schenken, der dann als verfrühtes Weihnachtsgeschenk gilt. Das wollte Anna aber nicht, da es ihr um Fairness geht. Deswegen war mein Vorschlag: Anstatt Hotel nehmen wir uns eine Ferienwohnung, anstatt ins Restaurant kochen wir selber und anstatt der teuren Wellnessabend machen wir etwas gemütliches gemeinsam. Da habe über FeWo direkt rasch geschaut, da kommen wir über den Daumen gepeilt mit der Hälfte des Budgets durch. Und dann gehen wir einmal schön essen und laden Anna ein. Aber auch damit ist Anna nicht einverstanden, das es unlogisch sei, dass wir unsere Erwartungen wegen ihr absenken sollen. Es sei nicht fair, wenn wir alle Abstriche machen müssen. Sie bleibt dabei, dass die fairste und simpelste Lösung sei, dass wir einfach je ihr eine Kostenbeteiligung geben sollen, dann sei alles fair verteilt und niemand stehe irgendjemandem in der Schuld. Das ist in ihrer Perseptkive absolut logisch und fair.

Ich habe danach Anna angerufen da sich mir die Logik entzieht: Wieso organisiert sie eine Reise, die ausserhalb ihres Budgets liegt? Wieso ist es fair und logisch, wenn wir dann mehr zahlen müssen? Ich weiss, dass Anna keine bösen Absichten hat, aber böse Zungen könnten ihr unterstellen, teure Ferien auf die Kosten anderer machen zu wollen. Das ist garantiert nicht der Fall. Aber mir verschliesst sich, warum es keine akzeptable Lösung ist, dass wir einfach was günstigeres machen. Das ist für mich das Logische: Wenn einer aus der Gruppe erwähnt, dass eine Aktivität zu teuer ist, dann schaut man als Gruppe, dass man ein Alternative findet, die für alle passt. Hab ich als Studi auch gemacht, wenn Berufstätige etwas vorgeschlagen haben, das zu teuer war. Dann ahbe ich einfach gesagt, dass ich mir das gerade nnicht leisten kann und etwas günstigeres vorgeschlagen. Vor allem, da FeWo und selber kochen hier für alle ausser Anna selber akzeptabel wäre.

Anna selber meint aber, es sei absolut üblich, dann man sich Geld überweist. Man geht gemeinsam essen und eine Person hat ein kleineres Budget? Die mit dem grösseren budget überweist der anderen einen Betrag. Man trifft sich und das Bahnticket der einen Person war teurer als das der anderen? Man überwesit sich einen Betrag. Für mich ist diese Denkweise fremd, aber vielleicht lebe ich ja hinter dem Mond? Ist das heute so üblich, dass man sich unter freunden ständig geld rumschiebt?

Jedenfalls ist Anna jetzt so sauer dass wir ihre "Logik" nicht verstehen und will gar nicht mehr kommen.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
mir erschließt sich nicht die Logik, sich gegen den Vorschlag von Anna so zu sperren.
ihr seid Erwachsene und Hotel etc. ist eine schöne Sache, es geht um die Gemeinschaft. ich kenne das mit dem Geldverschieben auch nicht, wenn dich das stört, könnt ihr die Gesamtsumme prozentual verteilen, so, dass ihr Anna kein Geld schicken müsst.... aber die 50.- an sich verliert ihr Vollverdiener doch im Auto. So ein Theater.
Noblesse oblige.
 

MSO

Mitglied
Ich war selbst 5 Jahre lang Studentin mit geringerem Einkommen und hab sowas noch nie erlebt. Auf der einen Seite möchte sie nicht, dass ihr nur wegen ihr auf "Luxus" verzichtet und auf der anderen Seite sollt ihr für sie diesen Luxus finanzieren. Ich würde da nix bezahlen, ihr erklären, dass Selbstgekochtes und eine Ferienwohnung genau so toll sind wie Essen gehen und ein Hotel und wenn sie sich weiter wehrt, es dann darauf ankommen lassen und sie daheim lassen.

(Ich bezahle bspw. oft meinem Bruder etwas, weil er sich momentan in einer Ausbildung befindet und demnach wenig verdient. Aber einer Freundin einfach so 50€ zu schenken für etwas, was SIE ausgesucht hat, finde ich dreist. Egal, wie viel ich verdiene, die Einstellung dieser Anna ist für mich ebenfalls fremd. Es liegt nicht an ihr, euer Geld zu zählen und für sich selbst zu verplanen.)
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Man geht gemeinsam essen und eine Person hat ein kleineres Budget? Die mit dem grösseren budget überweist der anderen einen Betrag. Man trifft sich und das Bahnticket der einen Person war teurer als das der anderen? Man überwesit sich einen Betrag.
wir haben das zu Schülerzeiten so gemacht, dass der, der weniger Geld hat, den bezahlen ließ, der mehr Geld hatte und dann hat der mit weniger Geld dem Zahlenden so viel gegeben, wie er konnte. Also genau umgekehrt: Ihr bezahlt und Anna gibt euch dann das, was sie zahlen kann. ihr untereinander rechnet dann annas betrag ein.
 

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