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Private Obduktion- eure Meinung!

Traurigezeit

Mitglied
Hallo, ich bin soeben nach Hause gekommen. Wir waren jetzt 7 Stunden in der Wohnung meiner Mutter. Haben viel zum Sperrmüll gebracht viel weggeschmissen viel über Kleinanzeigen verkauft und es wurde abgeholt und viele Kisten gepackt, die nun in meinem Keller stehen und das alles nur sieben Tage nach ihrem Tod. Ich fühle mich irgendwie pietätlos, so schnell alles wegzuräumen. Ich habe das Gefühl, sie fühlt sich nicht geliebt. Ich bin völlig taub in meinen Emotionen. Ich hab vielleicht zweimal ein paar Minuten geweint. Den Rest hab ich einfach nur gemacht und nichts dabei gefühlt. Es ist mir gleichgültig? Das macht mir Angst. Ich habe Angst davor, dass sie uns zusieht und denkt, wie könnt ihr das alles so schnell machen. Mein Bruder geht da ganz anders mit und der ist fein damit. Meine Mutter liegt nicht mal unter der Erde. Es fühlt sich irgendwie so falsch an. Aber vor allem mein aktuelles Gefühl, ich weine kaum noch. Dieses Gefühl macht mir total Angst.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Wäre es weniger pietätlos, wenn ihr dafür zwei Wochen brauchen würdet? Würde sich Deine Mutter geliebter fühlen, wenn ihr alles stehen und liegen lassen würdet? Schau mal, wie unlogisch Deine Gedanken gerade sind und das gehört leider zur Trauer dazu. Wie @Werwiewas geschrieben hat, das ist der "Funktionsmodus", den es eben auch braucht, denn Dein Leben und das vieler anderer, geht weiter. Da braucht Dir nichts Angst zu machen.

Wie steht in diesem Buch: "Alles hat seine Zeit". Es gibt auch eine Zeit zum Trauern, aber jetzt muss die Wohnung aufgeräumt werden. Auch richtige Entscheidungen können sich falsch anfühlen und es doch nicht sein. Unsere Gefühle trügen uns nun einmal zuweilen. Noch ist nicht vieles gut, aber das wird wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Hallo, ich bin soeben nach Hause gekommen. Wir waren jetzt 7 Stunden in der Wohnung meiner Mutter. Haben viel zum Sperrmüll gebracht viel weggeschmissen viel über Kleinanzeigen verkauft und es wurde abgeholt und viele Kisten gepackt, die nun in meinem Keller stehen und das alles nur sieben Tage nach ihrem Tod. Ich fühle mich irgendwie pietätlos, so schnell alles wegzuräumen. Ich habe das Gefühl, sie fühlt sich nicht geliebt. Ich bin völlig taub in meinen Emotionen. Ich hab vielleicht zweimal ein paar Minuten geweint. Den Rest hab ich einfach nur gemacht und nichts dabei gefühlt. Es ist mir gleichgültig? Das macht mir Angst. Ich habe Angst davor, dass sie uns zusieht und denkt, wie könnt ihr das alles so schnell machen. Mein Bruder geht da ganz anders mit und der ist fein damit. Meine Mutter liegt nicht mal unter der Erde. Es fühlt sich irgendwie so falsch an. Aber vor allem mein aktuelles Gefühl, ich weine kaum noch. Dieses Gefühl macht mir total Angst.
Aber du trauerst doch - aufrichtig und sehr stark. Deine Gedanken kreisen ständig um deine Mutter. Oder trauert für dich nur der, der weint? Sprich das auch deinem Bruder nicht ab. Der ist nicht "fein damit", er trauert nur anders.
 

Traurigezeit

Mitglied
Irgendwie hab ich das Gefühl schon. Als mein Vater starb, hing seine Sachen noch ein Jahr in seinem Kleiderschrank. Da hatten wir natürlich auch ein eigenes Haus. Jetzt hat meine Mama eine Mietwohnung. Trotzdem fühlt sich das so schnell an. Fühlt sich so an, als ob ich das Leben beziehungsweise die Person auslösche. ich habe heute mehrmals am Tag gedacht. Das was ich hier gerade alles mache hätte ich so gerne für dich gemacht. Sie wollte gerne in eine Wohnung ohne eine Treppe, da die Treppe ihr absolute Endgegner war aber wie bereits schon erwähnt, hab ich mich nicht reingehauen in die Wohnungssuche, es hätte heute auch ein schöner Tag sein können einen Tag des Neuanfang. Ein Neuanfang in einer anderen Wohnung, die mehr Lebensqualität bietet. Stattdessen ist sie nicht mehr da und in einer Woche ist gar nichts mehr von der Wohnung da. Wie gesagt, sie liegt nicht mal unter der Erde.
 

GrayBear

Aktives Mitglied
Und wieder gilt: offenbar bist Du so einigen Deiner Illusionen auf den Leim gegangen, denn was Du schreibst, war auch zuvor schon Realität. Ja, von unseren Leben bleibt womöglich nicht viel übrig, wenn wir gegangen sind. Aber was hat ein Napoleon davon, dass er die Geschichte verändert hat? Ist ein Leben weniger wert, nur weil sich in 100 Jahren niemand mehr daran erinnert? War und ist Deine Liebe zu Deiner Mutter weniger echt, nur weil Du jetzt tun musst, was getan werden muss?

Stell Dir diese Fragen. Aber benutze auch Deinen Verstand für die Antworten. Das mag wenig rücksichtsvoll sein, aber es ist die Wirklichkeit und die ist, wie sie ist und das ist nicht nur schrecklich.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Hallo, ich bin soeben nach Hause gekommen. Wir waren jetzt 7 Stunden in der Wohnung meiner Mutter. Haben viel zum Sperrmüll gebracht viel weggeschmissen viel über Kleinanzeigen verkauft und es wurde abgeholt und viele Kisten gepackt, die nun in meinem Keller stehen und das alles nur sieben Tage nach ihrem Tod. Ich fühle mich irgendwie pietätlos, so schnell alles wegzuräumen. Ich habe das Gefühl, sie fühlt sich nicht geliebt. Ich bin völlig taub in meinen Emotionen. Ich hab vielleicht zweimal ein paar Minuten geweint. Den Rest hab ich einfach nur gemacht und nichts dabei gefühlt. Es ist mir gleichgültig? Das macht mir Angst. Ich habe Angst davor, dass sie uns zusieht und denkt, wie könnt ihr das alles so schnell machen. Mein Bruder geht da ganz anders mit und der ist fein damit. Meine Mutter liegt nicht mal unter der Erde. Es fühlt sich irgendwie so falsch an. Aber vor allem mein aktuelles Gefühl, ich weine kaum noch. Dieses Gefühl macht mir total Angst.
Ist das nicht eine Art von letzter Liebesdienst, sich zu kümmern?
Und du hast Kartons mit ihren Sachen bei dir eingelagert.
Warum?
Weil am Inhalt Erinnerungen und Gefühle hängen.
Gewissermaßen hast du deine Mutter so noch ein Stück herangeholt.
 

Traurigezeit

Mitglied
Da hast du natürlich recht im Leben ist immer gleich viel wert. Aber es ist natürlich immer schön zu wissen, dass viele Leute ein vermissen und an allen denken. Bei der Beerdigung meiner Mutter werden wir wahrscheinlich genau vier Leute sein, weil es einfach nicht mehr gibt. Alle sind leider vor uns gegangen.
Trotzdem kenne ich keinen, der nach nur sieben Tagen, die Wohnung seiner geliebten Mutter oder Vater oder Schwester ausgeräumt hat. Ich glaube, es ist schon sehr außergewöhnlich.

Montag ruft mich die Bestatterin an und wir wollen überlegen, ob ich mir meine Mama noch mal anschaue nach neun Tagen. Ich weiß nicht ob es das schreckliche Bild überdeckt oder ich einfach ein zweites schreckliches Bild dazu bekomme. Wie habt ihr das gehalten bei einem Trauerfall, auch wenn ich hoffe, dass ihr gar keinen Trauerfall hattet.
 

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