Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Tochter wird in der Schule ständig kritisiert und verzweifelt!

G

Gelöscht 128256

Gast
Ich komme zurück auf #7.

17 Jahre - höhere Klasse Realschule.
Wir hatten eine Klassenkameradin, die öfters von unserem Bio-Lehrer angemault wurde.
Einmal stand er neben ihrer Schulbank, sah auf sie herunter und sagte laut: "Die Wimpern ölt sie sich auch noch."
Die Klassenkameradin sagte nichts, ging aber in der Pause ans Lehrerzimmer - und sagte dort zu ihm: "Meine Wimpern sind NICHT geölt. Die sind so."
Irgendwie blieb ihm die Sprache weg. Jedenfalls hat er sie da nicht und später nie wieder angemault.

***
Die Klassenamerdin war eigentlich eher schüchtern.
Dass sie hier aber den Mut aufbrachte, den Lehrer "zu korrigieren", hatte ihr sehr geholfen.

Meinst Du, Deine Tochter könnte so etwas auch schaffen?
 

Marika46

Mitglied
Danke für die vielen Antworten!

Ich kann nicht auf alles eingehen, aber ich versuche mal, die meisten Fragen von euch zu beantworten.

Meine Tochter ist mit 17 Jahren bei uns noch schulpflichtig. Außerdem möchte sie selbst nicht die Schule abbrechen, sondern die mittlere Reife erreichen.
Ich hoffe sehr, dass sie das schafft, denn sie hat in vielen Fächern eine Vier und in zwei Fächern (Mathe und Physik) bekommt sie auf dem Halbjahreszeugnis eine Fünf.
Mathe ist wirklich ihre größte Schwachstelle. Ich organisierte ihr schon vor 4 Jahren eine Nachhilfe, aber es ist leider wenig erfolgreich. Meine ältere Tochter, die auf dem Gymnasium war, hat nicht die Geduld, ihrer Schwester zu helfen.
Was Physik betrifft: vor den Sommerferien sagte der Lehrer meiner Tochter doch tatsächlich, dass er ihr auf dem Zeugnis "großzügigerweise" eine Fünf statt der verdienten Sechs gebe, da sie sonst ja das Schuljahr wiederholen müsse! Sie war völlig fertig, als sie mir das erzählt hat.

In der 8. Klasse habe ich mit meiner Tochter über einen Schulwechsel gesprochen, obwohl sie dann einen wesentlich längeren Schulweg hätte. Meine Tochter wehrte sich aber dagegen, weil sie in der Klasse endlich eine Freundin gefunden hatte. Das Mädchen ist aufgrund eines Sprachfehlers auch Außenseiterin. Es freut mich, dass sich die beiden angefreundet haben, auch wenn die Eltern das Ganze mehr von der nützlichen Seite sehen. Wenn sie sich treffen, sollen sie nach Möglichkeit lernen. Der Vater begrüßte meine Tochter beim ersten Kennenlernen: "Du bist also die L....., die so schlecht in Mathe ist". Dafür ist die Freundin schlecht in Französisch.

Möglich ist, dass MEIN mangelndes Selbstbewusstsein auf meine Tochter abgefärbt hat. Manchmal gebe ich ihr aber auch Tipps, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten kann. Doch sie hat große Probleme, sich zu behaupten.
Es hat aber auch schon Situationen gegeben, wo ich mich für sie eingesetzte habe. In der 5. und 6. Klasse hatte meine Tochter eine Deutschlehrerin, die es auf sie abgesehen hatte und ihr in den Klassenarbeiten eine Fünf nach der anderen verpasste. Was meiner Meinung nach überhaupt nicht gerechtfertigt war, außer einmal, wo sie das Thema verfehlt hatte. Ich führte ganz selbstbewusst ein Gespräch mit dieser Lehrerin. Da sie aber auf ihren Standpunkt beharrte, ging ich zum Direktor. Der meinte nur, ich müsse das verstehen, die Lehrerin sei nicht verheiratet und habe wohl deswegen gewisse Defizite... Mir fiel dazu nichts mehr ein! Doch immerhin hat das Ganze seinen Zweck erfüllt. Meine Tochter hatte daraufhin in den Arbeiten immer eine Drei.

Beim Klassenlehrer habe ich die Probleme meiner Tochter mit den Lehrern und dem Mobbing natürlich auch angesprochen. Doch er wusste keinen Rat, ist selbst ein unsicherer Mensch, der Konflikte vermeiden will.

Ich glaube nicht, dass meine Tochter mit der Schulform ansich überfordert ist. Schließlich gibt es Fächer, wo sie bessere Noten haben könnte wie Geschichte, Erdkunde und Biologie, wo es vielfach um reines Lernen geht und weniger um Analysieren und Zusammenhänge verstehen. Doch sie traut sich kaum, sich am Unterricht zu beteiligen, weil einige Klassenkameraden sie bei einer falschen Antwort oder einem Versprecher sofort auslachen. Kein Wunder, dass sie immer so weitermachen, wenn kein Lehrer meine Tochter verteidigt.

Schon bald steht das Thema Berufswahl an.
Es kamen hier Vorschläge wie Einzelhandel oder Arztpraxis, aber da wäre meine Tochter in Stresssituationen total überfordert. Das ist nicht nur meine Meinung. Sie selbst sieht das auch so. Ich habe ihr geraten, sich bei der Stadtverwaltung zu bewerben, aber sie sagt, dass sie dort kein Bereich interessieren würde.
Ich arbeite in einem Altenheim und dort werden immer junge Menschen für den Bundesfreiwilligendienst gesucht. Vor allem in der Verwaltung. Das habe ich meiner Tochter jetzt vorgeschlagen und sie überlegt, ob es eine Option für sie wäre. Ich möchte sie zu nichts überreden.

So weit erst einmal.

Ich wünsche euch Allen ein schönes und friedliches Weihnachtsfest!
 
Zuletzt bearbeitet:

brandonf.

Aktives Mitglied
Ein Vorteil muss aber doch sein, dass Sie trotz der Probleme noch nicht sitzengeblieben ist. Viele Kinder haben Probleme in Mathe und Naturwissenschaften. Ich war da strunzdumm. Immer wieder das Gespräch mit den Lehrern suchen, auf die Beleidigungen hinweisen, französisch so gut beibehalten, dass man ein Ausgleichsfach hat und deiner Tochter sagen, dass es sehr oft nach dem Martyrium in der Schule um einiges besser wird im Leben. Eine Therapie kannst Du ihr schmackhaft machen, indem man ein paar Beispiele zeigt, dass die coolsten Prominenten auch eine machen und so ein Termin wahrgenommen wird, wie ein Friseurtermin. Ansonsten kann Sie auch aktiv tätig werden. Den Sportskanonen sagen, dass ihr Sport am Hintern vorbeigeht und die mal lieber auf ihre Französischnoten oder eigene Schwächen schauen sollen.
 

Daoga

Urgestein
Mathe und Physik sind Fächer wo man in der Realschule praktisch nur auswendig lernen muss, Formeln und ein paar anzuwendende Grundprinzipien, vielleicht probierst Du es noch mal mit einer Nachhilfe, denn es kann auch immer sein dass die erste Nachhilfe schlicht nichts getaugt hat. Nicht jeder der sich für einen guten Lehrer hält ist auch einer.
 
G

Gelöscht 128327

Gast
Mich entsetzt, Marika, was hier so alles geschrieben wurde. Aber ehrlich gesagt entsetzt mich auch, dass in deinem Eingangsbeitrag bereits stand, dass sie "schon immer ein Problemkind" gewesen sei....
Tollpatschigkeit? Und? Was sagt denn das aus über Intelligenz. NICHTS!

Wenn sie von Anfang an dieses Stigma bekam - welche Chancen hatte sie denn dann?
Mich lässt zudem aufhorchen - du erwähnst es leider nur "nebenbei" ....- , dass deine Tochter offenbar eine Sprachbegabung hat.
Französisch ist eine krass schwere Sprache - da ist sie super? Und offenbar bereiten ihr auch Englisch und Deutsch keine Probleme. Siehst du denn das alles nicht mehr?? Traurig.

Ich hätte längst meine Tochter von dieser Schule genommen! Vielleicht wäre sie zB auf einer Montessorischule besser aufgehoben, aber das ist nur ein Gedanke.

Aber vor allem würde ich sie testen lassen. Denn ich habe den Verdacht nach all deinen Schilderungen, auch wenn du diese noch so negativ verpackt hast, dass sie zumindest eine Teilhochbegabung hat.
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Ich konzentriere mich da mal auf das Wohlergehen deiner Tochter.
Dass sie das Ziel hat die mittlere Reife zu schaffen,finde ich gut und das solltet ihr auch unterstützen.
Parallel dazu,was sie in ihrer Freizeit macht.
Hat sie ein Hobby?
Etwas was sie liebt?
Eine Begabung.
Viele Kinder,die eher sprachlich begabt sind,sind oft auch musikalisch begabt.
Sie braucht einen Ausgleich,der ihr den Stress von der Schule nimmt.
Etwas,worin sie ggfs auch besser ist ,als andere,damit sie sich auch mal gut fühlen kann.
Leider zählt in unser Gesellschaft die Leistung.
Deshalb sind auch so viele Menschen unglücklich.
Stärke das Selbstbewusstsein deiner Tochter,zeigt ihr ,dass sie geliebt wird,egal wie gut sie in der Schule ist.
Es hört sich an,als ob ihr viel miteinander sprecht,das ist gut.
Setzt sie auch nicht unterDruck,dass sie schon wissen muss,was sie nach der Schule machen will.
Vielleicht ist auch erst mal ein Jahr Pause angesagt,zum Nachdenken, vielleicht auch für ein Abenteuer.Zum Beispiel ein Au Pair Jahr in Frankreich?
Gib ihr Optionen,zeig ihr ,dass du auf ihre Fähigkeiten vertraust.
 

Kolya

Aktives Mitglied
Hallo Marika,
es würde helfen, wenn du mal beschreiben könntest, wie du deiner Tochter denn bisher geholfen hast und wie du mit ihr umgehst.

Denn wenn ein Kind es so schwer im Leben hat und gerade in der Schule immer nur kritisiert wird (auf eine sehr rüde , unpädagogische Weise wie ich finde) ist es umso wichtiger, dass Zuhause ein Gegenpol da ist, der dem Kind klar macht, dass es okay ist, so wie es ist und dass es geschätzt und geliebt wird, egal was es so "leistet".
Was da schaden würde, wäre , wie oben auch schon jemand geschrieben hat, wenn die eigene Mutter das Kind selber als "Problem" empfindet.
Und was auch immer übel für das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl eines Kindes ist, sind Vergleiche mit den "besseren" Geschwistern.
Will dir nicht unterstellen, dass du das deinem Kind so klar sagst, aber zumindest denken/schreiben tust du ja so von deinem Kind und das kann ein Kind auch unterschwellig spüren.

Lobst du dein Kind öfters und hebst ihre Stärken hervor, oder hört sie bei dir auch eher, worin sie noch besser werden soll/muss?
Es ist doch zum Beispiel super, dass sie in Französisch so gut ist. Mit der Formulierung "es ist das einzige Fach, wo sie gute Noten hat" klingts aber irgendwie wie was negatives.
Als Elternteil würde ich mich auf das Positive fokussieren, so nach dem Motto "Okay, scheinbar ist mein Kind sprachbegabt und hat da auch Spass dran. Wie kann ich das fördern?"

Hast du bei den Gesprächen mit den Klassenlehrer die Hänseleien durch die Klassenkameraden angesprochen? Wenn ja, was kam da als Reaktion?
Wenn das nicht interessiert und scheinbar auch die Lehrer der Reihe durch dein Kind lieber kritisieren als es zu fördern, wäre ein Schulwechsel eine Lösung, eventuell auch auf eine Schule mit niedrigeren Ansprüchen.

Noch eine Stütze für deine Tochter könnte sein, ihre Bedenken vor dem Psychologen zu nehmen. Da wird man nämlich mitnichten als "bescheuert" abgestempelt. Da wird einem geholfen, da bekommt man Unterstützung und auch da wird sich in einer Therapie oft auf Dinge besinnt wie "Was kann ich denn GUT? Was macht mich zu einem wertvollen, liebenswerten Menschen" etc...
Input den deine Tochter im Moment vielleicht nicht zur Genüge bekommt.

Wie gesagt, am meisten hilfst du deiner Tochter, wenn du ihr zeigst, dass sie okay ist wie sie ist, und nichts besonderes "leisten" muss, um von der Mutter geliebt zu werden (und vom Vater, falls vorhanden).

PS: Und was ich noch zu den "abspeisenden" Worten des Neurologen sagen wollte: sie sind sicher nicht sehr sensibel verpackt gewesen, aber wenn es denn nun wirklich nur das ist, dass deine Tochter halt ein bisschen unter dem durchschnittlichen Intelligenz-Niveau ist - würdest du das dann akzeptieren?
Denn eigentlich sehe ich auch das als ganz guten Tipp, deiner Tochter zu helfen. Wirklich zu akzeptieren "Okay, sie kann halt nicht mehr leisten." Denn wenn du das akzeptierst, kann da kein, von dir sicher nicht gewollter, Druck bei deinem Kind ankommen.
Akzeptieren heißt natürlich nicht, dein Kind nicht weiter zu fördern. Aber das dann eher in den Bereichen, die ihr halt liegen und von ihr nichts zu erwarten, was sie vielleicht gar nicht leisten kann.
Das ist so treffend beschrieben

Deine Tochter geht immerhin auf die Realschule und toll....toll...toll...tolle Sprache, französisch. Alle Achtung....Guter Geschmack. Vielleicht Sprachferien in Frankreich? Positive Erfahrungen mit Gleichaltrigen und Lehrkörper machen?

Problem sind die ungehobelten Lehrkräfte, die sich auch noch Pädagogen schimpfen. Man sollte denen ihr Staatsexamen mal links und rechts an die Ohren klatschen (sorry....ich weiß Gewalt....bin gerade wütend).

Also statt Problem Kind spreche mal lieber vom Glückkind....

Macht mal eine gemeinsame Reise nach Frankreich. Förder das, was da ist u d freue Dich mit ihr zusammen über ihre Talente.

Kolya
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben