Mein Leben als sexpositive Frau in einer Partnerschaft

[Träumelinchen]

Das lässt sich leicht vermeiden, dazu braucht es für mich auch nicht explizit eine Regel. Hat für mich mit Anstand und Respekt zu tun. Weder offen Beziehung noch sexpositiv heißt für mich, dass alle Hemmungn fallen (müssen).

Im Beisein meines Partners gäbe es in Alltagssituationen, beim Weggehen, und erst recht auf einem mehrtägigen Festival, maximal oberflächliche Flirts, da gehe ich nicht auf die Jagd. Umgekehrt ebenso.
Und schon gar nicht lasse ich meinen Partner da stehen während ich Sex habe.

Gerade bei dem Eifersuchtsproblem finde ich das schwierig. Entspannt bleiben beim Weggehen, genießen, kein nagendes Gefühl im Hintergrund, keine blockierenden Gedanken, wenn er außer Sicht ist oder du mitbekommst, er unterhält sich mit einer Frau, flirtet ein wenig? Folterst du dich da nicht selbst?

Wie kommst Du denn darauf, dass bei uns „alle Hemmungen fallen“ würden. Das werden sie sicher nicht.
Und mein Freund geht auf den Festivals sicher nicht „auf die Jagd“. Warst Du schonmal auf einem Festival ? Wenn ja, weißt Du ja sicher, wie die Atmosphäre da so ist. Da geht es schon sehr locker zu und es wird auch viel geflirtet.
Aber in einem Punkt hast Du schon recht denke ich. Vielleicht wird es für mich nicht gerade schön, wenn mein Freund dort vielleicht auch nur harmlos mit Frauen flirtet und ich dann immer denken muß, er will gleich eine Nacht mit einer von ihnen verbringen.
Aber ich will ihm halt auch nicht gleich alle Chancen nehmen, überhaupt irgendwann mal ein Abenteuer zu haben.

 

[Träumelinchen]

Ich bin da einfach zu monogam veranlagt, um mich dabei geliebt zu fühlen.

Ja das ist ja auch ok, wenn Du halt monogam leben willst. Aber was ich nicht schön finde ist, wenn man das Beziehungskonzept von jemand anderem gleich so herabwerten muß und schreibt, man fände es „absolut abstoßend“, wenn wir zusammen nach einem Abenteuer für ihn suchen. Mein Freund und ich sind uns einig, dass wir jemand nicht lieben müssen, um mal ein Abenteuer mit ihm oder ihr haben zu können. Es müssen jede Menge Voraussetzungen erfüllt sein, zuallererst natürlich körperliche Anziehung, Sympathie, ein solcher Mensch muß auf der gleichen Wellenlänge wie man selbst sein für uns, mir ist sogar eine in etwa gleiche Weltsicht wichtig. Ich könnte z.B. nie mit jemand ins Bett gehen, der die AfD oder eine Partei noch weiter rechts gut findet oder das, was Putin in der Ukraine macht usw. usw. Aber Liebe die er für mich empfindet ist nochmal so viel mehr Wir schauen uns die Profile auf Tinder&Co an und dann wird es eben schon bei den Voraussetzungen für ein Abenteuer sehr eng und dann sagt mein Freund oft zu mir, was für ein Glück er hat, mich gefunden zu haben, wenn er auf Tinder&Co noch nichtmal jemand findet, mit dem es für ein Abenteuer reichen würde. Und das finde ich einfach schön und nicht „total abstoßend“.

 

[Träumelinchen]

Ja, aber ich befürchte, um genau das geht es eben irgendwann nicht mehr. Nämlich dann, wenn ihr euch beide so gut kennt, dass der Eine vom Anderen ganz genau weiß: Dies und Jenes mag sie/er nicht. Aber ich würde es gerne mal ausprobieren. Zum Glück haben wir eine offene Beziehung und ich suche mir dann Jmd. Anderes dafür.

Ja ok. Aber ich verstehe das Problem nicht. Das ist doch dann ein Vorteil einer offenen Beziehung, dass der andere das dann auch mal erleben kann, was er sonst nicht könnte …? Wir haben beide auch Fantasien, die wir nicht umsetzen, weil einer von uns beiden damit nichts anfangen kann oder andere Voraussetzungen fehlen. Das wäre dann ja eine Möglichkeit.

 

[LFM]

Ja ok. Aber ich verstehe das Problem nicht. Das ist doch dann ein Vorteil einer offenen Beziehung, dass der andere das dann auch mal erleben kann, was er sonst nicht könnte …? Wir haben beide auch Fantasien, die wir nicht umsetzen, weil einer von uns beiden damit nichts anfangen kann oder andere Voraussetzungen fehlen. Das wäre dann ja eine Möglichkeit.

Ja, wenn dir in dem Moment z.B. dann dein Problem mit der Eifersucht keinen Strich durch die Rechnung macht und ihr euch vorbehaltlos dem jeweils anderen Partner sein Abendteuer, so wie er das möchte gönnen könnt, dann sollte es ja funktionieren.

 

[Ausnahmsweise]

Wie kommst Du denn darauf, dass bei uns „alle Hemmungen fallen“ würden. Das werden sie sicher nicht.
Und mein Freund geht auf den Festivals sicher nicht „auf die Jagd“. Warst Du schonmal auf einem Festival ? Wenn ja, weißt Du ja sicher, wie die Atmosphäre da so ist. Da geht es schon sehr locker zu und es wird auch viel geflirtet.
Aber in einem Punkt hast Du schon recht denke ich. Vielleicht wird es für mich nicht gerade schön, wenn mein Freund dort vielleicht auch nur harmlos mit Frauen flirtet und ich dann immer denken muß, er will gleich eine Nacht mit einer von ihnen verbringen.
Aber ich will ihm halt auch nicht gleich alle Chancen nehmen, überhaupt irgendwann mal ein Abenteuer zu haben.

Ja, doof formuliert, bekam es nicht besser hin.
Tolle Atmosphäre, man flirtet und an dem Punkt setze ich an, hier steht eine Entscheidung an.
Lasse ich es hemmungslos weiterlaufen?
Oder nehme ich Rücksicht, aus Respekt gegenüber meinem Partner, und halte mich zurück?
Wenn das in mir etwas losträte, täte das der Beziehung nicht gut, und für mich steht die über allem. In Versntwortung für die Beziehung müsste ich also überlegen, ob dieses Risiko besteht, ob ich das wirklich realistisch einschätzen kann oder es eine 'böse' Überraschung geben könnte und mit ihm reden. Und ihm Gelegenheiten ohne mein Beisein ermöglichen.
So ist das bei mir. Ich wäre verletzt, wenn ich da zusehen und das Feld räumen müsste.

Wohingegen in einem anderen Rahmen die Sache anders aussieht, bei Veranstaltungen, die dafür gedacht sind. Was wir dann als ein Miteinander begreifen, eingebunden sind. Ein wenig anders gelagert als bei euch.

Möchte einer alleine etwas erleben, zieht er alleine los. So fühlt sich keiner von uns ausgeschlossen.

Ich musste aber auch erst herausfinden, wie es für mich passt.

 

[Träumelinchen]

So ist das bei mir. Ich wäre verletzt, wenn ich da zusehen und das Feld räumen müsste.

Wohingegen in einem anderen Rahmen die Sache anders aussieht, bei Veranstaltungen, die dafür gedacht sind. Was wir dann als ein Miteinander begreifen, eingebunden sind. Ein wenig anders gelagert als bei euch.

Möchte einer alleine etwas erleben, zieht er alleine los. So fühlt sich keiner von uns ausgeschlossen.

Ja. Da ist was dran. Ich denke wir werden da nochmal drüber sprechen.
Mit „den Veranstaltungen die dafür gedacht sind“ meinst Du Swingerclubs oder sexpositive Parties ?
Ansonsten ist es echt schwer, weil wir schon sehr viel zusammen machen und selten alleine losgehen. Es wäre ein komisches Gefühl, alleine loszuziehen um irgendwen für einen ONS zu suchen. Zumindest für mich. Gar nicht so einfach.

 

[LFM]

Ja, wenn dir in dem Moment z.B. dann dein Problem mit der Eifersucht keinen Strich durch die Rechnung macht und ihr euch vorbehaltlos dem jeweils anderen Partner sein Abendteuer, so wie er das möchte, gönnen könnt, dann sollte es ja funktionieren.

Ich persönlich würde aber genau dies durch klar definierte Regeln absichern wollen (die, wie auch immer mit meiner Beziehungspartnerin zusammen gestaltet würden, aussiehen und am besten auch wirklich dchriftlich festgehalten).

Ohne diese Regeln würde ich glaube ich keine offene Beziehung wollen, weil ich dann immer Zweifel und kreisende Gedanken hätte in etwa "Ich glaube ich lass das besser. Diese Sexpraktik mag meine Beziehungspartnerin gar nicht. Ist das dann nicht unfair ihr gegenüber? Ach ich weiß nicht...Nicht dass die Sexpartnerin sich in mich verliebt, usw..."

Ich zumindest würde glaube ich so ticken wenn es bei mir und meiner Frau darum gehen würde, eine offene Beziehung zu etablieren:

Entweder klare Regeln:
1) Alles ist erlaubt, wenn ordentlich verhütet wird und es nicht zu Gewalt kommt
2) Diskretion: Wir erzählen uns nichts über unseren Sex mit Leuten außerhalb der Beziehung.
Außer: Wir wollen es mal wissen. Dann müssen wir aber auch psyschich/emotional mit den Antworten klar kommen
3) Wenn ich weiß, der jeweils andere Partner könnte heute "was am Laufen" haben, dann macht mich das weder emotional fertig, noch will ich dann unbedingt Details davon wissen. Stattdessen weiß ich: "Ich könnte mir stattdessen ja auch was suchen, wenn ich möchte."
4) Unsere Sexpartner außerhalb der Beziehung werden grundsätzlich von Anfang an eingeweiht, dass Diskretion (kein Wort über unseren Sex an Niemanden) unbedingt einzuhalten ist und wir bereits in einer offenen Beziehung sind und dies auch so bleibt. Ansonsten lassen wir das mit dem Sex außerhalb, wenn dass dann nicht vom jeweiligen Sexpartner akzeptiert würde.
5) Nach Möglichkeit suchen wir uns "Sexpartner" außerhalb der Beziehung aus, die ebenfalls in einer offenen Beziehung leben oder die gerne bewußt Single bleiben möchten damit hier erst gar keine Probleme wie emotionale Abhängigkeiten, Liebeskummer, etc. auftreten können.

-> Wenn meine Frau das nicht oder zumindest nicht ähnlich sehen würde gibt's keine offene Beziehung. Ganz klar.

Und ich weiß nach all den Jahren, dass sie emotional mit offener Beziehung so gar nichts anfangen könnte, es ihr dadurch schlecht gehen würde usw. Deshalb wird das auch nie ein Thema bei uns werden.

Ihr müsst euch denke ich da noch finden und es muss noch einige Zeit und auch Erfahrungen ins Land ziehen, glaub ich um das alles "sehen" zu können.

 

[Ausnahmsweise]

Ja. Da ist was dran. Ich denke wir werden da nochmal drüber sprechen.
Mit „den Veranstaltungen die dafür gedacht sind“ meinst Du Swingerclubs oder sexpositive Parties ?
Ansonsten ist es echt schwer, weil wir schon sehr viel zusammen machen und selten alleine losgehen. Es wäre ein komisches Gefühl, alleine loszuziehen um irgendwen für einen ONS zu suchen. Zumindest für mich. Gar nicht so einfach.

Ja, so meine ich das.
Bei uns ist es normal, regelmäßig getrennt auszugehen. Da zieht also keiner los, um ...
Sondern das ergibt sich bei ...
Anders als bei euch eben.
Regelmäßig getrennte Unternehmungen mit Freunden sind keine Option?

 

[Träumelinchen]

Ich persönlich würde aber genau dies durch klar definierte Regeln absichern wollen (die, wie auch immer mit meiner Beziehungspartnerin zusammen gestaltet würden, aussiehen und am besten auch wirklich dchriftlich festgehalten).

Ohne diese Regeln würde ich glaube ich keine offene Beziehung wollen, weil ich dann immer Zweifel und kreisende Gedanken hätte in etwa "Ich glaube ich lass das besser. Diese Sexpraktik mag meine Beziehungspartnerin gar nicht. Ist das dann nicht unfair ihr gegenüber? Ach ich weiß nicht...Nicht dass die Sexpartnerin sich in mich verliebt, usw..."

Ich zumindest würde glaube ich so ticken wenn es bei mir und meiner Frau darum gehen würde, eine offene Beziehung zu etablieren:

Entweder klare Regeln:
1) Alles ist erlaubt, wenn ordentlich verhütet wird und es nicht zu Gewalt kommt
2) Diskretion: Wir erzählen uns nichts über unseren Sex mit Leuten außerhalb der Beziehung.
Außer: Wir wollen es mal wissen. Dann müssen wir aber auch psyschich/emotional mit den Antworten klar kommen
3) Wenn ich weiß, der jeweils andere Partner könnte heute "was am Laufen" haben, dann macht mich das weder emotional fertig, noch will ich dann unbedingt Details davon wissen. Stattdessen weiß ich: "Ich könnte mir stattdessen ja auch was suchen, wenn ich möchte."
4) Unsere Sexpartner außerhalb der Beziehung werden grundsätzlich von Anfang an eingeweiht, dass Diskretion (kein Wort über unseren Sex an Niemanden) unbedingt einzuhalten ist und wir bereits in einer offenen Beziehung sind und dies auch so bleibt. Ansonsten lassen wir das mit dem Sex außerhalb, wenn dass dann nicht vom jeweiligen Sexpartner akzeptiert würde.
5) Nach Möglichkeit suchen wir uns "Sexpartner" außerhalb der Beziehung aus, die ebenfalls in einer offenen Beziehung leben oder die gerne bewußt Single bleiben möchten damit hier erst gar keine Probleme wie emotionale Abhängigkeiten, Liebeskummer, etc. auftreten können.

-> Wenn meine Frau das nicht oder zumindest nicht ähnlich sehen würde gibt's keine offene Beziehung. Ganz klar.

Und ich weiß nach all den Jahren, dass sie emotional mit offener Beziehung so gar nichts anfangen könnte, es ihr dadurch schlecht gehen würde usw. Deshalb wird das auch nie ein Thema bei uns werden.

Ihr müsst euch denke ich da noch finden und es muss noch einige Zeit und auch Erfahrungen ins Land ziehen, glaub ich um das alles "sehen" zu können.

Ja. Vielen Dank für Deine Tipps. Wir werden sicher unsere Regeln noch anpassen je nachdem, was wir erleben und wie es uns damit geht.

 

[Träumelinchen]

Ja, so meine ich das.
Bei uns ist es normal, regelmäßig getrennt auszugehen. Da zieht also keiner los, um ...
Sondern das ergibt sich bei ...
Anders als bei euch eben.
Regelmäßig getrennte Unternehmungen mit Freunden sind keine Option?

Machen wir schon manchmal, aber nicht wirklich oft. Hängen halt doch sehr oft zusammen rum. Und wenn ich z.B. auf einen Geburtstag eingeladen bin, dann mein Freund natürlich auch und umgekehrt. Da wollten wir jetzt auch nicht unbedingt was dran ändern.