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Wer mag auch keine Weihnachtsmärkte (mehr)?

Aubree

Aktives Mitglied
Es gibt so schöne Erlebnis-Weihnachtsmärkte, oder die Mittelalter-Weihnachtsmärkte, alle über einen Kamm zu scheren und nur mies zu machen, finde ich nur daneben.
Wem es nicht gefällt oder er denkt, dass er in Zukunft nun in Armut leben muss weil er sich dort so überhaupt nichts mehr leisten kann, der sollte dort lieber wegbleiben.
Aber bitte unterlasst den Versuch, ständig den Anderen ihre Weihnachtsvorfreude zu vermiesen.
 
G

Gelöscht 120331

Gast
Ich habe ja mit Weihnachten und somit auch Weihnachtsmärkten nichts zu tun, aber letzte Woche bin ich an einem kleinen Markt vorbeigelaufen und sofort den Geruch von abgestandenem Fett und was weiß ich noch allem wahrgenommen...Man sollte echt gut überlegen, ob man dort etwas essen möchte.
 

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

4,50€ für Glühwein und 5,00€ für Crêpes (= 1 Esslöffel Mehl mit Puderzucker) sind echt Wucher! Sollen sie ihren Mist selber saufen und fressen! Als Familie wird man davon ja arm!

Außerdem: Heutzutage muss man auf dem Weihnachtsmarkt leider immer mindestens eine LKW-Länge Abstand halten, daher verzichte ich gerne ;)

LG,
SFX
 

kasiopaja

Urgestein
4,50 / 4 Euro hat der Glühwein schon letztes Jahr gekostet. So teuer finde ich das jetzt auch nicht, wenn es ein guter Glühwein ist.

Und warum muss man eine LKW-Länge Abstand halten?
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Die Standbetreiber müssen tausende Euros Gebühren an Stadt und Gemeinde entrichten. Dann kann man keine Bratwurst mehr für 1,50€ an den Mann bringen.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Also wenn Du Baujahr 1955 bist , hast Du bestimmt als Kind mitbekommen, dass man die Doppelrahmstufe bzw. Doppelfettstufe eingeführt hat.
Das war ein reiner Konsumgedanke.

Der Weihnachtsmarkt wird gemacht , weil der Jahresumsatz zu Weihnachten um die 27 % liegt.

Auch in meiner Kindheit waren Weihnachtsmärkte mit den heutigen nicht zu vergleichen, es gab viel weniger Buden und Aktionsbereiche es gab ein Kinderkarussell mit Weihnachtsfiguren, es gab Glasbläser und Handwerker, die wirklich am Stand Dinge produzierten, die man mit nehmen konnte ohne zu verarmen, wenn man nicht viel Geld hatte.
Da wir als ich Kind war nicht viel Geld hatten, ist mir aber noch ganz klar im Ohr , wie meine Erwachsenen, sich damals über die Preise beklagten, nämlich das das überteuert ist.

Eigentlich verbindet der Mensch mit Weihnachten in unserem kulturhistorisch christlichen Raum den Samaritergedanken.
ST Martin teilt den Mantel mit dem Bettler ( frage mich bis heute warum der nicht den Bettler auf das Pferd gesetzt hat und selbst gelaufen ist( schließlich ist ein Pferd wärmer als ein halber Mantel ...gut vielleicht war ja schon da in meiner Kindheit der Denkfehler) die wollten garnicht das geben im Vordergrund steht, sondern die Geste- also der Reiche gibt was , damit die Armen was haben , so wars im Grunde in vielen Ecken, da wurden die Märkte noch gesponsert um zu zeigen, das man kann, aber die Mittel waren eben viel begrenzter
der Gedanke war aber sicher nicht das was medial als "Fest der Liebe" so propagiert wird grade in den Kitsch Disney Santa Filmen ist die heile Welt Nummer fester Bestandteil, wohl weil es medial einfacher darzustellen ist ( während man dabei noch Geld scheffelt ) als es real umzusetzen....
da retten nicht ein paar alte Hundedecken und ein paar Löffel Suppe einmal im Jahr die Weltlage, da müssen ganz andere Geschütze aufgefahren werden......

der Konsum hält das System am Leben, also ich finde es gut das Wasser halbwegs sauber aus dem Hahn kommt, so sauber das ich es trinken kann, ohne Bedenken.

Ich finde es gut das Strom aus der Steckdose kommt, Essen verfügbar ist.

Aber für jemanden der die Lage auf der Welt wirklich erkannt hat ist jede Energieverschwendung im Grunde im Moment ein Schlag ins Gesicht.

Die Atmosphäre war also auf den kleinen etwas persönlicheren Märkten oft besinnlicher , weil da musste wett gemacht werden, was man nicht hatte ....

meine Großmutter hatte zu Weihnachten eine Orange bekommen, die einzige im ganzen Jahr, bis zum zweiten Weihnachtstag hat sie sie unter ihrem Kopfkissen gehortet und beschützt, und am zweiten Weihnachtstag hat sie sie in so viele Stücke geschnitten wie Familie da war ......damit jeder ein Stück hat , das war ihr " Weihnachtsgeschenk" .

Die Zahl der Feste die hier im ganzen Jahr gefeiert werden hat sich eklatant erhöht, da gibt es fast jedes WE was " besonderes " ein Fest zum Flanieren, komischerweise hat man auf keinem dieser Feste ein Problem sein Geld loszuwerden.....
also sind die im Grunde ja für den Konsum gemacht oder um das schlechte Gewissen zu beruhigen, was soll die Geste den Leuten, denen ich das ganze Jahr das Geld aus der Tasche gezogen hab, einmal im Jahr zu beschenken, ach so , damit es ihnen nicht auffällt .....
 

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