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Angst vor Sex in der Beziehung und Verhütungsmittel

f2001

Neues Mitglied
Hallo,

meine Freundin und ich sind beide 22 und studieren an zwei verschiedenen Unis. wir sind jetzt seit fast 2 Jahren beisammen und mögen uns gern, jedoch lässt unser Sexualleben eher zu Wünschen übrig…

Um alles Zusammenzufassen:


Bei uns läuft leider nur selten etwas Zweisamkeit. Meine Freundin steht sehr unter Studiumsdruck und sie ist eine wahnsinnige Workaholic und overachieverin, was sie leider von ihren Eltern mitgenommen hat - gleichzeittig leidet sie sehr unter all dem psychischen Druck und ist gerade in der Phase, sich langsam von ihrem Elternhaus zu trennen, die ihr einfach nicht gut tun. Sie ist extrem emotional und manchmal auch etwas grob im Umgang, hat noch nie Alkohol getrunken und versucht ihr leben so geplant wie möglich anzugehen - dabei versteckt sich hinter der Fassade ein verletztes Mädchen, die bei bei jeder Kleinigkeit zum weinen beginnt, keine Nerven hat, und immer noch viele Probleme mit ihren Eltern aufzuarbeiten hat, die sie aus ihrer Jugendzeit noch immer nicht vollends verarbeiten konnte.

Ich bin eher entspannt, gelassen, offen und versuch mein leben so gut es geht stresslos zu bewältigen - relativ gegenteilig zu meiner Freundin, was sie aber auch meistens sehr schätz. Sie meint, sie könnte sich noch viel von mir abschauen und mein Einfluss würde ihr gut tun.

Leider hat unter dem Psychischen Leistungsdruck ihres Elternhauses auch ihre
Sicherheit im Umgang mit Sexualität geleidet, wie es mir vorkommt.

Wir haben, wenn wir mal Zeit dafür finden intim zu sein, nur Petting. Das sind auch nie
lange Momente im Bett, sondern enden meistens nach wenigen Minuten, bis sie kommt.
In unseren ersten gemeinsamen Monaten hat sie es bei mir auch meistens noch versucht, jedoch gings bei mir nie so leicht wenn sie Hand angelegt hat - nicht weil ich nicht wollte oder könnte, sondern weil sie mich jedes Mal verunsichert.

Ihr müsst wissen, dass sie manchmal ihr emotionen schwer für sich behalten kann und man kann ihr alles aus dem Gesicht ablesen was sie gerade denkt und fühlt.

Wenn ihr etwas nicht gefällt, wenn sie etwas eklig findet, wenn sie etwas langweilt, usw., ihre Gesichtsmimik spricht Bände…

Ich weiß von ihr, dass sie sich vor Oralverkehr ekelt, sehr Geruchsempfindlich ist, sich vor ejakulat ekelt, ja selbst von ihren eigenen Flüssigkeiten die sie natürlich absondert… und das zeigt sie selbst beim Patting.
Das einzige was sie macht ist Hand anlegen und sobald ich mich entspannen kann und kurz davor bin schau ich ihr ins Gesicht und merke wie verspannt sie ist. Dann fühl ich mich wieder unsicher, weil ich weiß wie sehr sie sich vor Sperma ekelt und dann komme ich völlig vekrampft und versuche ihre Hand weg zu lenken, sodass sie nichts auf die Hand bekommt - meistens ohne Erfolg… Sie steht daraufhin auf und versucht den Ekel zu unterdrücken schafft es aber nicht, was mich wiederum noch mehr verunsichert und mittlerweile dazu geführt hat, dass ich nur noch sie zum Höhepunkte bringen möchte, weil ich mich selber nicht mehr fallen lassen kann und mittlerweile selber fast jeden Tag Masturbiere um Ausgleich zu schaffen…

Ich bin ansich ein sehr sexuelle Mensch und mir macht es spaß sie zum Höhepunkt zu bringen, ich bin auch offen für alles und machs am liebsten auf so vielen unterschiedlichen Arten für sie wie es nur möglich ist. Ob oral oder sonst wie stört mich kein bisschen - sie ist da eher auf dem konservativen Weg.

Ich habe aber das Gefühl, dass ich meinen Libido ihr gegenüber verliere, falls ich das so sagen kann und das schmerzt.

Sie redet immer davon, dass wir uns Alternativen überlegen können und das es doch bestimmt etwas gibt was mir gefällt, nur leider tu ich mir schwer dabei neue sexuelle Seiten an mir zu finden, wenn sich meine Partnerin offen gesagt vor allem sträubt und ekelt.

Wegen Sex habe ich sie schon ein paar mal angesprochen und das Thema ist ihr genauso wichtig wie mir, jedoch hat sie eine ziemliche Angst vor sex, da sie natürlich nicht schwanger werden möchte (ich will das auch nicht)
- Verhütungsmittel müssten jedoch doppelt genommen werden, also min. Kondom und zusätzlich noch ein anderes. Das Problem ist jedoch, dass meine Freundin keine Pille nehmen möchte und auch sonst kein anderes Verhütungsmittel welches hormonell wirkt - wie ich auch verstehe…
Die Spirale ist aber auch keine Alternative, da ihr beste Freundin aus der Oberstufe mit der Kupferspirale schwanger wurde und meine Freundin sich von ihrer ehem. Besten Freundin distanziert und sie verurteilt hat, was sie mittlerweile so immens bereut…
Sie spricht immer davon, dass sie daran arbeitet aber ich sehe keinen wirklichen Fortschritt seit dem wir beisammen sind.
Es kommen auch immer nur andere Ausreden dafür, wie seit neuestem: "Was wenn mir das garnicht so gefällt?", "was wenn es mir weh tut?", oder "Das was wir haben ist doch Sex...", "Sex ist nicht nur pentration..." (und bei den Argumenten hat sie natürlich auch zum Teil recht, bzw. ist es Ansichtssache) und und und... Andererseits kommen wieder andere Signale indem sie mir vorschwärmt wie gern sie Kinder mag und wie gut ich mit Kindern umgehen kann (ich hatte meinen Zividienst im Kindergarten) und dann redet sie davon so bald wie möglich Kinder zu wollen - natürlich nach dem Studium - weil es ja immer gefährlicher wird je älter man ist usw. und wie gern sie auch Sex hätte.

Ich möchte meiner Freundin unbedingt Zeit lassen. Das war mir auch schon in meiner vorherigen Beziehung wichtig und es ist auch völlig okay für mich, nur dann möchte ich einfach Klarheit und Gewissheit, wie lange ich warten muss. Sex ist für mich nicht allein ein Mittel zum Kinderbekommen sondern ein wichtiger Teil in der Beziehung der auch die Bindung stärkt. Ohne dem fehlt mir etwas und ich distanziere mich nur langsam und verliere die Bindung zu meiner Partnerin...
 

Kylar

Aktives Mitglied
Ich möchte meiner Freundin unbedingt Zeit lassen. Das war mir auch schon in meiner vorherigen Beziehung wichtig und es ist auch völlig okay für mich, nur dann möchte ich einfach Klarheit und Gewissheit, wie lange ich warten muss.
Hi f2001,
ich finde mit fast 2 Jahren hast du ihr genug Zeit gegeben ( vielleicht schon zu viel, denn "genutzt" scheint sie die Zeit ja nicht zu haben, sondern bei Punkt Null festzustecken).
Es wäre mal Zeit für Klartext.
Wenn sie von "Alternativen" spricht, verrät sie dann auch, wie die ihrer Meinung nach aussehen könnten?
Wenn nicht, würde ich da mal klare Vorschläge verlangen oder, falls du hast, selber welche machen.
Dann kann man sehen, ob man da kompromissmäßig zusammenfinden kann.

Allerdings scheint da schon ein sehr tiefsitzendes Problem vorhanden zu sein, wo auch Klartext allein nichts regeln könnte.
Da wäre dann die Frage, ob deine Freundin sich ernsthaft damit auseinandersetzen will oder nicht. Aber um das herauszufinden, muss auch da wieder Klartext gesprochen werden.
Zeigt sie Bereitschaft da mal genauer hinzuschauen (am besten mit professioneller Hilfe) ,würde ich ihr signalisieren , dass ich sie da als Freund unterstütze und ihr auch weiterhin Zeit gebe , um auszuarbeiten, was da dann aufzuarbeiten ist.
Kommen von ihr nur Ausflüchte und sie will mit dem weitermachen, was ihr die letzten 2 Jahre so fabriziert habt, dann musst du dir überlegen, ob dein Sexleben die nächsten XX Jahre so aussehen soll , oder ob man sich dann nicht, wenn auch sonst keine Vorschläge kommen, wie man das lösen kann, besser verabschiedet. Da müsste man dann auch kein schlechtes Gewissen haben.
 

Savay

Aktives Mitglied
Hi f2001.
Ein paar Gedanken dazu.

also min. Kondom und zusätzlich noch ein anderes.
Nach dem Motto, sicher ist sicher und dann reicht es dennoch nicht.
Ein Kondom ist zu 98% sicher. 2-12 Frauen werden ungewollt schwanger.
Eine zusätzliche Möglichkeit wäre NFP, also natürliche Familien Planung, bei der die fruchtbaren Tage ermittelt werden.
Ansich könnte Frau dann an den unfruchtbaren Tagen sogar ohne Verhütungsmittel Sex haben.
SICHERHEIT DER NFP-METHODEN link zur Uni Klinik Heidelberg.
"Nach 13 Zyklen wurden statistisch berechnet 1,8 von 100 Frauen ungewollt schwanger. Verzichteten die Teilnehmerinnen konsequent während ihrer fruchtbaren Tage auf Geschlechtsverkehr, oder benutzten ihre Partner während dieser Zeit zum Beispiel ein Kondom, so lag die Rate der ungewollten Schwangerschaften nur noch bei 0,6 pro 100 Frauen. Man spricht dann von einer hochsicheren Verhütungsmethode, wenn der Wert von ungewollten Schwangerschaften pro 100 Frauen innerhalb eines Jahres unter 1 liegt."

Also NFP ist sogar noch sicherer als Kondome.
Da deine Freundin studiert, sollte sie eigentlich solchen Ergebnissen vertrauen können. Aber ich schätze es steckt etwas anderes dahinter als nur die Angst davor schwanger zu werden.

Mit dem Verstand und Argumenten allein wird es wahrscheinlich nicht zu lösen sein. Aber ihr evtl aufzeigen das da eine irrationale und überzogene Angst besteht. Diese zu erkennen und auszusprechen kann es schon auflösen.

Finde es gut, das du keinen Druck machen möchtest. Denke das würde sonst nur zu größeren Problemen führen.
Natürlich ist es ungünstig heikle Themen während ihres Studiums behandeln zu wollen, welches sie ja doch sicher sehr vereinnahmt.
Nur wann ist dafür schon der richtige Zeitpunkt...

Ich bin kein Sexualtherapeut, aber so jemand könnte dir evtl aufzeigen was du versuchen kannst um entspannt die Situation zu verbessern. 🤔

Also letztendlich wirst du sie wohl sanft dazu bringen müssen sich mit diesem Thema beschäftigen zu wollen. Es wird sie doch auch belasten.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Ich würde sie behalten wie sie ist.
Du hast nämlich keine wirklich bessere Alternative vor dem Hintergrund, dass ihr beide bald mit dem Studium fertig sein werdet.
Es kommt dann darauf an, ob ihr beide eine Stelle findet, die eine spätere gemeinsame Lebensplanung zu lässt.
Daher würde ich an Deiner Stelle erst nach dem Studium verstärkt über "Frauen" nachdenken.
 

_vogelfrei

Sehr aktives Mitglied
Hey du,

das klingt sehr kompliziert und ich kann verstehen, dass es dich belastet und dein Verlangen ihr gegenüber beeinflusst.

Ich glaube, ich würde an deiner Stelle auch wissen wollen, ob sie sich ernsthaft damit auseinandersetzen möchte im Rahmen von Beratung oder Therapie/ offenen Gesprächen zwischen euch beiden oder nicht.

Ich verstehe ihre Sorge vor Schwangerschaft, aber wenn sie sich solche Sorgen macht, kann sie den Eisprung berechnen (wie auch von @Savay geschrieben ) und nur in den Tagen vor und nach der Regel Sex haben, in Kombi mit einem Kondom ist die Wahrscheinlichkeit, dann schwanger zu werden, wirklich sehr gering.

Es wirkt eher so, wie du auch schreibst, dass da tiefergehende (Kontroll-) Themen bei ihr eine Rolle spielen und es für sie unmöglich ist, unbeschwert und frei an Sachen ranzugehen. Das wäre ein gutes Thema für eine Therapie.

Ich wünsche euch sehr, dass ihr noch eine Lösung findet und euch dahingehend miteinander entwickeln könnt!

Liebe Grüße
Vogelfrei
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @f2001
das klingt sehr traurig, was du da berichtest.

Du wünscht dir "normale" Sexualität, sie nicht, sie wünscht sich nur eine andere Sexualität. Ich habe das Jahrzehnte lang gelebt. Ich würde sagen, mach das nicht allzu lange mit. Das macht dich kaputt.

Für die Verhütung wurden hier ja schon Dinge angedacht, eventuell zyklische Verhütung in Kombination mit Kondomen. Für ihre Befürchtungen, dass es ihr wehtut, ihr nicht gefällt, müsst ihr das halt mal ausprobieren.

Wenn sie sie sich nicht darauf einlässt, ist das ein Trennungsgrund, finde ich. Ausser du hängst emotional so an ihr, dass du dir nichts anderes vorstellen kannst. Ihr seid Anfang 20, Sexualität sollte da unbeschwert sein. Wenn sie das jetzt nicht möchte, sich vor Sexualität ekelt, wird sich das über die Jahre auch nicht viel ändern. Sucht euch doch beide jemanden, bei dem das besser passt, wirklich.

Sie braucht jemandem, dem das nicht nicht wichtig ist und du jemanden, der Spaß daran hat. Das tut mir leid für diese ehrliche Antwort. Ich finde, du solltest da ehrlich zu dir sein. Wie wichtig ist dir das.
 
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