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Demo der Landwirte

carrot

Aktives Mitglied
Also ich sehe das alles mit gemischten Gefühlen.
Auf der einen Seite haben die Bauern sicher recht mit ihren Anliegen, doch ich frage mich ob ihnen die Demo wirklich was nützt.
Auch frage ich mich, warum haben die sich nicht schon früher gewehrt. Die meisten Bauern haben doch schon vorher klanglos dicht gemacht oder haben nur noch etwas Nebenerwerb. Zumindest hier im Umkreis.

Die Transporter haben sich dem ja angeschlossen, wie auch auf dem Straßenbild zu sehen war.
Das heißt doch, die Milch wird auch nicht mehr von den Milchbauern abgeholt von der Molkerei mit ihren Fahrzeugen ?
Exporte ins Ausland z. B. Fleisch ist dann ja auch ein Thema bzw. Problem.
Wie sieht es mit dem Transport von Futter z. B. Kraftfutter für die Tiere aus ?
Es ist ja auch noch zu bedenken, dass die Bahn bzw. die GDL auch noch ab Mittwoch streikt.

Ich stelle mich schon mal auf eine kommende chaotische Zeit ein.
 

Daoga

Urgestein
Ein anständiger Bauer hat Lagerflächen, und gerade jetzt im Winter wird kaum etwas transportiert, das Futter ist in der Scheune, und wenn mal wirklich eine Ladung Milch nicht transportiert werden kann, so groß ist die Gewinnspanne da nicht, daß es zur Katastrophe würde, es gab ja auch schon Demonstrationen wo die Bauern die Milch die sie zum Selbstkostenpreis hätten verkaufen müssen weil die Molkereien zu wenig dafür zahlen wollten, in aller Öffentlichkeit auf die Straße geschüttet haben. Jeder Bauer der nicht direkt vermarkten kann (kann nicht jeder und will auch nicht jeder, weil das ebenfalls wieder ein Zeit- und Geldaufwand ist) muß damit leben, daß er nur einen Teil des Endpreises bekommt, den anderen Teil sacken Molkereien und Zwischenhändler ein.
 

Portion Control

Urgestein
Bei Familienbetrieben kann man nicht nach "erlaubten" Arbeitszeiten gehen, sonst würden ja auch Hausfrauen und Mütter die deutlich mehr als 40 Stunden Arbeit pro Woche an der Backe haben, darunter fallen.
Was hat das mit Familienbetrieben zu tun wenn es um Arbeiter und Angestellte geht? :unsure:
Und was du privat machst, interessiert niemanden.

Und in der Landwirtschaft muß man sich nun mal nach den Zyklen der Natur richten, nicht nach dem was irgendwelche menschengemachten Gesetze sagen.
So manche Einschätzungen kommen bei dir aber auch nur aus dem Bauch heraus, oder?
Gerichtet wird sich nach einer Sondergenehmigung, wenn man diese plausibel dargelegt hat und dieser stattgegeben wurde. Und nicht nach irgendeinem Zyklus der Natur.
Kommt man mit der Arbeitszeit nicht hin, muss man mehr Menschen beschäftigen und im Schichtbetrieb arbeiten - falls keine Sondergenehmigung vorliegt. Oder glaubst du allen ernstes das Arbeitsschutzgesetze für Menschen die in der Landwirtschaft beschäftigt sind, nicht greifen?

Wenn die Ernte rein muß weil das nächste Unwetter droht, dann laufen die Mähdrescher rund um die Uhr, einschließlich die Nächte durch, das kann freizeitmäßig später abgegolten werden wenn die Ernte sicher ist.
ja,ja, klar.
 

Daoga

Urgestein
Und die Exporte zumindest von Schweinefleisch ins Ausland hat die nach Deutschland eingeschleppte Schweinepest zunichte gemacht. Insbesondere China, früher großer Abnehmer, läßt keine deutschen Schweinefleischlieferungen mehr ins Land, aus Angst damit auch die Krankheit mit zu importieren.
 

Daoga

Urgestein
Was hat das mit Familienbetrieben zu tun wenn es um Arbeiter und Angestellte geht? :unsure:
Und was du privat machst, interessiert niemanden.
So manche Einschätzungen kommen bei dir aber auch nur aus dem Bauch heraus, oder?
Gerichtet wird sich nach einer Sondergenehmigung, wenn man diese plausibel dargelegt hat und dieser stattgegeben wurde. Und nicht nach irgendeinem Zyklus der Natur.
Kommt man mit der Arbeitszeit nicht hin, muss man mehr Menschen beschäftigen und im Schichtbetrieb arbeiten - falls keine Sondergenehmigung vorliegt. Oder glaubst du allen ernstes das Arbeitsschutzgesetze für Menschen die in der Landwirtschaft beschäftigt sind, nicht greifen?
Die meisten Menschen die in der Landwirtschaft arbeiten, sind nun mal die Bauern selber und ihre Familien, Angestellte gibt es hauptsächlich in den Mastbetrieben die eher Fleischfabriken gleichen, und die müssen sich um Erntezeiten nicht scheren. Die Zeiten wo man x Knechte und Mägde für die Arbeit brauchte sind lange vorbei, vor allem wenn man mit Maschinen aller Art ausgestattet ist und auf das immer noch arbeitsaufwendige Vieh verzichtet. Aber Zeit kostet es trotzdem, weitaus mehr als ein gewöhnlicher Angestellter in einem Bürojob sich vorstellen kann. Und wenn das Wetter nicht mitspielt, muß diese Arbeit zu anderer Zeit nachgeholt werden. Keine Sondergenehmigung auf der Welt kann dafür sorgen, daß ein vom Hochwasser überschwemmmtes Stück Land plötzlich trocken und zum pflügen geeignet ist. Und der Bauer muß mit der Natur arbeiten, wenn er Erfolg haben will.
 

Daoga

Urgestein
Was heißt klar, hast Du schon mal ein Getreidefeld gesehen, das von einem Unwetter total zusammengeschlagen wurde? Das ist für den Bauern ein Totalverlust! Und solche Unwetter drohen in jedem Sommer, heute mehr denn je dank Klimawandel, deshalb muß die Ernte sofort eingebracht werden sobald sie reif ist, man kann da nicht zuwarten wegen irgendwelcher Arbeitsvorschriften. Ansonsten muß der Staat nämlich wieder in die Tasche greifen, weil der Bauer einen Unwetterausgleich verlangt Bayern zahlt bis zu 100% der entstandenen Schäden | agrarheute.com
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Ich bin gespannt wann das Gewerbeaufsichtsamt bei den Landwirten erscheint, weil sie ja nun mehrfach angegeben haben, dass ihr Ertrag in keinem gesunden Verhältnis zu ihren Stunden und die ihrer Helfer stehen. 14 Std. und mehr pro Tag wurde da schon zum Besten gegeben.
Gerade die Arbeitszeit ist in den letzten Jahren ein heißes Thema geworden.
Bei manchen Aussagen kann es halt sein, dass man sich damit im kleinkarierten Deutschland schnell mal ein Eigentor schiesst.
"Wie, ihre Mitarbeiter arbeiten teilweise 12h? Wie, es gibt gar keine gestochenen Pausen!" ;)

Es ist allgemein bekannt das in den Bereichen Forst und Landwirtschaft länger gearbeitet wird das weiß auch das Gewerbeaufsichtsamt. Da haben wir als Landwirte also nichts zu befürchten.
Die Mitarbeiter bekommen jede Stunde vergütet. In den Spitzenarbeitszeiten wird im 2 bis 3 Schichtbetrieb gearbeitet vor allem in der Getreideernte ist dies der Fall.

Auf meinem Betrieb der ja in ersten Linie ein Lohnunternehmen war mit Schwerpunkt Kartoffelanbau war Zweischichtbetrieb normal. Die Arbeiten erstreckten sich vom legen und fräsen (Dammaufbau) der Kartoffeln bis hin zu Ernte.
Die Flächenleistung lag hier bei 10ha/Tag ikl. Rüst und Ladezeiten waren 1ha/h locker zu machen.

Das in der Landwirtschaft lange gearbeitet wird ist daher allseits bekannt.
Ich selber habe genau soviele Stunden und noch mehr auf den Kundenflächen wie auf den eigenen Flächen verbracht wie meine Mitarbeiter.
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
1.Was hat das mit Familienbetrieben zu tun wenn es um Arbeiter und Angestellte geht? :unsure:
Und was du privat machst, interessiert niemanden.



So manche Einschätzungen kommen bei dir aber auch nur aus dem Bauch heraus, oder?
Gerichtet wird sich nach einer Sondergenehmigung, wenn man diese plausibel dargelegt hat und dieser stattgegeben wurde. Und nicht nach irgendeinem Zyklus der Natur.
2. Kommt man mit der Arbeitszeit nicht hin, muss man mehr Menschen beschäftigen und im Schichtbetrieb arbeiten - falls keine Sondergenehmigung vorliegt. Oder glaubst du allen ernstes das Arbeitsschutzgesetze für Menschen die in der Landwirtschaft beschäftigt sind, nicht greifen?


ja,ja, klar.
Familienbetrieb deshalb weil der Hof von einer Familie betrieben wird.
1. Was hat das mit Familienbetrieben zu tun wenn es um Arbeiter und Angestellte geht? :unsure:
Und was du privat machst, interessiert niemanden.



So manche Einschätzungen kommen bei dir aber auch nur aus dem Bauch heraus, oder?
Gerichtet wird sich nach einer Sondergenehmigung, wenn man diese plausibel dargelegt hat und dieser stattgegeben wurde. Und nicht nach irgendeinem Zyklus der Natur.
2. Kommt man mit der Arbeitszeit nicht hin, muss man mehr Menschen beschäftigen und im Schichtbetrieb arbeiten - falls keine Sondergenehmigung vorliegt. Oder glaubst du allen ernstes das Arbeitsschutzgesetze für Menschen die in der Landwirtschaft beschäftigt sind, nicht greifen?


ja,ja, klar.
Zu Punkt 1

Familienbetrieb deshalb weil der Hof von einer Familie betrieben wird und das oft schon seit vielen Generationen, das gilt auch dann wenn dauerhaft Mitarbeiter beschäftigt sind.

Zu Punkt 2

Es ist notwendig das der Drescher rund um die Uhr läuft zum einen wegen Wetterkapriolen und zum anderen der zu bearbeitenden Fläche wegen (Lohnbetrieb)
Bei einer Maschine die 500.000€ und mehr kostet ist jede Minute Stillstand verschenktes Geld.
Erschwerend kommt noch wenn es sich um Lagergetreide handelt hier dauert das dreschen länger als im stehenden Bestand
 

ChrisR76

Aktives Mitglied
Erstmal vielen Dank für die interessanten und wissenswerten Beiträge von Shorn und Grauer Kater. Da liest man Informationen, die man vielleicht vorher so noch nicht hatte.
Habe heute Morgen mit einem Freund gesprochen, der gestern als Polizist im Einsatz war. Er war schon fast begeistert über die gute Organisation, die die Landwirte an den Tag gelegt haben. Fluchtwege, Rettungsgassen, alles war bedacht und wurde eingehalten.
Etwas irritiert bin ich, wenn es um den Vergleich zwischen den Protesten der Landwirte und denen der "Klimakleber" geht. Die (genehmigten) Aktionen der Landwirte waren seit Tagen angekündigt. Also eigentlich genug Zeit sich darauf einzustellen. Das ist bei den Klimaklebern leider in den meisten Fällen nicht so (anders sieht es natürlich mit nicht genehmigten Aktionen der Landwirte aus, die sind durchaus mit denen von Leuten gleichzusetzen, die sich auf den Asphalt kleben...).
Symbole wie Galgen o.ä. zu zeigen, finde ich genauso wenig in Ordnung, wie jetzt die Bauern pauschal in eine politische Ecke zu drängen.
Und, auch wenn das vielleicht heute viele Leute nicht mehr gerne hören: Gerade bei den Grünen tummelte sich in der Vergangenheit der ein oder andere, der sich Jahre zuvor selbst mit Umsturzgedanken getragen hat. Und das nicht nur in Gedanken, sondern auch in Taten. Bekanntestes Beispiel dürfte da wohl ein ehemaliger Bundesaußenminister sein ;)
 

Shorn

Sehr aktives Mitglied
Ein anständiger Bauer hat Lagerflächen, und gerade jetzt im Winter wird kaum etwas transportiert, das Futter ist in der Scheune, und wenn mal wirklich eine Ladung Milch nicht transportiert werden kann, so groß ist die Gewinnspanne da nicht, daß es zur Katastrophe würde, es gab ja auch schon Demonstrationen wo die Bauern die Milch die sie zum Selbstkostenpreis hätten verkaufen müssen weil die Molkereien zu wenig dafür zahlen wollten, in aller Öffentlichkeit auf die Straße geschüttet haben. Jeder Bauer der nicht direkt vermarkten kann (kann nicht jeder und will auch nicht jeder, weil das ebenfalls wieder ein Zeit- und Geldaufwand ist) muß damit leben, daß er nur einen Teil des Endpreises bekommt, den anderen Teil sacken Molkereien und Zwischenhändler ein.

Das ist der springende Punkt. Ich als Landwirt kann meine höheren Produktionkosten nicht an den Endverbraucher weitergeben. Das liegt daran das die Ernte zum Handel gebracht wird, dieser bezahlt mir dann den zum Erntezeitpunkt gültigen Preis mit Zu oder Abschlägen je nach Qualität.

Direktvermarktung funktioniert nur bei einem kleinen Teil der Betriebe. Diese stellen dann zum Beispiel eigenen Käse oder andere Endprodukte her oder verfügen über eine eigene Hofmetzgerei.
Direktvermarktung unterliegt hohen Auflagen und oft benötig es ein hohes Investitionsvolumen bis man überhaupt starten kann.
 

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