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Mobbing/Intrigen durch Gruppe, die ich ehrenamtlich leite(te?)

Status
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Cattleya

Mitglied
Tatsächlich hast du dir wohl die Leitung gleich von mehreren Gruppenmitgliedern aus der Hand reißen lassen. Eine gewisse Autorität braucht so eine Gruppe, sonst kommt es zum "Viele Köche verderben den Brei-Syndrom" - und genau das ist jetzt passiert.

Ich hätte keine Lust, meine Zeit für etwas zu opfern, bei dem ich soviel Gegenwind erfahre. Genauso wenig hätte ich Lust, mir ein ums andere Mal meine Leitungsfunktion herbeiargumentieren zu müssen. Dass du das sogar freiwillig getan hast wird dir jetzt zum Verhängnis. Möglicherweise hat es die zuletzt hinzugekommene Frau, die du als Freundin bezeichnest, die sich aber definitiv nicht wie eine verhält, ja sogar darauf abgesehen, die Leitung zu übernehmen?

Ich würde mit der Gruppe Tacheles reden. Die ständige Diskussion deiner Entscheidungen muss aufhören. Darüber würde ich auch nicht mehr diskutieren. Kann die Gruppe sich darauf nicht verständigen, würde ich mich zurückziehen, die Leitung abgeben und mir eine neue Aufgabe suchen. Mein Nervenkostüm wäre mir zu schade.

Ich sehe das auch nicht so, dass dein Ruf ruiniert ist. Vielmehr wärest du konsequent und ließest dir nicht länger auf der Nase herumtanzen. Du klingst schon sehr harmoniebedürftig und als wolltest du es allen recht machen. Das klappt aber nun einmal nicht immer und war vermutlich genau der Fehler; ich glaube, du hast zuviel diskutiert und zu selten entschieden und dir dann das Zepter sogar noch aus der Hand nehmen lassen. Jetzt sagst du "Menno!" und willst die Macht wieder zurückhaben - das wirkt nicht souverän. Du hättest sie dir gar nicht erst wegnehmen lassen sollen. Die Situation ist verkorkst, der Respekt vor dir als Leitung passé.

Bei mir wäre eine Grenze überschritten, und ich wäre raus.
Aber es geht um dich. Und du solltest du nun fragen, wie wichtig dir die Gruppe eigentlich noch ist. Hast du mehr Freude oder überwiegt bereits der Ärger, wenn die Gruppe zusammenkommt? Ein Ehrenamt sollte nicht zur Qual werden.

Gibt es jemanden, der vermitteln und schlichten könnte? Es würde dann vermutlich zur Diskussion kommen und es wäre klug, wenn du dir im Vorfeld Gedanken machst, was du zu akzeptieren bereit wärst, wo aber andererseits deine Grenzen sind. Und die solltest du m.E. höher und deutlich verbindlicher stecken als bisher. Auf etwas anderes würde ich mich nicht einlassen, mir dann lieber etwas anderes suchen und die Gruppe sich selbst überlassen. Du bist kein Bittsteller!
Ich stimme dir in den meisten Punkten zu. Mir ist es auch zu schade um meine Zeit. Aber zuviel diskutiert habe ich nicht. Aber weißt du: wie man`s macht, macht man`s falsch. Wenn ich jetzt schreibe, dass ich klare Ansagen gemacht habe, werden einige hier vielleicht schreiben, dass ich zu autoritär war.
Aber ansonsten hast du recht, sehe ich auch so.
 

Cattleya

Mitglied
Das Schmerzliche an einem Teambildungsprozess in einer freiwilligen Gruppe ist: er findet immer statt und ist selten aufzuhalten. Als "Chef" hast Du das Druckmittel des Geldes und der "Pöstchen". Diese Mittel hast Du nicht. Und dann kommt noch hinzu, dass Du in diesen Dingen nach eigener Aussage wenig Erfahrung hast. Dein Ego wurde "angekratzt" und das macht Dich empfindlich, angreifbar und wenig souverän. Und so rumort es nun in der Mannschaft. Nicht umsonst gibt es z.B. bei politischen Ämtern eine periodische Wahl. Das rettet so mancher Koalition den Hals, weil das Ende absehbar ist.

Dein Posten ist nicht für die Ewigkeit, auch wenn Dir das schmeicheln würde. Vergib mir, ich will nicht mit Dir "ins Gericht gehen". Es geht hier leider um "normale Gruppendynamiken". Du hast ein "politisches" Amt und es gibt überall Menschen, die sich "nach oben" nicht trauen, aber gerne "nach oben" treten. Das zu managen nennt man "Führungsqualitäten". Ja, das schreibt sich alles so einfach und lebt sich viel komplizierter. Da hast Du ganz recht.

Du stehst nun vor den Aufgaben, DEINE Verletzungen zu heilen, denn das kann ganz schön reinhauen und Du musst herausfinden, welche demokratischen Strukturen funktionieren und welche nicht. Du neigst etwas zu "per Order Muffti", soll heißen: Du erwartest, dass "man" einige Deiner Entscheidungen einfach akzeptiert. Aber warum sollte "man" das tun? Also fang erst einmal bei Dir an: Du hängst an diesem Posten. Also lerne dazu. Informiere Dich über Team-Prozesse. Fang an zu "netzwerken", werbe für Deine Sache und werde flexibler. Und dann schau auch, was Dein wirkliches Ziel ist. Willst Du die Gruppe voran bringen oder primär Deinen Posten behalten? Wie sauer bist Du schon? Wenn Du all das am liebsten unter den Teppich kehren willst, dann ist der große Bumms nur noch eine Frage der Zeit.

Geh raus aus Deiner Verteidigungshaltung. Gestalte sinnvolle Prozesse mit. Warum nicht einige Dinge ändern? Wachse an diesen Fragen, denn sobald Du "etwas Persönliches" daraus machst, verlieren alle. Und es ist bereits etwas Persönliches. Deswegen sagt man, dass die Luft an der Spitze dünner wird und es einsam werden kann. Das ist ja kein Scherz.
Es schmeichelt mir gar nicht, dass ich diesen “Posten“ habe. Und für die Ewigkeit: um Himmels Willen, bloß nicht!!! Ich habe es für die Leute gemacht. Damit Anfänger mal die Erfahrung machen können, in einem Ensemble zu spielen und dabei noch etwas lernen können. Zwei Teilnehmerinnen waren auch meine ehemaligen Schülerinnen. Um Ego geht es mir viel weniger als manche hier denken. Es geht mir um Fairness.
Der „große Bumms“ ist schon passiert. Was stimmt, ist, dass ich zu defensiv war/bin. Mein Fehler war, dass ich die betreffende Person nicht sofort aus der Gruppe hinauskomplimentiert habe.
 

Cattleya

Mitglied
Ich sehe hier weder mobbing, noch eine Intrige. Die Gruppe ist mit deiner Leitung unzufrieden.
Lass sie es selber machen.
Ich würde zum Träger der Gruppe gehen und das Ehrenamt niederlegen.
Aber wie würdest du es dann bezeichnen, wenn Meinungsbildungsprozesse über deine Person und Kritik an deiner Vorgehensweise nur hinter deinem Rücken stattfinden?
Wenn eine Gruppe geschlossen der Meinung ist, dass mein Standpunkt nur reine Einbildung ist und somit nicht als vollwertige Meinung, die man sich anhört, gilt?
Unzufrieden sein ist nicht das Problem. Aber unzufrieden sein und nicht mit der Person sprechen, mit der man unzufrieden ist, schon. Nach außen freundlich sein und kaum bist du mal nicht da, wird gelästert.
Und die Person, von der das alles ausging, hält es nicht aus, nur Gruppenmitglied zu sein, sie will die Leitung.
 

Cattleya

Mitglied
Meine bescheidene Ansicht ist ja, wenn man arbeitet, dann meistens nach einer Methode. Um die Methode braucht es ja erstmal keine "demokratischen" Diskussionen zu geben. Man macht einfach und sieht das Resultat. Ist es in Ordnung, behält man die Methode, weil sie funktioniert. Ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend, ja, dann überlegt man und sucht nach anderen/neuen Wegen. Und da kann es dann auch demokratisch zugehen. Also alle sagen ihre Meinung und man trifft einen gemeinsamen Entschluss.
Vielleicht solltest Du vor jeder Probe eine 10minütige Gemeinschaftsdiskussion einführen, in der Du die Leitung auch konsequent in der Hand behältst? Also so eine Art Gruppen-talk?
Genau. Methode. Und die hatte ich. Hat hervorragend funktioniert, die Ergebnisse waren so, dass alle zufrieden waren. Zu dem Vorschlag mit der Gemeinschaftsdiskussion: ich glaube nicht, dass das meine Autorität stärken würde. Das würde eher dazu animieren, auch in der darauffolgenden Probe Diskussionen zu führen.
 

Cattleya

Mitglied
Was mir beim nochmaligen Lesen deines Beitrags zum Punkt Vorschläge aufgefallen ist:

Die Teilnehmer sollten zunächst einzeln auf dich zukommen, wenn sie einen Vorschlag hatten, der dann zu zweit(?) diskutiert wurde?

Und dann....?

Wurden die Punkte dann beispielsweise in größerer Runde nochmals diskutiert....bzw. gab es überhaupt Versammlungen oder geselliges Beisammensein, während der man ins Gespräch kommen konnte?

Nochmals anders ausgedrückt: Hast du versucht, Kommunikation so zu lenken, wie sie dir für dich als sicher erschien und um ggf. auch diese zu vermeiden?
Weißt du…. Ich habe jede Woche, sogar auch in den Ferien, 1,5 bis 2 Stunden mit den Leuten geprobt. Und dann soll ich noch zusätzlich mit ihnen diskutieren? Dazu reicht meine Kraft nicht aus und soviel Zeit habe ich auch nicht.
Ich bin der Meinung, dass man sich freuen sollte, wenn sich jemand bereit erklärt, unentgeltlich so eine Gruppe anzuleiten. Man bekommt etwas kostenlos. Lass es mich in einem Bild sagen: du wirst jede Woche eingeladen, kostenlos in einem Restaurant zu essen. Erst freust du dich und bist begeistert, aber mit der Zeit findest du das Essen nicht mehr so toll: die Nudeln sind nicht al dente, in der Sauce ist zu viel Knoblauch…..

Geselliges Beisammensein gab es natürlich. Ich habe immer mindestens eine Weihnachtsfeier organisiert, mit Konzert davor. Es gibt Fotos, wo alle fröhlich in die Kamera grinsen.
Aber die Frage bleibt weiterhin: wieviel Zeit soll ich denn NOCH investieren?
Wo du recht hast: ich hätte frühzeitig ein Gespräch mit der Gruppe führen müssen.
 

Cattleya

Mitglied
Ich halte das für eine strukturelles Problem vieler ehrenamtlicher Tätigkeiten: Weil man nichts bekommt, ist man nichts wert.

Ich habe eine ähnliche Erfahrung gemacht, habe im Verein eine Jugendgruppe geleitet. Die Kinder waren alle begeistert, aber je länger die Sache lief, desto mehr Druck kam von anderen Erwachsenen aus dem Verein. Die Kinder hätten zwar Spaß, würden aber zu wenig lernen. Ich müsse das besser so oder so oder so machen. Alles Vorschläge, die aus den fünf Stunden Aufwand pro Woche, die ich hatte, leicht zehn oder mehr gemacht hätten.

Ich hab dann mein Amt niedergelegt. Übernommen hat es keiner. Die Kinder sind jetzt bei einem anderen Verein. Ich auch.
Ganz genau. Was kostenlos ist, kann ja nix wert sein. Was kostenlos ist, wird konsumiert und kritisiert. Weil auch so ein bisschen im Raum steht: die/der macht das kostenlos - da kann es ja mit der Qualifikation nicht so weit her sein.
Mit den Vorschlägen, die aus den fünf Stunden zehn oder mehr gemacht hätten - sehe ich genauso. Ich meine: die Leute kriegen was kostenlos - und meckern auch noch rum? Ich finde das so….anmaßend und undankbar. Klar, wenn die Gruppenleitung ganz grobe Fehler macht, dann sollte man schon diskutieren.
Tut mir leid, dass dir das auch passiert ist, aber ich denke, es war richtig, das Amt niederzulegen. Wenn die Leute sich einmal erst erlaubt haben, die Kompetenz anzuzweifeln, ist es sowieso schon zu spät.
 

Cattleya

Mitglied
Ich empfinde es als toll, dass Du dich so ein Engagment zeigst und in deiner Freizeit was gutes für deine Mitmenschen machst!

Mir erscheint das eindeutig, Du traust Dich nicht deutliche klare Ansagen zu machen und das auch konsequent einzuhalten.
Manche Menschen muss man in ihre Schranken verweisen.
Das gehört leider auch mit zu einem Job der eine Führungsrolle beinhaltet.
Solange es ohne solche speziellen Charaktere läuft ist es gut händelbar, sobald aber da Querschüsse kommen, darf man sich durchsetzen bzw. muss es tun um die Tätigkeit richtig durchführen zu können.
Das heißt nicht, dass man nicht zu Kompromissen bereit sein soll, sondern nur seine Arbeit, ohne negative Betrachtung der besonderen Charaktere, durchführen zu können.

Ich würde es durchziehen und es als gutes Übungsfeld für dein Leben betrachten. Denn da kannst Du sehr viel für Dich lernen.

Aufgeben kann man immer noch, falls kein gemeinsamer Konsenses zu finden ist.

Schwer es gut umzusetzen!

Ich wünsche Dir Erfolg dabei und,
dass der Job Dir in Zukunft wieder Spaß machen kann!

Liebe Grüße
Bandit 🥰 (y) 😎
Lieber Bandit, vielen Dank für deine lieben Worte, das hat meine Traurigkeit etwas gemildert. Ich habe zu dem Konflikt auch beigetragen, aber eben nicht alleine.
Du schreibst von einem Konsens. Das wäre natürlich schön. Aber dazu wäre es notwendig, dass von der Gruppe akzeptiert wird, dass ich einen Standpunkt haben darf. Ich finde es toxisch, wenn Leute meine Sichtweise und meine Schwierigkeiten mit einer Querulantin für nicht existent erklären. Da ist die Meinungsbildung schon abgeschlossen - wir sind okay, du bist nicht okay.
Für einen Konsens muss es erst mal einen Dialog geben - aber genau der wurde mir verweigert.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Ich verstehe nicht, dass du hier so klar bist und das nicht auch vor der Gruppe sein kannst oder konntest. Solch eine Annsage fehlt, dann sollen sie die sacken lassen, wenn dir noch etwas daran liegt weiterzumachen. Mit der Querulantin würde ich nicht diskutieren.
 

Kylar

Aktives Mitglied
Hi Cattleya,
wenn die meinen es besser zu können als du, lehn dich doch zurück und lasse sie den Bumms mal ein paar Monate alleine machen.
Vielleicht sehen sie dann, dass es so easy nicht ist, vor allem wenn das scheinbar ein kleiner Zicken- und Alphahaufen ist. Soll jemand anderes gucken, ob er den gebändigt kriegt.
 

Cattleya

Mitglied
vorhin war ich in der Gemeinde, denn 17 Uhr war immer unsere Probenzeit. Am Wochenende sollte ein kleines Konzert stattfinden (von mir organisiert, vorbereitet…), aber ich habe der Gruppe gesagt, dass ich nach dem letzten Gespräch, in dem mein Standpunkt für irrelevant erklärt und jede Verständigung abgeblockt wurde, nicht mehr zur Verfügung stehe. Eine Teilnehmerin stand erst neben mir, verdrehte dann aber die Augen nach oben und ging weg.
Person X habe ich gesagt, dass jetzt wirklich Schluss ist und ich mit ihr nichts mehr zu tun haben will. Ich war dabei emotional, während sie völlig ruhig war. Kein Wunder, alle haben ja zu ihr gehalten und sich geschlossen gegen mich gestellt.
Jetzt habe ich mein gesamtes soziales Umfeld hier verloren. Aber wenn man hintergangen wird, nützt so ein Umfeld ja auch nicht.
 
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