Ein Bericht (Vorsicht unappetitlich) und ein paar Gedankengänge mit überraschendem Ergebnis dazu:
Waterloo-Skelette: „Zucker für Wellingtons Tee wurde wohl mit Knochen seiner Soldaten geweißt“ - WELT
und dieses Buch hier wird vermutlich jeder schon mal gelesen haben (gehört inzwischen zur Schullektüre): Krabat (Roman) – Wikipedia
Was hat jetzt das eine mit dem anderen zu tun? Ganz einfach, in der Geschichte von Krabat gibt es eine etwas unmotivierte Einlage, die in der modernen Fassung von 1971 nur den Gruselfaktor steigern soll, nämlich der Teufel persönlich taucht in bestimmten Nächten mit einem mit Säcken hochbeladenen Wagen auf, dessen Inhalte die Müllerburschen bis zum Morgengrauen mahlen müssen.
In Anwesenheit ihres höchsten Meisters verlieren sie ihre eigenen Zauberkräfte, die ihnen die Arbeit normalerweise leicht machen, und sie werden geschunden wie Sklaven. Aber was sie in diesen Nächten zu Mehl mahlen ist kein Korn, sondern - menschliche Knochen.
Die meisten überlieferten Volkssagen, auch die um die Hexenmeister Pumphut und Krabat aus dem sorbisch-wendischen Sagenkreis, enthalten ein Körnchen Wahrheit von echten historischen Begebenheiten.
Die Geschichte vom Knochenmahlen wirkt deshalb so unmotiviert, weil man nicht weiß was der Teufel anschließend mit dem Knochenmehl anstellt, was gutes kann es jedenfalls nicht sein, und als Nicht-Experte in sorbisch-wendischer Mythologie kann man auch nur raten wo er die Knochen herhatte, nämlich (der schieren Menge nach) von Opfern von Seuchen oder Kriegen ...
und damit ist man wieder bei dem Bericht ganz oben, denn hier scheint der wahre Kern dieses Teils zu stecken: bei Knochenklau durch skrupellose Geldmacher, die nicht mit Tierknochen aus Schlachtereien zufrieden waren, die mühevoll zusammengesammelt werden mußten und (weil frisch) zum Himmel stanken, sondern schon lange vor Waterloo Friedhöfe, oder viel einfacher: die Beinhäuser der Gemeinden, in denen die Totengräber alte Knochen stapelten, plünderten, und die geraubten Knochen von genauso skrupellosen Müllern der Umgebung in Nacht-und-Nebel-Aktionen zu Knochenmehl mahlen ließen, denn sobald die "Ware" "fein geschroten und in Stücken" (frei nach Wilhelm Busch) in den Säcken steckte konnte niemand mehr nachvollziehen, ob sie vom Tier oder von Menschen stammte. Und dann wurde das Knochenmehl für klingende Münze an britische Aufkäufer vertickt, die grundsätzlich keine Fragen stellten wo die Ware herstammte.
Bäääh... also wenn jemand zufällig eine Zeitmaschine haben sollte und die auch benutzt: verkneift Euch lieber den britischen Zucker dieser Zeit. Igitt...
Waterloo-Skelette: „Zucker für Wellingtons Tee wurde wohl mit Knochen seiner Soldaten geweißt“ - WELT
und dieses Buch hier wird vermutlich jeder schon mal gelesen haben (gehört inzwischen zur Schullektüre): Krabat (Roman) – Wikipedia
Was hat jetzt das eine mit dem anderen zu tun? Ganz einfach, in der Geschichte von Krabat gibt es eine etwas unmotivierte Einlage, die in der modernen Fassung von 1971 nur den Gruselfaktor steigern soll, nämlich der Teufel persönlich taucht in bestimmten Nächten mit einem mit Säcken hochbeladenen Wagen auf, dessen Inhalte die Müllerburschen bis zum Morgengrauen mahlen müssen.
In Anwesenheit ihres höchsten Meisters verlieren sie ihre eigenen Zauberkräfte, die ihnen die Arbeit normalerweise leicht machen, und sie werden geschunden wie Sklaven. Aber was sie in diesen Nächten zu Mehl mahlen ist kein Korn, sondern - menschliche Knochen.
Die meisten überlieferten Volkssagen, auch die um die Hexenmeister Pumphut und Krabat aus dem sorbisch-wendischen Sagenkreis, enthalten ein Körnchen Wahrheit von echten historischen Begebenheiten.
Die Geschichte vom Knochenmahlen wirkt deshalb so unmotiviert, weil man nicht weiß was der Teufel anschließend mit dem Knochenmehl anstellt, was gutes kann es jedenfalls nicht sein, und als Nicht-Experte in sorbisch-wendischer Mythologie kann man auch nur raten wo er die Knochen herhatte, nämlich (der schieren Menge nach) von Opfern von Seuchen oder Kriegen ...
und damit ist man wieder bei dem Bericht ganz oben, denn hier scheint der wahre Kern dieses Teils zu stecken: bei Knochenklau durch skrupellose Geldmacher, die nicht mit Tierknochen aus Schlachtereien zufrieden waren, die mühevoll zusammengesammelt werden mußten und (weil frisch) zum Himmel stanken, sondern schon lange vor Waterloo Friedhöfe, oder viel einfacher: die Beinhäuser der Gemeinden, in denen die Totengräber alte Knochen stapelten, plünderten, und die geraubten Knochen von genauso skrupellosen Müllern der Umgebung in Nacht-und-Nebel-Aktionen zu Knochenmehl mahlen ließen, denn sobald die "Ware" "fein geschroten und in Stücken" (frei nach Wilhelm Busch) in den Säcken steckte konnte niemand mehr nachvollziehen, ob sie vom Tier oder von Menschen stammte. Und dann wurde das Knochenmehl für klingende Münze an britische Aufkäufer vertickt, die grundsätzlich keine Fragen stellten wo die Ware herstammte.
Bäääh... also wenn jemand zufällig eine Zeitmaschine haben sollte und die auch benutzt: verkneift Euch lieber den britischen Zucker dieser Zeit. Igitt...