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Wie kann ich meine Angst überwinden?

Coconut25

Mitglied
Hallo liebe User/Userinnen,

ich leide seit vielen Jahren unter einer Sozialphobie und die einfachsten Sachen wie einkaufen oder mit der Bahn fahren fallen mir zurzeit ziemlich schwer. Sobald ich unter Menschen muss, fühle ich mich total schlecht, ich habe andauernd das Gefühl von allen beobachtet zu werden und denke immer irgendwas ist falsch an mir. Es gibt keinen Tag, wo ich mal nicht nervös oder angespannt bin. Manchmal würde ich mich am liebsten nur noch Daheim verkriechen und mich "verstecken".
Mir fehlt es leider an Selbstbewusstsein, jeden Blick von fremden Menschen beziehe ich sofort auf mich und wenn ich zb an der Kasse im Supermarkt stehe, bekomme ich kaum ein Wort aus mir heraus, nicht mal eine Begrüßung, weil ich so angespannt bin und Angst habe was wohl andere über mich denken könnten. Es macht mich alles nur noch fertig und ich möchte so nicht mehr weiterleben. Ich war auch schon bei unzähligen Therapeuten, aber die Probleme blieben trotzdem.

Ich will einfach ein normales Leben führen können, so wie jeder normale Mensch ohne Angst haben zu müssen und ohne mir ständig über andere Menschen Gedanken machen zu müssen. Ein wenig Selbstbewusstsein würde mir da schon helfen, dennoch weiß ich nicht was ich dagegen tun soll.

Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich, wie ich selbstbewusster werde und wie ich mich in so einer Situation am besten verhalten kann?

Danke schon mal für eure Antworten
Liebe Grüße
 

Buntehäsin

Sehr aktives Mitglied
Willkommen im Forum 💐

Schwierig, wenn schon Therapeuten gescheitert sind.
Ich befürchte ein Forum wird Dir auch nicht helfen können?
Ich empfehle bei mangelndem Selbstbewusstsein einen Selbstverteidigungskurs.
Aber ich denke bei Deiner Diagnose ist das nicht möglich?
Was meinst Du?

Hast Du überhaupt soziale Kontakte?
Einen Beruf?
 

Coconut25

Mitglied
Willkommen im Forum 💐

Schwierig, wenn schon Therapeuten gescheitert sind.
Ich befürchte ein Forum wird Dir auch nicht helfen können?
Ich empfehle bei mangelndem Selbstbewusstsein einen Selbstverteidigungskurs.
Aber ich denke bei Deiner Diagnose ist das nicht möglich?
Was meinst Du?

Hast Du überhaupt soziale Kontakte?
Einen Beruf?
Ja, ich habe ein paar wenige soziale Kontakte und einen Beruf derzeit nicht. Mir tut der Austausch im Forum aber oft gut, so habe ich bisher die Erfahrung gemacht.
 

Esox

Aktives Mitglied
Hast Du diese Ängste nur wenn Du alleine bist?
Bzw fühlst Du Dich etwas besser, wenn jemand vertrautes an Deiner Seite ist?
Könnte das ein Ansatzpunkt sein?
Wie fühlt es sich an hier zu schreiben, oder zu chatten.
 

Coconut25

Mitglied
Hast Du diese Ängste nur wenn Du alleine bist?
Bzw fühlst Du Dich etwas besser, wenn jemand vertrautes an Deiner Seite ist?
Könnte das ein Ansatzpunkt sein?
Wie fühlt es sich an hier zu schreiben, oder zu chatten.
Zuhause wo keine Menschen sind, ist das natürlich nicht so, nur wie gesagt wenn ich unter fremde Menschen muss.
Hier zu schreiben ist für mich auch nicht schlimm, da man ja anonym ist.
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Hast Du Jemand, der Dich beim Einkaufen ect. begleiten kann und mit Dir zusammen Bus oder Bahn fährt ? Das gibt Dir mehr Sicherheit und lenkt von Deinen Ängsten ab. Sich unterhalten und auch mal Lachen, lässt Deine Phobie nicht mehr im Fokus stehen. Schrittweise könntest Du auf diese Weise, an den Punkt kommen, wo Du nach und nach keine Begleitung mehr benötigst.
 

Coconut25

Mitglied
Hast Du Jemand, der Dich beim Einkaufen ect. begleiten kann und mit Dir zusammen Bus oder Bahn fährt ? Das gibt Dir mehr Sicherheit und lenkt von Deinen Ängsten ab. Sich unterhalten und auch mal Lachen, lässt Deine Phobie nicht mehr im Fokus stehen. Schrittweise könntest Du auf diese Weise, an den Punkt kommen, wo Du nach und nach keine Begleitung mehr benötigst.
Leider nicht, da kaun jemand die Zeit hat mich ständig zu begleiten
 

Savay

Aktives Mitglied
Ein wenig Selbstbewusstsein würde mir da schon helfen, dennoch weiß ich nicht was ich dagegen tun soll.
Hi coconut.
Kenne was du beschreibst. Mir ging es früher sehr ähnlich.

Ich würde jetzt nicht unbedingt sagen, das es helfen würde nur am Selbstbewusstsein zu arbeiten, da gehört mehr dazu.

Viele verbinden mit dem Selbstbewusstsein ein Leistungsdenken. Man muss was leisten und dadurch steigert sich das Selbstbewusstsein. Das finde ich geht in die verkehrte Richtung.

Denn was ist es denn eigentlich was jeder will? Jeder will so sein können wie er ist, unabhängig davon was andere von ihm und seinen Leistungen, Status usw halten.
Jeder möchte authentisch sein, sich nicht verstellen müssen oder eine Rolle spielen.

Das hatte mir ein Stück weit geholfen.
Nicht mehr auf die anderen schauen, sondern schauen was mir entspricht. Die einfache Frage, wo mag ich am liebsten in der Bahn sitzen usw. und nicht was denken die anderen über mich.
Also damit bin ich ein Stück weiter gekommen.

Jedoch merkte ich, dieses Denken wirkt wie Scheuklappen. Ich nehme gar nichts mehr von Außen wahr. Ist natürlich bei einer sozialen Phobie erst mal sehr willkommen. Aber bei direktem Kontakt zu anderen hatte sich nicht viel geändert.

Dann kam ich an neue Informationen über dysfunktionalen Perfektionismus.
Via Google findet man nicht viel hilfreiches dazu, habe ich gerade festgestellt. Man muss da schon eher bei der fachspezifischen Literatur schauen.
Und dann wird da von Ich-Haftigkeit und Gemeinschafts-Gefühl geredet.
Und das ist es auch was mir nochmal ein großes Stück weiter geholfen hat. Weg von diesem ängstlichen um sich selbst kreisen hin zu einem Gemeinschaftsgefühl. Nicht ständig sich selbst zu separieren sondern als einer von vielen zu sehen. Du gehörst dazu.

In dem Wir-Gefühl oder auch der Sachlichkeit sein und sich in der Selbstdistanz üben.

Schreibt sich leicht und liest sich schnell, braucht aber eine gewisse Zeit der Übung und ständigen Bewusstmachung. Ich habe jetzt noch kein Buch dazu gelesen, mein erstes wäre wohl von K. Künkel, Einführung in die Charakterkunde. Ist eine Empfehlung von jemandem, aber ich weiß nicht wie hilfreich es dann wirklich ist.

Tadellos sein zu wollen, ist evtl auch ein wichtiger Punkt bei dir.
Sich durch Tadellosigkeit als unangreifbar zu sehen?
Da geht's noch darum, Fehler bei sich selbst akzeptieren zu können. Nobody is perfect. Optimierung ist ok, aber Scham und Selbstzweifel halt unnütz.

Ich will einfach ein normales Leben führen können, so wie jeder normale Mensch ohne Angst haben zu müssen und ohne mir ständig über andere Menschen Gedanken machen zu müssen.
Diese Unsicherheit und Angst ist mir mittlerweile schon bei vielen aufgefallen. So viele trauen sich nichts zu sagen oder zu fragen zb. Und da geht es um die simpelsten Sachen. Weil sie auch Angst davor haben dabei etwas falschen zu sagen und was denken denn dann die anderen. Ich schätze das ist eigentlich weit verbreitet.
Merkte ich daran wenn ich bei irgendeinem Kus oder Veranstaltung war und der Kursleiter braucht einen Freiwilligen. Da meldet sich keiner^^ So normal leben die anderen also auch nicht.

Also nach Authentizität streben, Selbstdistanz üben und in ein Gemeinschaftsgefühl kommen, sowie die eigene Fehlerhaftigkeit akzeptieren, wären jetzt meine Tips.

Wie wärst du denn gerne? Was meinst du, wer bist du denn wirklich?
Das wäre so der Weg zur inneren Freiheit.

LG
 

Coconut25

Mitglied
Hi coconut.
Kenne was du beschreibst. Mir ging es früher sehr ähnlich.

Ich würde jetzt nicht unbedingt sagen, das es helfen würde nur am Selbstbewusstsein zu arbeiten, da gehört mehr dazu.

Viele verbinden mit dem Selbstbewusstsein ein Leistungsdenken. Man muss was leisten und dadurch steigert sich das Selbstbewusstsein. Das finde ich geht in die verkehrte Richtung.

Denn was ist es denn eigentlich was jeder will? Jeder will so sein können wie er ist, unabhängig davon was andere von ihm und seinen Leistungen, Status usw halten.
Jeder möchte authentisch sein, sich nicht verstellen müssen oder eine Rolle spielen.

Das hatte mir ein Stück weit geholfen.
Nicht mehr auf die anderen schauen, sondern schauen was mir entspricht. Die einfache Frage, wo mag ich am liebsten in der Bahn sitzen usw. und nicht was denken die anderen über mich.
Also damit bin ich ein Stück weiter gekommen.

Jedoch merkte ich, dieses Denken wirkt wie Scheuklappen. Ich nehme gar nichts mehr von Außen wahr. Ist natürlich bei einer sozialen Phobie erst mal sehr willkommen. Aber bei direktem Kontakt zu anderen hatte sich nicht viel geändert.

Dann kam ich an neue Informationen über dysfunktionalen Perfektionismus.
Via Google findet man nicht viel hilfreiches dazu, habe ich gerade festgestellt. Man muss da schon eher bei der fachspezifischen Literatur schauen.
Und dann wird da von Ich-Haftigkeit und Gemeinschafts-Gefühl geredet.
Und das ist es auch was mir nochmal ein großes Stück weiter geholfen hat. Weg von diesem ängstlichen um sich selbst kreisen hin zu einem Gemeinschaftsgefühl. Nicht ständig sich selbst zu separieren sondern als einer von vielen zu sehen. Du gehörst dazu.

In dem Wir-Gefühl oder auch der Sachlichkeit sein und sich in der Selbstdistanz üben.

Schreibt sich leicht und liest sich schnell, braucht aber eine gewisse Zeit der Übung und ständigen Bewusstmachung. Ich habe jetzt noch kein Buch dazu gelesen, mein erstes wäre wohl von K. Künkel, Einführung in die Charakterkunde. Ist eine Empfehlung von jemandem, aber ich weiß nicht wie hilfreich es dann wirklich ist.

Tadellos sein zu wollen, ist evtl auch ein wichtiger Punkt bei dir.
Sich durch Tadellosigkeit als unangreifbar zu sehen?
Da geht's noch darum, Fehler bei sich selbst akzeptieren zu können. Nobody is perfect. Optimierung ist ok, aber Scham und Selbstzweifel halt unnütz.


Diese Unsicherheit und Angst ist mir mittlerweile schon bei vielen aufgefallen. So viele trauen sich nichts zu sagen oder zu fragen zb. Und da geht es um die simpelsten Sachen. Weil sie auch Angst davor haben dabei etwas falschen zu sagen und was denken denn dann die anderen. Ich schätze das ist eigentlich weit verbreitet.
Merkte ich daran wenn ich bei irgendeinem Kus oder Veranstaltung war und der Kursleiter braucht einen Freiwilligen. Da meldet sich keiner^^ So normal leben die anderen also auch nicht.

Also nach Authentizität streben, Selbstdistanz üben und in ein Gemeinschaftsgefühl kommen, sowie die eigene Fehlerhaftigkeit akzeptieren, wären jetzt meine Tips.

Wie wärst du denn gerne? Was meinst du, wer bist du denn wirklich?
Das wäre so der Weg zur inneren Freiheit.

LG
Ich wäre z.B gerne "frei", also wirklich frei von negativen Gedanken. Natürlich möchte ich mich auch nicht verstellen, dass wäre ja nicht Sinn des Zwecks, aber mir ein dickes Fell am liebsten anlegen.
 

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