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Etwas aus dem Gleichgewicht geraten

G

Gelöscht 129866

Gast
Hallo zusammen !

Anfang des Monats habe ich meinen Exfreund zufällig mit seinem Nachwuchs getroffen.
Es hat mir einen kleinen Stich versetzt, weil wir damals unser gemeinsames Baby verloren haben und uns dadurch auch auseinander gelebt haben, was letztendlich dann auch zur Trennung führte.

Wir sprachen erst über ganz banales wie das Wetter und die Parkplatzsuche und dann fragte er mich, ob ich wieder einen Partner habe, was ich verneinte. Dann ging es um Partnerschaften an sich und dann sagte er, dass er es sehr bedaure, wie es damals zwischen uns gelaufen sei und er gerne das Kind mit mir gehabt hätte.
Er hätte damals einen falschen Weg eingeschlagen, das wäre ihm irgendwann bewusst geworden.
Nichts wäre vergleichbar mit dem, was wir damals hatten. Nie wieder hätte er so empfunden. Auch jetzt nicht.

Er hatte sich damals in seine Arbeit gestürzt und dann Karriere gemacht. Status.

Seine Worte verhallten, kamen nicht bei mir an. Ich fühlte mich wie abwesend, als sei ich gar nicht da oder stünde neben mir.
Ich petzte mich selbst um mich irgendwie zu spüren und konzentrierte mich dann auf einen Punkt hinter ihm.

Seine Mine veränderte sich abrupt und eine Frau kam ins Bild. Er stellte sie mir freudig mit: "Und das ist die bezaubernde Mutter" vor, als hätten wir uns über seinen Sohn unterhalten.

Ich erwiderte irgendetwas und verabschiedete mich dann recht schnell.

Erst draußen am Auto hatte ich dann gemerkt wie leer ich mich fühlte und diese Leere ist dann auch nicht mehr gewichen.
So ein nichts denken.

Dieses Gefühl und diese gedankliche Leere haben mich aus meinem Gleichgewicht gebracht.
Ich frage mich nun, ob ich etwas verdränge.

Kennt Jemand dieses seltsame Gefühl?
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Hallo zusammen !

Anfang des Monats habe ich meinen Exfreund zufällig mit seinem Nachwuchs getroffen.
Es hat mir einen kleinen Stich versetzt, weil wir damals unser gemeinsames Baby verloren haben und uns dadurch auch auseinander gelebt haben, was letztendlich dann auch zur Trennung führte.

Wir sprachen erst über ganz banales wie das Wetter und die Parkplatzsuche und dann fragte er mich, ob ich wieder einen Partner habe, was ich verneinte. Dann ging es um Partnerschaften an sich und dann sagte er, dass er es sehr bedaure, wie es damals zwischen uns gelaufen sei und er gerne das Kind mit mir gehabt hätte.
Er hätte damals einen falschen Weg eingeschlagen, das wäre ihm irgendwann bewusst geworden.
Nichts wäre vergleichbar mit dem, was wir damals hatten. Nie wieder hätte er so empfunden. Auch jetzt nicht.

Er hatte sich damals in seine Arbeit gestürzt und dann Karriere gemacht. Status.

Seine Worte verhallten, kamen nicht bei mir an. Ich fühlte mich wie abwesend, als sei ich gar nicht da oder stünde neben mir.
Ich petzte mich selbst um mich irgendwie zu spüren und konzentrierte mich dann auf einen Punkt hinter ihm.

Seine Mine veränderte sich abrupt und eine Frau kam ins Bild. Er stellte sie mir freudig mit: "Und das ist die bezaubernde Mutter" vor, als hätten wir uns über seinen Sohn unterhalten.

Ich erwiderte irgendetwas und verabschiedete mich dann recht schnell.

Erst draußen am Auto hatte ich dann gemerkt wie leer ich mich fühlte und diese Leere ist dann auch nicht mehr gewichen.
So ein nichts denken.

Dieses Gefühl und diese gedankliche Leere haben mich aus meinem Gleichgewicht gebracht.
Ich frage mich nun, ob ich etwas verdränge.

Kennt Jemand dieses seltsame Gefühl?
Du hast wohl noch ordentlich Aufarbeitungsbedarf, das ist ja auch kein kleines, leichtes Päckchen. Hast du versucht, das mit dir selbst auszumachen oder hast du dir Hilfe bei einem Psychotherapeuten gesucht?

Bei deiner Beschreibung musste ich daran denken:

 

GrayBear

Aktives Mitglied
Oh ja. Diese "Verwirrung" stellt sich immer dann ein, wenn man mit den Auswirkungen von schwierigen Entscheidungen konfrontiert wird und man eben nie erfahren kann, was sich bei einer anderen Entscheidung ergeben hätte. Also sind das einfach nur "unnütze Gedanken". Sie bringen nur dann etwas, wenn Du bereit bist, Deine Entscheidungen zu verändern. Aber Du kannst nun einmal nichts "zurück spulen", nichts ungeschehen machen und das weist Du ja.

Ok, dann hat Dich diese Begegnung etwas aus dem Gleichgewicht gebracht. Diese "Verwirrung" wird sich wohl für den Rest Deines Lebens bei Dir "einstellen", sobald Du wieder daran denkst. Ich habe lernen dürfen, dass "diese gedankliche Leere" nicht wirklich "leer" ist. Zumeist sind es sich widersprechende Gefühle, die sich scheinbar gegenseitig aufheben oder auch dadurch gegenseitig blockieren. Da ist die Trauer darüber, was euch widerfahren ist, vielleicht die Wut, es nicht "besser" hinbekommen zu haben, die Angst, dass sich das wiederholen könnte und die Freude darüber, was ihr hattet. Wenn man das alles in einen Topf packt, rührt man den Inhalt am besten nicht an, denn er "schmeckt" furchtbar.

Ein einfacher Trick hier weiter zu kommen ist: was ist das stärkste Gefühl, das Du jetzt in diesem Moment fühlst, wenn Du darüber nachdenkst, ganz spontan. Und wenn Dir nichts einfällt, dann rate einfach. Wut? Trauer? Angst? Freude? Da kommt ziemlich sicher etwas hoch, wenn Du es nicht zu tief verbuddelst hast. Was ist es? Damit kannst Du "arbeiten".
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht 129866

Gast
Du hast wohl noch ordentlich Aufarbeitungsbedarf, das ist ja auch kein kleines, leichtes Päckchen. Hast du versucht, das mit dir selbst auszumachen oder hast du dir Hilfe bei einem Psychotherapeuten gesucht?

Bei deiner Beschreibung musste ich daran denken:

Liebe @Ausnahmsweise,
Danke für den Link. Schätze, dass ich mich darin wiederfinde.
Hatte schon in jungen Jahren zwei, für mich schwerwiegende, Verluste die nicht fachmännisch aufgearbeitet wurden.

Nach der Fehlgeburt hatte ich zwar Kontakt zu einer Therapeutin, aber die Chemie stimmte nicht und ich konnte mich nicht darauf einlassen. Wir versuchten das Geschehene gemeinsam aufzuarbeiten, was aber durch seine Flucht in Arbeit und Beruf endete und ich, gefühlt, alleine damit zurückblieb.

Oh ja. Diese "Verwirrung" stellt sich immer dann ein, wenn man mit den Auswirkungen von schwierigen Entscheidungen konfrontiert wird und man eben nie erfahren kann, was sich bei einer anderen Entscheidung ergeben hätte. Also sind das einfach nur "unnütze Gedanken". Sie bringen nur dann etwas, wenn Du bereit bist, Deine Entscheidungen zu verändern. Aber Du kannst nun einmal nichts "zurück spulen", nichts ungeschehen machen und das weist Du ja.

Ok, dann hat Dich diese Begegnung etwas aus dem Gleichgewicht gebracht. Diese "Verwirrung" wird sich wohl für den Rest Deines Lebens bei Dir "einstellen", sobald Du wieder daran denkst. Ich habe lernen dürfen, dass "diese gedankliche Leere" nicht wirklich "leer" ist. Zumeist sind es sich widersprechende Gefühle, die sich scheinbar gegenseitig aufheben oder auch dadurch gegenseitig blockieren. Da ist die Trauer darüber, was euch widerfahren ist, vielleicht die Wut, es nicht "besser" hinbekommen zu haben, die Angst, dass sich das wiederholen könnte und die Freude darüber, was ihr hattet. Wenn man das alles in einen Topf packt, rührt man den Inhalt am besten nicht an, denn er "schmeckt" furchtbar.

Ein einfacher Trick hier weiter zu kommen ist: was ist das stärkste Gefühl, das Du jetzt in diesem Moment fühlst, wenn Du darüber nachdenkst, ganz spontan. Und wenn Dir nichts einfällt, dann rate einfach. Wut? Trauer? Angst? Freude? Da kommt ziemlich sicher etwas hoch, wenn Du es nicht zu tief verbuddelst hast. Was ist es? Damit kannst Du "arbeiten".
Liebe/r @GrayBear,
Danke für deine lieben Worte.
Ja wirklich leer sind diese Gedanken tatsächlich nicht. Sie sind tonnenschwer.

Vielleicht ist es in diesen Momenten so etwas wie ein Schutzmechanismus, um sich nicht zu verlieren.
Das stärkste Gefühl ist ein Taumel und das zurückversetzte Gefühl von Surrealität.

Es ist verständlich, dass du nach dieser Begegnung etwas neben dir stehst.

Ich wünsche dir Gleichgewicht.
Lieben Dank.

Ich weiß gar nicht so genau, was mich jetzt so aus mir selbst herausgerissen hat.
Seine ganze Art war mir genauso fremd wie dieses Fremdheitsgefühl in mir. Ein wenig wie taub.
Ja vielleicht wollte ich vieles einfach nicht hören. Damals nicht und jetzt auch nicht. Nicht von ihm.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Deine Reaktion auf diese Begegnung zeigt dir, dass da viel Be- und Verarbeitungsbedarf besteht. Ich denke, du brauchst unbedingt professionelle Unterstützung.

Alles Gute dir.
 
K

Klaus Rohland

Gast
Was soll der Blödsinn mit dem ( auseinander gelebt )?
Es gibt keine Probleme, das sind >Herausforderungen.
Da sollte man miteinander reden, nicht nebeneinander her leben.
Und niemand hat Schuld, nur Verantwortung, und zwar die für sich selbst.
Nur wo lernt man wie das Leben funktioniert, nicht in der Schule, da wird Wissen vermittelt.
Also ,was hast du wo gelernt über das Leben, warum nutz du das nicht!
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Liebe/r @GrayBear,
Danke für deine lieben Worte.
Ja wirklich leer sind diese Gedanken tatsächlich nicht. Sie sind tonnenschwer.

Vielleicht ist es in diesen Momenten so etwas wie ein Schutzmechanismus, um sich nicht zu verlieren.
Das stärkste Gefühl ist ein Taumel und das zurückversetzte Gefühl von Surrealität.
Ja, es ist ein Schutzmechanismus, aber eben auch ein Ansatz für nächste Schritte, wenn Du diesen Gefühlen auf den Grund gehst und sie nicht nur als eine depersonalisierte Surrealität stehen lasst. Deine Gefühle sind Dein Schlüssel und der Anfang und nicht das Ende allen Verstehens.
 

Paddelchen

Aktives Mitglied
Etwas Schlimmes ist immer für etwas Gutes gut. Diese Begegnung sollte Dich einfach daran erinnern, daß Du noch etwas aufarbeiten musst. Ein Baby verlieren ist eine sehr emotionale Sache. Und Du trauerst diesem Kind noch sehr nach.
 

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