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Für immer ohne Dich

GrayBear

Aktives Mitglied
Im Lauf der letzten 20 Jahre habe ich lernen dürfen, dass Gefühle wie eine Art "Raum" sind, den ich bewusst aufsuchen und auch wieder verlassen kann. Es gibt diesen Raum für Trauer in Dir und der wirkt sehr "anziehend", denn Trauer hat diesen reinigenden Effekt. Man wird fokussierter und offener und Prioritäten ändern sich. Aber auch Trauer ist nur Trauer und sie bringt nur hervor, was sie hervor bringen kann: eine Art seelischen Wundschorf, damit sich eine Wunde wieder schließt.

Wenn Du noch immer traurig bist, dann höre einfach mal damit auf. Steh auf, dränge dieses Gefühl bewusst etwas beiseite und staube ein Regal ab, oder was immer gerade sinnvoll ist und dann setz Dich wieder hin und kehre zu dieser Trauer zurück. Das hast Du ja schon getan, als Du zur Arbeit gegangen bist.

Ja, das liest sich vielleicht seltsam, aber versuche es einmal. Es ist eine verblüffende Erfahrung, die sich erst so "unecht" anfühlt, weil die meisten von uns gelernt haben, dass unsere Gefühle uns ausmachen. Aber sie sind nur ein Teil von uns. Das bedeutet nicht, dass Deine Gefühle nicht echt und aufrichtig sind. Das spürst Du, sobald Du sie wieder zulässt. Das ist kein Zaubertrick. Für mich war es ein weiterer Schritt zu erkennen, wie die menschliche Natur ist. Der Satz: "Du bist nicht Deine Gefühle" begleitet mich nun schon seit vielen Jahren und hat mir oft geholfen, mich wieder zu sammeln, denn jedes Gefühl hat ein Maximum, über das es nicht hinaus wachsen kann und es ist niemals größer, als Du es bist.
 
Zuletzt bearbeitet:

GrayBear

Aktives Mitglied
Daher die Arbeit, sonst hätte ich das Gefühl, das der Trauerraum keine Tür hat und ich darin gefangen bin.
Ganz genau. Das Dumme ist darüber hinaus, dass solche überschäumenden Gefühle nicht ohne Reiz sind. Große Wut oder Angst setzen die Hemmschwellen herab und lassen einen Entscheidungen treffen, die man sich sonst nicht getraut hätte. Trauer und Freude blenden Dinge aus, die aber nun einmal zu Deiner und meiner Verantwortung gehören. Sie können durchaus sinnvoll unsere Wahrnehmung verändern. Aber auch hier macht nicht alles Sinn, was möglich ist.

Was aber wirklich keinen Sinn macht ist das Trauern in kleinen Schüben und wenn man immer mal wieder eine Träne verdrückt. Gibt es jemanden, mit der/dem zusammen Du diese Trauer so groß werden lassen kannst, wie sie nun einmal ist? So groß, bis Du selbst spüren kannst, dass mehr einfach nicht geht? Dieser Jemand sollte damit umgehen können! Auf einer belebten Fußgängerzone ist das keine gute Idee. Ein Kissen kann auch helfen. Bei mir hat das immer mal wieder gut funktioniert und ich habe dabei herausbekommen, dass oft nicht nur der aktuelle Auslöser die Triebfeder meiner Trauer war. Auch das unterscheiden zu lernen, kann sehr heilsam sein.
 

Christine736

Mitglied
Gibt es jemanden, mit der/dem zusammen Du diese Trauer so groß werden lassen kannst, wie sie nun einmal ist? So groß, bis Du selbst spüren kannst, dass mehr einfach nicht geht? Dieser Jemand sollte damit umgehen können! Auf einer belebten Fußgängerzone ist das keine gute Idee. Ein Kissen kann auch helfen. Bei mir hat das immer mal wieder gut funktioniert und ich habe dabei herausbekommen, dass oft nicht nur der aktuelle Auslöser die Triebfeder meiner Trauer war. Auch das unterscheiden zu lernen, kann sehr heilsam sein.

Ich hatte einige große Traueranfälle und dazwischen halt auch kleine...
 
G

Gelöscht 129550

Gast
Dein Hund ist echt zuckersüß. "War" möchte ich bewusst nicht schreiben, denn es ist und bleibt es in deinem Herzen!
Jetzt is die oft brutale Zeit der Trauer - sie tut unendlich weh.
Aber eines Tages, das wird dir dein Schatz einen Kumpel schicken - denn er möchte sein Frauchen nicht so entsetzlich leiden sehen.
Und er wird dir sagen: "Du warst ein tolles Frauchen, das beste, das ich mir wünschen konnte. Doch mir geht es jetzt gut, da, wo ich nun bin. Mach dir keine Sorgen mehr um mich. Aber da sind noch soviele Hundis, die niemanden haben, die es lieben. Bitte kümmere dich um sie - wenn die Zeit gekommen ist, werde ich dir eines schicken, das dich besonders brauchen wird. Vertrau mir - wir haben einander doch immer vertraut, hm? In Liebe - dein Hundeschatz"
 

GrayBear

Aktives Mitglied
"Shit happens", ja, so ist das leider. Aber konntest Du das wirklich betrauern und wirklich "groß" werden lassen? Soll heißen: darüber hinauswachsen? Das ist in unseren Gefilden eher unüblich geworden und man wird für "bekloppt" oder "überspannt" gehalten, weil wir davor Angst haben, uns "anzustecken". Diese Vermeidungshaltung verlängert alles nur und wirkt wie Feuchtigkeit im Mauerwerk: es "verschimmelt" unsere Gedanken in kleinen Dosen.
 

Christine736

Mitglied
"Shit happens", ja, so ist das leider. Aber konntest Du das wirklich betrauern und wirklich "groß" werden lassen? Soll heißen: darüber hinauswachsen? Das ist in unseren Gefilden eher unüblich geworden und man wird für "bekloppt" oder "überspannt" gehalten, weil wir davor Angst haben, uns "anzustecken". Diese Vermeidungshaltung verlängert alles nur und wirkt wie Feuchtigkeit im Mauerwerk: es "verschimmelt" unsere Gedanken in kleinen Dosen.
Ich denke schon. Ich hatte gestern ja 2 gute Stunden, wo ich kurzzeitig meinen Frieden gefunden hatte. Aber jetzt macht sich schlechtes Gewissen breit. Unnütze, ich hätte so und so handeln sollen Gedanken.
Irgendwie ist mir in dieser Zeit auch mein Mann keine Hilfe, obwohl er sehr einfühlsam ist. Aber ich wär am liebsten alleine.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Unnütze Gedanken oder dass andere einen nerven und stören, all das gehört zu einer Trauerphase, denn es verlagert Deinen Schmerz nach außen und weg von Dir. Warum fallen Menschen auf Beerdigungen Witze ein oder warum ist der eine oder andere "Leichenschmaus" durchaus eine lustige Angelegenheit?

Du hast ein gutes Gespür und eine gute Eigenwahrnehmung. Das macht es zwar nicht leichter, aber es hilft beim "darüber hinaus wachsen". Das wird schon und dauert leider...
 

Northern Light

Aktives Mitglied
Unsere liebe @momo28 hat einmal ganz wunderbar einer anderen Userin, die ihre Hündin verloren hatte, geschrieben -

"Weißt du, deine Süße macht sich gerade ihr Bett in deinem Herzen fertig und das ist gar nicht so einfach. Bis ihre Decke richtig liegt muss sie an der Seite weggezogen werden, dann macht sie an der anderen Stelle Falten, die stören und überhaupt, sie will sie vielleicht komplett umdrehen.
All das ist mit den Hundepfötchen gar nicht so einfach und so spürst du jede Bewegung von ihr in deinem Herzen.
Irgendwann hat sie es geschafft und kann endlich ganz ruhig da liegen und schlafen. Du wirst es spüren wenn es soweit ist. Du wirst immer mit einem Lächeln an sie denken und dankbar sein, dass sie eine zeitlang neben dir gegangen ist."

Ich finde das ein wunderschönes und trostspendes Bild, vielleicht hilft es dir auch ein wenig.
 

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