MathiasXYZ
Mitglied
Leute, mich hat es eiskalt erwischt. Ich habe meine Bachelorarbeit nicht bestanden und das ausführliche Gutachten des Erstprüfers, sagt sinngemäß "das war totaler Müll". Das Gutachten des Zweitprüfers ist knapper, klingt nicht ganz so vernichtend, sagt aber ebenfalls, dass ich durchgefallen bin.
Was nun?
Die Situation ist ein totaler Schock. Meine bisherigen Studienleistungen waren in Ordnung. Die meisten Klausuren habe ich im 2er Bereich bestanden, manche waren besser, manche etwas schlechter aber ich habe immer "sicher" bestanden. Beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten habe ich kaum Erfahrung. Eine solche Arbeit habe ich, im Semester vor der Bachelorarbeit, im Rahmen eines Seminars erstmalig geschrieben. Die Seminararbeit habe ich gut bestanden, ebenso, wie die dazugehörige mündliche Prüfung. Eigentlich schreibt man seine Bachelorarbeit an dem Lehrstuhl, wo man das Seminar belegt hat. Leider gab es dort keinen freien Platz und ich musste auf einen anderen Lehrstuhl ausweichen. Leider habe ich auch nicht mein Wunschthema bekommen. Nach einem etwas holprigen Start in die Materie, kam ich, zumindest gefühlt, nach ca. zwei Wochen gut hinein. Ich habe die gesamte Bearbeitungszeit genutzt und gewissenhaft an der Bachelorarbeit gearbeitet.
Es ist ein Onlinestudium. Vereinbart war, dass ich ca. drei Wochen nach Beginn der Bearbeitungszeit, einen Gliederungsentwurf fertig haben soll und dieser mit dem Betreuer telefonisch besprochen wird. Aufgrund von Krankheit des Betreuers, ist dieser Termin ausgefallen. Danach waren aufgrund der Weihnachtsfeiertage keine Termine möglich. Länger konnte ich nicht warten, da die Bearbeitungszeit weiter lief und ich sonst nicht mehr genug Zeit zum Schreiben gehabt hätte. Also habe ich meine Arbeit ohne die Beratung meines "Betreuers" verfasst. Laut Sekretärin war dies in Ordnung, also der Termin mit dem Betreuer keine Pflicht.
Das einzige "Hilfsmittel", welches ich erhalten habe, war eine Liste mit Einstiegsliteratur. Hierbei handelte es sich größtenteils um Fachliteratur von Eliteunis. Diese war nicht frei verfügbar und teilweise sehr teuer (dreistellige Beträge für digitale Literatur war keine Seltenheit). Da ich am Existenzminimum lebe, konnte ich nicht die ganze Literatur kaufen. Ich habe daher teilweise, auf deutsche, günstigere Fachliteratur zurückgegriffen und dabei natürlich auf wissenschaftlich anerkannte Verlage etc. geachtet. Es wurde stark kritisiert, dass meine Nutzung der englischsprachigen Literatur nicht ausreichend war und ich mehr englischsprachige Quellen hätte nutzen müssen. Der Prüfer hat den Großteil seiner akademischen Karriere im Ausland verbracht und hat auch schon während der Vorlesungen oft gegen deutsche Kollegen "gestänkert". Allerdings ist laut Prüfungsordnung die Fachsprache meines Studiums sowie meiner Abschlussarbeit Deutsch und dort steht nirgends, dass ich zwangsläufig größtenteils englischsprachige Literatur verwenden MUSS. Der Erstprüfer hat meine Literaturarbeit insgesamt als schlecht bewertet und auch kritisiert, dass ich zu wenig verschiedene Quellen verwendet hätte. Dies sah der Zweitprüfer jedoch anders, laut ihm waren es genügend Quellen (ich hatte knapp 60 Stück).
Formal sei die Arbeit größtenteils ok gewesen, manche meiner Überschriften wurden als "langweilig" kritisiert. Vor der Abgabe der Arbeit habe ich diese von Kommilitonen und weiteren Personen Korrekturlesen lassen und um ein ehrliches Feedback gebeten. Niemand hat mir gesagt, dass die Arbeit schlecht ist, im Gegenteil. Ich habe diese Leute vorher gebeten, kritisch zu sein und nicht aus Höflichkeit ein positives Feedback zu geben.
Was soll ich jetzt machen? Lohnt sich ein Widerspruch? Ein großartiger Notensprung ist bei einem solchen sicher nicht zu erwarten und ein "bestanden mit 4,0" wäre auch traurig. Ich habe Anrecht auf einen Zweitversuch. Muss ich diesen am gleichen Lehrstuhl schreiben? Ich möchte unbedingt von diesem Prüfer weg, da es auch eine negative persönliche Vorgeschichte mit diesem gab, welche vor Gericht endete. Ich habe den Prozess damals gewonnen. Evtl. trugen persönliche Aspekte zu der besonders negativen Bewertung bei. Ein Bekannter von mir ist Dozent an einer Präsenzuni. Er hat die Arbeit gelesen. Er meinte, dass manche der Kritikpunkte zwar nachvollziehbar sind, die Arbeit jedoch sicher keine 5,0 sei. Ich möchte meinen Zweitversuch (der die letzte Chance ist) gerne an dem Lehrstuhl absolvieren, wo ich das Seminar gemacht habe. Wozu würdet ihr raten? Ist hier evtl. auch jemand durch die Bachelorarbeit gefallen und hat ein Happy End im Zweitversuch geschafft und kann mir Tipps geben?
Danke schonmal für euren Support
Was nun?
Die Situation ist ein totaler Schock. Meine bisherigen Studienleistungen waren in Ordnung. Die meisten Klausuren habe ich im 2er Bereich bestanden, manche waren besser, manche etwas schlechter aber ich habe immer "sicher" bestanden. Beim Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten habe ich kaum Erfahrung. Eine solche Arbeit habe ich, im Semester vor der Bachelorarbeit, im Rahmen eines Seminars erstmalig geschrieben. Die Seminararbeit habe ich gut bestanden, ebenso, wie die dazugehörige mündliche Prüfung. Eigentlich schreibt man seine Bachelorarbeit an dem Lehrstuhl, wo man das Seminar belegt hat. Leider gab es dort keinen freien Platz und ich musste auf einen anderen Lehrstuhl ausweichen. Leider habe ich auch nicht mein Wunschthema bekommen. Nach einem etwas holprigen Start in die Materie, kam ich, zumindest gefühlt, nach ca. zwei Wochen gut hinein. Ich habe die gesamte Bearbeitungszeit genutzt und gewissenhaft an der Bachelorarbeit gearbeitet.
Es ist ein Onlinestudium. Vereinbart war, dass ich ca. drei Wochen nach Beginn der Bearbeitungszeit, einen Gliederungsentwurf fertig haben soll und dieser mit dem Betreuer telefonisch besprochen wird. Aufgrund von Krankheit des Betreuers, ist dieser Termin ausgefallen. Danach waren aufgrund der Weihnachtsfeiertage keine Termine möglich. Länger konnte ich nicht warten, da die Bearbeitungszeit weiter lief und ich sonst nicht mehr genug Zeit zum Schreiben gehabt hätte. Also habe ich meine Arbeit ohne die Beratung meines "Betreuers" verfasst. Laut Sekretärin war dies in Ordnung, also der Termin mit dem Betreuer keine Pflicht.
Das einzige "Hilfsmittel", welches ich erhalten habe, war eine Liste mit Einstiegsliteratur. Hierbei handelte es sich größtenteils um Fachliteratur von Eliteunis. Diese war nicht frei verfügbar und teilweise sehr teuer (dreistellige Beträge für digitale Literatur war keine Seltenheit). Da ich am Existenzminimum lebe, konnte ich nicht die ganze Literatur kaufen. Ich habe daher teilweise, auf deutsche, günstigere Fachliteratur zurückgegriffen und dabei natürlich auf wissenschaftlich anerkannte Verlage etc. geachtet. Es wurde stark kritisiert, dass meine Nutzung der englischsprachigen Literatur nicht ausreichend war und ich mehr englischsprachige Quellen hätte nutzen müssen. Der Prüfer hat den Großteil seiner akademischen Karriere im Ausland verbracht und hat auch schon während der Vorlesungen oft gegen deutsche Kollegen "gestänkert". Allerdings ist laut Prüfungsordnung die Fachsprache meines Studiums sowie meiner Abschlussarbeit Deutsch und dort steht nirgends, dass ich zwangsläufig größtenteils englischsprachige Literatur verwenden MUSS. Der Erstprüfer hat meine Literaturarbeit insgesamt als schlecht bewertet und auch kritisiert, dass ich zu wenig verschiedene Quellen verwendet hätte. Dies sah der Zweitprüfer jedoch anders, laut ihm waren es genügend Quellen (ich hatte knapp 60 Stück).
Formal sei die Arbeit größtenteils ok gewesen, manche meiner Überschriften wurden als "langweilig" kritisiert. Vor der Abgabe der Arbeit habe ich diese von Kommilitonen und weiteren Personen Korrekturlesen lassen und um ein ehrliches Feedback gebeten. Niemand hat mir gesagt, dass die Arbeit schlecht ist, im Gegenteil. Ich habe diese Leute vorher gebeten, kritisch zu sein und nicht aus Höflichkeit ein positives Feedback zu geben.
Was soll ich jetzt machen? Lohnt sich ein Widerspruch? Ein großartiger Notensprung ist bei einem solchen sicher nicht zu erwarten und ein "bestanden mit 4,0" wäre auch traurig. Ich habe Anrecht auf einen Zweitversuch. Muss ich diesen am gleichen Lehrstuhl schreiben? Ich möchte unbedingt von diesem Prüfer weg, da es auch eine negative persönliche Vorgeschichte mit diesem gab, welche vor Gericht endete. Ich habe den Prozess damals gewonnen. Evtl. trugen persönliche Aspekte zu der besonders negativen Bewertung bei. Ein Bekannter von mir ist Dozent an einer Präsenzuni. Er hat die Arbeit gelesen. Er meinte, dass manche der Kritikpunkte zwar nachvollziehbar sind, die Arbeit jedoch sicher keine 5,0 sei. Ich möchte meinen Zweitversuch (der die letzte Chance ist) gerne an dem Lehrstuhl absolvieren, wo ich das Seminar gemacht habe. Wozu würdet ihr raten? Ist hier evtl. auch jemand durch die Bachelorarbeit gefallen und hat ein Happy End im Zweitversuch geschafft und kann mir Tipps geben?
Danke schonmal für euren Support