Ob Carsharing finanziell günstiger ist, kann sich jeder mit Kenntnissen der Grundrechenarten selbst ausrechnen. Maßgeblicher Faktor ist die jährliche Kilometerleistung und da ist Carsharing mit seiner aktuellen Preisstruktur nur bei sehr geringen Strecken von unter 5000 km pro Jahr günstiger als ein eigenes Auto.
Dazu kommt der Umstand, dass Carsharing nur sinnvoll genutzt werden kann, wenn auch eine entsprechende Station fußläufig erreichbar ist. In Regionen außerhalb einer Großstadt sind solche Stationen aber für die Anbieter nicht rentabel.
Dann muss natürlich die Verfügbarkeit gegeben sein, dh. man muss auch damit rechnen, dass auch mal ein Auto nicht verfügbar ist. Passiert aktuell häufig bei schönem Wetter am Wochenende, wenn alle ins Grüne fahren wollen.
Und man büßt Flexibilität ein. Sehr kurzfristige Verschiebungen der Abfahrtszeit sind einfach nicht mehr möglich, bzw. werden mitbezahlt. Wer Kinder hat, weiß, was ich meine.
Schließlich gibt es Menschen, die ein Auto nicht teilen möchten. Sei es aus hygienischen Gründen oder weil sie ein Fahrzeug als persönlichen Rückzugsraum sehen.
Fazit: Carsharing füllt eine Marktlücke für eine ganz spezielle Zielgruppe. Großstädter, die nahe an einer Carsharing Station wohnen und nur gelegentlich ein Auto benötigen, um z.B. größere Besorgungen zu erledigen und die auch damit leben können, wenn mal kein Fahrzeug verfügbar ist. Für eben diese Menschen ist Carsharing eine tolle Sache und in diesem Segment wird es auch eine Zukunft haben. Für Berufspendler, Menschen in Mittelzentren oder ländlichen Gegenden ist das Konzept ungeeignet.