Marika46
Mitglied
Liebes Forum,
ich habe vor einigen Monaten schon mal in der Rubrik "Familie" über meine jüngere Tochter (17) geschrieben. Sie war schon immer ein Problemkind, das sich viel langsamer entwickelte als ihre ältere Schwester. Auffällig waren von Anfang an motorische Probleme und eine extreme Langsamkeit in allem und große Ungeschicklichkeit, so dass sie ganz oft über etwas stolperte oder mit dem Rad stürzte. Für die Kinderärztin war das alles kein Anlass zur Sorge. Sie war auch der Ansicht, die Probleme würden sich irgendwann verwachsen. Haben sie aber nicht, da meine Tochter bald erwachsen ist.
Sie besucht die 10. Klasse einer Realschule und wurde dort nie richtig akzeptiert. Anfangs waren ihre Leistungen noch durchschnittlich, doch seit der 7. Klasse ging es steil bergab. Französisch ist das einzige Fach, wo sie gute Noten hat. In Englisch und Deutsch hat sie Dreien auf dem Zeugnis. In allen anderen Fächern ist sie schlecht, beteiligt sich auch wenig am Unterricht.
Sie wird nicht nur regelmäßig von ihren Klassenkameraden gehänselt, sondern auch von den Lehrern häufig runtergemacht. Ihr Mathelehrer ließ sie schon einige Male die Lösungen von der Hausarbeit vorlesen, obwohl schon nach 2 falschen Lösungen klar war, dass meine Tochter den Stoff nicht verstanden hatte und der Rest auch falsch sein würde. Er ließ sie vorlesen bis sie in Tränen ausbrach. Als er ihr vor kurzem eine Fünf in der Mathearbeit zurückgab, sagte er, sie solle sich "einbalsamieren".
Ihr Religionslehrer verstand nicht, warum sie in Französisch gut ist, aber in den anderen Fächern eine "wahre Niete".
Ihr Physiklehrer sagte, sie habe halt einen kleinen Kopf, da würde nicht viel reinpassen! Das geht für mich schon in Richtung Mobbing.
Beim Schwimmunterricht, wo sich meine Tochter ihren Worten nach wirklich anstrengte, kritisierte ihre Sportlehrerin, sie würde nicht schwimmen, sondern baden. Es war jahrelang demütigend für meine Tochter, beim Wählen des Teams für Ballspiele immer als Letzte auf der Bank zu sitzen. Vor kurzem schloss die Sportlehrerin sie deshalb bei solchen Spielen aus und sagte, dass sie besser nur noch Schiedsrichterin sei.
Gespräche mit dem Klassenlehrer brachten keine Verbesserung, da er leider auch nicht viel von meiner Tochter hält. Er sagte, sie sei nicht nur wenig selbstbewusst, sondern auch schwerfällig im Lernen und auffällig langsam.
Einige User haben mir aufgrund meines Beitrags im Sommer geraten, meine Tochter neurologisch untersuchen zu lassen. Es wurde vermutet, sie könnte eine Form von Epilepsie oder ADS haben. Beides wurde bei den Untersuchungen ausgeschlossen. Der Neurologe sprach nur von ein paar auffälligen Wellen im EEG, die aber bei Kindern keinen pathologischen Wert haben müssen. Abgespeist wurde ich mit den Worten: "Akzeptieren Sie, dass Ihre Tochter nicht zu den Superschlauen gehört. Es muss auch solche Menschen in unserer Leistungsgesellschaft geben".
Meine Tochter leidet selbstverständlich darunter, wie sie in der Schule behandelt wird und hat schon jetzt große Angst vor dem Berufsleben. Mal mit einem Psychologen sprechen möchte sie aber nicht. Sie sagt, dass man dann den Stempel "bescheuert" bekomme. Diese Denkweise kann ich angesichts ihres Alters auch nachvollziehen.
Wie kann ich meiner Tochter helfen?
Es grüßt euch
Marika
ich habe vor einigen Monaten schon mal in der Rubrik "Familie" über meine jüngere Tochter (17) geschrieben. Sie war schon immer ein Problemkind, das sich viel langsamer entwickelte als ihre ältere Schwester. Auffällig waren von Anfang an motorische Probleme und eine extreme Langsamkeit in allem und große Ungeschicklichkeit, so dass sie ganz oft über etwas stolperte oder mit dem Rad stürzte. Für die Kinderärztin war das alles kein Anlass zur Sorge. Sie war auch der Ansicht, die Probleme würden sich irgendwann verwachsen. Haben sie aber nicht, da meine Tochter bald erwachsen ist.
Sie besucht die 10. Klasse einer Realschule und wurde dort nie richtig akzeptiert. Anfangs waren ihre Leistungen noch durchschnittlich, doch seit der 7. Klasse ging es steil bergab. Französisch ist das einzige Fach, wo sie gute Noten hat. In Englisch und Deutsch hat sie Dreien auf dem Zeugnis. In allen anderen Fächern ist sie schlecht, beteiligt sich auch wenig am Unterricht.
Sie wird nicht nur regelmäßig von ihren Klassenkameraden gehänselt, sondern auch von den Lehrern häufig runtergemacht. Ihr Mathelehrer ließ sie schon einige Male die Lösungen von der Hausarbeit vorlesen, obwohl schon nach 2 falschen Lösungen klar war, dass meine Tochter den Stoff nicht verstanden hatte und der Rest auch falsch sein würde. Er ließ sie vorlesen bis sie in Tränen ausbrach. Als er ihr vor kurzem eine Fünf in der Mathearbeit zurückgab, sagte er, sie solle sich "einbalsamieren".
Ihr Religionslehrer verstand nicht, warum sie in Französisch gut ist, aber in den anderen Fächern eine "wahre Niete".
Ihr Physiklehrer sagte, sie habe halt einen kleinen Kopf, da würde nicht viel reinpassen! Das geht für mich schon in Richtung Mobbing.
Beim Schwimmunterricht, wo sich meine Tochter ihren Worten nach wirklich anstrengte, kritisierte ihre Sportlehrerin, sie würde nicht schwimmen, sondern baden. Es war jahrelang demütigend für meine Tochter, beim Wählen des Teams für Ballspiele immer als Letzte auf der Bank zu sitzen. Vor kurzem schloss die Sportlehrerin sie deshalb bei solchen Spielen aus und sagte, dass sie besser nur noch Schiedsrichterin sei.
Gespräche mit dem Klassenlehrer brachten keine Verbesserung, da er leider auch nicht viel von meiner Tochter hält. Er sagte, sie sei nicht nur wenig selbstbewusst, sondern auch schwerfällig im Lernen und auffällig langsam.
Einige User haben mir aufgrund meines Beitrags im Sommer geraten, meine Tochter neurologisch untersuchen zu lassen. Es wurde vermutet, sie könnte eine Form von Epilepsie oder ADS haben. Beides wurde bei den Untersuchungen ausgeschlossen. Der Neurologe sprach nur von ein paar auffälligen Wellen im EEG, die aber bei Kindern keinen pathologischen Wert haben müssen. Abgespeist wurde ich mit den Worten: "Akzeptieren Sie, dass Ihre Tochter nicht zu den Superschlauen gehört. Es muss auch solche Menschen in unserer Leistungsgesellschaft geben".
Meine Tochter leidet selbstverständlich darunter, wie sie in der Schule behandelt wird und hat schon jetzt große Angst vor dem Berufsleben. Mal mit einem Psychologen sprechen möchte sie aber nicht. Sie sagt, dass man dann den Stempel "bescheuert" bekomme. Diese Denkweise kann ich angesichts ihres Alters auch nachvollziehen.
Wie kann ich meiner Tochter helfen?
Es grüßt euch
Marika